BEIM ÜBERWINTERN DES OLEANDERS WERDEN DIE BLÄTTER IMMER KLEBRIG. WAS KANN DAS SEIN? UND WAS KANN MAN DAGEGEN TUN?
BESTEN DANK FÜR DIE AUSKUNFT
JACQUELINE
Warum schreist du denn so?
BEIM ÜBERWINTERN DES OLEANDERS WERDEN DIE
BLÄTTER IMMER KLEBRIG. WAS KANN DAS SEIN?
UND WAS KANN MAN DAGEGEN TUN?
BESTEN DANK FÜR DIE AUSKUNFT
JACQUELINE
Großbuchstaben bedeuten Schreien!
Hier ist was über Oleander aus einem Buch, vielleicht hilft es dir.
Nerlum - Oleander
Als Symbol seiner mediterranen Hei-
mat ist der Oleander, Nerlum olean-
der, die Kübelpflanze überhaupt. Nie-
mand vergißt den Anblick großer, voll
blühender Exemplare in südlichen
Ländern.
Das, was der Oleander in südlichen
Ländern überreich bekommt, braucht
er auch bei uns: Sonne, Hitze, wenig
Regen. Oleander läßt sich nicht auf
unser Klima „umstellen“. Ist der Som-
mer gut, wird - richtiger Standort,
reichliche Düngung und Bewässerung
vorausgesetzt - der Oleander auch in
Mitteleuropa zum Prachtstück. Ist der
Sommer jedoch naß und kalt oder ist
der Standort schlecht, helfen alle blü-
teunterstützenden Maßnahmen wenig
bis nichts.
Oleander ist eine sehr vielgestaltige
Pflanze. Vom kniehohen Krüppelholz
im marokkanischen Hohen Atlas bis
zum 6 m hohen Großstrauch oder gar
Alleebaum, straff aufrecht bis breitla-
gernd, überhängend; alle Farbschat-
tierungen von dunkelrot über rosa,
aprikosenfarben, lachs, gelb bis zu
rein weiß kommen vor. Die Blüten sind
einfach, doppelt oder gefüllt, mit allen
Zwischenformen; desgleichen findet
man alle Ubergänge von der duftlosen
Wildform bis zur stark duftenden
Sorte. Der Blütendurchmesser
schwankt zwischen 3 und 7 cm, die
Blattlänge zwischen 10 und 30 cm.
Wer sich bemüht, kann allein in Süd-
europa ohne weiteres 50 Sorten zu-
sammentragen. Welche dieser Sorten
für mitteleuropäische Verhältnisse ge-
eignet sind, wird bei uns in langjährigen
Sortenversuchen getestet. Besonders
die Sorten mit mehr oder weniger ge-
füllten Blüten eignen sich bei uns nur
für geschützte Stellen, sie „verregnen“
leicht, kleben zusammen und
werden dann braun. Allein schon aus
diesem Grund sollte man Oleander
erst kaufen, wenn mindestens eine
Blüte offen ist. Wenn man nicht ge-
rade ein Stämmchen ziehen will, ist
mit das wichtigste Qualitätsmerkmal
die Zahl der von der Basis ausgehen-
den Triebe. Sie allein ist maßgeblich
für die Zahl der Blütenstände. Billige
Oleander haben 2-3 Triebe, Spitzen-
exemplare können 20 haben. Als
zweites schaut man auf die Abstände
zwischen den Verzweigungen, sie las-
sen Rückschlüsse auf das jährliche
Wachstum und den zu erwartenden
Habitus zu. Wer nur die Höhe sieht
und den Preis, ist selbst schuld. Mit
ziemlicher Sicherheit wird er eine
starkwachsende Sorte erwischen, de-
ren Blüten er nach einigen Jahren nur
noch von unten sieht, in Augenhöhe
hat er dann nur blattlose Triebe.
Weiter achte man auf die Zahl der Blü-
ten je Blütenstand. Häufig werden
Sämlingspflanzen angeboten, die
keine 10 Knospen pro Blütenstand
aufweisen. Es ist vermessen, von sol-
chen Pflanzen eine reiche Blüte zu er-
warten. Sehr gute Sorten weisen 50,
gelegentlich sogar über 100 Knospen
je Blütenstand auf. Zum Schluß achtet
man noch auf Schädlinge und Krank-
heiten. Neben Blattläusen, Schildläu-
sen und besonders Spinnmilben, von
denen Oleander häufig befallen wird,
sind es besonders die Pilzkrankheit
Ascochyta und das Bakterium Pseu-
domonas, die dem Oleander schwer
zu schaffen machen. Pseudomonas,
der Oleanderkrebs, äußert sich zuerst
durch stecknadelkopfgroße Stellen
abgestorbenen Gewebes in den Blät-
tern. Die Punkte werden schnell grö-
ßer, bleiben aber streng kreisförmig
und haben stets einen hellen Rand.
Oft blähen sich die befallenen Stellen
zu gallenartigen Wucherungen auf.
Gallenartig verkrüppelt, schwarz und
holzartig vertrocknet können auch die
Blüten sein. Ganz typisch sind auch
Wucherungen an der Rinde, sie kön-
nen den Trieb zum Absterben brin-
gen.
Viele, wenn nicht fast alle aus südli-
chen Ländern eingeführten Oleander
sind von Pseudomonas befallen.
Während aber südlich der Alpen die
Pflanze mit der Krankheit leben und
gleichwohl alt werden kann, tut sie
sich unter mitteleuropäischen Verhält-
nissen schwer. Da die Krankheit je
nach Sorte unterschiedlich stark auf-
tritt, kauft man keine Pflanzen, die
deutliche Befallssymptome aufwei-
sen.
Die einzige Möglichkeit, die Krankheit
einzudämmen, ist die Entfernung
stark befallener Triebe. Die früher in
südeuropäischen Baumschulen übli-
chen - und wirksamen - Spritzungen
mit Antibiotica sind dort nicht mehr
gestattet, man versucht sich jetzt mit
Sulfonamiden zu helfen. In der Bun-
desrepublik ist beides nicht erlaubt.
Ascochyta tritt vor allem bei der Uber-
winterung in luftfeuchten Gewächs-
häusern mit herabtropfendem Kon-
denswasser auf, gleichfalls in regen-
reichen Sommern. Ohne ,„tropfbar-
flüssiges Wasser“ kann sich der Pilz
nicht ausbreiten. Wo die Tropfen hän-
genbleiben, vor allem in Blüten, Blatt-
achseln und der obersten Verzwei-
gung, setzt der Pilz an. Das Gewebe
fault in kurzer Zeit, der Trieb über der
Befallsstelle stirbt ab. Typisch ist eine
dunkelbraune Verfärbung der Blüten
oder am Stengel. Durch Spritzungen
mit Fungiziden wie Delan kann man
dieser Krankheit entgegentreten.
Bei Oleander mit wenig Bodentrieben
schneidet man anfangs jährlich einen
Trieb bis auf 10 cm über dem Boden
zurück. Die schlafenden Augen am
Stummel treiben dann aus, in einigen
Jahren läßt sich so ein vieltriebiges
Exemplar erziehen.
Oleander verträgt ziemlich viel Frost,
um jedoch die bereits im Herbst fürs
nächste Jahr angelegten Blüten-
stände zu schonen, räumt man ihn
ein, sobald Temperaturen unter 5 Grad C
drohen. Notfalls hält er sich in einem
dunklen, kalten Keller, besser ist je-
doch ein kühles, helles Treppenhaus
oder ein anderer lichter Raum.
Winterquartiere
Wer ein voll verglastes Winterquartier
besitzt und dort die zur Überwinte-
rung seiner Kübelpflanzen notwen-
dige Temperatur halten kann, braucht
nur wenige Punkte im Auge zu behal-
ten. So muß, selbst bei erheblichen
Minusgraden, auf die Lüftung geach-
tet werden. Bei Eiseskälte und strah-
lendem Sonnenschein kann die Tem-
peratur in verglasten Häusern auf
40 Grad steigen, was möglichst vermie-
den werden sollte. Wer eine automati-
sche Lüftung besitzt, stellt sie auf
etwa 15 Grad ein, ansonsten muß man
per Hand lüften.
Wenn in solchen Winterquartieren et-
was schiefgeht, liegt die Ursache
meist in der Bewässerung, die Pflan-
zen brauchen im Winter wesentlich
weniger Wasser als im Sommer. Be-
sonders groß ist die Übergießgefahr
bei Plastiktöpfen; im Gegensatz zu
Tontöpfen, die viel Wasser über ihre
Wand verdunsten, bekommt man aus
Plastiktöpfen das Wasser, das einmal
drin ist, fast nicht mehr heraus. Das
Ergebnis ist Staunässe, die Wurzeln
faulen. Besonders aufpassen muß
man bei Pflanzen in Ubertöpfen. Sehr
häufig werden dann die Blätter im
Winter fahl grüngelb, später ganz
gelb. Ursache ist meist überschüssi-
ges Wasser, das sich im Übertopf an-
sammelt und der Pflanze zu einem
völlig unerwünschten Fußbad verhilft.
