Optionen für eine alte Nachtspeicherheizung im Wohnblock

Liebe Community,

ich bin Eigentümer einer 53m² großen Wohnung im 3. Stock eines Mehrfamilienhaus (4 Etagen, 12 Wohneinheiten). Unser Haus reiht sich nach an zwei weitere mit derselben Größe, also 36 Wohneinheiten pro Block, und insgesamt gibt es mehrere Blöcke, vllt. so 400 Wohnungen, alle unter einer Verwaltung.

Die Häuser wurden in den 60ern gebaut und überall sind Nachtspeicherheizungen verbaut. Ich verbrauche derzeit ca. 800 kWh Nachtstrom im Jahr (ich glaube, das ist gar nicht mal so schlecht für zwei Personen?). Vorteil ist, dass links, rechts, oben und unten auch Wohnungen sind.

Nun die Frage: Ich würde gerne die Nachtspeicherheizung ersetzen. Mein erster Gedanke wäre, jetzt ebenfalls eine neuere Nachtspeicherheizung zu setzen. Gibt es diese noch zu kaufen und sind diese effizienter als damals? Und mir geht es ja auch um die Asbestbelastung. Das ist der Hauptgrund für den Austausch (die Heizung, wo ich Asbest vermute, nutze ich gar nicht, da diese im Schlafzimmer ist).

Ich habe außer die Heizung im Schlafzimmer noch eine größere, welche Wohnzimmer, Flur und Küche beheizt.

Andere Optionen halte ich für schwer umsetzbar, da es so viele unterschiedliche Parteien gibt.

Ich freue mich auf eure Ideen und eure Hilfe!

Danke und Grüße
Markus

Hallo,
aus einer Kilowattstunde Strom wird immer eine Kilowattstunde Wärme.
Daran ändern auch „Infrarotheizungen“ (auch mal „Wärmewellenheizungen“ genannt) nichts.
Diese erwähne ich zuerst, da diese dem unkundigen Verbraucher als Erstes von windigen Händlern als Alternative angeboten werden - mit teils fantastischen Einsparmöglichkeiten (die frei erfunden sind). Die physikalisch-technischen Erklärungen lassen Physiker vor Grauen erschaudern.

So, zum Thema.
Neue Nachtspeicherheizungen sind meist effizienter gedämmt als alte.
Alte Heizungen heizten Räume oft schon ausreichend, ohne dass der Lüfter laufen musste.
Diese Wärmeabgabe ist unkontrolliert und daher bei teilweise nicht genutzten Räumen verschwenderisch.
Neuere Heizungen bleiben äußerlich viel kühler. Dann entnimmt man dem Speicherkern nur dann Wärme, wenn man den Raum nutzt. Daraus ergibt sich dann eine gewisse Einsparung. Erwarte nicht zu viel!
Ob eine Aufladeregelung bei dir vorhanden ist, würde man vielleicht erkennen, wenn du uns Bilder von deinem Sicherungskasten und der Zähleranlage machst.
Dann sollten die neuen Heizungen zur alten Steuerung passen. Eine Aufladesteuerung, die witterungsgeführt die Heizungen nur so stark auflädt, wie vermutlich am nächsten Tag benötigt wird, lässt sich schlecht nachrüsten, aber das sollte sich ein Fachmann mal angucken.
Heizungen mit freiem Asbest sollte es nicht mehr geben!
Oft enthalten die Heizungen noch gebundenes Asbest, was keine Raumluftbelastung verursacht, aber eine sorgfältige Entsorgung notwendig macht. Das dürfen nur Spezialfirmen, diese bieten aber oft recht angenehme Pauschalpreise an.
Angeblich sind alle Speichersteine Chromat-haltig und müssen daher immer zur Sondermülldeponie, sagte mir einmal ein Entsorger. Das habe ich aber noch nicht geprüft.

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Das sehe ich ja erst jetzt: Das ist extrem niedrig! 16kWh pro Quadratmeter und Jahr sind nur ein Zehntel dessen, was für Altbauten als Durchschnitt angenommen wird.
Keine anderen Wärmequellen?
Wow. Das ist wirklich sehr spärliches Heizen.

Ich sehe da keinen Optimierungsbedarf.
So ein Nachtspeicher dürfte rund 800€ bis 1200€ kosten, dazu kommen noch Hunderte Euro für Abklemmen, Entsorgung, Lieferung und Montage.

Schon mal vielen Dank für die beiden sehr guten Antworten!

Eine automatische Aufladeregelung /z. B. Temperaturfühler) gibt es nicht, ich stelle dies immer selbst ein. Eine 2/3 Ladung hält meistens für zwei Tage Frost.

Wo hast du den Durchschnittswert her? Und hättest du eine Seite, wo es trotzdem mal neue Nachtspeicher gibt?
Zu mir kam mal eine Firma und wollte die neuen Elektroheizungen mit Schamottenkern verkaufen, nur der Preis hat mich da abgeschreckt, das waren einige tausend Euro. Und der Gedanke, dass die Heizung ja dann auch tagsüber über den Haupttarif läuft hat mich schon stutzig gemacht.

Der Austausch kommt für mich halt im Sinn, weil ich die Wohnung wohl bald vermieten möchte.

Ich würde aber nicht eine Nachtspeicherheizung durch eine andere Nachtspeicherheizung ersetzen. Gasanschluss hat das Haus nicht? Nach Öl frage ich gar nicht erst … Haben echt noch alle Wohnungen Nachtspeicherheizungen?

Gruß
Christa

Google einfach mal nach AEG WSP4011, so heißt ein aktuelles Gerät mit 4kW Leistung.

