Auch Moin,
zwei Oleander, jeweils ca. 2,20 - 2,30 m hoch und ca. 1,50 m
Durchmesser, haben den letzten Winter in einem Wintergarten
verbracht. Vorher wurden sie in einer kühleren Garage
überwintert. Dieses Jahr haben sie ein leicht kümmerliches
Aussehen und seit ca. Juni schwarze Verfärbungen am Stamm und
schwarzen Belag auf den Blättern. Ein Fachmann war der
Meinung, sie hätten Pilzbefall und daher wurden sie
entsprechend eingesprüht. Die Verfärbungen sind geblieben. Wer
weiss, was das ist? Haben Oleander sowas gelegentlich mal? Sie
sind ca. 30 Jahre alt. Und wie sollte man die jetzt am besten
überwintern?
bei dieser Größe (und hoffentlich einem entsprechenden Kübel?)
MUSS man Oleander ausdünnen /stark zurückschneiden UND mit
jedem Gießen düngen.
Kein Substrat auf dieser Welt und kein Kübel kann die Nährstoffversorgung
für eine derart große Pflanze sichern.
Zu dem Pilzbefall sage ich mal nichts.
Erstens sehe ich hier durchs Internet nicht, wie das aussieht.
Zweitens ist Besprühen zwar sehr nett … aber was, wenn das ein
Pilz ist, der von den Wurzeln in alle Leitungsbahnen wuchert und sich zuletzt an den Blättern zeigt? Dann hilft die ganze Aktion herzlich wenig.
eine Kübelpflanze von 30 Jahren hat womöglich ihr natürliches Ende erreicht. Schau Dir Oleander in Italien an: Da wächst das Zeug die Autobahnen entlang und wird mit der Heckenschere gemäht, weil es sonst überhand nähme.
Warum? Ganzjährig das richtige Klima und Erde, Erde, Erde unter den Wurzeln, auch da keine Platznot, Wasser im Überfluss, wenn es im Winter regnet.
Damit sind wir beim Thema:
Ein Wintergarten oder eine Garage sind bestenfalls eine Notmaßnahme in einem Klima, das der Pflanze nicht passt. Wintergarten geht nur, wenn kalter Wintergarten. Das heißt: Nachts zwischen knapp über dem Gefrierpunkt und maximal 8° plus, tagsüber, was die Sonne eben heizt.
Hast Du einen Temperierten, d.h. mit Heizung, bist Du mit Gießen und Lüften in der Pflicht. Bei der Größe der Oleandeer schätze ich mal, Du darfst jeden Tag pro Kübel 5 10l-Kannen schleppen.
Ahorn: im selben Garten stehen drei Ahorne. Einer war mal
zylindrisch geschnitten, durch Fehlschnitte in früheren Jahren
sieht der ein bisschen gerupft aus: unten eingekürzt, oben
wuchert es wie Hulle. Kann man das begradigen, indem man v.a.
oben äussere Äste entfernt?
Ein Ahorn ist ein Baum. Geh in einen x-beliebigen Park und sieh Dir an, wie hoch und breit ein Ahorn wird. DAS tut er IMMER!
Wer einen Ahorn geschnitten halten will, muss jedes Jahr im Juni nach dem Neuaustrieb schneiden und zwar HEFTIG
Die beiden anderen Ahorne hatten mal Kugelform. Der eine ist
komplett aus der Form geraten, sieht zwar noch rund aus, aber
kümmert ein bisschen vor sich hin und hat an etlichen äusseren
Blättern helle (weiss-gelbliche) Verfärbungen an den Rändern.
Selbes Problem wie oben: Ich sehe nicht, wie das aussieht.
Ferndiagnosen nach Beschreibung allein sind unmöglich.
Und zwar durchgehend, das sind keine herbstbedingten
Verfärbungen. Was kann man gegen Schädlingsbefall machen
gesetzt den Fall, das wäre zum Beispiel eine Miniermotte, hilft nur
alles Laub im Herbst konsequent auf den Müll, nicht den Kompost.
btw kommen solche Tierchen wieder, die können nämlich fliegen
Ist es wiederum Pilzbefall irgendeiner Art, kannst Du prinzipiell
zwar spritzen, aber dann muss ein Fachmann und eine Feuerwehrleiter her.
btw kommt Pilzbefall wieder, Pilzsporen können fliegen
Ist es zum Beispiel ein Salzschaden - Baum steht nahe genug an der
Straße, dass er im Winter reichlich Streusalz und Spritzwasser mit
Streusalz abkriegt: DAS kannst Du nicht abstellen.
Die gute Nachricht: Ahorne, wenn Straßenbäume, sind recht robust, wenn auch nicht unkaputtbar. Und es kommt immer auf das Jahr an. 2013 war zuerst extrem nass, dann extrem trocken (in meiner Wohngegend). Gleichmäßigeres Wetter hilft auch Bäumen, mit Angriffen durch Insekten, Pilze und so weiter besser fertig zu werden.
und
wie kann man den wieder in eine einigermassen runde Form
kriegen? Der EIgentümer möchte am liebsten einmal mit der
elektrischen Heckenschere drüberbügeln (d.h. äussere Kosmetik
ohne Rücksicht auf langfristige Auswirkungen, aber der baum
soll um jeden Preis erhalten bleiben).
Heckenschere hat den Vorteil, dass sie aus Baumsicht derart viele Verletzungen bewirkt, dass der Baum zur Notwehr greift und überall wieder austreibt, wo es nur irgend geht.
Ihr braucht für eine perfekte Kugel viele dünne Ästchen. Der beste Weg, diese Masse in Produktion zu bringen ist tatsächlich die Brutalmethode.
Der dritte Ahorn ist auch noch einigermassen kugelig, hat aber
vor etlichen Jahren mal einen Blitz abgekriegt. Jetzt ist er
auf der einen Seite schön gewachsen und kugelig, aber auf der
anderen Seite sieht er eingedrückt aus, obwohl alle
verbliebenen Äste schön ausgetrieben haben und grün sind.
je nun! Ein Blitzschlag ist eine massive Verletzung, vergleichbar mit einer Amputation bei Tier oder Mensch. Wenn Ihr den Baum symmetrisch wollt, müsst Ihr ins gesunde Holz zurück schneiden und zwar am ganzen Baum.
Das kann dazu führen, dass der Baum bis zum nächsten Austrieb nur noch aus einem Stamm und fünf Stummeln besteht. Da Ahorn aber massiv austreibt, wenn man ihn massif schneidet, kugelt sich das wieder - sofern die Grundform richtig angelegt ist.
Es
gibt in keinem der drei Ahorne deutliches Totholz (paar Äste,
aber übersichtlich).
Totholz sollte trotzdem herausgenommen werden, auch wenn es wenig ist.
Irgendwann ist es richtig morsch und Du kriegst es auf den Kopf.
Kann man Ahorn wirklich mit einer Heckenschere kugelig
schneiden?
Ja
Oder muss das eher mit Handscheren gemacht werden,
ähnlich Schnitt von Obstbäumen?
Obstbäume schneidet man nicht, damit sie rund werden, sondern dass sie gut Frucht tragen. Dabei ist das Prinzip, dass die Krone locker und lichtdurchlässig wird.
DAS wollt Ihr doch nicht, oder?
viele Grüße
Geli