Hallo!
Meine Frage bezieht sich auf
Johann Pachelbel: Ausgewählte Werke VI (Bärenreiter); dort die Nr. 1.
Wie wird die Trillerkette in T. 61-65 korrekt ausgeführt? Man kann sich mehrere Möglichkeiten ausdenken; aber welche wäre die plausibelste?
Und wenn wir schon dabei sind: Für die Sequenz im Pedal in den dann folgenden Takten bis zu Schluss - wie spielt ihr da die Triller?
Dank&Gruß!
Hannes
Hallo,
da wohl kaum alle potenziellen Helfer im Besitz erwähnter Ausgabe sind, wäre es wahrscheinlich ratsamer zudem noch die Gattung des Werks und die BuxWV-Nummer anzugeben.
Ich meinte natürlich Werkverzeichnis für Pachelbel (wenn’s das gibt) und nicht BuxWV (weiß auch nicht wie ich drauf kam).
Johann Pachelbel: Ausgewählte Werke VI (Bärenreiter); dort die
Nr. 1.
Es handelt sich um
„Fantasia in C“, 3/2-Takt, dreistimmig.
Werk-Nr. mir unbekannt.
Hallo,
ich empfinde es am leichtesten, die Triller mit überkreuzenden Fingern zu spielen: im Takt 61 beginnt man mit einem Vorschlag auf den Tönen g’’ (Daumen) und h’’ (kleiner Finger) und spielt dann f’’ (Zeigef.) und a’’ (Ringf.), d.h. man trillert nur mit 5.+4. bzw. 1.+2. Finger.
Je nach dem, wie du diese Stelle gestallten willst, kannst du dieses Schema auch bei den folgenden Takten wiederholen (wodurch zum Beginn jedes Taktes ein Non-Legato entsteht, jedenfalls, wenn man immer mit der oberen Note beginnt) oder du bringst Abwechslung ins Spiel, indem du anders phrasierst: T61 wie beschrieben, T62 genauso, jedoch kann man nun in den nächsten Takt hineinbinden, indem man T63 nicht mit Vorschlagsnote beginnt, sondern eben auf d’’ (Daumen) und f’’ (Mittelf.); es folgen die höheren Noten e’’ (Zeigef.) und g’’ (Ringf.). Den nächsten Takt spielt man wieder nach Schema 1 (wirkt also wieder etwas abgesetzt).
Zum 2. Teil der Frage kann ich mich leider kaum äußern, da ich nur Klavier spiele und zu dem in meinen Noten die Stimme des Pedals und der linken Hand in einem System stehen; daher würde ich die Triller ebenfalls in der linken Hand und lediglich - wenn überhaupt - immer die 1/2-Noten ab T67 mit Pedal ausführen.
Hallo!
du bringst Abwechslung ins Spiel, indem du anders phrasierst:
T61 wie beschrieben, T62 genauso, jedoch kann man nun in den
nächsten Takt hineinbinden, indem man T63 nicht mit
Vorschlagsnote beginnt, sondern eben auf d’’ (Daumen) und f’’
(Mittelf.); es folgen die höheren Noten e’’ (Zeigef.) und g’’
(Ringf.). Den nächsten Takt spielt man wieder nach Schema 1
(wirkt also wieder etwas abgesetzt).
Ja, genauso habe ich es bisher gemacht, und es gefällt mir. Mir ging es um eine Bestätigung dafür, dass es stilistisch möglich ist, in Musik aus dieser Zeit das gleiche Trillerzeichen hintereinander verschieden auszuführen. Da sehe ich mich jetzt schon mal bestätigt.
Technisch ist das ja auf der Orgel kein Problem, weil ich bei Pedalspiel beide Hände für die zwei Stimmen frei habe.
Zum 2. Teil der Frage kann ich mich leider kaum äußern,
Der Triller trifft immer auf die „Drei“, also auf die vorletzte Note im Takt. Und bei diesen Vierteln (man muss das Ganze ja relativ flott nehmen) ist der Triller ein Problem. M. E. kommen zwei Möglichkeiten in Frage:
a) als vier Sechzehntel
b) als 2 zwei Sechzehntel und eine Achtel,
immer von unten nach oben.
Ich bin zwar oft in Orgelkonzerten, aber dieses Stück steht nie auf dem Programm, wahrscheinlich wegen des anspruchslosen Schwierigkeitsgrades.
Gruß!
Hannes
Historisch korrekt ist eigentlich nur, die zu verzierende Note in 4 16telnoten aufzuteilen, da in der Barockmusik Triller immer mit der höheren Note begonnen werden.
Allerdings erwische ich mich bei schnellen Stücken oftmals, dass ich der Einfachheit halber auf dem Grundton beginne und somit nur einen Praller (wie er nach 1800 ausgeführt wurde) spiele (also 2 16tel und 1 8tel). Fällt ja schließlich kaum jemandem auf (hab jedenfalls noch niemanden gesehen, der die Anzahl der Tonwiederholungen zählt ).
Liebe Grüße