Oleander und Ahorn

Moin,

zwei Oleander, jeweils ca. 2,20 - 2,30 m hoch und ca. 1,50 m Durchmesser, haben den letzten Winter in einem Wintergarten verbracht. Vorher wurden sie in einer kühleren Garage überwintert. Dieses Jahr haben sie ein leicht kümmerliches Aussehen und seit ca. Juni schwarze Verfärbungen am Stamm und schwarzen Belag auf den Blättern. Ein Fachmann war der Meinung, sie hätten Pilzbefall und daher wurden sie entsprechend eingesprüht. Die Verfärbungen sind geblieben. Wer weiss, was das ist? Haben Oleander sowas gelegentlich mal? Sie sind ca. 30 Jahre alt. Und wie sollte man die jetzt am besten überwintern?

Ahorn: im selben Garten stehen drei Ahorne. Einer war mal zylindrisch geschnitten, durch Fehlschnitte in früheren Jahren sieht der ein bisschen gerupft aus: unten eingekürzt, oben wuchert es wie Hulle. Kann man das begradigen, indem man v.a. oben äussere Äste entfernt?

Die beiden anderen Ahorne hatten mal Kugelform. Der eine ist komplett aus der Form geraten, sieht zwar noch rund aus, aber kümmert ein bisschen vor sich hin und hat an etlichen äusseren Blättern helle (weiss-gelbliche) Verfärbungen an den Rändern. Und zwar durchgehend, das sind keine herbstbedingten Verfärbungen. Was kann man gegen Schädlingsbefall machen und wie kann man den wieder in eine einigermassen runde Form kriegen? Der EIgentümer möchte am liebsten einmal mit der elektrischen Heckenschere drüberbügeln (d.h. äussere Kosmetik ohne Rücksicht auf langfristige Auswirkungen, aber der baum soll um jeden Preis erhalten bleiben).

Der dritte Ahorn ist auch noch einigermassen kugelig, hat aber vor etlichen Jahren mal einen Blitz abgekriegt. Jetzt ist er auf der einen Seite schön gewachsen und kugelig, aber auf der anderen Seite sieht er eingedrückt aus, obwohl alle verbliebenen Äste schön ausgetrieben haben und grün sind. Es gibt in keinem der drei Ahorne deutliches Totholz (paar Äste, aber übersichtlich).

Kann man Ahorn wirklich mit einer Heckenschere kugelig schneiden? Oder muss das eher mit Handscheren gemacht werden, ähnlich Schnitt von Obstbäumen?

Wäre prima, wenn jemand eine Idee hätte (und sorry, etwas länger geworden, ich wollte nicht alles einzeln posten).

Entspannten Abend :smile:
Gruß
Ex.

Auch Moin,

zwei Oleander, jeweils ca. 2,20 - 2,30 m hoch und ca. 1,50 m
Durchmesser, haben den letzten Winter in einem Wintergarten
verbracht. Vorher wurden sie in einer kühleren Garage
überwintert. Dieses Jahr haben sie ein leicht kümmerliches
Aussehen und seit ca. Juni schwarze Verfärbungen am Stamm und
schwarzen Belag auf den Blättern. Ein Fachmann war der
Meinung, sie hätten Pilzbefall und daher wurden sie
entsprechend eingesprüht. Die Verfärbungen sind geblieben. Wer
weiss, was das ist? Haben Oleander sowas gelegentlich mal? Sie
sind ca. 30 Jahre alt. Und wie sollte man die jetzt am besten
überwintern?

bei dieser Größe (und hoffentlich einem entsprechenden Kübel?)
MUSS man Oleander ausdünnen /stark zurückschneiden UND mit
jedem Gießen düngen.
Kein Substrat auf dieser Welt und kein Kübel kann die Nährstoffversorgung
für eine derart große Pflanze sichern.
Zu dem Pilzbefall sage ich mal nichts.
Erstens sehe ich hier durchs Internet nicht, wie das aussieht.
Zweitens ist Besprühen zwar sehr nett … aber was, wenn das ein
Pilz ist, der von den Wurzeln in alle Leitungsbahnen wuchert und sich zuletzt an den Blättern zeigt? Dann hilft die ganze Aktion herzlich wenig.

