Opel, VW, Mercedes und Co

Sehe ich auch so

Wie seht Ihr das??

Gruß Chris

Ich seh das ganz genau so wie du. Wenn ich mir deren Arbeitsplatgarantien anschaue und die Löhne weit über Tarif, dann sind die schon fast besser gestellt als Beamte. Stellen sich aber in dem Medien immer als den „armen kleinen Mann vom Band“ dar. Und die Medien übernehmen dieses Bild unreflektiert.
Also: Volle Zustimmung.

Hallo Steven,

wenn Opel eine Beteiligung verlagen würde, müssten die Löhne
zurückgehen. Ist das im Tarifplan denn vorgesehen? M.W. nach
ist der Tarifplan der Gewerkschaftsgenossen eine
Einbahnstrasse.

Zu, Vergleich: In Amerika könen Löhne auch mal sinken.

Ach ja, das Eldorado Amerika…
Spass beiseite: Bei Opel verzichten die Mitarbeiter seit Jahren auf Teile ihres Gehaltes, um ihre Standorte zu erhalten. Ob das nun Überstundenzuschläge, Weihnachtsgeld oder Verzicht auf tarifliche Zuwächse sind. Z.B. das neue Werk in Rüsselsheim wurde über Einsparungen und Verzicht bei den Löhnen finanziert…

Aber nochmal: Bei Opel sind die Löhne nicht das Problem, selbst wenn Opel derzeit nur noch die Hälfte an Löhnen zahlen würde, es würde kaum ein Auto mehr verkauft werden. Opel hat seinen Ruf leichtfertig Anfang der 90er verspielt und droht, daran unterzugehen.

Grüße
Jürgen

Ach ja, das Eldorado Amerika…

Lies den ganzen Teil, um es zu verstehen. Keiner spricht von einem Eldorado. Aber ich weiß, das unternehmerische verständnis hört bei den Deutschen auf, wenn sie das Haus verlassen. Dann müssen sie zu den bösen Kapitalisten gehen, um zu arbeiten. In der Blue-Collar habe ich noch keinen angetroffen, der sich für die Interessen des Unternehmens eingestzt hat. Alle sehen es als notwendiges Übel an. Um so mehr fehlt dann hier Verständnis für nötige Einschnitte.

Spass beiseite: Bei Opel verzichten die Mitarbeiter seit
Jahren auf Teile ihres Gehaltes, um ihre Standorte zu
erhalten. Ob das nun Überstundenzuschläge, Weihnachtsgeld oder
Verzicht auf tarifliche Zuwächse sind. Z.B. das neue Werk in
Rüsselsheim wurde über Einsparungen und Verzicht bei den
Löhnen finanziert…

Nein, sie verzichten auf Lohnerhöhungen. Einen gesetzlichen Anpruch auf Weihnachts- sowie Urlaubsgeld gibt es nicht. Das ist tariflich abgestimmt und kann demzufolge auch gebeugt werden. Sehr viele Firmen zahlen überhaupt kein Weihnachts- oder Urlaubsgeld, was die Abrechnung leichter gestaltet.

Aber nochmal: Bei Opel sind die Löhne nicht das Problem,
selbst wenn Opel derzeit nur noch die Hälfte an Löhnen zahlen
würde, es würde kaum ein Auto mehr verkauft werden. Opel hat
seinen Ruf leichtfertig Anfang der 90er verspielt und droht,
daran unterzugehen.

Sicherlich, aber sollte man deswegen fröhliches Manager-Bashing betreiben? Und wenn keine Autos mehr verkauft werden, wäre es nur wirtschaftlich sinnvoll, das Werk zu schließen.

Es wurden Fehler gemacht, diese wurden auch eingestanden. Und um jetzt das Ruder wieder rumzureißen, müssen Einschnitte gemacht werden.

Wie machst du das denn zu hause, wenn du einen Fhler gemacht hast? Lebst du dann auf großem Fuß weiter oder sparst du?

Aber zu Hause ist das ja was anderes, gell, da geht es ja um das eigene Geld und wenn man für sich selber arbeiett, denkt ja der Deutsche anders.

Hi,

ich hab daß Gefühl, daß das einzige Mittel in großen Unternehmen die Produktiovität zu erhöhen, eben halt nicht mehr das Geld ist, sondern die Angst um den Arbeitsplatz.

