Hallo Jürgen!
Nicht nur? Ich denke, überhaupt nicht, sondern in diesem Fall
hängt es nahezu ausschließlich an Management-Entscheidungen
hinsichtlich Marktauftritt, Markengestaltung und
Produktentscheidungen. Auch wenn Opel nur noch die Hälfte an
Löhnen zahlen würde, würden sie kaum mehr Autos verkaufen…
Vielleicht nich Opel, aber vielleicht VW. Das stimmt doch das Produkt, aber eben nicht der Preis! Ich rede aber nicht nur von Automobileherstellern, sondern von allen Metallern und da sieht es häufig anders aus. Ach ja, es hängt nahezu ausschließlich an Management-Entscheidungen hinsichtlich Marktauftritt, Markengestaltung und Produktentscheidungen. Na dann hat der Mitarbeiter am Band ja garnicht so eine Bedeutung und eben auch nicht soviel zu verdienen. Ausserdem zielt das Alles an meiner Kernaussage vorbei, dass es den Metallern sehr gut geht (Dank der Gewerkschaft) im Vergleich zu anderen Branchen und sie sich nicht wundern brauchen, dass es jetzt einige Einschnitte gibt. Schlaraffenland adieu!
Warst Du schon einmal in einer modernen Produktion?
Offensichtlich nicht, sonst wüßtest Du, wie wertvoll gut
ausgebildete Facharbeiter sind. Denn: Wie willst Du mit einem
unmotivierten und schlecht oder falsch ausbebildeten
Mitarbeiter Qualität(!) herstellen? Wie willst Du ohne die
Ideen dieser Mitarbeiter die notwendigen
Produktivitätssteigerungen erreichen?
Ja ich war schon mal in einer modernen Produktion, es war zwar ein Fordwerk, aber die von Opel werden wohl auch nicht anders ausschauen. Wer sagt aber das ich unmotivierte Mitarbeiter einsetzten will? Die arbeiten doch jetzt dort! Und das ich unqualifizierte einsetzen will? Nein, nach einem 14 tägigen Training können die Anderen die selbe Arbeit am Band verrichten. Warscheinlich besser als die Alten, da sie ihren neuen Job würdigen.
Glaube mir: Das geht nur
mit hoch motivierten und gut ausgebildeten Mitarbeitern, denen
Du allerdings auch entsprechende Löhne zahlen musst. Und
glaube mir ebenfalls: Niedrigkostenstandorte sind häufig
billig, nicht preiswert, wie Unternehmen regelmäßig und
schmerzhaft feststellen müssen.
Wo sind die hochqualifizierten? Doch nicht die am band! Wie ich es schon einmal sagte, dass sind die Ingenieure. Nicht derjenige der 3 Jahre eine Metaller ausbildung gemacht hat. Oder auch nicht derjenige der am Band mit eine 14 tägigen Training arbeitet! Studenten arbeiten auch in dn Semesterferien gerne am Band, also wenn das so hoch qualifizierte Arbeit ist, dass man da soviel lernen muss. Ich glaub Du hast eine falsche Vorstellung! Ach ja, noch was zu den Standorten! Ich höre z.B. vom VW Werk in der Slowakei nur positives…
Es gibt genügend Leute, die wären nicht bereit, Schichtarbeit
in schmutzigen Werkhallen unter hoher körperlicher Belastung
zu leisten. Diese Menschen sollten aber sehr(!) vorsichtig
sein, die Löhne von Menschen zu kritisieren, die dazu bereit
sind…
schmutzigen Werkhallen unter hoher körperlicher Belastung??? Warst Du schon einmal in einer modernen Produktion? Dort ist es weder dreckig nochkörperlich harte Arbeit! Schichtarbeit machen nicht nur Metaller. Also deine Aussage entzieht sich jeder Grundlage, damit kannst Du höchsten auf dem Grünen Parteitag punkten!
Na ja, drohende Arbeitslosigkeit sollte eigentlich Anreiz
genug sein, oder?
Drohende Arbeitslosigkeit als Anreiz, ich glaub es gibt bessere! ;o)
Eine hochkomplexes, tayloristisches System, verschönert mit
Gruppenarbeit ist ebenfalls nicht jedermanns Geschmack, so
dass ich davon ausgehe, dass ein Mitarbeiter aus der
mittelständischen Industrie hier sehr wohl seine Probleme mit
der Integration hat…
Eine hochkomplexes, tayloristisches System verschönert mit Gruppenarbeit. Da stimme ich Dir zu! Gute Beschreibung!!! Aber ich glaube nicht dass ein mittelständischer Mitarbeiter da ein Problem hätte. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit sollte das kein Problem sein. Warscheinlich wird es dann das Paradis auf Erden sein. So ging es zumindest einem Freund von mir.
Ich kenne die Zahlen nicht, ich glaube allerdings nicht, dass
Toyotamitarbeiter deutlich weniger bekommen, als deutsche
Facharbeiter. (Du kennst die Lebenserhaltungskosten in Japan?)
Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren… Nebenbei:
Ich gehe davon aus, dass Toyota auch in Köln nach Tarif
bezahlt (und Toyota ist damit erfolgreich!)
Genau weiss ich es auch nicht, aber die Manager verdienen auf jedenfall viel weniger und es geht ja nicht nur um Opel oder Toyota, es geht um die Metaller allgemein.
Ich vertrete hier ganz klar die Auffassung, dass das
wertvollste Gut eines Unternehmens seine motivierten
Mitarbeiter sind. Denn diese (und nicht die Maschinen) sichern
den Unternehmenserfolg auch in schwierigen Zeiten. Kommt ein
Unternehmen leichtfertig in die Nähe eines Streiks, hat das
Management etwas falsch gemacht. (s. Bochum)
Ich stimme Dir zu! Aber es sind eben nicht die Mitarbeiter am Band die den Erfolg sichern und das sind doch die die Streiken! Die Ingenieur usw… sind es die den Erfolg sichern! Du siehst das alles etwas zu sehr aus der soziologisch-humannschen Ecke…
Grüße
Jürgen
Grüße
Christian