Hallo Jakob
über das Auftauchen von Viren bei einem Mac gibt es ja
unterschiedliche Meinungen. Die einen sagen gibts nicht, die
anderen sagen kann womöglich vorkommen.
Das sind eigentlich nicht zwingend unterschiedliche Meinungen. Derzeit gibt es tatsächlich keine Viren o.ä. für Mac. Jedenfalls nichts, was ‚in the wild‘ wäre. Evt. gewisse ‚Proof of Concept‘-Sachen, die aber eben keine nennenswerte Verbreitung haben.
Andererseits ist es beim Mac, unter Linux etc. durchaus möglich, dass in Zukunft etwas vorkommen könnte. Es mag zwar unter diesen Systemen schwieriger sein, aber es ist nicht unmöglich.
Sollte (muss) man bei einem Mac mit OS X 10.4 einen
Virenscanner haben?
Müssen tust Du das nicht. Auch nicht unter Windows. Ich weiss, dass das von vielen Quellen, insbesondere PC-Zeitschriften, anders dargestellt wird. Nichtsdestotrotz kann man auch ohne Virenrateprogramm leben.
Ob Mac oder Windows oder sonstwas, wichtig ist ein Sicherheitskonzept, das möglichst umfassend sein sollte. So ein Konzept sollte grundsätzlich folgende Komponenten enthalten:
- Betriebssystem und Programme sorgfältig auswählen
- Betriebssystem und Programme sinnvoll konfigurieren
- Betriebssystem und Programme stets aktuell halten
- Regelmässig die relevanten Daten bzw. das System sichern
- Wissen aneignen
- Informationen über aktuell entdeckte Sicherheitslücken etc. beschaffen
- Vorsicht im Umgang mit Daten aus unbekannter bzw. unsicherer Quelle
Zur sinnvollen Konfiguration: Es ist z.B. ratsam, das E-Mailprogramm so einzustellen, dass alle E-Mails standardmässig in ‚Nur Text‘ angezeigt werden, damit weder externe Grafiken etc. geladen werden (Stichwort ‚Webbugs‘…) noch ohne Dein Zutun irgendetwas im E-Mail eingebettetes ausgeführt wird (Stichwort ‚Bugbear‘…). Sinnvollerweise gewöhnt man sich auch an, selber ausschliesslich Textmails zu versenden. HTML in E-Mails ist nämlich aus zahlreichen Gründen unnötig.
Man sollte aber auch darauf achten, dass das Betriebssystem keine Dienste nach aussen anbietet. Ausser die Dienste, die man explizit anbieten möchte (falls Du z.B. einen eigenen Webserver betreibst).
Zum vorsichtigen Umgang mit Daten aus unbekannter/unsicherer Quelle: Man sollte das System so einstellen, dass alle Suffixe angezeigt werden. Dadurch kann man erstmal die Dateinamen sorgfältig prüfen. Analog zu einer Schusswaffe sollte man immer erst eigenhändig prüfen, ob eine Datei ‚geladen‘ sprich verseucht ist oder nicht.
Wenn Du unbedingt willst, kannst Du einen Virenscanner ergänzend verwenden. Du solltest Dich aber nie (nur) darauf verlassen.
CU
Peter