Bei meinem Vater (60 J.) wurde Speiseröhrenkrebs diagnostiziert, nachdem er sich wegen Schluckbeschwerden zum Arzt begeben hatte. Diagnose: diatales Ösophaguskarzinom, eu T3, N1, Mx. Soll wohl u.a. auf jahrzehntelanges unbehandeltes Sodbrennen zurückzuführen sein. Insgesamt sind die Aussichten sehr schlecht; er soll sich auf das Schlimmste gefasst machen (weitere Untersuchungen stehen noch aus). Meine Frage: Ist es heutzutage möglich, einen Teil der eigenen Speiseröhre zu spenden, ohne sich selbst einer immensen gesundheitlichen Gefahr auszusetzen? Ich bin männlich, körperlich gesund, und 37 J. alt.
Hallo !
Die Transplantation einer Speiseröhre oder eines Speiseröhrenteils ist bei Speiseröhrenkrebs
nicht üblich und, so weit ich informiert bin, auch technisch nicht so einfach möglich.
Stattdessen wird zur Rekonstruktion des oberen Verdauungsweges ein so genannter Magenhochzug durchgeführt (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Magenhochzug).
Eine solche OP macht aber nur Sinn, wenn der Krebs noch nicht zu weit fortgeschritten ist.
Genaueres können hier aber nur die behandelnden Ärzte sagen, die den Befund und den Patienten im Detail kennen.
So oder so wird man aber von Deinem sicherlich gut gemeinten Angebot keinen Gebrauch
machen müssen.
Gruß Kai
Hallo,
gehe ich recht davon aus, dass deine Frage darauf abzielt, ob Du ein Stück deiner Speiseröhre für deinen Vater spenden könntest?
Das ist so leider nicht möglich. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Um zwei davon zu nennen…
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Bestimmte Gewebemerkmale müssen übereinstimmen, damit der Körper ein fremdes Organ nicht direkt abstösst. Eine erstgradige Verwandschaft ist hierfür leider keine Garantie.
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Dein Vater hat eine bösartige Erkrankung. Nach einer Transplantation müsste er Medikamente nehmen, die sein Immunsystem unterdrücken um damit das Risiko einer Abstossung zu vermindern. Das heisst, der Körper verliert durch Medikamente auch die Möglichkeit, den Krebs noch in Schach zu halten. Dieser kann sich vollkommen ungehindert ausbreiten.
Viele Grüsse und alles Gute,
(B)Engel
Hallo,
entschuldige, wenn ich nicht auch auf Deine eigentliche Frage eingehe, die bisherigen Antworten waren m.E. klar genug.
Möchte Dir nur ein paar Tips für den schlimmsten Fall, den Tod deines Vaters, geben:
nach drei Krebstoten in der nahen Familie würde ich darauf achten, dass die Behandlung nicht schlimmer wird, als die Krankheit (das kann vorkommen, vor allem, wenn man Unmögliches versucht) und Dein Vater so sterben kann, wie er es möchte (Zuhause ist oft die erste Wahl, aber das muss er entscheiden).
Bemühe Dich um eine gute, menschliche Versorgung, einen guten Tod (meine Mutter ist in einer Klinik gestorben - es war der reine Horror. Mein Mann Zuhause - das war soweit möglich O.K.).
Es gibt in einigen Bundesländer ambulante Paliativ-versorgung (Ärzte, Pfleger, die Todkranke zuhause versorgen). Erkundige Dich bei sozialen Diensten rechtzeitig danach und organisiere das gegebenenfalls. Denke an einen Rollstuhl, damit dein Vater auch wenn es ihm schlecht geht, nochmal rauskommt.
Nimm Dir Zeit für Deinen Vater, soweit beruflich möglich. Und lass ihn entscheiden, soweit es geht.
Achte auf seinen Zustand und sei bei ihm, wenn es zu Ende geht.
Mir hat das geholfen, damit umzugehen.
Wünsche Dir alles Gute und den nötigen Mut, Paran
nach dem Grad der ERkrankung würde ich wenig sinn sehen in einer Transplantaion, da schon Absiedelungen vorhanden sind
Vielen Dank an diejenigen, die sich die Zeit genommen und geschrieben haben. Die Antworten haben mir sehr geholfen.