Online Kostenvoranschlag für Reparaturkosten

Hallo,
bei einer großen Werkstattkette (zu der ich persönlich nie wieder gehen würde), kann man online die Preise für Standardreparaturen abschätzen. Allerdings steht im Kleingedruckten, dass sich die Preise erhöhen wenn, z. B. bei einem Zahnriementausch länger als 4,5 Stunden benötigt werden.

Im Prinzip ist die Konsultation dieser Datenbank sinnvoll, denn dann hat man eine ungefähre Vorstellung bevor man seine freie Werkstatt nach den Kosten einer Reparatur fragt.

Wie zuverlässig ist aber dieser online Kostenvoranschlag? Verschiedene Autos kosten dort teilweise das gleiche - also hat diese Kette wohl keine Datenbank mit Informationen zur durchschnittlichen Reparaturdauer eines bestimmten Modells, sondern schätzt einfach die benötigte Zeit.

Hat jemand Erfahrung mit den Schätzungen dieser Kette und weiß, wie zuverlässig diese sind? Hab nämlich den Verdacht, dass in vielen Fällen die angegebene Zeit überschritten wird und der Kunde mehr bezahlen muss.

Gruß und Dank

Desperado

Die Probleme mit vielen einander vergleichbarer Ketten ist weniger der Preis, sondern die von Filiale zu Filiale schwankende Qualität, welche mit dem Personal steht und fällt. Zur Qualität gehört allerdings auch die Zuverlässigkeit getätigter Preisangaben. Ein angeheirateter Verwanderter arbeitet in solch einer Filiale und sagt „Ich würde mein Auto niemals hier her bringen!“. Wobei es sicher auch Filialen gibt, die tadellos arbeiten.

Auch wenn es auf den ersten Blick teuer erscheint, ist man mit einem relativ neuen Fahrzeug beim Vertragshändler/-Werkstatt am Besten aufgehoben, da diese über Listenpreise und Preisvorgaben verfügen, die üblichen Fehler und Tricks dank Zugang zu Schulungen, Reparatursoftware usw. kennen und letztlich ist ein Techniker, der 120,- in der Stunde kostet und 40 Minuten für eine Arbeit braucht, günstiger als einer der nur 60,- einverlangt und einen halben Tag da im Uhrwerk herumstochert (nach Luk. 23.34)

Mit einem alten Fahrzeug gehe bitte zu einer freien eingesessenen Werkstatt, die einen guten Ruf besitzt. Sich im Bekanntenkreis herumzuhören kann nichts schaden.

Moin,

Wenn, dann sind das typische Erfahrungswerte, die dann Makulatur sind, wenn 3 Schraubenköpfe vergnaddelt wurden oder Dinge zum Vorschein kommen, die eben nicht zum Standard gehören.

Natürlich, denn Gedanken lesen und die Ferndiagnose per Röntgenblick sind noch nicht flächendeckend eingeführt worden. :wink:

Redest du über Stammtischgefühle: „Mein Auto war top in Ordnung und nun muss ich soooo viel bezahlen! Das kann doch gar nicht sein!!!“
Oder:
Wie viele sind denn „in vielen Fällen“ und wie hoch ist denn die Überschreitung? Und warum wurde überschritten?

-Luno

1 Like

Hallo,

das könnte aber auch damit zusammenhängen, das es viele Fahrzeuge unterschiedlichster Hersteller gibt, die das gleiche Triebwerk verbaut haben. Und damit der Aufwand nahezu gleich ist,

Tschau
Peter

1 Like

Nee, das kannste so kaum sagen.

Zwar fahren viele Fahrzeuge modell- und herstellerübergreifend mit dem gleichen Motor, gleichzeitig kann ein Modell aber verschiedene Motoren haben.

Beispiel:
Bei der roten Kette mit den drei Buchstaben kannst du den Preis für den Zahnriemenwechsel ermitteln lassen. Der Preis ergibt sich ausschließlich aus deinem Modell und Baujahr, da wird nicht mal der Motor abgefragt. Anhand dieser Daten wird dein Fahrzeug in eine Fahrzeugklasse (Kleinwagen, Mittelklasse,…) eingeordnet, und der Preis ist dann „fix“ für diese Klasse.
Dann kommt wer mit dem aktuellen Ford Kuga an. Könnte nen Diesel verbaut haben. Oder nen Benziner. Oder nen Ecoboost-Benziner, bei dem der Riemen im Öl läuft. Ich will mir gar nicht ausdenken, wie groß der Unterschied im Aufwand für diese Motoren ist.

Außerdem: Man hat das Auto noch drumherum gebaut. Ich behaupte: Bei meinem Wagen kommt man zum Wechsel des Riemens um Kinderarbeit nicht herum, will man den Motor dazu nicht komplett ausbauen. Bei größeren Modellen ist er einfacher zugänglich und wechselbar, kostet aber trotzdem mehr.

Vielleicht betreiben die da Querfinanzierung, damit der Kuga-Fahrer mit dem EcoBoost-Motor sich nicht beschwert, dass das für den Kuga des nachbarn ohne EcoBoost nur 1/3 gekostet hat.

Moin,

In einer gewissen Form ist das so. Denk einmal an einen anderen Aspekt. Auch ein Angebot erzeugt Kosten und je genauer und detaillierter es sein soll, desto höher werden diese.
Du müsstest, überspitzt gesagt, jede Schraube vorher auf Gängigkeit prüfen und was sonst noch alles an zeitintensiven Faktoren hinzukommt. Dann reden wir über eine Stunde Aufwand, den wer bezahlen müsste?
Somit kann es aus Sicht beider Seiten günstiger sein, wenn es halbwegs passende Pauschalen gibt.

Kann es so aussehen: https://www.mercedes-fans.de/magazin/sternstunde/neue-mercedes-s-klasse-motoren-mehr-leisten-weniger-tanken-neue-v6-und-v8-motoren-mit-mehr-leistung-weniger-verbrauch.1118
Die S-Klasse sieht nicht so aus, als ob sie leichter zugänglich sei. :wink:

Da sieht man ja direkt zwei Rollen! Sieht für mich sehr wartungsfreundlich aus. Kann dir ja mal ein Bild von meiner Nussschalte schicken…

Moin,

Rollen sehen und einfach ausbauen sind zwei Baustellen. :wink: Was dein Auto betrifft, ich glaube dir unbesehen, dass der Riemen schlecht zugänglich ist.
Aber wir kommen vom Thema ab.
Ansatzpunkt waren ja die pauschalen Angebote. Und natürlich bezahlt der eine weniger,als er eigentlich müsste, während ein anderer mehr bezahlt. Grob formuliert. Da Kunden in heutiger Zeit ganz schnell die Kosten wissen möchten, aber kaum bereit sind, den Zeitaufwand zu vergüten, muss man sich als Unternehmer etwas einfallen lassen.
Dass man sich ein Schlupfloch aufhalten sollte, sollte auch klar sein.

-Luno

Diese Ferndiagnosen sind so sinvoll wie Ferndiagnosen von einem Arzt im Internet.

Es geht nicht um Diagnosen, sondern um Kostenvoranschläge für konkret bestimmte Arbeiten mit mehr oder weniger bekanntem Arbeits-, Material- und Nebenaufwand.