Opa Pflegefall

Mein Opa ist seit mehreren Jahren ein Pflegefall mittlerweile 93 Jahre. Meine Eltern wohnen beide mit ihm unter einem Dach.
Da meine Eltern auch gesundheitlich nicht mehr so fit sind, meinen Opa aber versorgen können (Essen, waschen, putzen) wird es ihnen manchmal zu viel und wollen deshalb ab und zu im Jahr für ein oder zwei Wochen in den Urlaub. Hinzufügen will ich das mein Opa noch vom Sozialdienst betreut wird, er kann zwar aufstehen, hat Altersdemenz, hört schwer und hatte schon einen Gehirnschlag hinter sich.
Nun wollen meine Eltern meinem Opa für eine Woche in Kurzzeitpflege in ein Heim geben, in der Zeit in der sie in Urlaub fahren.
Der Urlaub ist gebucht. Was ist wenn mein Opa nicht in diese Kurzzeitpflege fahren will? Kann er gezwungen werden? Oder was könnten meine Eltern tun um ihn doch in die Kurzzeitplege zu bringen?
Habt Ihr Ideen? Alleine zu Hause lassen und wegfahren könnte man ja auch, er ist ja nicht entmündigt und von sich selbst behauptet er er könne ja alles noch alleine. Vielleicht das Haus abfackeln etc.

Hallo harwin,

heute wird niemand mehr entmündigt. Menschen, die sich
nicht mehr vorstehen können, bekommen einen Betreuer.
Das geht aber nur über einen Richter und ein Gutachten.
Ist das noch nicht geschehen, kann keiner ihn zwingen
in eine Kurzzeitpflege zu gehen.Die Pflegestufe muss
zuerst festgestellt werden, dann wird der Betreuer
ernannt vom Gericht.Der Betreuer bestimmt was für euren
Opa das Beste ist.Wende dich bitte an den zuständigen
Hausarzt, er wird dafür Verständnis haben.Er kann auch
weitere Schritte über den Sozialdienst veranlassen .
Es kann allerdings auch sein, wenn der Arzt mit dem
Opa spricht und er doch noch freiwillig in die Pflege
geht.

Gruß Edel

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Dann können ja meine Eltern wegfahren ohne sich strafbar zu machen.
Wenn er zu Hause verbringen will, dann muss man nure
Er ist kein kleines Kind und es geht also keine Gefahr aus.
D. h. man muss nur Strom abstellen, Zündhölzer wegsperren, Wasser abstellen etc. Sein Geld versteckt er ja selber, und findet es dann nicht mehr. Selbst auf Ärzte hört er nicht.
Der Plegedienst der jeden Tag kommt wird dann ja die Maßnahmen in die Wege leiten, wenn er das Angebot meiner Eltern ablehnt in Kurzzeitpflege zu gehen.
Es ist nämlich so mein Vater hat Epileptische Anfälle und diversen anderen Problemen, meine Mutter hat massive Knieprobleme und kann nicht mehr richtig laufen.
Also wenn er es nicht macht, dann wollen ihn meine Eltern ganz in ein Pflegheim geben weil sie es nicht mehr bewerkstelligen können.

Einsicht kann man sicher von einem Alten Mann der schon früher die Familie schikaniert hat nicht verlangen. Meine Eltern kümmern sich rührend um ihn, er soll froh sein das er die noch hat. Andere alte werden abgeschoben ins Heim oder sich selbst überlassen.

1 Like

Hallo Harwin,

Mein Opa ist seit mehreren Jahren ein Pflegefall mittlerweile
93 Jahre. Meine Eltern wohnen beide mit ihm unter einem Dach.
Da meine Eltern auch gesundheitlich nicht mehr so fit sind,
meinen Opa aber versorgen können (Essen, waschen, putzen) wird
es ihnen manchmal zu viel und wollen deshalb ab und zu im Jahr
für ein oder zwei Wochen in den Urlaub.

