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Hallo!

Haltet ihr es für möglich, dass die Wirklichkeit samt all ihren Dimensionen und physikalischen, biologischen, psychologischen, chemischen, materiellen Eigenschaften und Gesetzmäßigkeiten, unseren Gefühlen, Gedanken, Bewusstsein, Zeit usw… also kurz gesagt: „Alles“, allein durch einen derartigen binären Zahlencode erzeugt sein könnte?
Kann das überhaupt gehen, angesichts solch hochkomplexer und äußerst vielfältiger Eigenschaften, wie wir sie kennen, wahrnehmen und experimentell messen können? (etwa Zeit und Schwerkraft)

Ganz schön radikal, diese These, alles auf Nullen und Einser zu reduzieren, für meinen Geschmack viel zu radikal.
Ich hab von Physik und so auch nicht viel Ahnung, deswegen bitte ich um Verzeihung, wenn ich jemanden mit dieser radikalen These vor den Kopf stoße und bin auch getrost bereit, meine These zu verwerfen.
Wenn es denn stimmt, dann müsste dieser Zahlenkode ohnehin derart ungeheuer unermesslich lang sein, dass wohl nur ein ~Gott~ ihn gemacht haben kann. Irgendwie ging mir die Frage jedenfalls gerade nicht aus dem Kopf und ich dachte mir, ich stelle sie mal hier und frage, was die anderen hier davon halten.
(Aber bitte nicht wieder Empfehlung von Science Fiction-Literatur oder sonstige Quacksalberei… ;o)

Gruß
michl

Oder…
Entschuldigt den Doppelbeitrag, aber mir ist noch was eingefallen:
Es müssen ja gar nicht unbedingt Nuller und Einser sein.

Wieso nicht etwa ~zwei Kräfte~? Nennen wir sie „Yin und Yang“, Gut und Böse, Fritz und Klaus?

Ich bin gespannt, was ihr so meint.

Schöne, aber völlig unlogische Theorie
Hi.

Haltet ihr es für möglich, dass die Wirklichkeit … also kurz gesagt: „Alles“, allein durch einen
derartigen binären Zahlencode erzeugt sein könnte?

Deine Matrix-Vision ist echt beeindruckend und wäre ein guter Stoff für ´ne Sciencefiction-Story (sorry…). Aber wie soll das logisch funktionieren? Was meinst du mit „erzeugt“? Woraus erzeugt? Da müßte ein Rohstoff vorliegen, der nicht binär ist. Also Essig mit „Alles“. Und wer oder was erzeugt? Liegt dieses X außerhalb des Alles? Woraus besteht es? Wenn es selbst nicht binär ist, wie kann es das Binäre ersinnen? Gibt es aber keinen Erzeuger, wie entsteht diese komplexe Binärwelt?

Deine Theorie ist also im Kern unlogisch. Aber wie gesagt, als SF-Story - tschuldigung…

Und wie kannst du von Physikern eine Antwort erwarten? Die verstehen doch auf der subatomaren Ebene die Welt selbst nicht mehr.

Der strukturalistische Ethnologe Levi-Strauss dachte sich übrigens die soziale und psychologische Matrix als binäres System.

Gruß

Fritz und Klaus als Weltenschöpfer

Entschuldigt den Doppelbeitrag, aber mir ist noch was
eingefallen:

Und das, während ich schreibe…

nicht etwa ~zwei Kräfte~? Nennen wir sie „Yin und Yang“,
Gut und Böse, Fritz und Klaus?

Gegensätze entstehen nur im Denken. Das ist schon insofern logisch, als es keine Möglichkeit gibt, einen Gegensatz - wie Yin und Yang - nichtdenkend zu erkennen. Und was heißt Fritz und Klaus? Sind wir hier im Homo-Forum? Wär ja lustig, echt.

Gruß

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Hi.

Gude!

Deine Theorie ist also im Kern unlogisch. Aber wie gesagt, als
SF-Story - tschuldigung…

Brauchst dich nicht zu entschuldigen. ;o)
Ich habe nicht den Anspruch erhoben, die „Weltformel“ gefunden zu haben und - wie gesagt - verwerfe ich meine sehr leichtfertige These getrost wieder.

michl

Wo sollte denn dieser Code gespeichert sein?

Ich glaube man muß die Sache genau umgedreht sehen. Das Bewúßtsein ist der eigentliche Ursprung und es bildet einen physischen Ausdruck, der sich vielleicht in einem Code manifestiert, der dann den gesamten Organismus steuert.

