Orpheus & Eurydike

Hallo zusammen.

Ich weiß nicht, warum das so ist, aber mein Musikgeschmack expandiert (das hab’ ich gut gesagt, oder :smiley: ). Wie auch immer, jedenfalls habe ich schon vor einiger Zeit mal die letzten paar Minuten von Orpheus & Eurydike gesehen und das Ganze hat mit gefallen. Nun wollte ich mir mal die CD zulegen, und wie ich so am Stöbern bin, fällt mir auf, das es da ja eine ganze Reihe von Variationen gibt: so in deutsch, dann eine Wiener Fassung, in italienisch, französisch und was noch alles.
Da ich ja neu auf diesem „Sektor“ bin, hab ich jetzt natürlich keinen Schimmer, was ich nehmen soll.

Daher meine Fragen:

  • Ist das reine Geschmacksache?
  • Gibt’s das auch in instrumental?
  • Gibt’s eine „beste Verion“?

Bitte gebt mir einige Tipps und Hinweise. Vielen Dank

Carsten

Hallo Carsten,

eine ganze Reihe von Variationen gibt: so in deutsch, dann
eine Wiener Fassung, in italienisch, französisch

die Wiener Fassung ist das Original, in italienischer Sprache.
Die Umarbeitung (Erweiterung durch Ballett und Ersetzung des Alt durch einen Tenor) ist in französischer Sprache, auch original, nur eben dem Geschmack der Pariser damals angepasst.

  • Ist das reine Geschmacksache?
  • Gibt’s das auch in instrumental?
  • Gibt’s eine „beste Verion“?

Eine echte beste Version gibt es nicht, allerdings ist auch nicht alles reine Geschmackssache. So würde ich z. B. von der deutschen Version, wenn sie nicht ausdrücklich gewünscht wird, die Finger lassen: „Che faro“ klingt einfach besser als „Ach, ich“. Französisch finde ich sehr gewöhnungsbedürftig. (Schmissig ist es allerdings schon, wir haben im Gesangsunterricht früher einmal zu dritt das Klagelied gesungen - in drei verschiedenen Sprachen gleichzeitig. Das hat richtig Spaß gemacht, ist aber natürlich nicht seriös.)

Eine Instrumentalfassung der ganzen Oper wird es kaum geben, von Teilen sicher, aber mir ist da nichts bekannt.

Gruß

Bona

Hallo Carsten,

Ich weiß nicht, warum das so ist, aber mein Musikgeschmack
expandiert (das hab’ ich gut gesagt, oder :smiley: ).

Ja, das hast du sehr schön gesagt :smile:
Aber zurück zum Thema. Wie Bonaventura schon geschrieben hat, ist das wirklich, wie immer, Geschmackssache welche Version man von Glucks Orpheus bevorzugt aber da ich verschiedene Aufnahmen habe, würde ich auch immer zur „Wiener Fassung“ raten.

Jetzt ist natürlich die Frage welche Aufnahme man nimmt, denn von der Wiener Fassung gibt es auch die meisten Interpretationen. Um das weiter einzuschränken, würde ich hier dazu raten eine Aufnahme zu nehmen in der die 3 Hauptrollen (Orpheus, Eurydike und Amor) mit Frauen besetzt sind, denn das wirkt, auch wenn es Leute gibt die sich noch immer Männerrollen nur mit einer Männerstimme vorstellen können, einfach besser und authentischer als den Orpheus mit einem Mann zu besetzten.
Allein schon wegen der Instrumentalbegleitung, die sich dann ja immer eine Oktave weiter von dem Sänger entfernt befindet, wenn man nicht gleich, was manche Interpreten ja auch machen, dass ganze Stück transponiert :frowning:

Aber lange Rede, kurzer Sinn. Ich würde dir eine Aufnahme aus dem Jahre 1982 empfehlen mit Janet Baker als (einem sehr einfühlsamen) Orpheus und Elisabeth Speiser und Elizabeth Gale als Eurydike und Amor unter der Leitung von Raymond Leppard. Insgesamt eine sehr schöne Interpretation.

Hier ein Link
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/656333…

Ich persönlich hab die Aufnahme als Platte und ich bin sicher, dass man sie sowohl als CD als auch als Platte woanders noch um einiges billiger kriegen kann (z.B bei Ebay)

Und wenn du mehr der Audiovisuelle Typ bist, dann gibt es diese Aufnahme die aus einer Produktion der Glyndebourne Opernfestspiele enstanden ist auch auf DVD
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/208278…

Auch die Inszenierung ist sehr schön und man kann wirklich sagen, dass die DVD die CD noch übertrifft, denn Janet Baker gleichzeitig singend und spielend ist einer der absoluten Gipfel des Operngenusses.

Wovon ich dir abraten würde wenn du evtl. eine Inszenierung auf DVD suchst ist die Pariser Fassung die vor kurzem bei DeAgostini erschienen ist http://www.opernsammlung.de/
denn die habe ich vor ein paar Jahren im Fernsehen gesehen und die war interpretatorisch als auch gesanglich nicht mein Ding. Aber wie gesagt, Geschmackssache.

Ich hoffe ich konnte dir bei deiner Orientierung ein wenig helfen. Gruß,

Kim

@ Bona und Kim
Hallo Ihr beiden.

Ich möchte mich herzlich bedanken für Eure Tipps. Das hat mit sehr geholfen.

Viele Grüße
Carsten

Hallo Carsten, hab gerade nochmal gemerkt, dass bei meinem Link keine Hörbeispiele dabei waren. Hier nochmal ein Link zu einer CD die nur Ausschnitte aus dieser Aufnahme enthält aber so kriegst du nochmal einen Eindruck. Dieses komische leiernde Rauschen ist natürlich nicht auf der richtigen Aufnahme drauf, sondern hängt mit der minderen Qualität der jpc-Auszugsequenzen zusammen.

http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/131574…

Nochmal Gruß,

Kim

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Hallo Kim.

Ja, die Hörproben habe ich gefunden.

Ulkigerweise ist jpc wohl dasselbe wie WOM, nur in grün. Die Seiten sind exakt die gleichen, von der Aufteilung und auch die Bestellnummer der CD war gleich. Habe auch schon bestellt und freue mich, mal was völlig Neues zu hören.

Viele Grüße
Carsten