Zu: private Sicherheitsdienste
Hi Hardl,
private Sicherheitsdienste, haben keine (keinerlei!) Befugnisse, die über die Rechte eines jeden Bürgers hinausgehen. Sie dürfen also weder hoheitliche Aufgaben wahrnehmen, noch andere passive oder aktive Gewalt ausüben, die über die sg. Jedermann-Rechte hinausgeht.
Zum vorläufigen „Festhalten“ (bis zum Eintreffen der Polizei) eines Täters bei einer offensichtlichen Straftat ist jeder Bürger berechtigt (und auch angehalten).
In einigen Fällen wird privaten Sicherheitsdiensten die Ausübung und Durchsetzung des Hausrechts übertragen (Bahnhöfe, Kaufhäuser, Discotheken usw.).
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Meine persönliche Meinung:
Oftmals soll bei priv. Sicherheitsdiensten durch besondere Kleidung (schwarze Uniform usw.) besondere Autorität vorgegaukelt werden, die tatsächlich durch nichts rechtlich begründet ist. Ich persönlich würde mich grundsätzlich niemals durch private Sicherheitsleute aufhalten oder gar festhalten lassen (ohne Hinzuziehung der Polizei), gebe denen auch grundsätzlich keinerlei Auskunft.
Ich wurde einmal fälschlicherweise des Ladendiebstahls bei Karstadt bezichtigt. Am Ausgang hielten mich zwei dieser privaten Sicherheitsleute fest und hielten mir vor, sie glaubten gesehen zu haben, daß ich ein Deo-Spray in meinen Rucksack gesteckt habe, ohne zu bezahlen.
Sie hielten mich also fest, ich mußte mit ins Büro gehen. Dort wollten diese Leute meinen Personalausweis und den Inhalt meines Rucksacks sehen. Ich lehnte ab und sagte diesen privaten Sicherheitsleuten, daß ich nichts gestohlen hätte. Ziemlich rüde herrschten sie mich an, daß ich doch die Sache schnell aufklären könne, wenn sie nur mal kurz einen Blick in meinen Rucksack werfen könnten. Man könne schließlich auch andere Seiten aufziehen und die Polizei rufen. Darauf bestand ich absolut, hätte zur Not die Polizei selbst über mein Handy gerufen.
Nach etwa 20 Minuten kam die Polizei tatsächlich, kontrollierte meinen Ausweis, fragte mich, ob ich was hätte mitgehen lassen. Ich verneinte und zeigte den Beamten auch meinen Rucksack, ich dem sich ausschließich Vorlesungsscripte unserer Hochschule befanden.
Die Poliezibeamten blafften dann die privaten Sicherheitsleute an, sie sollten in Zukunft besser achtgeben, wen sie „herausfischen“. Diese mußten sich bei mir entschuldigen.
Ich persönlich ignoriere private Sicherheitsleute grundsätzlich, insbesondere wenn ich mir keinerlei Schuld bewußt bin. Ich halte diese Leute oftmals für unterbezahlte Möchtegern-Polizisten, die aus den verschiedensten Gründen einfach keinen besseren Job gefunden haben.
Beste Grüße, Andreas