Ist dieser Fall erst einmal eingetreten,
ist die Pflanze meist nicht mehr zu ret-
ten. Im Winter gießt man also besser
etwas zuwenig als zuviel.
Nicht zu unterschätzen ist allerdings
der Wasserbedarf von Immergrünen,
die in Solar- oder Wohngewächshäu-
sern oder gar in warmen, zentralge-
heizten Räumen überwintert werden.
Von der Luftfeuchte und der Tempera-
tur her herrscht dort oft Wüstenklima,
die Verdunstung ist entsprechend
hoch.
Treppenhaus
Der Überwinterung im Gewächshaus
am nächsten kommt ein Standplatz in
einem verglasten, ungeheizten Trep-
penhaus, wie man es in den meisten
Wohnblocks findet. Allerdings sollte
man dort nur Pflanzen überwintern,
die auch den Nachbarn zur Freude
gereichen. Sonst kommt vielleicht so
mancher auf die Idee, das Treppen-
haus als Rumpelkammer für seine
,abgelegten“ Pflanzen, von denen er
sich aus Pietätsgründen nicht trennen
will, anzusehen. Da dies sehr häufig
der Fall ist, ist in vielen Treppen häu-
sern das Aufstellen von Pflanzen ver-
boten.
Die Überwinterung von schönen Kü-
belpflanzen in halböffentlichen Trep-
penhäusern birgt natürlich ein Risiko:
Schon manche Pflanze stand am Mor-
gen nicht mehr da, wo sie am Abend
vorher noch gestanden hatte.
Wohnräume
Wenn man Platz genug hat, läßt sich
eine ganze Reihe Kübelpflanzen auch
ohne Schwierigkeiten in der Wohnung
halten, man behandelt sie dann wie
Zimmerpflanzen. Ist dies die einzig
vorhandene Uberwinterungsmöglich-
keit, wird man sich vorzugsweise sol-
che Kübelpflanzen zulegen, die auch
im Winter dekorativ sind. Wer große,
nach Südost bis Südwest orientierte
Fenster hat und seine Pflanzen dort
aufstellen kann, darf selbst im Winter
bei Abutilon, Bougainvillea oder Passi-
flora mit Blüten rechnen.
Gerade für die im Zimmer überwin-
ternden Kübelpflanzen gilt das Prin-
zip, sie so hell und so kühl als möglich
aufzustellen, also am besten im am
wenigsten geheizten Raum. Hat man
mehr Pflanzen als helle Plätze, so las-
sen sich Chamaerops und Trachycar-
pus, Aucuba, Fatsia und Pittosporum
noch am ehesten an weniger hellen
Stellen plazieren.
Werden immergrüne Blattschmuck-
Kübe pflanzen an einem günstigen
Platz im Zimmer überwintert, sollte
man die Regel »so kurz wie möglich»
vergessen. Wesentlich besser ist es,
sie noch vor Beginn der Heizperiode
einzuräumen, da sie sonst ein dreifa-
cher Schock trifft: von hell nach dun-
kel und von luftfeucht nach lufttrok-
ken, von kalt nach warm.
Die meisten Pflanzen reagieren darauf
mit Vergilben und Abfallen der älteren
Blätter, der Rand der jüngeren Blätter
und die nicht ausgereiften Triebe
trocknen ein. Palmen und verschie-
dene verholzende Lilien- bzw. Aga-
vengewächse bekommen braune
Blattspitzen. Die sich im Laufe des
Winters entwickelnden Blätter sind
meist an das Zimmerklima angepaßt
und zeigen keine Schäden.
Außerhalb der Wohnung kommen vor
allem drei Orte als Winterquartiere in
Betracht: der Dachboden, der Keller
und die Garage.
Dachboden
Der Dachboden ist meist nur zur
Überwinterung laubabwerfender Kü-
belpflanzen geeignet, ansonsten ist er
höchstens Notquartier, die Umge-
bungsbedingungen sind schlecht.
Entweder ist das Dach selbst isoliert,
wodurch es wegen der darunterlie-
genden Wohnungen zu warm wird,
oder die Wohnungen sind gegen den
Dachboden isoliert, dann kommt es
zum Hitzestau, sobald im Winter die
Sonne aufs Dach brennt. Die meist
winzigen Dachluken lassen keine aus-
reichende Lüftung zu.
Keller
Der Keller ist wohl das am häufigsten
benützte Winterquartier. Leider sind
vor allem in Altbauwohnblöcken die
Keller häufig von schlecht isolierten
Heizrohren durchzogen, die Tempera-
tur sinkt kaum unter 15 Grad ab. Solche
Keller sind, ähnlich wie Dachböden,
nur Notquartiere und nur für Laubab-
werfende und die allerrobustesten Im-
mergrünen brauchbar.
