Oszilloskop ITT OX 750 defekt

Hi,
ich habe ein ITT OX750 Speicheroszilloskop geschenkt bekommen. Leider bekomme ich an dem Gerät aber kein Bild.
Habe bereits alle Spannungen gemessen: Alles OK, bis auf die Erhaltungsbatterie, die ist komplett leer. Der Interne PC läßt sich aber mit den Tasten steuern und reagiert meiner Einschätzung nach korrekt (habe kein Handbuch). Außerdem kann man sehen, daß die Röhre glüht. Das Problem scheint hier also irgendwo von der Bildsteuerung her zu kommen. Hat irgendwer noch Unterlagen von dem Gerät?

OK, bin etwas weiter:
Die Regler und die Steuerung der Zeit und Spannungsablenkung scheinen alle zu funktionieren. Ein angelegtes Signal kommt bis zur Röhre durch und kann auch durch drehen der Einstellknöpfe beeinflußt werden. Ich gehe also davon aus, daß irgendein Gatter der Röhre, warum auch immer, den Elektronenstrahl nicht durch läßt. Leider ist diese vollständig gekapselt, so läßt sich nicht herausfinden, um welche Röhre es sich handelt. An der Röhre gemessenen Spannungen (Nummerierung im Uhrzeigersinn, ab Keypin):
1=X2
2=120V (Beschriftet mit „G2,4“)
3=X1
4=-280V
5=-280V
6=-280V
7=-290V bis -315V (Helligkeitsregler)
8=-205V
9=120V (Aber nicht angeschlossen)
10=90V (Beschriftet mit G5)
11=Y2
12=Y1
Was mich stutzig macht sind die Pins 4,5 und 6, die Alle -280V haben. 4 und 5 sind über ein verdrilltes Kabel angeklemmt, deren Ziel ich aber noch nicht identifizieren konnte; 6 geht irgendwo auf die horizontale Steuerung (da, wo die Zeiteinstellung und die Triggergeschichten sitzen). Ich vermute mal, daß evtl. hier anzusetzen sei? Bin zwar gelernter Elektroniker, aber leider verläßt mich mein Wissen bei Gatteransteuerungen komplett.

Hallo !

Was ist mit der Anodenspannung ? So im Bereich 1000 V wird das schon liegen.

Die ist ja überhaupt für die Bildhelligkeit verantwortlich.

mfG
duck313

Hi,
danke für Deine Antwort. Habe erst mal anhand der gemessenen Spannungen und der doch recht kargen Beschriftungen versucht heraus zu bekommen, um welche Röhre es sich handelt. Ich denke nun zu glauben, daß es sich um eine Röhre des Typs D14-360, D14-361 oder D14-362 handeln könnte. Damit hätte ich folgendes Pinout:
1=(könnte F sein)=Soll: 6 bis 6,6V AC gemessen gegen das andere F, Ist: 6,6V AC
2=(könnte K sein)=-280V gemessen gegen Masse, 0V gemessen gegen F
3=(könnte G1 sein)=Soll: -22 bis -65V Ist:-13.8 bis -21,8 (läßt sich beim Gerät mit dem Helligkeitsregler einstellen, laut Datenblatt "visuelle unterdrückung des fokussierten Leuchtflecks)
4=(könnte G3 sein)=Soll: 220 bis 370V Ist: 37 bis 65V (läßt sich beim Gerät mit dem Fokusierknpof einstellen, laut Datenblatt Fokusierung)
5=120V (gemessen gegen Masse, aber nicht angeschlossen)
6=G5=Soll: 2000V Ist:366V (?!)
7=Y2
9=Y1
11=X2
12=G2,4=Soll: 2000V Ist: 394V (?!)
13=X1
14=(könnte F sein)=Soll: 6 bis 6,6V AC gemessen gegen das andere F, Ist: 6,6V AC
Anodenspannung liegt irgendwo um die -0,6V. Ja, irgendetwas stimmt hier wohl nicht. Die 4-Stufige Hochspannungsdekade liefert „nur“ 380V, aber an der Anode kommt davon nicht wirklich viel an. Ich versuche erst mal hier mal weiter zu suchen.

Update:
Eine der Dioden der Hochspannungsdekade scheint zur Z-Diode mutiert zu sein, was die niedrige Ausgangsspannung ziemlich gut erklären könnte. Hat 'n Weilchen gedauert, bis ich hinter die Funktionsweise gestiegen bin, denn die haben das „etwas“ anders als normal verschaltet. Da ich selbstverständlich Hochspannungsdioden kontainerweise hier rumliegen habe, wird es wohl ein paar Tage dauern, bis ich hier weiter berichten kann.
PS: Habe mitnerweile mit Hilfe eines anderen Scopes alle Weiteren funktionen des Gerätes überprüfen können: Das ist ja der Hammer, was das Ding kann! 2 Speicherplätze zum Abspeichern von Kurven, dann diese Kurven bis zu 32fach vergrößern, innerhalb dieser Vergrößerung hin und her scrollen, Extrempunktsuche, Einstellbarer Vortriggerpunkt, Störimpulsfilterung aufgrund einer Signalanalyse, Langzeitmessungen bis hin zu 200 Sekunden pro Einheit - Irre! Und das Alles mit 'nem 8085er :wink: Ich hoffe echt, das Ding wieder hin zu bekommen…

Abschließend: War die Diode. Die hat bei ca. 50V durchgelassen und somit konnte die Spannungsdekade nicht mehr die benötigte Endspannung liefern. „Prüflampe“ leuchtet wieder :wink: