Organische und anorganische Chemikalien

Hallo

Nehmen wir an jemand will Alt-Chemikalien ordnungsgemäß entsorgen. Es handelt sich um Chemikalien der verschiedesten Art, also von hochgiftig bis mindergefährlich. Der Entsorger wünscht (ausser den ohnehin extra zu verpackenden und extra zu deklarierenden gefährlichen, bzw. unbekannten Chemikalien) eine Trennung in organische und anorganische Chemie.

Welchen Hintergrund hat diese Trennung bei der Verbrennung, bzw. welches Risiko will der Entsorger damit ausschliessen? Diese Sortierung ist ja ziemlich aufwändig da ja hunderte Chemikalien zugeordnet werden müssen. Es sind jeweils nur kleine Mengen, von 50 mg bis max. 1 kg pro Einzelgefäß.

Gruß vonsales

Hi

Diese Trennung halte ich für wenig sinnvoll, da alle Elemente theoretisch sowohl in der OC als auch in der AC vorkommen können.

Sinnvoller wäre eine Einteilung z.B. in schwermetallhaltiges und schwermetallfreies.

Woher kommen die Chemikalien denn? Ist es so eine Standard-Laborausrüstung? Oder in einem besonderen Fachbereich?

Grüße

Karana

In den Unis wird bei Abfällen immer zwischen org. und anorg. unterschieden. In einigen Unis sogar noch bei org. in A,B und Cl. A für nicht mit Wasser mischbar (z.B. Hexan), B für mit Wasser mischbar (z.B. Methanol) und Cl für halogenierte (z.B. Brommethan). Man erklärte uns damals von Seiten des Entsorgers, dass A B und Cl dann in einem solchen Verhältnis gemischt werden, dass es noch brennbar ist und dann wird es abgefackelt.

Da anorgansiche Chemikalien in der Regel (gibt auch hier viele Ausnahmen) nicht brennbar sind, werden die anders entsorgt. Entweder eingedampft (da es sich beim Lösemittel um Wasser handelt) und dann auf eine Deponie gebracht oder gleich als Feststoffe auf die Deponie gebracht (dann bleibt das Eindampfen oder Ausfällen… am Erzeuger hängen).

Die Rückstände nach der Verbrennung der org. Substanzen kommen dann auch auf die Deponie.

Alles ohne Gewähr, da ich selbst kein Entsorger bin, aber so hat man es uns damals in der Uni erklärt.

Hallo

In den Unis wird bei Abfällen immer zwischen org. und anorg.
unterschieden. In einigen Unis sogar noch bei org. in A,B und
Cl. A für nicht mit Wasser mischbar (z.B. Hexan), B für mit
Wasser mischbar (z.B. Methanol) und Cl für halogenierte (z.B.
Brommethan). Man erklärte uns damals von Seiten des
Entsorgers, dass A B und Cl dann in einem solchen Verhältnis
gemischt werden, dass es noch brennbar ist und dann wird es
abgefackelt.

Würde die Trennung erklären…

Da anorgansiche Chemikalien in der Regel (gibt auch hier
viele Ausnahmen) nicht brennbar sind, werden die anders
entsorgt. Entweder eingedampft (da es sich beim Lösemittel um
Wasser handelt) und dann auf eine Deponie gebracht oder gleich
als Feststoffe auf die Deponie gebracht (dann bleibt das
Eindampfen oder Ausfällen… am Erzeuger hängen).

…aber verdampfen die nichtbrennbaren Chemikalien nicht ohnehin wenn der brennbare Rest verbrannt wird?

Mir geht es eigentlich darum ob die viele Arbeit überhaupt nötig ist, Trennung in fest und flüssig, anorganisch und organisch, Packlisten dazu, Vorschriften über Gebindegrößen, UN Nummern und Verpackungsvorschriften, Begleitscheine, ADR, Sonder/Ausnahmeregelungen usw usf. Es wird jedes Jahr mehr… Man kann kaum mehr den Überblick behalten.