Deinen Eltern steht bis zu drei Wochen im Jahr „Verhinderungspflege“ zu.

Hinzufügen will ich
das mein Opa noch vom Sozialdienst betreut wird, er kann zwar
aufstehen, hat Altersdemenz, hört schwer und hatte schon einen
Gehirnschlag hinter sich.
Nun wollen meine Eltern meinem Opa für eine Woche in
Kurzzeitpflege in ein Heim geben, in der Zeit in der sie in
Urlaub fahren.
Der Urlaub ist gebucht. Was ist wenn mein Opa nicht in diese
Kurzzeitpflege fahren will? Kann er gezwungen werden?

Wenn Dein Opa nicht unter Betreuung steht, dann kann er nicht gezwungen werden.

Oder was
könnten meine Eltern tun um ihn doch in die Kurzzeitplege zu
bringen?

Solange sie nicht die Betreuung haben, geht nichts gegen den Willen von Deinem Opa. Allerdings kann jeder das Verfahren für eine Betreuung einleiten. Dafür genügt ein formloser Antrag beim nächstgelegenen Gericht (Vormundschaften). Allerdings gibt es dort auch Formblätter.

Achtung: Eine Pflegestufe ist nicht erforderlich, um eine Betreuung einleiten zu können. Das sind zwei voneinander unabhängige Sachverhalte.

Habt Ihr Ideen? Alleine zu Hause lassen und wegfahren könnte
man ja auch, er ist ja nicht entmündigt und von sich selbst
behauptet er er könne ja alles noch alleine. Vielleicht das
Haus abfackeln etc.

Ein etwas hohes Risiko.
Eine ganze Menge Infos findest Du auf der Website der Alzheimer-Angehörigen-Initiative oder im Alzheimer-Weblog:
http://www.myblog.de/alzheimer/

Viele Grüße

Iris

Deinen Eltern steht bis zu drei Wochen im Jahr
„Verhinderungspflege“ zu.

Wenn Dein Opa nicht unter Betreuung steht, dann kann er nicht
gezwungen werden.

Können dann meine Eltern gezwungen werden zu Hause zu bleiben und auf ihm aufzupassen?
E muss doch reichen wenn man dem Sozialdienst sagt wir fahren eine Woche in den Urlaub, und wir kommen für die Kosten einer Kurzzeitpflege auf.

Oder muss man da Monate vorher seinen Urlaub von einer Behörde genehmigen lassen?

Hallo harwin,

deinen Schilderungen nach, sollte es kein Problem sein,
einen Betreuer zu ernennen. Dieser kann auch deinen Opa
ganz in ein Pflegeheim verlegen.Das wäre, wenn die
Eltern zu alt sind, das Beste.Da ist euer Opa versorgt.
Ich glaube auch, dass die Eltern entlastet werden
müssten.Urlaub steht in jedem Fall auch Pflegenden zu.
Das geht halt nur über den Sozialdienst.

Gruß Edel

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

1 Like

Hallo Harwin,

Können dann meine Eltern gezwungen werden zu Hause zu bleiben
und auf ihm aufzupassen?

Es gibt hier eine juristische Ebene und eine moralische.
Juristisch kann Deine Eltern niemand zwingen.
Sie leben in einer Haushaltsgemeinschaft mit Deinem Opa.
So wie ich mich um den Aufenthalt meines Kindes zu bekümmern habe, wenn ich ohne es verreisen will, so muss ich mich auch um den Aufenthalt eines demenzkranken Angehörigen kümmern.

Nur: Für das Kind habe ich das Sorgerecht - für den Angehörigen nicht, sofern ich nicht sein gesetzlicher Betreuer bin, kann ich nicht gegen seinen Willen über seinen Aufenthalt bestimmen.

E muss doch reichen wenn man dem Sozialdienst sagt wir fahren
eine Woche in den Urlaub, und wir kommen für die Kosten einer
Kurzzeitpflege auf.

