Optimale Kombination Altersvorsorge und LV

Ich bin 30 und würde gerne für mich und meine Frau eine Altersvorsorge abschließen (50-100€ monatl.).

Optimal wäre für mich (rein vom Modell her) eine Kapitallebensversicherung, da ich so Kapital bis zum Renteneintritt ansparen könnte und gleichzeitig den Todesfall der Versicherungsnehmer absichern könnte.

Das hat zur Generation meiner Eltern mit genau diesem Modell Sinn gemacht. Nun wird heute aufgrund des niedrigen Garantiezinses allerdings oftmals von eine KLV abgeraten. Welche Alternativen wären hier sinnvoll? Oder gibt es vielleicht doch Kapitallebensversicherungen, die über einen Zeitraum von ~35 Jahren Sinn machen?

Altersvorsorge und Versicherung trennen

Optimal wäre für mich (rein vom Modell her) eine Kapitallebensversicherung, da ich so Kapital bis zum Renteneintritt ansparen könnte und gleichzeitig den Todesfall der Versicherungsnehmer absichern könnte.

Optimal wäre meist, beides zu trennen: Risiko- LV + separate Altersvorsorge.

Ein Honorarberater (Versicherungsberater etc.) berät Dich gern individuell, bzw. ein Verkäufer (Makler, Vertreter) verkauft Dir gern etwas (hoffentlich passendes).

Erdbeerzunge

Was würde denn aus Deiner Sicht in Sachen Altersvorsorge die passende Alternative sein?

Und gibt es denn vielleicht doch noch gute KLV´s?

Was würde denn aus Deiner Sicht in Sachen Altersvorsorge die
passende Alternative sein?

Und gibt es denn vielleicht doch noch gute KLV´s?

Für die optimale Auswahl der Altersvorsorge ist die Aufnahme der kompletten derzeitigen Situation der Familie, und eine Abschätzung der zukünftigen Situation notwendig.
Es muß aufgenommen werden, welche Versicherungen, Geldanlagen etc. schon bestehen, und wie hoch die Risikobereitschaft ist.

Das ganze dauert bestimmt 1-2 Stunden, und kostet Honorar (oder später Provision).

Eine Kapital- Todesversicherung (gern als Lebensversicherung bezeichnet, klingt besser als Todesversicherung), ist nicht immer optimal.

Erdbeerzunge

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Optimal wäre für mich (rein vom Modell her) eine Kapitallebensversicherung,

Ich würde die Risikovorsorge und die altersvorsorge trennen.

Das hat zur Generation meiner Eltern mit genau diesem Modell
Sinn gemacht. Nun wird heute aufgrund des niedrigen
Garantiezinses allerdings oftmals von eine KLV abgeraten.

allerdings ohne ein Alternative anzubieten. Außerdem gibt es wohl kaum eine namhafte Versicherungsgesellschaft (Exoten einmal außen vor gelassen), die tatsächlich nur den Garantiezins ausschütten.

Welche Alternativen wären hier sinnvoll?

  1. Riskolebensversicherung
  2. Rentenversicherung plus Aktien/Fonds plus selbstgenutzte Immobilie

Hallo Erdbeerzunge,

Ein Honorarberater (Versicherungsberater etc.) berät Dich gern
individuell, bzw. ein Verkäufer (Makler, Vertreter) verkauft
Dir gern etwas (hoffentlich passendes).

Beachten Sie bitte, dass der Name Versicherungsberater vom Gesetz her festgelegt ist ( http://www.gesetze-im-internet.de/gewo/__34e.html )
und hat überhaupt nichts mit dem Begriff Honorarberater zu tun.

Versicherungsberater findet man hier:
http://www.bvvb.de/Content.aspx?content=12

Im Gegensatz kann jeder Versicherungmakler Beratungen gegen Honorar durchführen.

Viele Grüße!

Merger

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Beachten Sie bitte, dass der Name Versicherungsberater vom
Gesetz her festgelegt ist

Das ist mir mehr als bekannt :wink:.

Versicherungsberater zählen zu den Honorarberatern.

Viele Grüße!

