Ostertag-Konzertgitarre Modell Nr. 14

Hallo,

ein Kumpel von mir hat diese klassische Gitarre von dem Hersteller Ostertag zu verschenken.
Baujahr ist 1993, das Modell trägt den schlichten Namen „Nr. 14“. Im Internet finde ich kaum Informationen über diesen Hersteller, jedoch gibt es hier anscheinend ein Youtube-Video, wo jemand auf diesem Modell spielt:


Da er sich mit Gitarren nicht auskennt, dachte er irgendwann mal, er könne sie mit Stahlsaiten beziehen. Ich hoffe, sie hat dadurch keinen Schaden genommen.

Sieht die Gitarre wertvoll aus, oder ist das eher eine „Aldi-Gitarre“? Ich sehe auf Ebay-Kleinanzeigen einige Angebote gebrauchter Ostertag-Gitarren, doch das Modell Nr. 14 ist mir dort aber nicht begegnet.

Ich selbst komme von der Westerngitarre und bin noch unerfahren mit klassischen GItarren.
Dies wäre für mich also eine Art „Einsteigermodell“.
Kann jemand anhand dieser Bilder einschätzen, ob diese Gitarre noch etwas taugt, erkennen, aus welchem Holz Decke und Boden bestehen, und ob es sich lohnt, ihr einen neuen Saitzensatz und eine neue Stegeinlage zu besorgen?

Grüße vom Forumsnutzer

Ein Aldimodell ist es jedenfalls nicht, es ist aber auch keine Guarneri!
Karl Ostertag war ein Gitarrenbauer der aus Altersgründen Ende der 80iger Jahre die Produktion eingestellt hat.
Geh damit mal in eine Gitarrenladen, die sollten feststellen können welches Modell das ist, ob´s z.B. eine Konzertgitarre ist und werden Dir auch sagen können was sie ca. wert ist und ob sich´s lohnt

Es nützt nicht viel Holz von Decke und Boden zu bestimmen das Holz der Zarge spielt eine ebenso entscheidende Rolle.
Da werden einige angeboten


ramses90
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Danke für die Antwort!

Hi,

Dann ist es egal, welches Holz. Wichtig ist, wie sie klingt und ob sie mechanisch in Ordnung ist.
Eine Konzertgitarre mit Stahlseiten zu malträtieren ist schon nicht so nett.

Sitzt der Steg noch fest?
Ist der Hals gerade (rechts/links und aufwärts/abwärts)?
Sind die Mechaniken leichtgängig ohne Spiel?
Keine Risse im Holz und am Übergang Korpus/Hals?

Dann, ganz wichtig, einmal neue Saiten spendieren (mittlere Stärke - kost’ einen Zehner, es muss keine Premiummarke sein). Wenn die Saiten tot sind, ist es auch der Klang.
Saiten aufziehen und warten bis sie die Stimmung halten. (Ist auch gleich noch mal ein Test der Mechaniken.)

Ist sie bundrein? (Flageolett am 12. Bund liegt auf allen Saiten genau über dem Bundstäbchen und entspricht genau dem dort gegriffenen Ton?)

Wie ist der Klang? Flach? Voll? Weich? Hart? Wie lange hält sich ein angeschlagener Ton? Das wichtigste: gefällt er dir? Das ist Geschmackssache und vergleiche mit anderen Gitarren normalerweise hilfreich, aber man kann schon hören, ob es „Plupp“, „Plönnk“, oder „Plonnnnnggg“ macht. :blush:

Und dann entscheiden, ob behalten oder nicht. Material und abgeschrabbelte Kanten sind bei Gefallen sekundär. Palisander und Ebenholz helfen nichts, wenn sie nicht klingt.

Gruß,
KHK

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Danke für Deinen Beitrag. Die Gitarre ist technisch gesehen in Ordnung.

Was diese Frage angeht, bin ich noch unschlüssig. Dafür warte ich u.a. noch die Lieferung der von der erwähnten Fred Kelly-„Fingernagelpicks“ ab. Die Gitarre an sich habe ich wieder etwas hergerichtet. Ich habe sie mit neuen Saiten bezogen, das Griffbrett geölt und außerdem die Stegeinlage etwas abgeschliffen, damit die Saitenlage nicht ganz so hoch ist. Im Klang sehe bzw. höre ich Potenzial, allerdings finde ich ihn mit bloßen Fingerkuppen gespielt doch etwas dumpf, gerade bei den hohen G/H/E-Saiten.

Bisher fand ich mitunter auch den Klang meiner Westerngitarre etwas dünn. Nun habe ich sie allerdings mal mit einem Saitensatz der Stärke .012-.052 bezogen, und dann klingt sie schon mächtig satt. Die Töne halten viel länger an - ein Aspekt, um den ich die Konzertgitarre bisher beneidet hatte. In gewisser Weise ist das ein Grund weniger, mich von der Westerngitarre zu „trennen“, bspw. indem ich mir die Fingernägel lang wachsen lasse. :slight_smile:

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