Wieso ist hier der Sozialdienst in der Pflicht? Ich sehe die Angehörigen des alten Herrn in der Pflicht. Die hätten sich um eine Lösung kümmern müssen - wahrscheinlich Einleitung einer Betreuung.

Weder der Sozialdienst noch Deine Eltern können Entscheidungen gegen den Willen des alten Herren herbeiführen. Also, was wird passieren:
Der alte Herr wird so lang zuhause verbleiben bis eine Selbstgefährdung oder eine Fremdgefährdung erkannt wird.

Selbstgefährdung ist derzeit nicht so schwierig: Wahrscheinlich trinkt er bei dieser Hitze ohne Hilfe nicht ausreichend. Fremdgefährdung: Wenn er raucht oder anders einen Brand herbeiführt.

In beiden Fällen wird er dann in ein Krankenhaus oder gleich in die Gerontopsychiatrie eingewiesen. Ungünstigenfalls wird er dann fixiert und mit Medikamenten vollgepumpt. Vermutlich weiß er nämlich nicht, was er da soll und warum seine Angehörigen nicht da sind. Womöglich wird er renitent und wehrt sich. Dann kann er - mit richterlicher Erlaubnis - ungünstigenfalls mit Bauchgurt fixiert werden. Ist richtig toll, wenn er dann in seiner Scheiße liegt. Du siehst, ich werde etwas drastisch.

Spätestens jetzt wird ein Betreuungsverfahren eingeleitet. Normalerweise sind die Angehörigen die ersten, die gefragt werden müssen, ob sie die Betreuung übernehmen. Kommt aber bei Euch nicht in Frage. Ihr habt ihn seiner Situation überlassen. Also macht das jemand anderer: Ehrenamtlich und über einen Betreuungsverein oder hauptamtlich, was natürlich kostet.

Oder muss man da Monate vorher seinen Urlaub von einer Behörde
genehmigen lassen?

Nö, aber bei einem Pflegefall, der Kurzzeitpflege braucht, warten sie nicht unbedingt bei einen alten Herrn in der Hauptferienzeit. Wie bei anderen Dingen bedarf auch das der Vorbereitung.

Billige Polemik hilft hier nicht weiter.

Bei allem Verständnis für Deine Eltern und ihre anstrengende Situation, da habt ihr als Familie was verpaßt mit der Organisation.
Wendet Euch an einen gerontopsychiatrischen Dienst um zu schauen, was noch machbar ist.

Alles Gute und viele Grüße

Iris

Hallo Edel,

heute wird niemand mehr entmündigt. Menschen, die sich
nicht mehr vorstehen können, bekommen einen Betreuer.

stimmt

Das geht aber nur über einen Richter und ein Gutachten.

Ja, und da muß jemand einen Antrag beim Vormundschaftsgericht stellen. Dann wird ein Termin festgelegt, wann der Richter kommt.
Dauert etwas, außer wenn jemand zwangseingewiesen ist, dann muß der Richter sehr schnell kommen.

Ist das noch nicht geschehen, kann keiner ihn zwingen
in eine Kurzzeitpflege zu gehen.

Genau - so ist es.

Die Pflegestufe muss
zuerst festgestellt werden,

Eine Pflegestufe muß überhaupt nicht für die Betreuung festgestellt werden. Die braucht man für eine Heimunterbringung oder für häusliche Krankenpflege. Betreuung und Pflegestufe haben überhaupt nix miteinander zu tun. Es gibt Demente, die im häuslichen Umfeld leben, keine Pflegestufe haben, aber unter Betreuung stehen, weil ihnen für bestimmte Lebensbereiche der Überblick fehlt (Finanzen, Gesundheitsfürsorge beispielsweise).

dann wird der Betreuer
ernannt vom Gericht.

Und das sind im Regelfall die nächsten Verwandten, weil die den zu Betreuenden am besten kennen und einschätzen können, was in dessen Sinne ist.

Der Betreuer bestimmt was für euren
Opa das Beste ist.:

Ein Fremdbetreuer wird eingeschlatet, wenn es keine Angehörigen, guten Freunde gibt, die das übernehmen können oder wollen.