eine Kübelpflanze von 30 Jahren hat womöglich ihr natürliches Ende erreicht. Schau Dir Oleander in Italien an: Da wächst das Zeug die Autobahnen entlang und wird mit der Heckenschere gemäht, weil es sonst überhand nähme.
Warum? Ganzjährig das richtige Klima und Erde, Erde, Erde unter den Wurzeln, auch da keine Platznot, Wasser im Überfluss, wenn es im Winter regnet.
Damit sind wir beim Thema:
Ein Wintergarten oder eine Garage sind bestenfalls eine Notmaßnahme in einem Klima, das der Pflanze nicht passt. Wintergarten geht nur, wenn kalter Wintergarten. Das heißt: Nachts zwischen knapp über dem Gefrierpunkt und maximal 8° plus, tagsüber, was die Sonne eben heizt.
Hast Du einen Temperierten, d.h. mit Heizung, bist Du mit Gießen und Lüften in der Pflicht. Bei der Größe der Oleandeer schätze ich mal, Du darfst jeden Tag pro Kübel 5 10l-Kannen schleppen.

Ahorn: im selben Garten stehen drei Ahorne. Einer war mal

zylindrisch geschnitten, durch Fehlschnitte in früheren Jahren
sieht der ein bisschen gerupft aus: unten eingekürzt, oben
wuchert es wie Hulle. Kann man das begradigen, indem man v.a.
oben äussere Äste entfernt?

Ein Ahorn ist ein Baum. Geh in einen x-beliebigen Park und sieh Dir an, wie hoch und breit ein Ahorn wird. DAS tut er IMMER!
Wer einen Ahorn geschnitten halten will, muss jedes Jahr im Juni nach dem Neuaustrieb schneiden und zwar HEFTIG

Die beiden anderen Ahorne hatten mal Kugelform. Der eine ist
komplett aus der Form geraten, sieht zwar noch rund aus, aber
kümmert ein bisschen vor sich hin und hat an etlichen äusseren
Blättern helle (weiss-gelbliche) Verfärbungen an den Rändern.

Selbes Problem wie oben: Ich sehe nicht, wie das aussieht.
Ferndiagnosen nach Beschreibung allein sind unmöglich.

Und zwar durchgehend, das sind keine herbstbedingten
Verfärbungen. Was kann man gegen Schädlingsbefall machen

gesetzt den Fall, das wäre zum Beispiel eine Miniermotte, hilft nur
alles Laub im Herbst konsequent auf den Müll, nicht den Kompost.
btw kommen solche Tierchen wieder, die können nämlich fliegen

Ist es wiederum Pilzbefall irgendeiner Art, kannst Du prinzipiell
zwar spritzen, aber dann muss ein Fachmann und eine Feuerwehrleiter her.
btw kommt Pilzbefall wieder, Pilzsporen können fliegen

Ist es zum Beispiel ein Salzschaden - Baum steht nahe genug an der
Straße, dass er im Winter reichlich Streusalz und Spritzwasser mit
Streusalz abkriegt: DAS kannst Du nicht abstellen.

Die gute Nachricht: Ahorne, wenn Straßenbäume, sind recht robust, wenn auch nicht unkaputtbar. Und es kommt immer auf das Jahr an. 2013 war zuerst extrem nass, dann extrem trocken (in meiner Wohngegend). Gleichmäßigeres Wetter hilft auch Bäumen, mit Angriffen durch Insekten, Pilze und so weiter besser fertig zu werden.

und
wie kann man den wieder in eine einigermassen runde Form
kriegen? Der EIgentümer möchte am liebsten einmal mit der
elektrischen Heckenschere drüberbügeln (d.h. äussere Kosmetik
ohne Rücksicht auf langfristige Auswirkungen, aber der baum
soll um jeden Preis erhalten bleiben).

Heckenschere hat den Vorteil, dass sie aus Baumsicht derart viele Verletzungen bewirkt, dass der Baum zur Notwehr greift und überall wieder austreibt, wo es nur irgend geht.
Ihr braucht für eine perfekte Kugel viele dünne Ästchen. Der beste Weg, diese Masse in Produktion zu bringen ist tatsächlich die Brutalmethode.