Merger

Ebenfalls viele Grüße

Erdbeerzunge

ergänzend - ein interessanter Artikel
der den Unterschied zwischen Versicherungsberatern und Versicherungsmaklern klar macht.

http://www.berater-lotse.de/verbraucher/honorarberat…

Gruß Merger

Morgen,

wenn du eine Risikoversicherun g möchtest ok.

Zur Altersvorsorge ist, wenn man Renten Versicherungen mit Sparplänen vergleicht der Sparplan besser. Bei Versicherungen werden von den Einzahlungen gerne 5% einbehalten.

Hallo,

Das hat zur Generation meiner Eltern mit genau diesem Modell
Sinn gemacht. Nun wird heute aufgrund des niedrigen
Garantiezinses allerdings oftmals von eine KLV abgeraten.
Welche Alternativen wären hier sinnvoll? Oder gibt es
vielleicht doch Kapitallebensversicherungen, die über einen
Zeitraum von ~35 Jahren Sinn machen?

man muss hierfür einmal überlegen, wo die Versicherer das Geld der Versicherten anlegen und welche Zusammenhänge es zwischen Garantiezins, Kapitalmarktniveau und möglicher Ablaufleistung gibt.

Die Generation Deiner Eltern kommt aus einer Zeit mit höheren Zinsen und höherer Inflation. Beides ist langfristig deutlich zurückgegangen.
Die Zinsen sind gerade in D derzeit außergewöhnlich niedrig. Das hat mit der Staatsschuldenkrise zu tun und wird sich irgendwann wieder normalisieren.
Die „Kindegeneration“ wird keine so stark sinkenden Zinsen mehr erleben. Einfach, weil sie schon so niedrig sind. Sie können niedríg bleiben oder steigen. Wenn wir in Richtung einer Deflation triften, können sie auch noch das letzte Bisschen sinken… .

Die Versicherer müssen das Geld so anlegen, dass sie den Garantiezins auf jeden Fall erreichen können. Das bedeutet, dass ein Teil der Anlegergelder risikolos mit wenig Rendite investiert wird, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Der verbleibende (kleinere) Teil kann etwas offensiver angelget werden und sorgt für die Überschüsse, die letztlich die tartsächliche Ablaufleistung zzgl. zum Garantiebetrag ergeben.
(Ja, das ist nur ein ganz grobes Schema und die Realität ist natürlich viel komplexer.)
Wenn der Kapitalmarktzins sinkt, dann muss ein größerer Teil der Kundengelder im sicheren Garantiebereich angelegt werden und ein noch kleinerer Teil kann zusätzliche Rendite erwirtschaften. Eine Art Abwärtsspirale, bei der enttäuschte Anleger vorprogrammiert sind.
Dieses Bild haben wir in den letzen 20 Jahren gesehen.

Steigen die Kapitalmarktzinsen hingegen, kann man mit weniger Kapital die Garantie absichern und es kann ein größerer Teil in rentablere Anlagen fließen. Unter dem Strich wird also -vorausgesetzt die Vermögensverwalter beim Versicherer verstehen ihr Geschäft- die Überschussbeteiligung und damit die Rendite höher.
So gesehen ist es vielleicht gar kein schlechter Zeitpunkt, gegen den allgeimenen Trend zu handeln (was in Finanzdingen sowieso oft eine gute Idee ist) und der derzeit so schlecht besprochenen Kapital-LV eine Chance zu geben…?

Es gibt noch einen anderen grundsätzliche Aspekt:
Egal, was man von einer KLV hält, dort sitzen Menschen, die sich um die Anlage des angesammelten Geldes kümmern. Es wird relativ sicher angelegt und man ist dort bestrebt, einen guten Ertrag für diese Anlagen zu bekommen. Auch wenn das alles oft sehr intransparent ist und deswegen vielleicht suspekt wirkt.
Bei allen anderen Ansparformen musst Du selbst ganz allein zu 100% die Verantwortung für Dein Geld übernehmen und Dich darum kümmern. Das nimmt Dir niemand ab, aber viele wollen an Deinem Geld verdienen… .