Wende dich bitte an den zuständigen
Hausarzt, er wird dafür Verständnis haben.Er kann auch
weitere Schritte über den Sozialdienst veranlassen .
Es kann allerdings auch sein, wenn der Arzt mit dem
Opa spricht und er doch noch freiwillig in die Pflege
geht.

Ja, und der demente Opa weiß übermorgen noch, was er mit dem Hausarzt besprochen hat? Der Hausarzt ist bei dieser ganzen Angelegenheit nicht erforderlich, kann allerdings beim Antrag auf Betreuung als Auskunftsperson benannt werden. Er darf allerdings nur gefragt werden, wenn der Opa damit einverstanden ist.

Viele Grüße

Iris

Hallo harwin,

Was tun im Pflegefall? Ein Anleitung.? FAQ:1550

Rechtzeitig planen Betreuungsrecht § 1901 BGB? FAQ:1440

Vollmachten und Anordnungen für den
Notfall? FAQ:1387

Patientenverfügung / Willenserklärung? FAQ:1584

Beitrag Patientenverfügung? FAQ:1586

Mfg. BelRia

Klar ist mein Opa nicht erst seit gestern Pflegefall. Letztes Jahr war er auch in Kurzzeitpflege, da ging es auch, mit seiner Zustimmung.
Es ist halt so, wenn er an einem Tag seine Zustimmung gibt, man ihn dort hinfährt und am nächsten Tag weiß er nichts mehr davon dann Frage ich mich halt ob er gezwungen wurde?

Bei Demenz und Alzheimer wissen die ja oft nicht was sie am Vortag gesagt haben.

Wenn man einen Zeugen hat der bestätigt das der Opa gesagt hat das er in die Kurzzeitpflege geht, ist es doch nicht gezwungen?

Hallo Harwin,

es ist ganz bestimmt nicht einfach, demenzkranke Angehörige zu betreuen, und ich bewundere jeden, der das anständig schafft, aber dies hier:

Dann können ja meine Eltern wegfahren ohne sich strafbar zu
machen.

lässt mich an diesem hier

Meine Eltern
kümmern sich rührend um ihn,

doch zweifeln und mich an meiner Meinung fest halten, dass gerade weil es eine schwierige, nervenzehrende und körperlich und emotional belastende Aufgabe ist, man sich vor Übernahme dieser Verantwortung doch fragen sollte, ob man ihr gewachsen ist. Ich wäre es sicher nicht.

er soll froh sein das er die noch
hat. Andere alte werden abgeschoben ins Heim oder sich selbst
überlassen.

Das muss nicht die schlechteste Lösung sein. Klänge für mich eigentlich besser als mich von heute auf morgen alleine, auf mich gestellt, bei 40° wiederzufinden. Und jetzt komm bloß nicht mit der Sturheit, die sich Dein Großvater Deiner Meinung nach vorhalten lassen muss - so wie Du den Fall ansonsten beschreibst, ist das eine Krankheitserscheinung, mit der man umgehen muss.

Viele Grüße
Ramona

1 Like

Hallo Harwin,

Hallo Harwin

Bei Demenz und Alzheimer wissen die ja oft nicht was sie am
Vortag gesagt haben.

genauso ist es! Meine Mutter weiß nicht, was sie vor zehn Minuten gesagt hat.

Wenn man einen Zeugen hat der bestätigt das der Opa gesagt hat
das er in die Kurzzeitpflege geht, ist es doch nicht
gezwungen?

Das nützt nix, denn jeder kann seine Meinung - auch noch so spontan - ändern. Die Kurzzeitpflege würde sich also strafbar machen, wenn sie ihn gegen seine ausdrückliche Willenserklärung aufnimmt. Wenn keine Schriftform vorliegt, dann gilt das Mündliche!

