Opration Grauer Star bei 89 Jähriger sinnig?

Hallo,

frage hier im Auftrag meiner Schwiegermutter, wie die Aussichten bei einer Operation des grauen Stars im Alter von 89 sind.

Die Augenklinik rät zu, der Augenarzt ab.

Oma, selbst ehem. Allgemeinärztin, lebt auf dem Land, hat also keine sehr große Auswahl an Augenärzten und steht Operationen in ihrem Alter erstmal kritisch gegenüber. Würde aber gern besser Sehen können, vor allem aber eine weitere Verschlechterung verhindern - sofern ohne großes Risiko möglich.

Hat jemand Erfahrungen damit, im ungefähr entsprechenden Alter?

Vielen Dank für hilfreiche Antworten, Paran

Hallo,

Hallo,

frage hier im Auftrag meiner Schwiegermutter, wie die
Aussichten bei einer Operation des grauen Stars im Alter von
89 sind.

ganz aktuell, dei Erfahrung meiner Mttutter (84), OP letzte Woche:
Sinngemäßes Zitat:„Wenn ich vorher gwewußt hätte, das es so einfach sein wird…“

Die Augenklinik rät zu, der Augenarzt ab.

Allerdings hat ihr Augenarzt zugeraten…und der Operateur ihm nicht widersprochen.

Oma, selbst ehem. Allgemeinärztin, lebt auf dem Land, hat also
keine sehr große Auswahl an Augenärzten und steht Operationen
in ihrem Alter erstmal kritisch gegenüber. Würde aber gern
besser Sehen können, vor allem aber eine weitere
Verschlechterung verhindern - sofern ohne großes Risiko
möglich.

Prinzipiell keine OP ohne Risiko. Die Indikation stellt sie selbst - bzw. ihre Lebensqualität -, ganz alleine! Den Operateur im Zweifel einfach fragen, wieviele Star OPs er schon durchgeführt hat.

OP amb., 24h Augenklappe, Kontrolluntersuchung am nächsten Tag…das war’s eigentlich schon. Das andere Auge meiner Mutter ist quasi schon auf dem OP Plan!

Vielen Dank für hilfreiche Antworten, Paran

Bitte, gerne!
rolli

einige gute Gründe dafür
Hallo!

Hat der Augenarzt denn gesagt, warum er gegen die OP ist?

Konkrete Erfahrung in der eigenen Familie mit mehreren über 80-Jährigen: durchweg positiv, ambulante OPs ohne Komplikationen.

Was ich ganz wichtig finde zu bedenken, ältere Menschen sind häufig beim Gehen unsicher.
Kommt dann noch eine erhebliche Beeinträchtigung des Sehvermögens hinzu, nimmt die Unsicherheit und Sturzgefahr zu.

Außerdem ist es - so sagen die Menschen, die nach einer OP wieder gut sehen können - nervig, stets wie durch eine Milchglasscheibe sehen zu müssen.

Das Lesen bzw. Fernsehen ist in fortgeschrittenem Alter oft ein wichtiger Draht zur Welt!

Ich würde es zunächst mit der OP eines Auges versuchen, und wenn Deine Omi das gut verkraftet, dann später auch das zweite Auge operieren lassen.

Zum Ablauf einer solchen OP möchte ich noch sagen, dass sie zwar in einem Krankenhaus oder entsprechend ausgestatteter Praxis stattfindet, aber ein wirklich winzig kleiner Eingriff ist, der in einer halben Stunde erledigt ist.

Falls es Dich oder die alte Dame interessiert, hier der Ablauf einer solchen O- in Textform:

http://www.unimedizin-mainz.de/augenlaser-zentrum/me…

Angelika

Hi,

mein Vater, ca. 10 Jahre jünger, hat das ebenfalls machen lassen. Das ist eigentlich keine große Sache. Alles verlief komplikationslos, er kann wieder viel besser sehen, vor allem Farben. Die neuen Linsen korrigieren auch seine Fehlsichtigkeit zum Teil, sodaß er keine so starke Brille mehr benötigt.

Gruß S

Ich weiß nicht, wie lange Ihre Schwiegermutter noch leben wird, aber meinen Sie, es ist besser, wenn sie den Rest ihres Lebens blind verbringt?
Eine Katarakt-OP ist keine große Sache, wird strändig gemacht (fast immer ohne Narkose) und verläuft meist komplikationslos.

Hi

Folgende Überlegungen meinerseits:

Die Chance, dass es klappt ohne Komplikationen ist in viel viel größer, als dass es welche gibt. Falls es welche gibt, ist dies mit einer noch geringeren Wahrscheinlichkeit sehr schlimm, sodass es Lebensqualität enorm einschränkt.