Und du hast recht: Besitzstandswahrer sind das alles.

gruss

Hallo Jürgen!

Nicht nur? Ich denke, überhaupt nicht, sondern in diesem Fall
hängt es nahezu ausschließlich an Management-Entscheidungen
hinsichtlich Marktauftritt, Markengestaltung und
Produktentscheidungen. Auch wenn Opel nur noch die Hälfte an
Löhnen zahlen würde, würden sie kaum mehr Autos verkaufen…

Vielleicht nich Opel, aber vielleicht VW. Das stimmt doch das Produkt, aber eben nicht der Preis! Ich rede aber nicht nur von Automobileherstellern, sondern von allen Metallern und da sieht es häufig anders aus. Ach ja, es hängt nahezu ausschließlich an Management-Entscheidungen hinsichtlich Marktauftritt, Markengestaltung und Produktentscheidungen. Na dann hat der Mitarbeiter am Band ja garnicht so eine Bedeutung und eben auch nicht soviel zu verdienen. Ausserdem zielt das Alles an meiner Kernaussage vorbei, dass es den Metallern sehr gut geht (Dank der Gewerkschaft) im Vergleich zu anderen Branchen und sie sich nicht wundern brauchen, dass es jetzt einige Einschnitte gibt. Schlaraffenland adieu!

Warst Du schon einmal in einer modernen Produktion?
Offensichtlich nicht, sonst wüßtest Du, wie wertvoll gut
ausgebildete Facharbeiter sind. Denn: Wie willst Du mit einem
unmotivierten und schlecht oder falsch ausbebildeten
Mitarbeiter Qualität(!) herstellen? Wie willst Du ohne die
Ideen dieser Mitarbeiter die notwendigen
Produktivitätssteigerungen erreichen?

Ja ich war schon mal in einer modernen Produktion, es war zwar ein Fordwerk, aber die von Opel werden wohl auch nicht anders ausschauen. Wer sagt aber das ich unmotivierte Mitarbeiter einsetzten will? Die arbeiten doch jetzt dort! Und das ich unqualifizierte einsetzen will? Nein, nach einem 14 tägigen Training können die Anderen die selbe Arbeit am Band verrichten. Warscheinlich besser als die Alten, da sie ihren neuen Job würdigen.

Glaube mir: Das geht nur
mit hoch motivierten und gut ausgebildeten Mitarbeitern, denen
Du allerdings auch entsprechende Löhne zahlen musst. Und
glaube mir ebenfalls: Niedrigkostenstandorte sind häufig
billig, nicht preiswert, wie Unternehmen regelmäßig und
schmerzhaft feststellen müssen.

Wo sind die hochqualifizierten? Doch nicht die am band! Wie ich es schon einmal sagte, dass sind die Ingenieure. Nicht derjenige der 3 Jahre eine Metaller ausbildung gemacht hat. Oder auch nicht derjenige der am Band mit eine 14 tägigen Training arbeitet! Studenten arbeiten auch in dn Semesterferien gerne am Band, also wenn das so hoch qualifizierte Arbeit ist, dass man da soviel lernen muss. Ich glaub Du hast eine falsche Vorstellung! Ach ja, noch was zu den Standorten! Ich höre z.B. vom VW Werk in der Slowakei nur positives…

Es gibt genügend Leute, die wären nicht bereit, Schichtarbeit
in schmutzigen Werkhallen unter hoher körperlicher Belastung
zu leisten. Diese Menschen sollten aber sehr(!) vorsichtig
sein, die Löhne von Menschen zu kritisieren, die dazu bereit
sind…

schmutzigen Werkhallen unter hoher körperlicher Belastung??? Warst Du schon einmal in einer modernen Produktion? Dort ist es weder dreckig nochkörperlich harte Arbeit! Schichtarbeit machen nicht nur Metaller. Also deine Aussage entzieht sich jeder Grundlage, damit kannst Du höchsten auf dem Grünen Parteitag punkten!

Na ja, drohende Arbeitslosigkeit sollte eigentlich Anreiz
genug sein, oder?