Also, ich würde es vom praktischen Gesichtspunkt folgendermassen machen: Man schließ ja mit so einer Einrichtung vorher einen Pflegevertrag ab. Den hat der Opa dann bereits unterschrieben. Wenn er dann dort ist und nicht mehr dableiben will, dann auf Ablenkung setzen.

Gebt ihm vertraute Fotos (nicht orginale, sondern Farbkopien) mit - Gegenstände, die für ihn wichtig sind. Vielleicht kann man seine Lieblingssuppe mitbringen, die er dann am ersten Abend bekommt. Meine Mutter konnte man damit zumindest auf andere Gedanken bringen.

Viele Grüße

Iris

Leztes mal ist er auch in Kurzzeitpflege gegangen ohne sich aufzuregen.
Als er dann dort war ist er einem Auto nachgelaufen das so ähnlich aussieht wie das meiner Eltern. Also der Heimleitung ausgebüchst.
Ferner hat er an den Pflegerinnen rumgegrabscht.
Ich denke so lange kein Betreuer bestellt ist der aussagt das mein Opa Demenzkrank o. Alzheimer hat, solange gil ja auch seine Unterschrift.
Er kann doch froh sein das sich meine Eltern darum kümmern. Er will ja auch zu Hause in seinem Haus bleiben, und nicht dauerhaft ins Heim.
Das wäre doch dann der Fall wenn ein Betreuer sagt der Opa müsste ins Pflegeheim weil meine Eltern sich dem nicht mehr so gewachsen fühlen.
Momentan können sie es sich ja erlauben, da der Sozialdienst ja auch einen Teil übernimmt. Kochen müssen sie ja auch für sich. Putzen ist halt so eine Sache es ist halt nicht jedermanns Sache den Urin oder den Kot seines alten Herrn aufzuwischen.
Im Prinzip ist er wirklich wie ein kleines Kind.
Aber dafür kann er ja nichts. Uns kann es ja auch mal so gehen. Trotzdem finde ich es dann nicht ok wenn er sich weigert wo hinzugehen in Kurzzeitpflege wenn es ihn in einem Pflegeheim wesendlich schlechter gehen könnte. Die kümmern sich sicher nicht so wie meine Eltern es machen.

Mein Opa war letztes Jahr in Kurzzeitpflege. D. h. er ging da freiwillig hin.
Ferner sind meine Eltern nicht mit der Pflege an sich belastet sondern der Sozialdienst. Es geht einzig und allein darum das der alte Mann es nicht einsieht das er in Kurzzeitpflege gehen soll, wenn meine Eltern in Urlaub fahren wollen.
Er will aber auch nicht in ein Heim, was dann wohl ein Betreuer veranlassen würde. D. h. er will aus seinem Haus nicht raus. Und er will dann auch nicht in ein Pflegeheim.

Also so gesehen hat er es bei meinem Eltern besser. Er bekommt was zu essen, sie reden oft mit ihm räumen und putzen und waschen ihm die Wäsche bei ihm und er hat eine gewisse Ansprache.

Ich glaube nicht das sich Pfleger so viel Zeit nehmen in einem Heim wie meine Eltern.

Trotzdem möchten sie halt auch mal in den Urlaub. Ist das so schwer zu verstehen?

Ich bin der Meinung für meinem Opa wäre eine dauerhafte Unterbringung in einem Heim das schlechteste was ihm passieren kann.

Vor allem glaube ich wenn man ihm sagt das er in ein Heim kommen würde, könnte er ggf. Einsichtig sein und doch lieber in die Kurzzeitpflege gehen.

1 Like

Hallo Harwin,

Leztes mal ist er auch in Kurzzeitpflege gegangen ohne sich
aufzuregen.

Nur, wie Du siehst muss das nicht so bleiben.

Als er dann dort war ist er einem Auto nachgelaufen das so
ähnlich aussieht wie das meiner Eltern. Also der Heimleitung
ausgebüchst.

Ferner hat er an den Pflegerinnen rumgegrabscht.