Sehr viel besser geeignet sind Keller,
die gerade frostfrei sind. Mit Aus-
nahme der besonders lichtbedürftigen
Arten wie Akazien, Calllstemon oder
Eucalyptus lassen sich dort fast alle
Kübelpflanzen überwintern. Bei vielen
weichholzigen Arten, genannt seien
hier nur die Engelstrompeten, ist bei
einer Überwinterung im kühlen, dunk-
len Keller damit zu rechnen, daß ein
großer Teil des vorjährigen Triebes zu-
rücktrocknet oder -fault; sie werden
deshalb beim Einräumen nur schwach
zurückgeschnitten. Man achtet dar-
auf, daß die Pflanzen möglichst trok-
ken ins Winterquartier kommen - Aus-
fälle bei der Uberwinterung sind sehr
häufig Folge eines zu nassen Ballens,
in dem die wurzelschädigenden Pilze
günstige Lebensbedingungen haben.
Lichtschacht
In Lichtschächten von geheizten Kel-
lern ergibt sich für eine ganze Reihe
frostverträglicher Kübelpflanzen eine
weitere Uberwinterungsmöglichkeit.
Der Zustand der Pflanzen nach der
Überwinterung ist überraschend gut,
Pilzbef all tritt kaum auf, da das Quar-
tier durch die ständig aufsteigende
Warmluft immer gut belüftet ist. Die
Gefahr bei dieser Überwinterung ist
vor allem, daß man das Gießen ver-
gißt, die Pflanzen stehen doch etwas
»abseits». Als besonders vorteilhaft
erweist sich die vergleichsweise nie-
dere Temperatur in Lichtschächten -
mit vorzeitigem Austrieb ist kaum zu
rechnen, die im Herbst erworbene
Frosthärte bleibt weitgehend erhalten,
das Winterquartier kann frühzeitig ge-
räumt werden.
Garage
Für die frosthärteste Gruppe der Kü-
beipflanzen ist auch eine ungeheizte,
notfalls völlig dunkle Garage geeignet,
solange man nur die Überwinterungs-
dauer auf ein Mindestmaß beschränkt.
Die Pflanzen müssen vor Austriebsbe-
ginn wieder ausgeräumt werden. Ge-
rade in Großstädten wird die Garage
oft das einzig akzeptable Winterquar-
tier sein. Da an Häuser angelehnt oder
in sie eingebaut, ist sie oft frostfrei
und kann dann auch empfindlichere
Arten beherbergen. In kalten Garagen
reicht es meist aus, alle 2-3 Wochen
die Bodenfeuchte zu kontrollieren.
Gegossen wird erst, wenn sich zwi-
schen Erdballen und Topfrand ein
Spalt auftut.
Es empfiehlt sich, die Kübelpflanzen
im Spätsommer und Herbst mehrmals
mit einem Breitbandfungizid wie Poly-
ram zu spritzen, besonders wenn das
Winterquartier ungünstig ist. Geht
nämlich trotz Beachtung aller wesent-
lichen Punkte bei der Überwinterung
etwas schief, so ist dies in vielen Fäl-
len die Folge eines Pilzbefalls, der be-
reits im Sommer oder Herbst auftrat,
aber nicht weiter Beachtung fand. Be-
sonders in luftfeuchten und schlecht
gelüfteten Winterquartieren kontrol-
liert man regelmäßig auf Pilzbefall und
zögert nicht, notfalls zur Schere zu
greifen.
Hallo,
vielleicht ist es Honigtau, die Ausscheidungen von Blattläusen (auf benachbarten Pflanzen?). Dann würde ich es abwaschen. Hoffentlich sitzen die Biester nicht auf dem Olenader, dann abduschen oder mit einem Präparat drangehen. Wenn es Pilzbefall wäre, würde dieser nicht kleben.
Deborah
DANKE ALLEN FÜR IHRE INFORMATIONEN
JACQUELINE
BEIM ÜBERWINTERN DES OLEANDERS WERDEN DIE
BLÄTTER IMMER KLEBRIG. WAS KANN DAS SEIN?
UND WAS KANN MAN DAGEGEN TUN?
BESTEN DANK FÜR DIE AUSKUNFT
JACQUELINE
Die Ursache: Blattläuse! Sie scheiden ein klebriges Sekret aus.
Ich nehme zur Bekämpfung SPRUZIT (ein biolog. Mittel), erhätlich im Gartencenter
Gruß
Karl