Jetzt mal etwas sarkastisch, weil mir das Theater mit meiner Oma auch manchmal auf die Nerven geht, sie sagt immer zu allem „Ach Kind, für mich lohnt es sich doch nicht mehr“. Wenn sie doch nicht mehr lange zu leben hat, warum „riskiert“ sie es dann nicht erst recht? Mag sein, dass das mein jugendlicher Leichtsinn ist, aber dieses Argument mit dem „sich lohnen“… ich kapiers nicht…

Wenn ich 90 bin, in gesundheitlich schlechter Verfassung und meine ganzen Knochen sind spröde, ich bin wegen was anderem schon nicht mehr sehr mobil, dann lohnt es sich vielleicht nicht, ein neues Knie einzusetzen wegen Gelenkverschleiß. Es bleibt zu befürchten, dass man in so einem Alter nach der OP nicht mehr fit wird. Aber das ist hier ja absolut nicht der Fall!

Aber den Blick nach Außen langsam zu verlieren… ich weiß nicht… stelle ich mir sehr unangenehm vor.

Und wenn man dann im Alter viel Fernsieht oder liest, oder das berühmte Kreuzworträtsel macht, wie soll das gehen, wenn man jedesmal mit einem 4 kg Vergrößerungsglas und nem Flutlicht ankommt?

Aber gut… manche Alte (und auch Junge!) wehren sich ja auch gegen Hörgeräte, obwohl da garkein Risiko ist.

Grüße

Karana

Mein Vater hat das mit 85 machen lassen und war danach wieder voller Lebensfreude. Zuvor hatte ihm sein Augenarzt gesagt, dass es sich um ein unheilbares Glaukom handele. Er war total deprimiert. Ich habe dann ein Gespräch in der Augenklinik München organisiert und die Diagnose war Grauer Star. Eine Woche nach der Operation war dann ein neues Lebensgefühl vorhanden.
Udo Becker

Hallo,

ich meine dazu garnichts, weil ich keine Ahnung habe. Deshalb frage ich ja hier.

Meine Schwiegermutter ist verunsichert, weil sie zwei diametral verschiedene Aussagen von Ärzten hat.

Gruß, Paran

1 Like

Vielen Dank allen.
Hallo,

danke Euch für die Mühe und die Erfahrungsberichte.
Werde das so an meine Schwiegermutter weitergeben und ihr zum Einholen einer dritten Meinung raten, ein bißchen auch zu der Operation.
Weiß leider nicht, weshalb ihr Augenarzt davon abgeraten hat. Vielleicht will er sich ja nur seine privat versicherte Patientin warmhalten.

Gruß, Paran

Hallo Paran,

frage hier im Auftrag meiner Schwiegermutter, wie die Aussichten bei einer Operation des grauen Stars im Alter von 89 sind

Nun,ob es gut ausgeht stehen die Chancen von 0-100%.

Aber im Ernst,dies lässt sich leider nicht 100%tig genau beantworten,da der Mensch
bekanntlich ein Individium ist und wir nicht über die genaue Diagnose der Klinik oder
des Arztes Einsicht nehmen können.

Und selbst wenn wir es könnten,sind die Risikofaktoren bei der OP eines 84jährigen
Patienten sehr schwer abzuschätzen und die Ärztemeinungen sind wie auch in anderen
Berufen widersprüchlich.

Mein Schwiegervater(70Jahre) damals sehr schwer an Krebs erkrankt,mit der Aussicht nur noch wenige Monate zu leben,entschlosss sich zur OP an beiden Augen(grauer Star).
Für ihn war es nach eigener Aussage,noch einmal ein neues Lebensgefühl,alles
bewußter „klar“ zu Erleben und nicht wie durch eine „Milchglasscheibe“ zu sehen.

Angst hatte er vor der OP auch,aber die Aussicht sich von seinen „Lieben“ noch einmal
klaren Blickes verabschieden zu können,die Zeitung ohne Brille lesen zu können,einfache Handgriffe selbstständig zu bewerkstelligen können veranlassten
ihn schließlich doch zu diesen OP´s.

Viel hatte er nicht mehr davon,aber er war den Ärzten unendlich dankbar auch wenn er sich des Risikos über eine Verschlechterung der Sehfähigkeit voll bewusst war.

LG Bollfried

PS:Ich wünsche dir noch viele schöne Jahre mit deiner Schwiegermutter,egal wie sie sich
entscheidet.Bei uns gab auch der Ausschlag zur OP,die Geburt eines Enkelkindes das er
unbedingt noch einmal sehen wollte.