Otitis +Pilz nach OP vor 4 Jahren permanent

Wie oben genannt hatte meine Tochter(7) vor etwa 4,5 Jahren eine beidseitige Ohren-OP in der Röhrchen eingesetzt wurden und gleichteitig die Polypen entfernt worden sind.
Dieses musste auf Grund einer Entzündung vorzeitig wieder operativ entfernt werden (linkes Ohr) und auch das Röhrchen der rechten Seite hat nicht viel länger gehalten.
Seit dieser Zeit sind wir Dauerkunden beim HNO-Arzt.
Festgestellt wurde, dass sich ein durchaus hartnäckiger Pilz im linken Ohr festgesetzt hat, der aber anscheinend nicht dauerhaft entfernt werden kann??
Zusätzlich kommt erschwerend hinzu, dass meine Tochter keinen eigenen Ohrenschmalz erzeugen kann, so dass ihr Ohr allen „Angriffen“ permanent ausgeliefert ist. Ein baden gehen ohne Badekappe ist undenkbar und selbst das Haare waschen wird zur Mutprobe.
Für alle nur erdenklichen Tipps zur Milderung und/oder Heilung wäre ich super dankbar.

Solche Fälle sind nicht einfach, schwer zu behandeln, langwierig. Antimykotika, regelmäßige HNO-ärztliche Lokalpflege … da kommt man kaum drum rum. Man kann zusätzlich auch Panotile Ohrentropfen geben; das geht auch bei Trommelfelldefekten bzw. Paukenröhrchen. Sind mal Langzeit-Paukenröhrchen (T-Tubes?) versucht worden? Die sind aus Kundststoff, halten etwas länger und könnten eine Option darstellen.

Hallo Anne-Chr.!

Also erstmal denke ich, dass es nicht durch die OP kommt.
Eine Badekappe hält das Wasser nicht vom Ohr fern.
Gehen Sie doch mal in die Apotheke, da gibt es Ohrstöpsel (auch „Tannenbäumchen“ genannt), die man auch passend für das Ohr Ihres Kindes anfertigen kann. Die sind auf jeden Fall besser als eine Badekappe. Das Ohr auch nicht permanent damit dicht machen, de entsteht sonst eine „feuchte Kammer“, in der sich Pilze wohl fühlen.
Sonst hätte cih auch keine weiteren Tipps. Das Ohr Ihres Kindes ist scheinbar super empfindlich gegen Erreger. Vielleicht wechseln Sie auch mal den HNO-Arzt.
Bei uns in der Praxis nehmen wir bei Pilz-Infektionen immer die Salbe ANTIFUNGOL, oder CICLOPIROX.

Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.

LG N. Gorzelitz

Hi!

Prinzipiell ist jeder Pilzbefall eines Ohres kurierbar, was natürlich auch immer ein wenig von der Mitarbeit des Patienten abhängt. Wer sagt, daß Deine Tochter kein eigenes Ohrschmalz produzieren kann?

Interessant wäre noch zu wissen, ob die Trommelfellschnitte wieder zu sind.
Mein Tip wäre, von Zeit zu Zeit etwas Olivenöl in die Gehörgänge zu tröpfeln. Dadurch bleibt die Haut geschmeidiger und es können nicht so leicht Infekte entstehen.

Gruß
Peter

Hallo Peter,
Die Aussage das meine Tochter keinen Ohrenschmalz bildet kommt von der HNO-Ärztin, die Schnitte sind wohl gut verheilt.
An fehlender Mitarbeit unsererseits kann es auch definitiv nicht liegen.
Olivenöl ins Ohr habe ich auch nschon gehört, wäre ein Versuch wert.
Vielen Dank

Bei beidseits geschlossenem Trommelfell (Röhrchen sind ja wohl draussen, ich gehe davon aus, daß kein Loch im Trommelfell vorliegt)handelt es sich um eine „Gehörgangsmykose“ = Gehörgangspilz. Ein Abstrich ist ja wohl gemacht worden (wenn man weiß, daß es sich um einen „hartnäckigen“ Pilz handelt, wohl „candida albicans“, ein Hefepilz. Das Labor, das den Abstrich untersucht hat, gibt in aller Regel auch bekannt, gegen welche Medikamente der Pilz empfindlich ist. Die Behandlung geschieht natürlich „antimykotisch“ = pilztötend, wobei es 2 Möglichkeiten gibt: von außen („lokal“) und von innen mit Tabletten („systemisch“). Falls lokal: regelmäßiges Ausspülen (nicht nur Absaugen oder mit Wattetupfer säubern!!)der Gehörgänge (müsste auch bei einer 7 - jährigen schon möglich sein)und Auftragen von antimykotischen Medikamenten mit Wattedriller und/oder „Streifen“. Das wirsamste Medikament ist und bleibt „Castellani ROT!!! Lösung“, in Deutschland leider nicht mehr zugelassen, müsste aber auf dem „Obergefreitendienstweg“ zu bekommen sein. Außerdem selber antimykotische Tropfen reintun. Ohrpflege (so nennt man das, was der HNO macht) beim HNO: ca. 1/Woche, anfangs evtl. öfter, später weniger häufig, je nach Verlauf. Pilze muß man lokal meist über Monate behandeln ohne Pause!! Sollte das nicht nützen (unwahrscheinlich bei „regelmäßiger“ Pflege), muß man systemisch dran. Beim Erwachsenen wird das eher gemacht, bei Kindern zögert man, da eine relative ! Kontraindikation dagegen besteht, ich selber würde es bei meiner Tochter bei Versagen der lokalen Behandlung tun. Auch mal Hautarzt fragen, die haben bei Mykosen die größte Erfahrung, dafür wohl nicht die Möglichkeit der Pflege. Das Beste: wenn HNO und Hautarzt sich in diesem Fall zusammenschließen!!
Gute Besserung, nach meiner Erfahrung ist bisher jeder Pilz geheilt worden!