Auch das ist kein ungewöhnliches Verhalten zwischen männlichen Kranken und weiblichen Pflegepersonen.

Ich denke so lange kein Betreuer bestellt ist der aussagt das
mein Opa Demenzkrank o. Alzheimer hat, solange gil ja auch
seine Unterschrift.

So ist es.

Er kann doch froh sein das sich meine Eltern darum kümmern. Er
will ja auch zu Hause in seinem Haus bleiben, und nicht
dauerhaft ins Heim.

Das wäre doch dann der Fall wenn ein Betreuer sagt der Opa
müsste ins Pflegeheim weil meine Eltern sich dem nicht mehr so
gewachsen fühlen.

Der politische Kurs ist, Leute so lange wie möglich in der häuslichen Pflege zu belassen, weil es billiger ist. Solange Deine Eltern es nicht forcieren, dass der Opa ins Heim kommt, wird der Betreuer es wahrscheinlich auch nicht tun.

Momentan können sie es sich ja erlauben, da der Sozialdienst
ja auch einen Teil übernimmt. Kochen müssen sie ja auch für
sich. Putzen ist halt so eine Sache es ist halt nicht
jedermanns Sache den Urin oder den Kot seines alten Herrn
aufzuwischen.

Das ist bei vielen Angehörigen die Grenze wann sie dann den Kranken ins Heim geben.

Im Prinzip ist er wirklich wie ein kleines Kind.

Ja, nur dass das Kind sich weiterentwickelt und Neues lernt. Der Demenzkranke baut in immer mehr Bereichen ab, und das will verkraftet sein. Deshalb ist es auch wichtig, daß Deine Eltern schauen, welche Entlastungsangebote sie noch wahrnehmen können,z.B. ein bis zwei Mal die Woche eine halbtägige Betreuungsgruppe für den Opa, sodaß sie auch mal frei haben.

Aber dafür kann er ja nichts. Uns kann es ja auch mal so
gehen. Trotzdem finde ich es dann nicht ok wenn er sich
weigert wo hinzugehen in Kurzzeitpflege wenn es ihn in einem
Pflegeheim wesendlich schlechter gehen könnte. Die kümmern
sich sicher nicht so wie meine Eltern es machen.

Dein Opa ist nicht so, weil er böswillig wäre, sondern weil das Bestandteil seiner Krankheit ist.

Viele Grüsse

Iris

Hallo Harwin,
nachdem die rechtliche und gesundheitliche Seite ausführlich besprochen wurde, fällt mir noch auf, welche Rolle du einnehmen möchtest? Du sprichst über Opa und Eltern und malst dir viele Möglichkeiten und Probleme aus. Wichtig ist doch, was die Eltern wollen - und was sie von dir wollen. Sollst du ihre Probleme lösen? Könntest du den Opa in die Kurzzeitpflege bringen und ihm drüber hinweg helfen?
Und ein Umstand scheint euch noch nicht völlig klar zu sein. aufgrund seiner Krankheit weiß er wirklich nicht mehr was er sagt und tut. Man darf ihn nicht beim Wort nehmen, niemals, und keinerlei Vernunft mehr erwarten. Iris hat es doch deutlich gesagt. Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass nicht deine Eltern das Betreuungsrecht haben. Du hilfst ihnen sicher, wenn du ihnen die Rechtslage auf den Tisch legst, damit sie sich endlich auskennen. Zu viel Emotionalität ist nicht unbedingt nützlich.
Und dann kannst du es ihnen überlassen, wie sie es handhaben.
Liebe Grüße, Geris

Hallo Harwin,
wenn es mit der Kurzzeitpflege so kompliziert ist, habt ihr schon an die 24h-Stunden-Pflege gedacht? Ich würde meinen Mann auch nicht in die Kurzzeitpflege geben sondern im Notfall auf diese Form zurückgreifen. Dafür gibt es 1432 Euro pro Jahr von der Pflegekasse und heißt Urlaubs- und Verhinderungspflege (bei Verhinderung der Pflegeperson) bis zur Dauer von 4 Wochen im Kalenderjahr. Über die Voraussetzungen sollte man sich vorher mit der Pflegekasse in Verbindung setzen.
Ich hoffe es klappt mit dem Urlaub für die Eltern
Gruß
Anne