Drohende Arbeitslosigkeit als Anreiz, ich glaub es gibt bessere! ;o)

Eine hochkomplexes, tayloristisches System, verschönert mit
Gruppenarbeit ist ebenfalls nicht jedermanns Geschmack, so
dass ich davon ausgehe, dass ein Mitarbeiter aus der
mittelständischen Industrie hier sehr wohl seine Probleme mit
der Integration hat…

Eine hochkomplexes, tayloristisches System verschönert mit Gruppenarbeit. Da stimme ich Dir zu! Gute Beschreibung!!! Aber ich glaube nicht dass ein mittelständischer Mitarbeiter da ein Problem hätte. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit sollte das kein Problem sein. Warscheinlich wird es dann das Paradis auf Erden sein. So ging es zumindest einem Freund von mir.

Ich kenne die Zahlen nicht, ich glaube allerdings nicht, dass
Toyotamitarbeiter deutlich weniger bekommen, als deutsche
Facharbeiter. (Du kennst die Lebenserhaltungskosten in Japan?)
Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren… Nebenbei:
Ich gehe davon aus, dass Toyota auch in Köln nach Tarif
bezahlt (und Toyota ist damit erfolgreich!)

Genau weiss ich es auch nicht, aber die Manager verdienen auf jedenfall viel weniger und es geht ja nicht nur um Opel oder Toyota, es geht um die Metaller allgemein.

Ich vertrete hier ganz klar die Auffassung, dass das
wertvollste Gut eines Unternehmens seine motivierten
Mitarbeiter sind. Denn diese (und nicht die Maschinen) sichern
den Unternehmenserfolg auch in schwierigen Zeiten. Kommt ein
Unternehmen leichtfertig in die Nähe eines Streiks, hat das
Management etwas falsch gemacht. (s. Bochum)

Ich stimme Dir zu! Aber es sind eben nicht die Mitarbeiter am Band die den Erfolg sichern und das sind doch die die Streiken! Die Ingenieur usw… sind es die den Erfolg sichern! Du siehst das alles etwas zu sehr aus der soziologisch-humannschen Ecke…

Grüße
Jürgen

Grüße
Christian

Hallo,

Da wird nur Dienst nach Vorschrift
gemacht, 2 Minuten vor Arbeitsbeginn sind sie da und 2 Minuten
vor Arbeitsende wieder weg.

Du wirst lachen: Es wurden sogar Prozesse darüber geführt, ob die Zeit fürs Umkleiden zur Arbeitszeit gehört. Es wurden auch Prozesse darüber geführt, ob die Zeit für den Fußweg vom Werkstor zum Arbeitsplatz Arbeitszeit ist oder nicht.

Ich mach da wohl irgendwas falsch. Meine (unbezahlten) Überstunden pro Jahr belaufen sich addiert seit Jahren ziemlich genau auf 30 Tage - meinen Urlaubsanspruch.

Gruß,
Christian

Hallo,

Ich mach da wohl irgendwas falsch. Meine (unbezahlten)
Überstunden pro Jahr belaufen sich addiert seit Jahren
ziemlich genau auf 30 Tage - meinen Urlaubsanspruch.

Überstunden verhindern ja auch neue Arbeitsplätze. Unbezahlte nicht so sehr wie die mit Überstundenzuschlag.

Fiel mir gerade so ein, als ich das las, und soll kein persönlicher Angriff sein!

Jadzia

Hallo Christian,

auch wenn ich Dir in den Exzessen der Tarifverhandlungen recht gebe, sollte man schon bedenken, dass wir Büroarbeiter im Gegensatz zum Bandarbeiter sehr wohl je nach Laune mehr oder weniger ausgedehnte Päuschen machen können, die wir dann „informelles Gespräch“ am Schreibtisch, in der Rauchecke, Kaffeepause o.ä. nennen (dient ja nur dem Austausch von betrieblichen Informationen und wenn wir beim privaten „erwischt“ werden, dann war es eben „Teambuilding“).

Versteh’ mich nicht falsch, ich halte die aktuelle Diskussion über unbezahlte „Rauchpausen“ von unserer Arbeitgeberseite für lächerlich, ich möchte aber in Erinnerung rufen, dass Mitarbeiter in einer tayloristisch strukturierten Arbeitswelt (sprich Serienfertigung) deutlich weniger Flexibilität bei Pausen etc. haben als Bürohengste, bei denen Arbeitszeitrekorde nach meiner Erfahrung häufig mehr mit fehlender Effektivität zu tun haben (Anwesende natürlich wie immer ausgenommen)…

Grüße
Jürgen

Hi,

Überstunden verhindern ja auch neue Arbeitsplätze. Unbezahlte
nicht so sehr wie die mit Überstundenzuschlag.
Fiel mir gerade so ein, als ich das las, und soll kein
persönlicher Angriff sein!

hab ich auch nicht so aufgefaßt. Dennoch ein Kommentar dazu: Diese Rechnung funktioniert nicht, weder in die eine noch in die andere Richtung (d.h. weniger Überstunden/kürzere Arbeitszeit=mehr Arbeitsplätze).