Wenn Du bereit bist, Dich selbst zu kümmern (kostet Zeit!!) dann kommst Du bei kleinen Sparraten um Fonds nicht herum.
Mit Rentenfonds wirst Du kaum ein besseres Ergebnis erzielen, als die Versicherer. Du kannst nämlich nur mehr verdienen, wenn Du mehr Risiko in Kauf nimmst. Dann bist Du bei Aktienfonds oder ähnlich stark schwankenden Anlagesegmenten. Was dabei zu beachten ist, kannst Du hier nachlesen:
http://finanzdeutsch.de/Wordpress/2010/07/27/durchsc…
Viel Erfolg wünscht der Money-Schorsch

Außerdem gibt es wohl kaum eine namhafte Versicherungsgesellschaft (Exoten einmal außen vor gelassen), die tatsächlich nur den

Garantiezins ausschütten.

BTW:
Der Garantiezins, oder der tatsächlich ausgeschüttete Zins, gilt nur für den Sparanteil der LV- Police.
Und wie hoch dieser Sparanteil ist, verrät niemand… Insgesamt ist die Rendite der in die LV eingezahlten Beiträge oft ngativ…

Deutlich cleverer und transparenter ist nach meiner Meinung, den Tod mit separater Police zu versichern, und mit separatem Vertrag anzusparen.

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Deutlich cleverer und transparenter ist nach meiner Meinung,
den Tod mit separater Police zu versichern, und mit separatem
Vertrag anzusparen.

Sag ich doch !

Hi,

ich weiss nicht ob hier bereits auch die Tatsache erörtert wurde das der gesetzliche Garantiezins natürlich NICHT auf den Gesamtbetrag der Einzahlungen sich bezieht sondern auf den Nettobetrag!! Das heisst das zuvor die internen Beitrage der RisikoLV, Vertriebs- und Verwaltungskosten abgezogen werden und dann auf den (mickrige) Rest dieser ohnehin bescheidene Zinssatz gewährt wird.

Wer sich über eine KLV freut sind immer die Anbieter, die Versicherungsnehmen immer die Kunden…

TIPP: man erkennt dies an den vielen Rechtsstreitigkeiten mit den Versicherungsunternehmen!

Hallo!

Du willst Kapital bilden, um in ferner Zukunft davon zu zehren. Das monatlich eingezahlte Geld wandert aber in kein Sparschwein, auf dessen Bauch dein Name steht, dessen Standort du bestimmst und für das nur du den Schlüssel hast. Statt dessen vertraust du darauf, dass Leute, die du nicht kennst, in deinem Sinn handeln. Du übst keinerlei Kontrolle aus und hast nichts zu melden. Also Schnabel halten, blind vertrauen und zahlen.

Die Rentenkasse im Deutschen Reich beruhte zunächst auf Kapitaldeckung, also auf angespartem Vermögen. Während des halben Jahrhunderts der Kapitaldeckung kam aber kein einziger Rentner in den Genuss einer vollen Altersrente, weil das Kapital zwischendurch vernichtet wurde. Leute, die nur bedrucktes Papier besaßen, aber keine Sachwerte, keine Produktionsmittel und keine Immobilien, waren die Dummen. Du denkst an einen Vertrag über 35 Jahre. Sollten sich die beinahe allesamt hoch verschuldeten Länder des Euro-Raums zwischendurch z. B. mit heftiger Geldentwertung ihrer Sorgen entledigen, ist deine kapitalgedeckte Alterssicherung dahin.

Die Entwertung kapitalgedeckter Alterssicherung führte zu verbreiteter Altersarmut. Deshalb wurde die Rentenversicherung in den 1950er Jahren auf das Umlagesystem umgestellt. Das Umlagesystem in seiner heutigen Form hat zwar Schwächen, ist aber vor vollständiger und nachhaltiger Vernichtung der Altersvorsorge sicher. Die Schwächen des Systems verleiten inzwischen viele Leute, wieder auf den gefährlich anfälligen Kapitalstock zu schielen. Mit politischer Unterstützung hat sich ein ganzer Wirtschaftszweig darauf gestürzt und freut sich über viel Spielgeld für das ganz große Monopoly. Nach zuverlässiger Alterssicherung sieht das nicht aus.

