Hallo Experten,
weiß jemand, warum das osmanische Reich im 14. und 15. Jahrhundert militärisch Europa überlegen war?
Ich habe gelesen, es lag an der Artillerie. Weiß jemand genaueres?
Karl
Hallo Experten,
weiß jemand, warum das osmanische Reich im 14. und 15. Jahrhundert militärisch Europa überlegen war?
Ich habe gelesen, es lag an der Artillerie. Weiß jemand genaueres?
Karl
Die türkische Artillerie wurde erstmals bei der Schlacht am Amselfeld (1389) unter Sultan Yildirim Bayazid I eingesetzt. Man erkannte den kriegerischen Nutzen dieser neuen Waffengattung rasch und kaufte die Kanonen anfangs im Ausland ein. Bald wurden die Geschütze auch von den Osmanen, unter Anleitung europäischer Kanonenbauer, selbst hergestellt. Bei der Belagerung von Konstantinopel (1453) wurden die ersten Riesenkanonen (8m Länge) durch den ungarischen Geschützgießer Urban hergestellt. Die türkischen Mörser und Kanonen waren sehr wirksam bei Belagerungen und auch bei Feldschlachten. Bei den beiden Wiener Belagerungen konnten wegen der schlechten Witterung nur kleine und mittlere Geschützkaliber mitgeführt werden, was den geringen Erfolg der Artillerie erklärt. Die schweren aus Bronze - Eisen Legierungen gegossenen Kanonen wurden durch eine eigene Kanonen - Beförderungseinheit an den Ort der Kampfhandlungen gebracht. Diese Einheit musste sich auch um die Herstellung der Kanonenkugeln und um den Schießpulvervorrat kümmern. Gelegentlich wurden auch Kanonengießereien vor dem Belagerungsort eingerichtet.
Bei jedem Feldzug waren die Waffenschmiede für die Instandhaltung von Rüstungen und Waffen verantwortlich.
Wenn bei einer Belagerung die Artillerie keinen Erfolg hatte, war es die Aufgabe der Mineure Tunnels unter die Stadtmauern zu graben, Sprengladungen darin anzubringen und sie zur Explosion zu bringen. Diese Taktik der Kriegführung kam bei den Wiener Belagerungen zu tragen. So schlug man meist große Breschen in die Verteidigungsanlagen der Gegner.
Zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert war die osmanische Artillerie ihren Gegnern meist überlegen. Allerdings waren die Europäer im 17. und 18. Jahrhundert, nicht zuletzt durch die im 30 jährigen Krieg gesammelte Erfahrung, den Türken voraus. Folglich mussten die Osmanen moderne Geschütze aus Europa kaufen und Fachleute anstellen, um diese bedienen zu können. Trotz der Erneuerungen gelang es nicht den militärtechnischen Rückstand im gesamten Heerwesen aufzuholen.
Gruß Michael
Hallo Kommeauseuroland!
Vielen Dank für die ausführlichen farbigen Informationen und Stern von mir!
Karl
Hüstl
Diesen ganzen Text hast Du dir doch bestimmt nicht aus dem eigenen Ärmel geschüttelt. Es wäre für Interessierte hilfreich, wenn Du Quellen angeben würdest (vgl. Kreszentias Anmerkung in diesem Deinem Kommentar /t/wofuer-steht-das-d-in-d-day–2/6218215/5
Gruß
Pit
Diesen ganzen Text hast Du dir doch bestimmt nicht aus dem
eigenen Ärmel geschüttelt. Es wäre für Interessierte
hilfreich, wenn Du Quellen angeben würdest
Diesmal offenbar http://www.turkin.net/kunst/osmanen_hereswesen.htm
Gruß
Kreszenz
Bronze-Eisen-Legierung…
gibt es nicht!
Es waren Bronze Kanonen, die mit mittelalterlichen Stahl Beschlägen gesichert waren.
EISEN kann in reiner Form NICHT verarbeitet werden.
Jede Form von verarbeitbaren Eisenlegierungen ist Stahl!
Gruß
Rochus
wie ueberlegen?
weiß jemand, warum das osmanische Reich im 14. und 15.
Jahrhundert militärisch Europa überlegen war?
Europa? Den geschwaechten „Byzantinern“ gaben sie den Rest. Keine Grosse Leistung. Schlachten im Verhaeltnis 10:1 waren keine Ausnahme. Weiter im Balkan wirkte sich wieder die ueberlegene Kopfzahl aus. Die Osmanen schwangen halt mehr Schwerter als die Christen. Ausserdem waren viele Renegaten unter den Osmanen, die auf Beute und Pluenderung aus waren. Umgekehrt gab es nichts zu holen.
Auf Heere der Grossmaechte stiessen die Osmanen nicht.
Kurz gesagt, Masse statt Klasse.
Artillerie sollte nicht ueberschaetzt werden. 1. Das know-how war immer christlich, 2. nirgends war es entscheidend.
Hallo,
wenn wir mal annehmen, dass deine Analyse zutrifft, dann lag die Überlegenheit der Osmanen also daran, dass sie im Gegensatz zum Westen ein geeintes Reich hatten aus dem heraus ein großes Heer unter einheitlicher Führung aufgestellt werden konnte, wohingegen „die Christen“ in ihren Interessen und Kräften zersplittert waren und z. T. sogar mit den Osmanen paktierten.
Gruß
Werner