Oma ans Bett gefesselt

Danke - owT
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Hallo,

der Zustand meiner Oma hat sich nur noch verschlimmert, sie kann sich jetzt kaum noch Bewegen und sprechen kann sie überhaupt nicht mehr!
Seit einer Woche hat sie nichts mehr gegessen, nur Getränke nimmt sie zu sich.
Meine Oma weint, weil sie den Tod nicht akzeptieren kann, da sie den Kampf gegen den Krebs verloren hat.

Wie kann man ihr das Sterben nur erleichtern?
Sie will ja von uns gehn, sie sagte (als sie noch reden konnte) „was hält mich noch hier? wieso kann ich nicht gehn?“

Hallo,

ich lese schon eine Weile mit und wollte dir so gerne was schreiben und wei0 nicht wie. Es tut mir so leid für dich.
Meine Oma ist gestorben, als ich 9 war - viel zu klein, um zu verstehen, was da überhaupt geschieht. Ich weiß nur, dass ich mich gefürchtet habe, als ich sie das letzte Mal im Krankenhaus gesehen habe, und nicht hingegangen bin.

Verbringe Zeit mit deiner Oma, so viel wie es geht, damit du Abschied nehmen kannst, und sie auch.

die Franzi

Hallo!

Ist sie wenigstens ein bisschen gläubig? Dann versuche mal, einen Seelsorger hinzuzuholen. Viele Leute tröstet es, mal über spirituelle Dinge in so einer Situation zu reden oder davon zu hören. Wenn man Glück hat, eröffnet es einem eine Perspektive in Richtung Jenseits.

Manche finden auch den Besuch eines Hospiz-Mitarbeiter sehr angenehm.

Meinem Vater hat in vergleichbarer Situation beides geholfen, obwohl er eigentlich nicht gläubig war. Der Pastor hat sich aber auch viel Zeit für ihn genommen. Durch die langen Gespräche war auch später die Beerdigung viel persönlicher.

Viele Grüße

Anne

Hallo,

deine Oma ist sozusagen hin- und hergerissen. Natürlich will sie, dass dieser miserable Zustand in dem sie ist, sich ändert, aufhört.

Aber - sie weiss es jetzt - zuvor ist etwas zu tun in dem sie keine Übung hat, den ihr keiner beschreiben kann, von dem keiner mit Sicherheit weiss, was genau abgeht: zuvor muss sie sterben.

Wie sollst du, als noch sehr junge Person, ihr das erleichtern? Das kannst du schlicht nicht. Du kannst - wie alle hier schon sagten - bei ihr sein, mit ihr reden etc.

Als mein Vater starb, saßen wir alle bei ihm, um ihn herum. Wir haben nicht immer mit ihm geredet. Aber wir waren da, er war Teil der Familie wie immer und war „dabei“. Wir haben auch nicht nur düstere Geschichten mit gedämpfter Stimme erzählt, wir haben getratscht und gelacht.

Wir haben einfach alles getan was in unserer Macht stand. Das war dann später ein gutes Gefühl.

Sterben aber, dass musste er ganz allein…

Gruß
Nita

Hallo Melo
zuerst will ich schreiben, dass ich Euch bewundere!!! Ich habe die meisten Antworten gelesen. Bei ein schwerkranker Mensch ist es sehr wichtig, dass dieser Mensch von der Umgebung bestaetigt bekommt, dass er/sie schwerkrank ist. Also nichts beschonigen. Vielleicht wenn du deine Oma bestaetigst, dass sie wirklich todkrank ist und dass Du und Deine Familie machtos sind aber eben so viele Angst und Trauer haben wie sie, wird dies vielleicht deine Oma etwas Trost geben. So kann sie Mitgefuehl spueren.

Ich wuensche dir Gutes: Gruss Ge-es

es gab eine Zeit, da wollte ich nicht ins Krankenhaus, da ich befürchtet hab, meine Oma zu sehen, „die nicht mehr meine Oma ist“… also jemand anderes.
Wir denken, dass sie morgen eventuell loslassen wird, bzw in den nächsten Tagen, da dann auch ihre Möbel bei uns im Haus sind.

Ein Pfarrer ist heute gekommen, dabei war ich leider nicht (hatte Schule), ja wir trauern nicht nur, sondern lachen auch ab und zu.

Es macht mich glücklich, wenn ich die Augen meiner Oma sehn kann, die leicht zusammengekniffen sind~ Sie lächelt ebenfalls.

Ich dachte die meiste Zeit, dass ich weniger Gefühle für sie hab, da ich nicht am Weinen bin, so wie meine Schwester oder Mutter.

Aber gestern Abend musste ich an eine Situation, da hätte ich fast geweint. Sogar jetzt gerade, weil ich mich wieder dran erinnern muss, kommen mir fast die Tränen.