Das liegt ganz einfach daran, daß die Überstunden normalerweise nicht regelmäßig bzw. gleichmäßig über das Jahr verteilt sind, sondern schubweise anfallen. Während ich im Sommer mitunter 60 Stunden die Woche mache, gibt es im Winter Tage, an denen man als Kreditmensch zuhause bleiben könnte.

Mehr Flexibilität ist also die Zauberformel für mehr Arbeitsplätze und nicht kürzere Arbeitszeiten.

Gruß,
Christian

Hallo Jürgen,

„informelles Gespräch“ am Schreibtisch, in der Rauchecke,
Kaffeepause o.ä. nennen (dient ja nur dem Austausch von
betrieblichen Informationen und wenn wir beim privaten
„erwischt“ werden, dann war es eben „Teambuilding“).

da stimme ich Dir einerseits zu, andererseits halte ich dem entgegen, was in dem Artikel an Jadzia steht. Eine grundsätzlich längere Arbeitszeit führt höchstens über größere Zeitungsauflage und größeren Tabakkonsum zu mehr Arbeitsplätzen bzw. Wirtschaftswachstum. Nur wenn die längeren Arbeitszeiten flexibel „verbraucht“ werden können, kommt da auch wirklich was rum. Was nützt es, wenn die Leute länger anwesend sind, aber nichts zu tun haben.

Gruß,
Christian

Hi,

Das liegt ganz einfach daran, daß die Überstunden
normalerweise nicht regelmäßig bzw. gleichmäßig über das Jahr
verteilt sind, sondern schubweise anfallen. Während ich im
Sommer mitunter 60 Stunden die Woche mache, gibt es im Winter
Tage, an denen man als Kreditmensch zuhause bleiben könnte.

Das ist in vielen/den meisten? Betrieben sicherlich richtig. Es gibt jedoch auch viele Betriebe (manche können allerdings nicht anders ->vor allem wieder mal die Kleineren) in denen die Mitarbeiter reglemäßig Überstunden machen.

Mehr Flexibilität ist also die Zauberformel für mehr
Arbeitsplätze und nicht kürzere Arbeitszeiten.

Da kommt mir spontan eine (verrückte?) Idee:
Warum nicht Springer betriebsübergreifend, sprich auch unter „konkurrierenden“ Firmen einsetzen? Das ginge (allerdings generell natürlich nur bedingt) auch mit Fachkräften.

Gerade hier im Forum sind ja ein enige Kandidaten, die Verfechter davon sind, dass man Einsatz bringen muss, etwas bewegen muss, felxible sein muss und eben auch Opfer bringen soll um den Arbeitsplatz zu halten :wink:

Naja, eben so ne Idee *gg*

Jadzia

Hallo Christian

Du wirst lachen: Es wurden sogar Prozesse darüber geführt, ob
die Zeit fürs Umkleiden zur Arbeitszeit gehört. Es wurden auch
Prozesse darüber geführt, ob die Zeit für den Fußweg vom
Werkstor zum Arbeitsplatz Arbeitszeit ist oder nicht.

Jajaja… es werden so lange Prozesse geführt bis nichts mehr da ist worüber man einen Prozess führen kann…

Ich mach da wohl irgendwas falsch. Meine (unbezahlten)
Überstunden pro Jahr belaufen sich addiert seit Jahren
ziemlich genau auf 30 Tage - meinen Urlaubsanspruch.

Das ist leider meist das Problem, auf die „Flaschen“ kann man verzichten, die dürfen pünktlich nach Hause und die „Guten“ müssen arbeiten da man sie nicht ersetzten kann… dann schauen die "Guten auf den Lohnzettel und müssen erkennen dass es sich nicht einmal lohnt… c’est la vie…

Gruß,
Christian