Dieser Code wäre dann einem dauernden Wandel unterzogen, da er rückwirkend vom Bewußtsein des Körpers beeinflußt werden könnte.

Je nach Bewußtsein, hätten wir dann einen sich dauernd erneuernden Körper, der unendlich plastisch, alterslos und ständig neue Fähigkeiten erwerben würde.

Auch nicht schlecht, oder ? Eine Art Plasmakörper :smile:

gruß
rolf

Hallo michl,

der Gedanke ist nicht neu.

Der wurde spätestens von Daniel F. Galouye in seinem Roman Simulacron-3
http://de.wikipedia.org/wiki/Simulacron-3
gedacht.

Congenial verfilmt von Rainer Werner Fassbender unter dem Titel „Welt am Draht“

Matrix kam später.

Gandalf

Plasmakörper = Astralkörper
Hi.

Je nach Bewußtsein, hätten wir dann einen sich dauernd
erneuernden Körper, der unendlich plastisch, alterslos und
ständig neue Fähigkeiten erwerben würde.

Auch nicht schlecht, oder ? Eine Art Plasmakörper :smile:

Gibts ja eh schon. Wir alle haben ihn - den Astralkörper. Ich füge zur Erläuterung ein Wiki-Zitat an (nicht als wissenschaftliches Argument, sondern als unverbindlichen Hinweis).

"Die Astralebene, die den Astralkörper wie die irdische Welt den physischen Körper umgibt, gilt in der Esoterik gleichsam als „Gefühlswelt“, Sitz der schicksalsbestimmenden Kräfte und der sich „materialisierenden“ Gedankenbilder und Vorstellungen. Die Astralebene besteht demnach aus einer feinstofflichen, plastisch-bildhaften und leicht beeindruckbaren „Materie“, die Gefühle, Leidenschaften und Instinkte birgt und als (spirituelle) Vorstufe der irdischen Materie angesehen wird.

Die Esoterik behauptet, der Astralkörper könne durch begabte Medien oder entsprechend ausgebildete Menschen gesehen werden. Die hier auch ins Spiel gebrachte Kirlianfotografie gibt jedoch nur physikalische Phänomene (Entladungen unter Hochspannung) wieder und kann nicht als Abbildung des Astralkörpers aufgefasst werden.

Der Astralkörper soll die Struktur eines der Wissenschaft nicht zugänglichen Energiegewebes aufweisen, das unsterblich sei, d. h. den physischen Tod des grobstofflichen Körpers überdauern und danach eine eigene, individuelle Weiterentwicklung fortführen könne.

Nach der esoterischen Auffassung können Manipulationen in der Astralebene mittels bestimmter Techniken zum Wohlbefinden des Menschen eingesetzt werden.

Der Begriff Astralkörper wird in unterschiedlichen Richtungen der Esoterik unterschiedlich benutzt und es gibt Definitionsunterschiede zwischen Astralkörper und Ätherkörper. Der Astralkörper soll demgemäß der psychisch-geistige Körper sein, während der Ätherkörper der Energiekörper des physischen Körpers sein soll.

In einigen Richtungen des Yoga und des Tantra geht diese Unterscheidung noch weiter, es soll bis zu 10 verschiedene feinstoffliche Körper geben. In der einschlägigen Literatur wird der Astralkörper häufig „Begierdenkörper“ genannt."

Gruß

… nicht erzeugt, aber theoretisch beschreibbar…
Hallo Michl,

tolle Idee von dir. Halte ich aber wie unten bereits beschrieben für sehr unwahrscheinlich.

Aber, wenn wir den perfekten Computer hätten und die Koordinaten und Maße aller Teilchen und Strahlungen zum Zeitpunkt des Urknalls, dann ließen sich diese Daten natürlich mit einem Binärcode beschreiben. Und dann könnte unser perfekter Comuter alle Folgereaktionen bis zum heutigen Tag und in die Zukunft hinein beschreiben… auch die Reaktionen und das Denken der Menschen. Der Gedanke an sich ist nämlich gar nicht so frei, wie wir denken.

Liebe Grüße sendet

Stefan

Hallo Stefan,

Aber, wenn wir den perfekten Computer hätten …

Du kennst aber die Heisenbergsche Unschärferelation?