Hallo Hartwig,
habt Ihr schon an eine Ganztagsbetreuung durch kompotente Pflegekräfte aus Polen gedacht? Hier ein Link:
http://www.seniocare24.de/seiten/pflegepersonal_pole…

Viel Erfolg

Wave

Hallo Wave,

hier ein etwas kritischerer Zugang zu dem Thema „billige Pflegekräfte aus Osteuropa“:

Nahe Fremde
von Felice Röhrs im Tagesspiegel:
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/22.03.2006/2423…

außerdem im Alzheimer-Weblog:
legal - illegal - scheißegal:
http://myblog.de/alzheimer/art/1903940

sowie:
http://myblog.de/alzheimer/art/3160268

„Was passiert, wenn die „illegale“ Pflegekraft ausfällt, weil sie erkrankt oder irgendwas in ihrer Familie ist? Alle drei Monate ein Wechsel. Und die meisten kommen nicht aus medizinischen Berufen wie die Krankenschwester im Artikel, sondern bedürften der Anleitung. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie diese Zwangssituationen Gewalt in der Pflege begünstigen. Wehrlos sind beide: Der Demente und die Pflegerin, denn vorwiegend sind es Frauen, die diese Arbeit tun.“

Eine Situation, die geradezu - aufgrund der Abhängigkeiten - für Gewalt in der Pflege „prädestiniert“ ist.

Viele Grüße

Iris

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Iris,

ich weiß nicht, ob du dir bewusst bist, wie es teils in den hier ansässigen Pflegeheimen oder Seniorenheimstätten zu geht.

Zu wenige Pflegepersonal, schlechte Bezahlung des Pflegepersonals, eine Nummer, ein Bett meistens noch mit einem wildfremden Menschen zusammen, ständig offene Türen kaum Privatsphäre.

Nicht jeder ältere Mensch kann sich einen Heimplatz von 3000 Euro im Monat leisten, wobei mich mal interessieren würde, wie sich diese Beträge zusammen setzen

Du hast auch sicher noch nie etwas davon gehört, wie Senioren in Heimen oftmals behandelt werden. Das ist alles so weit weg, da stellt man sich eher taub und dazu kommen die enormen Kosten, was so ein Pflegeheim kostet und nicht alle älteren Menschen wollen so leben, sondern zu Hause alt werden, mit Zuwendung, mit jemanden der ihnen zuhört und ihnen nicht im vorübergehen den Kopf mal wäscht oder ihnen ihnen sonst wie hilft.

sondern bedürften der Anleitung. Man mag sich gar nicht
vorstellen, wie diese Zwangssituationen Gewalt in der Pflege
begünstigen.

Ja, tut sie das.

Mit welcher Berechtigung behandeln viele Heime ihre Bewohner, so wie du es gerade diesen Menschen anhängen willst.

Pflegerin, denn vorwiegend sind es Frauen, die diese Arbeit
tun."

Ich finde diese Idee der Pflegerinnen eine gute Alternative zu Heimen, natürlich nicht illegal und wer garantiert dir eigentlich, dass in einem Pflegeheim nicht auch ständige das unter bezahlte Personal wechselt ??

Versuche doch einfach nur von heute auf morgen einen Pfleger zu bekommen und lerne kennen, wie wenig Zeit die Pflegenden Berufe einkalkulieren für viel Geld und die meiste Arbeit auf die Angehörigen abschieben, natürlich ohne Bezahlung.

Und dazu kommt, dass viele dieser Dienste durchaus pampig sein können, wenn etwas ihren Dienstplan durcheinander bringt.

So einfach wie du dir das vorzustellen scheinst, ist es nicht.

Gruß
BelRia