Osmo Landhausfarbe trocknen

Am Sonntag hatte ich Osmo Landhausfarbe als Erstanstrich in der Garage bei einer Außentemperatur von ca. 12° auf unbehandelte, gehobelte nordische Fichtebretter (für die Balkonverkleidung) aufgetragen (Das Holz ist vom Fachhandel). Am Montag Abend Trocknung der Farbe nur ansatzweise vorhanden. Keine Chance für die zweite Seite, geschweige denn einen Zweitanstrich.

Am Dienstag in aller Frühe die Garage mit Heizgerät auf über 20° gebracht, zusätzlich Bautrockner aufgestellt. Wirkung bis heute Abend (Mittwoch): Nahe 0. Die gute Osmo ist noch nicht einmal soweit getrocknet, daß es auch nur ansatzweise Sinn macht, den empfohlenen Zweitanstrich in Angriff zu nehmen. Die Bretter sehen besch… aus und glänzen in allen möglichen Schattierungen. Ich sehe keine Chance mehr, daß die gute Osmo Farbe sich innerhalb nochmals 3 oder 4 Tagen erbarmt, so weit zu trocknen, daß man den Zweitanstrich aufbringen könnte. Ganz zu schweigen davon, daß der Zweitanstrich sicher noch viel länger braucht, um zu trocknen.

Da am Montag montiert wird, muß ich wohl neue Bretter besorgen und alles nochmal machen. (mit einer anderen Suppe natürlich)

Schade für meine verschwendete Zeit, den Energieverbrauch und die mehrfachen Kosten. Umweltschutz sieht anders aus. Vielleicht liegt in dem Spruch, mit dem einmal ein Mitarbeiter einer Baudekoration meine Reklamation beantwortete, doch viel Wahrheit:

„Entweder Sie wollen es umweltfreundlich oder es taugt was“

Da hatte er wohl Recht.

Was würdet ihr mir denn empfehlen, wenn ich nur noch 4 Tage habe, um das Osmo Desaster zu bereinigen?

Grüße
Manfred

Hallo Manfred,
Hersteller direkt anrufen und mit Hilfe der Chargennummer um Prüfung bitten, evtl. ist die Charge defekt.
Und wenn das so wäre, dann hast Du einen Reklamationsanspruch und bekommst zumindest das Geld für das reklamierte Material zurück. Immerhin etwas.

Vielleicht liegt in dem Spruch, mit dem einmal ein Mitarbeiter
einer Baudekoration meine Reklamation beantwortete, doch viel
Wahrheit:

„Entweder Sie wollen es umweltfreundlich oder es taugt was“

Da hatte er wohl Recht.

Das ist natürlich wieder mal der Spruch, den fachlich nicht ausreichend qualifizierte Verkäufer immer wieder mal bringen.

Wässrige Produkte trocknen i. a. besonders schnell, was nicht immer von Vorteil ist, da damit exakte Verarbeitung mit den richtigen Werkzeugen die Voraussetzung für ein optimales anstrichtechnisches Ergebnis zwingend erforderlich ist.

MfG LM

PS: Informier mich mal bitte über das Ergebnis Deiner Recherchen, das interessiert mich nämlich sehr. Danke und viel Erfolg trotzdem.

Was würdet ihr mir denn empfehlen, wenn ich nur noch 4 Tage
habe, um das Osmo Desaster zu bereinigen?

Grüße
Manfred

Hi larimaar,

danke für den Kommentar. Reklamiert hatte ich am Mittwoch bei dem Fachhändler, der mir die Landhausfarbe verkauft hat. Der wollte sich mit Osmo in Verbindung setzen und mich zurückrufen. Sicher wundert es niemand, daß ich von der Sache nichts mehr gehört habe.

Nachdem ich heute wieder angerufen habe, mußte ich mir so ein Leipziger Allerlei in Richtung „Wetterlage ungeeignet“ anhören: „Muß über 20° und trocken sein… und selbst dann kann es je nach Untergrund eine Woche dauern, bis der Zweitanstrich aufgebracht oder eine Nase ausgeschliffen werden kann.“

Toll… dann läßt sich die Brühe z.B. außen am Haus in unseren Gefilden nur 1-2 Monate im Jahr bei garantierter Schönwetterlage verarbeiten? Sehr witzig. Wer benötigt so eine Farbe? Das kann doch dann nur jemand verarbeiten, der keinerlei Plan bzw. sonstige Termine hat.

Jedenfalls ist mir, nachdem ich mir den Müll in der Garage nochmal angesehen habe und den Kommentar ertragen mußte, der Geduldsfaden gerissen und ich habe neues Holz geholt.

Da die Zeit ein bißchen drängt, kommt jetzt eine Lasur von Clou statt einer Farbe drauf.

Schade ist, daß es im Netz der Netze nur wenige Berichte von Bauherren bzw. Anwendern zu dem Thema Holzschutz und Anstrich gibt. Man findet fast nur Werbung und kaum Erfahrungsberichte.

Grüße
Manfred

Hallo Manfred,

http://www.osmo.de/de/hilfeundtipps/downloads/pdfs_c…
http://www.osmo.de/de/hilfeundtipps/downloads/pdfs_c…

ich habe mal schnell das techn. Merkblatt sowie die techn. Volldeklaration zu Deinem Produkt (bitte nochmals anhand Deines Topfes überprüfen) rausgesucht.