Bedenke: Abklemmen, Entsorgen, Aufbau und Anklemmen sind Arbeiten für Fachfirmen.
Ob die ein selbst beschafftes Modell überhaupt anklemmen?

ALLE haben Nachtspeicher. Keine Anschlüsse.

Danke, sowas meinte ich.

Was meinst du mit „Ob die ein selbst beschafftes Modell überhaupt anklemmen?“ … Du meinst, ich muss das Gerät über die Fachfirma kaufen, welche mir das alte Gerät abbaut und das neue Gerät einbauen soll? Ja… dann wirds teurer.

Ich sage es mal so:
Nicht unbedingt. Du wirst aber verstehen, dass eine Firma, die dank Fachkräftemangel auf Wochen ausgebucht ist, sich nicht um Aufträge kümmern möchte, bei denen neben dem Lohn kein weiterer Umsatz zu generieren ist, wenn gleichzeitig das Telefon nicht stillsteht mit Kunden, die auf Erledigung eines Auftrags mit Lieferung von Waren warten.

@X_Strom

Ich habe ja zwei Heizkörper, einen im Schlafzimmer der so ähnlich aussieht wie dein Link zu AEG und die andere, welche Wohnzimmer, Küche und Flurbeheizt (ist da in der Ecke drin), siehe Foto. Kann man auch sowas noch heute neu kaufen? Ist ja schon ein Brummer :).

Oha!

Das ist so ein verblendetes Gerät in der Art eines Kachelofens?

Sowas kenne ich nicht als Neuware.

Das ist er, wie gesagt: Wohnzimmer, Flur, Küche. In der Küche öffnet man den dann und kann die Ladung einstellen. Aber gäbe es eine Option, diesen mit was anderem zu ersetzen?

Technisch ist das auch nur ein Nachtspeicherofen mit einer Verkleidung, die scheinbar auch eine besondere Luftführung hat.

In diese Hülle kannst du kaum einen normalen Nachtspeicher setzen.

Mir fällt da nur ein Abriss des ganzen Trumms ein.

Wenn du die Wohnung vermieten willst, musst du einen Energieausweis erstellen. Das wird den Mieter dann überraschen: 16kWh/m²a ist extrem niedrig. Altbautypisch wären 150kWh/m²a.
Wenn man berücksichtigt, dass die Wohnung wohl von der Wärme der umgebenden Wohnungen sehr gut profitiert, könnte ein normal heizender Mieter am Ende bei 80kWh/m²a landen - immer noch 5mal mehr als du. Das sollte angesprochen werden.

„Das sollte angesprochen werden.“ => Meinst du, dass es ein Vorteil ist?

Und der Energieausweis für das Gebäude beträgt 65,7 kWh/(m²a).

Wenn du einen Verbrauchsausweis erstellen würdest, so stünde da dein Verbrauch der letzten Jahre. Also diese 16kWh/m²a. Wenn dann der Mieter das 4-5fache verbraucht, könnte er vielleicht sagen, dass man ihn bewusst mit nicht representativen Verbrauchsdaten getäuscht hat.

Aber da ja ein Bedarfsausweis mit realistischeren Werten vorhanden ist: Nimm auf jeden Fall den.
65,7kWh/m²a ist auch schon ein recht niedriger Wert.

@X_Strom
Was würdest du nun an meiner Stelle machen? Beide Geräte austauschen? Nur das kleinere austauschen? Gar keins austauschen? Nach dir besteht ja keine Gefahr wegen dem Asbest.

Nein, so habe ich das nicht gesagt, sondern so:

Eigentlich war das Thema „Asbest in Nachtspeichern“ vor etlichen Jahren so präsent, dass eigentlich jeder seine Heizung überprüft hat.

War jemand in deiner Wohnung, hat das Typenschild abgelesen und recherchiert?
Wenn nicht, dann ist es absolut nicht ausgeschlossen, dass Asbest in gebundener oder gar freier Form in der Heizung verbaut ist.

Ich möchte eigentlich gar keinen Rat abgeben.
Sehr alte Heizung, Asbestfreiheit nicht sicher, aber unglaubliche, extrem niedrige Verbräuche, dazu als Kachelofen-Nachtspeicher noch eine absolute Sonderbauform.

Der Wechsel bedeutet beim Kachelofen-Nachtspeicher neben einer doch recht teuren Heizung erhebliche Umbaukosten.

Keine Frage: Bei Asbest im Luftstrom muss was getan werden, da gibt es keine Alternative.
Eine andere Art der Beheizung dürfte kaum möglich sein, allenfalls mit Direktheizgeräten (Ölradiator, Heizlüfter, „Infrarotheizung“ - die saugen dann aber teuren Tagstrom).

Wenn die Geräte Asbestfrei sind, steht noch die Frage im Raum: Was ist bei einem Defekt? Ersatzteile wird es kaum geben.

Warte mal - du wolltest die Wohnung bald vermieten, stimmt’s?
Dann würde ich tatsächlich die alten Geräte auf Asbest prüfen lassen, dann je nach Ergebnis teuer oder günstig entsorgen lassen, dann renovieren und zwei schicke, neue Nachtspeicherheizungen hinstellen.
Mich würde so ein alter „Trumm“ als Mieter schon sehr abschrecken.

Und ohne Vermietung? Eine Asbestprüfung bleibt Pflicht. Den Hersteller gibt es noch, aber er baut keine Elektroheizungen mehr. Eine E-Mail mit den Daten vom Typenschild kostet nichts.
Die meisten Hersteller haben so Mitte der 70er Jahre mit Asbest im Luftstrom aufgehört, danach aber noch gebundenes Asbest in der Isolierung des Steuerwiderstands benutzt (bis Mitte 80er).