An deiner Stelle würde ich die umlagefinanzierte Rente als wichtige Säule der Altersversorgung betrachten. Weil das Umlagesystem bei uns von versicherungsfernen Interessen geleitet ziemlich ungeschickt aufgebaut ist, sind weitere Säulen erforderlich. Dabei würde ich mit dem Geld aber nicht die Kontrolle abgeben. Die weiteren Säulen könnten z. B. aus einer selbst genutzten Immobilie, Eigentum/Miteigentum an Produktionsmitteln und Rohstoffen bestehen. Mit den zusätzlichen Säulen muss man sich allerdings intensiv beschäftigen, wenn man keine Fehler machen und Dummheiten vermeiden möchte.

Auf keinen Fall würde ich die intransparente und aus unerfindlichen Gründen immer noch beliebte Vermengung von Hinterbliebenenabsicherung und Kapitalbildung in Form einer Kapitallebensversicherung wählen.
„Vermögensberater“ und manche Versicherungsvertreter erzählen etwas anderes. Solche Leute wollen Provision einstreichen. Ob du das Risiko eingehst, im Alter am Kitt der Fenster nagen zu müssen, interessiert sie nicht.

Gruß
Wolfgang

Ok, das klingt bisher alles plausibel. Eine selbstgenutzte Immobilie haben wir. Die sehen wir auch als Teil der Altersvorsorge an.

Wenn man nun aber mal die Nachteile einer KLV nimmt, was wäre dann eine Alternative?

-1x Risikolebensversicherung
-2x Rentenversicherung, Direktversicherung oder was?

Natürlich verlässt man sich bei derartigen Anlagen auf andere, aber das muss ich in Kauf nehmen, da ich mich mit der Marterie nicht genügend auskenne.

Hallo!

Eine selbstgenutzte Immobilie haben wir. Die sehen wir auch als Teil :der Altersvorsorge an.

Zahlst du Beiträge in die gesetztliche RV? Falls ja, dürfte die wirtschaftliche Existenz mit der Rente und im dann hoffentlich bezahlten Haus gesichert sein.

Wenn man nun aber mal die Nachteile einer KLV nimmt, was wäre
dann eine Alternative?
-1x Risikolebensversicherung

Wenn es jemanden gibt, der als Hinterbliebener auf eine Absicherung angewiesen wäre, kann eine Risikolebensversicherung sinnvoll sein. Wenn niemand abgesichert werden muss, etwa weil die Partnerin über ausreichend eigenes Einkommen verfügt, braucht man für den Fall keine Versicherung. So weit zur Risikoabdeckung. Jetzt geht’s zur Vermögensbildung.

-2x Rentenversicherung, Direktversicherung oder was?

Wer in eine Kapitallebensversicherung einzahlt, vertraut darauf, dass wenigstens das eingezahlte Geld Jahrzehnte später noch etwas wert ist. Es ist letztlich Vertrauen darauf, dass die Länder des Euro-Raums ihr Schuldenproblem gerade noch rechtzeitig in den Griff bekommen, statt alljährlich den Schuldenberg größer werden zu lassen. Gelingt das nicht, löst sich das Problem im günstigen Fall per heftiger Inflation. Das hieße, dass die Versicherungssumme einer Kapitallebensversicherung nicht mehr viel wert wäre.

Das Problem lässt sich nicht umgehen, indem man auf irgendwelche anderen bedruckten Papiere vertraut. Statt dessen muss man in Sachanlagen gehen. Z. B. Gold oder Platin (aber nicht als Zertifikat, sondern tatsächlich physisch zum Anfassen) bieten einen Weg gegen den Totalverlust. Einige Aktien (längst nicht alle) kann man ebenfalls als Sachanlage betrachten. Und natürlich Immobilien, aber auch dabei längst nicht alles, was so unter dieser Bezeichnung läuft.

Natürlich verlässt man sich bei derartigen Anlagen auf andere …

Ein großes Problem. Andere Leute haben ein Hemd, das ihnen am nächsten liegt und das ist gewiss nicht dein Hemd.

aber das muss ich in Kauf nehmen, da ich mich mit der Marterie
nicht genügend auskenne.

Du brauchst die Bereitschaft, dich mit der Materie zu beschäftigen. Das Problem ist also lösbar.

Gruß
Wolfgang