Wenn Du die auf dem Gebinde angegebene Tel.-Nr. des Herstellers kontaktierst, Dich dort mit der zuständigen Anwendungstechnik verbinden lässt und die Chargennummer (meist entweder oben auf dem Deckel oder teilweise auch auf dem Boden bzw. dem Etikett des Gebindes vermerkt) zur Prüfung anmeldest, geht das i. a. recht schnell, da ja der Hersteller primär daran interessiert ist, dass die Produkte keine Reklamationen verursachen.

Viel Erfolg wünscht LM

Hallo larimaar,

danke für die Mühe. Die Deklaration ist eindeutig. Es handelt sich um die Osmo Landhausfarbe aus dem von Dir zur Verfügung gestellten Datenblatt.

Der Zustand der zwischenzeitlich für die Entsorgung zur Seite gestellten Bretter hat sich übrigens nicht verändert. Auch nach knapp 5 Tagen Trocknungszeit (davon über die Hälfte bei auf mehr als 20° beheizter Umgebung und mit Unterstützung eines Trockner) ist das Zeug für jedwede Verwendung bzw. Weiterverarbeitung ungeeignet. Der Versuch, eine 2mm Nase auszuschleifen, würde dem Bemühen entsprechen, einen frischen Kaugummi zu bearbeiten.

Zunächst muß ich mich jetzt einmal um die Fertigstellung der neuen Hölzer bemühen (habe ich nach Feierabend bis gerade jetzt gemacht und bin kurz davor, beim Schreiben einzuschlafen).

Im Lauf der nächsten Woche werde ich Deinem Rat dann allerdings vielleicht ganz entspannt folgen und mir einmal anhören, was die „Experten“ von Osmo anhand der Chargennummer zu meinem Schrottplatz meinen. Wobei ich davon ausgehe, daß nach einer endlosen Hängerei in der Warteschleife nicht mehr rauskommt, als die bisherigen Ratschläge des „Fachhändlers“ (ich habe über 50 Jahre Lebenserfahrung).

Grüße
Manfred

Hallo Manfred,

danke für die Mühe. Die Deklaration ist eindeutig. Es handelt
sich um die Osmo Landhausfarbe aus dem von Dir zur Verfügung
gestellten Datenblatt.

Dann sprechen wir ja schon mal von selben Produkt.
Dieses basiert auf einer öligen Grundlage, ist eigentlich für Holz nicht schlecht: Nur, das Öl muß auch in das Holz einziehen können, und das tut es anscheinend nicht. Die von Dir beobachtete Symptomatik war früher typisch, wenn man Leinölfirnis pur auf Holz aufgetragen hatte. Das brauchte ewig zum Trocknen und oberflächlich war immer ein klebriges Gefühl vorhanden.
Irgend ein kluger Mann kam dann auf die Idee (muß ein Tischler/Schreiner gewesen sein), Leinölfirnis mit Terpentin 1:1 zu mischen, wobei das Terpentin die „Fahrstuhlfunktion“ in Richtung Holzinneres für das Leinöl übernahm, die Trocknungszeit reduzierte sich spürbar. Der klebrige Aspekt trat erst wieder auf, wenn zuviel dieses Gemisches aufgetragen wurde und das Holz aber innen weitgehend gesättigt war.

Der Zustand der zwischenzeitlich für die Entsorgung zur Seite
gestellten Bretter hat sich übrigens nicht verändert. Auch
nach knapp 5 Tagen Trocknungszeit (davon über die Hälfte bei
auf mehr als 20° beheizter Umgebung und mit Unterstützung
eines Trockner) ist das Zeug für jedwede Verwendung bzw.
Weiterverarbeitung ungeeignet. Der Versuch, eine 2mm Nase
auszuschleifen, würde dem Bemühen entsprechen, einen frischen
Kaugummi zu bearbeiten.

Der beschriebene Zustand spricht n. m. M. für einen hohen Ölanteil, der oberflächlich stehen blieb.

Im Lauf der nächsten Woche werde ich Deinem Rat dann
allerdings vielleicht ganz entspannt folgen und mir einmal
anhören, was die „Experten“ von Osmo anhand der Chargennummer
zu meinem Schrottplatz meinen. Wobei ich davon ausgehe, daß
nach einer endlosen Hängerei in der Warteschleife nicht mehr
rauskommt, als die bisherigen Ratschläge des „Fachhändlers“
(ich habe über 50 Jahre Lebenserfahrung).

Schade, denn diese Arbeiten hätte eigentlich der Fachhändler für Dich erledigen müssen. Du bist sein Kunde, und wenn Du ein Problem mit dem gekauften Material hast, sollte er sich gefälligst darum kümmern. So habe ich das zumindest in meiner aktiven Zeit immer gehalten. Manchmal kam wirklich ein Verarbeiterfehler dabei raus, aber das Erste war immer die Chargenprüfung zum Vorabausschluß eines Materialdefektes. Und Materialfehler sind gar nicht so selten, wie manche Händler/Hersteller behaupten. Aber Materialfehler können aufgrund der Chargenrückstellmuster problemlos festgestellt werden.

Wenn es das nächste Mal beim Streichen schnell gehen soll und trotzdem gut werden darf, mail mich einfach an.

Viel Erfolg wünscht LM