Der dritte Ahorn ist auch noch einigermassen kugelig, hat aber
vor etlichen Jahren mal einen Blitz abgekriegt. Jetzt ist er
auf der einen Seite schön gewachsen und kugelig, aber auf der
anderen Seite sieht er eingedrückt aus, obwohl alle
verbliebenen Äste schön ausgetrieben haben und grün sind.

je nun! Ein Blitzschlag ist eine massive Verletzung, vergleichbar mit einer Amputation bei Tier oder Mensch. Wenn Ihr den Baum symmetrisch wollt, müsst Ihr ins gesunde Holz zurück schneiden und zwar am ganzen Baum.
Das kann dazu führen, dass der Baum bis zum nächsten Austrieb nur noch aus einem Stamm und fünf Stummeln besteht. Da Ahorn aber massiv austreibt, wenn man ihn massif schneidet, kugelt sich das wieder - sofern die Grundform richtig angelegt ist.

Es
gibt in keinem der drei Ahorne deutliches Totholz (paar Äste,
aber übersichtlich).

Totholz sollte trotzdem herausgenommen werden, auch wenn es wenig ist.
Irgendwann ist es richtig morsch und Du kriegst es auf den Kopf.

Kann man Ahorn wirklich mit einer Heckenschere kugelig
schneiden?

Ja

Oder muss das eher mit Handscheren gemacht werden,

ähnlich Schnitt von Obstbäumen?

Obstbäume schneidet man nicht, damit sie rund werden, sondern dass sie gut Frucht tragen. Dabei ist das Prinzip, dass die Krone locker und lichtdurchlässig wird.
DAS wollt Ihr doch nicht, oder?

viele Grüße
Geli

Hallo!
Zum Oleander kann ich nicht viel sagen. Die Antwort von Geli hört sich sehr vernünftig an, auch was die Ahorne betrifft.
Wenn ich ein paar Bilder dazu hätte, könnte ich ggf. noch konkrete für diese Bäume sinnvolle Tipps geben.
Gruß
A. Koop

Servus!
Zu Oleander habe ich keine vernünftige Antwort.
Zu Ahorn: Wenn es sich um „Kugel-Ahorn“ handelt, sollte die Baumschule um Rat gefragt werden. Die wissen wie man eine Verjüngung und einen Formschnitt vernünftig macht. Ich habe hierzu keine Erfahrung und sehe die Bäume nicht vor mir.
Viel Erfolg und Grüße aus Bayern
Maria

Guten Morgen,
im Wintergarten überwintern ist aus meiner Erfahrung sehr schlecht, da im Wintergarten höhere Temperaturen herschen. Je kühler die Oleander überwintert werden je besser.
Ich habe ca. 9 Oleander dieser größe und überwintere diese in einem Gewächshaus (hell) und die Heizung ist auf 3 Grad plus eingestellt. Bei sehr kaltem Winterwetter bildet sich im Wasserfaß im Gewächshaus eine Eisschicht. Das vertragen meine Kübelpflanzen (Oleander, Geranien, verschiedene Palmen, Hochlandbanane) alle und der Schädlingsbefall ist bei diesen Temperaturen sehr gering bis nicht vorhanden. Ebensowenig halten sich dan raschwachsende weiche Triebe sehr in grenzen.
Die schwarze verfärbung ist Pilzbefall (Sternrußtau). Der entsteht aber nur durch Läuse.
Der Pilz befällt die Ausscheidungen der Läuse. Ist bei mir auch manchmal mehr oder weniger vorhanden. Wenn die Pflanzen aus dem Winterlager ausgeräumt werden, stehen sie grundsätzlich komplett den Sommer über ganz im Freien (und damit auch voll im Regen). Das beugt den Läusebefall vor und der Regen wäscht auch den schwärzlichen Belag wieder ab.
(die Banane steht natürlich sehr windgeschützt unter einem Vordach)
Ich höffe ich habe mit meiner Antwort ein wenig geholfen.
Ich weis natürlich das die Winterlager sehr oft ein Kompromiss sind (Kosten) und nicht immer optimal sind.
Zum Ahornproblem kann ich leider nicht helfen, da habe ich keine erfahrung.
Mit freundlichen grüßen

Michael Neumayer

kann man schon mit heckenschere kugelig schneiden. Totholz sollte auch rausgenommen / - geschnitten werden. Auch gegen Winter kann die stark verfaerbten Aeste wo die Blaetter dran waren rausgenommen werden. wichtig ist bei allen schnitten zu beachten, dass nicht mehr als 25 % vom Gesatmvolumen weggeschnitten wird.

das ist eine von paar Grundregeln des Baumschnittes.
mfG Bertram (Baumfachwart)