Es handelt sich um Chemikalien aus Privathaushalten, also kommunale Sammlungen. Was da manche Bürger zu Hause haben…, damit könnte man ganze Stadtteile ins jenseits schicken.

Gruß vonsales

…aber verdampfen die nichtbrennbaren Chemikalien nicht
ohnehin wenn der brennbare Rest verbrannt wird?

Die anorganischen Rückstände verdampfen dabei in der Regel nicht. Auch nicht beim Verbrennen der org. Lösemittel. Dabei werden Metalle i.d.R. in ihre Oxide überführt, die nicht flüchtig sind. Also was Schwermetall ist, beibt dann zurück. Sowohl beim Eindampfen (im anorganischen / wässrigen Bereich) als auch beim Verbrennen im organischen Bereich. (Es gibt zwar auch Gasförmige Metallverbindungen, die flüchtig sind, aber die entstehen bei Verbrennungen nicht [z.B. SiH4, GeH4, AsH3…], so dass Schwermetalle bei einer ordentlichen Entsorgung nicht in die Umwelt gelangen. Sie können zwar bei der großen Hitze als Rauch mit aufsteigen, nicht aber als Gas und den Rauch kann man über Filteranlagen reinigen).

Zur Kennzeichnung kann ich nicht viel sagen, aber die Entsorgungsfirma wird das ja auch nicht alles aus Spaß verlangen. Da werden sicherlich gesetzliche Regelungen ursächlich sein.

Es wird wohl nichts anderes übrig bleiben als alles so zu kennzeichnen, wie der Entsorger es will.
Manche Chemikalien dürfen ja auch keinesfalls gemischt werden (auch im Haushaltsbereich), z.B. Hypochlotit haltige Reiniger mit sauren Reinigern, weil dabei Chlorgas entsteht. Daher ist es schon sinnvoll, alles zu trennen und ordentlich zu beschriften, so wie der Entsorger es will. Auch wenn es viel Arbeit ist, aber so vermeidet man Unfälle.

Hallo vonsales,

Nehmen wir an jemand will Alt-Chemikalien ordnungsgemäß
entsorgen.

nehmen wir mal an, du kennst diese Person. Diese könnste sich natürlich nach Verwaltungsregeln verhalten, die sich nicht unbedingt nach Sachkenntnis richten.

Was nur Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff enhält, kann unbesehen verbrannt werden. Wenn Schwefel oder Stickstoff drin sind, würd ich das zu 90% unterschreiben

Es handelt sich um Chemikalien der verschiedesten
Art, also von hochgiftig bis mindergefährlich. Der Entsorger
wünscht (ausser den ohnehin extra zu verpackenden und extra zu
deklarierenden gefährlichen, bzw. unbekannten Chemikalien)
eine Trennung in organische und anorganische Chemie.

Da mach ich mal einen Exkurs zu meinen Beweggründen. Natürlich sollte alles im Zweifelsfall den Behörden übergeben werden, aber wer will schon sein Erbe so durchbringen oder gar noch draufzahlen.

Nicht alles was giftig ist, ist dies auch nach Verbrennung.

Andererseits: wo Cadmium oder gar Quecksilber drin ist, da solltest du die Finger von lassen.

Welchen Hintergrund hat diese Trennung bei der Verbrennung,
bzw. welches Risiko will der Entsorger damit ausschliessen?
Diese Sortierung ist ja ziemlich aufwändig da ja hunderte
Chemikalien zugeordnet werden müssen. Es sind jeweils nur
kleine Mengen, von 50 mg bis max. 1 kg pro Einzelgefäß.

Mein Rat wäre, so du nicht finanziell üppig ausgestattest bist, alles organische, das keine Halogene (F, Cl, Br, J) enthält, der themischen Verwertung zuzuführen.

Bei allem anderen würde ich nach giftigen (Schwer-)Metallen Ausschau halten.

Und ja, ich hab das Geschrei im Ohr, aber gebt mal die Betonsockel eines Klettergerüsts zum Müll. Das ist teurer als das Gießen. Das kann es auch nicht sein.

Und an dich, vonsales, frag im Zweifel ruhig nach, Zoelomat