42 for ever

Gandalf

Hallo Gandalf,

ja, die heisenbergsche Unschärferelation ist mir ein Begriff. Nebenbei gesagt finde ich es schön, dass es noch Bereiche gibt, die wir (Menschen)(noch)nicht bis zum Excess vermessen und bestimmen können.

Insofern war meine Idee auch aus diesem Grund eher philosophischer Natur, aber da bin ich ja hier goldrichtig. Ein weiteres Problem wäre die Definition der Teilchen zum Zeitpunkt des Urknalls. Aber, wer will denn pingelig sein?

Ich muss sagen, dass die hier vorgetragene Idee mit dem binären Code, der alles beschreibt, doch erfrischend ist. Unabhängig von der Durchführbarkeit. Und der Gedanke lässt sich herrlich in alle Richtungen weiterspinnen. Das erinnert mich an Disskussionen während meiner Studienzeit mit Freunden so nach dem 6. oder 7. Bier, wo es sich ganz herrlich philosophieren ließ.

Alles Liebe

Stefan

Und wie?

Aber, wenn wir den perfekten Computer hätten und die
Koordinaten und Maße aller Teilchen und Strahlungen zum
Zeitpunkt des Urknalls, dann ließen sich diese Daten natürlich
mit einem Binärcode beschreiben.

Aber wie denn beschreiben?
Nach dem, was ich in der Schule gelernt habe, kann man mit Binärcodes doch nur quantitative und keine qualitativen Aussagen machen, oder? Also bspw. 11 = 3, 100 = 4 und so weiter.
Wie kann ich denn mit einer Zahl, also einer quantitativen Einheit, etwa einen Autoauspuff beschreiben? Ich kann doch nicht sagen, Autoauspuff = 5719, oder?

Und wie soll das mit Dingen gehen, die von einer ganz anderen Beschaffenheit sind, wie bspw. das Wort „Auspuff“ und der Gegenstand Auspuff? Das sind doch vollkommen andere Kategorien, oder?

michl

Hallo!

Haltet ihr es für möglich, dass die Wirklichkeit samt all
ihren Dimensionen und physikalischen, biologischen,
psychologischen, chemischen, materiellen Eigenschaften und
Gesetzmäßigkeiten, unseren Gefühlen, Gedanken, Bewusstsein,
Zeit usw… also kurz gesagt: „Alles“, allein durch einen
derartigen binären Zahlencode erzeugt sein könnte?

Nein.

Auch der geschwollene Ausdruck „derartigen binären Zahlencode
bedeutet letztlich nur „Zahl“. Und Zahlen „gibt“ es nicht, es
sind pure Konzeptionen, mit denen Lebewesen sich einfacher
zurechtfinden können. Genausowenig wie es einen „Kreis“
wirklich gibt, gibt es auch eine „Zahl“ nicht. Anders
gesagt - eine Zahl beschreibt niemals etwas, das es
gibt - sondern lediglich (in grobem Sinne) Verhältnisse
der Dinge untereinander.

Kann das überhaupt gehen, angesichts solch hochkomplexer und
äußerst vielfältiger Eigenschaften, wie wir sie kennen,
wahrnehmen und experimentell messen können? (etwa Zeit und
Schwerkraft)

Nein.

Ganz schön radikal, diese These, alles auf Nullen und Einser
zu reduzieren, für meinen Geschmack viel zu radikal.
Ich hab von Physik und so auch nicht viel Ahnung, deswegen
bitte ich um Verzeihung, wenn ich jemanden mit dieser
radikalen These vor den Kopf stoße und bin auch getrost
bereit, meine These zu verwerfen.
Wenn es denn stimmt, dann müsste dieser Zahlenkode ohnehin
derart ungeheuer unermesslich lang sein, dass wohl nur ein
~Gott~ ihn gemacht haben kann.

Nehmen wir mal ein Beispiel. Du machst auf ein
Papier mit Bleistift ein Gitternetz, so dass
10x10 Felder entstehen. Diese Felder können
derartiger binärer Zahlencode“, sprich:
entweder Null oder Eins sein. bei 2x2 Feldern
gibt es 16 (24)verschiedene Möglichkeiten,
Null oder Eins reinzuschreiben, die vollständige
Beschreibung wäre also ein „Binärcode“, der 16 x 4 Zeichen
lang wäre.

Und nun rechne das mal für das kleine bescheidene 10x10
Gitterchen aus :wink:

Nebenfrage: wenn man eine 3.0 GHz-Rechner hat, der
pro Sekunde 3 Milliarden solcher Zustände
„ermitteln“ würde, wie lange würde der an 10x10
rechnen? Wie lang wäre der resultierende „Binärcode“?