Es tut mir so unendlich leid, was meine Oma so mitmachen muss.
Ich geb ihr oft die Schuld, wieso alles so gekommen ist, aber meine Mutter sagt, dass sie eben keine Schuld hat. (Ich sags nur meiner Mutter, nicht zu meiner Oma…das wär das Letzte…)

Vor 1-2 Tagen hat uns meine Oma um Sterbehilfe gebeten…aber wenn das ihr Wunsch ist…das tut auch weh. Soll ich „zum Glück“ oder „was für ein Pech“ sagen, dass Sterbehilfe in DE verboten ist?

trotzdem vielen Dank für eure Antworten, es hilft mir die ganze Sache besser zu verarbeiten.

Melo

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Hi,

ich nehm dich jetzt einfach mal virtuell in den Arm, mehr kann ich nicht machen. Ich musste auch fast weinen, als ich dir oben geschrieben habe - und ich bin jetzt 36, und meine Oma ist vor fast 30 Jahren gestorben.

die Franzi

Vielen Dank Franzi!

Obwohl es wirklich nur virtuell ist, berührt mich dein Schreiben…und es tut mir leid, dass ich bei dir alte Wunden aufreiße…

Meine Oma hat heute gebetet, habe ich eben erfahren…der Pfarrer hat sogar ihre Hand gehalten. Die Kirche ist doch nicht immer so nutzlos, wie man denkt.

Grüße

Melissa

Hi,

du brauchst dir keine Sorgen machen, ich denke auch so oft an meine Omi. Und wenn ich Dir habe helfen können, dann freut mich das :smile:

die Franzi

Oma liegt im Sterben
Hallo

ich glaube heute oder morgen ist es soweit…meine Oma spuckt Blut und bei jedem Atemzug, kommt nur ein leidvolles „oh“ aus ihr…mir tut es wirklich Leid…ich könnte heulen…würde ich mich nicht zusammenreißen…

Ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll…

Melo

Endlich ein Ende
Abend,

jetzt ist es passiert…meine Oma ist eingeschlafen…mir tut mein Opa so unendlich leid…wir haben schon einen Arzt bestellt (für ihn), der aber nicht kommen kann/will, was auch immer…wenn man Ärzte brauch, sind sie nicht da!

Trauernd Melo

Hallo Melo,

fuer Euch Alle bin ich „froh“, dass dieser Qual endlich zu ende ist. Wenn der Verlust auch sehr schwer ist und somit der Schmerz nicht vorbei. Aber es ist ein anderer Schmerz, weniger wuergend.

Alles Gute lieber Melo

Gruss: Ge-es

Hallo Melo,

ich mach´s ganz kurz: Du hast viel Kraft und Initiative gezeigt, toll.

Liebe und mitfühlende Grüße

Volker

*nochmalindenArmnehm*

Den Opa hattest Du vorher nie erwähnt?

Den Opa hattest Du vorher nie erwähnt?

Doch natürlich, aber dazu müsstest du die ganze Geschichte lesen

Dann habe ich es wohl überlesen, sorry & herzliches Beileid.

Hallo,

mein herzliches Beileid! Es ist aber schön, dass du hier noch eine Info gibst, denn die die dich hier begleitet haben, haben ja auch „mitgelitten“.

Der Trost den man sich jetzt noch gegenseitig vermitteln kann, ist, dass der Mensch den man ja geliebt hat, nicht mehr weiter leiden muss.

Lass dich virutell umarmen!

Gruß
Nita

Hallo,

ich habe in den letzten Tagen viel an Dich und deine Familie gedacht. Ich kenne diese Situation leider nur zu gut aus der eigenen Familie und aus dem Mandantenumfeld. Aber nur wenige haben den Mut so offen über ihre eigene Hilflosigkeit, die Wut, Trauer und Verzweiflung als Angehöriger zu sprechen, wie Du. Nimm Dir/nehmt Euch jetzt Zeit die vergangenen Wochen zu verarbeiten, und tue dies in der Gewissheit, dass Du alles für deine Oma getan hast, was Du konntest, und dass es angesichts der schweren Erkrankung deiner Oma auch für sie jetzt eine Erlösung gewesen ist. Die nächsten Tage werden noch stark von den ganzen Dingen geprägt sein, die ein Todesfall an administrativem Aufwand mit sich bringt. Aber nach der Beerdigung kommt die Zeit des Nachdenkens und der Trauer. Da diese jetzt bei Euch auch noch mit der Vorweihnachtszeit zusammenfällt, wird die Sache nicht gerade leichter. Insbesondere für deinen Opa. Seht zu, dass ihr so viel wie möglich zusammen an Zeit verbringt. Haltet Euch fest an den schönen Ritualen der Vorweihnachtszeit, die ja immer auch eine besondere Zeit in und für die Familie ist.

Was mir/uns immer in solchen Situationen gut geholfen hat, ist ein Urlaub, einige Wochen nach der Beerdigung. In einer neuen Umgebung mit ganz anderen Reizen hat man eine gute Chance für die Zeit danach neuen Lebensmut zu fassen, und dann auch mit der Rückkehr einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.

Ich wünsche Dir/Euch viel Kraft in dieser schweren Zeit

Gruß vom Wiz

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