Grüße

CMБ

alles eine Frage des Algorithmus
Hallo Michl,

du machst dir ja richtig Gedanken. Brauchst du doch gar nicht. Ist doch alles gar nicht so schlimm. Wir sind hier im Philosophiebrett. Und da geht es nicht immer um das rein Praktikable als das Denkbare.

Wie du sicher unten gelesen hast, ist die Definition von Teilchen allein wegen der heisenbergschen Unschärferelation leider noch nicht möglich, auch nicht bei deinem Beispiel mit dem Auspuff.

Aber du hast ja (eigentlich) eine viel einfachere Frage gestellt: Wie lässt sich ein Teilchen hinsichtlich Zustand (Geschwindigkeit, Richtung, Spin, Ladung, etc.) mit einem binären Code definieren?

Hmmm… nehmen wir mal als Beispiel die Richtung. Wärest du mit einer Millionen Möglichkeiten zufrieden? Sicher nicht. Recht hast du! Sagen wir mal, 10 hoch 20 Möglichkeiten befriedigen unsere Definitionsmöglichkeiten. Du willst immer noch mehr? O.K., dann sagen wir, dass 10 hoch X die Richtung des Teilchens definieren.

Dann definieren wir, dass im Binärcode 10 hoch X die Richtung angibt. Ab 10 hoch X +1 wird dann eine neue Eigenschaft des Teilchens definiert. Und danach die nächste Eigenschaft des Teilchens. Und wenn wir laut unserer Definition alle Eigenschaften des Teilchens beschrieben haben, hören wir nicht auf mit dem Binärcode, sondern schreiben hinten ´dran das nächste Teilchen.

Wie, das ist nur theoretisch?
In der Praxis klappt das vereinfacht sehr gut (ist nämlich mein Job).
Als ich vor langer Zeit meinen jetzigen Job übernahm, gab es Probleme, bestimmte Zustände vieler „Dings“ einfach zu definieren und dann auch statistisch auszuwerten. Ich habe die Lösung darin gefunden, den „Dings“ eine Zahl zuzuordnen. Natürlich nicht binär, sondern hexadezimal. Ein „Dings“ bekam durch ein Programm von mir eine Hexadezimalzahl, die so lang war, dass man bestimmt hundert Monitore oder mehr nebeneinander hätte aufstellen müssen, damit man sie sehen kann. Und viele Millionen „Dings“ bekamen diese Zahl.
Mit den Zahlen kann jetzt operativ gearbeitet werden. Es können statistisch Auswertungen getroffen werden. Das Raffinierte an der Sache ist (ja… auch Eigenlob muss mal sein), dass, wenn immer ein „Dings“ per PC aufgerufen wird, sich die Hexadezimalzahl entsprechend verändert und Informationen über den Aufruf, den User, etc. hinterlässt. Normalerweise macht man das mit einer Datenbank. Aber ich liebe meine ultralange Hexazahl, die alle Infos beinhaltet.

Tja, du siehst, es wird in der Praxis mit langen Zahlen gearbeitet. Die Idee mit der sehr langen Zahl im binären Code für die Beschreibung all dessen, was uns umgibt, ist mathematisch vielleicht etwas unelegant, aber theoretisch denkbar.

LG

Stefan

Guten Tag,

mal wieder ein Vertreter des naiven Determinismus, wie er speziell von den Vertretern der unsäglichen Bremer Hirnforschung militant propagiert wird. Sie sitzen da einem Irrtum auf, Herr Anders, denn mitnichten lassen sich Gedankeninhalte auf physikalische Kausalitätsketten reduzieren. Qualia und Intentionalität von mentalen Ereignissen entziehen sich prinzipiell dem naturwissenschaftlichen Beschreibungssystem. Auch mit bildgebenden Verfahren konnte kein Gedankeninhalt, bzw. mentales Erlebnis dargestellt werden. Wie auch?
Dabei handelt es sich keineswegs um ein Komplexitätsproblem, sondern mindestens um ein erkenntnistheoretisches.
Falls Sie die Widersrpüche und offenen Absurditäten der deterministischen und/oder reduktionistischen Positionen noch nicht entdeckt haben sollten, kann ich Sie ihnen gern in einem neuen Artikel-Baum entwickeln.

Grüße

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Gute Antwort, dein Einwand überzeugt mich.

Gruß
michl