Ozon-Messgerät

Wissenschaft Chemie
#1

Hallo,

gegeben ist ein Ozon-Messgerät Trotek Oz-One Link zum Hersteller. Dieses Messgerät ist mit einem elektrochemischen Sensor ausgestattet. In der Anleitung weist der Hersteller darauf hin, dass das Gerät bedingt durch den Sensor eine hohe Querempfindlichkeit gegenüber Stickstoffdioxid NO2 aufweist.

Steht das Messgerät einfach nur in der Landschaft, scheinen die Werte plausibel und korrelieren mit den offiziellen Werten eine Wetterstation in der Nähe. Haucht man allerdings den Senor an, geht der angezeigte O3-Wert in die Höhe. Bei einem technischen Prozess bei dem Ozon mit einem Corona-Entladungs-Generator erzeugt wird, den ich eigentlich messen möchte, tritt ebenfalls eine hohe Abweichung auf.

Enthält Atemluft so viel NO2? Etwa zwei Dutzend Seiten zum Thema ausgeatmete Luft habe ich überflogen, NO2 wird nirgends erwähnt.

Ebenso sieht es bei den Herstellern von O3-Generatoren aus. Welche Stoffe in welchen Konzentrationen noch entstehen, wird nicht genannt. (und natürlich fiel mir erst bei Recherchieren zu Hause ein, dass ich ja mal hätte gucken können, wie mein Generator heißt …)

Oder gibt es noch eine andere mögliche chemische Komponente, die ich übersehe und die der Hersteller nicht beachtet?

Ich bin völlig ratlos.

Grüße
Pierre

#2

Sollte sie nicht, aber vielleicht Wasserdampf?
Was sagt das Datenblatt zur Luftfeuchtigkeit?

#3

Die Luftfeuchtigkeit hat einen Einfluss auf die Messung, allerdings arbeitet das Messgerät bis 80% rF.

Grüße
Pierre

#4

hi,

Zitat Anleitung:
image

dürfte beides vorliegen.

grüße
lipi

#5

Nunja, der Einfluss der Luftfeuchtigkeit mag kompensiert werden, aber wie schnell geschieht das? Gängige Feuchtigkeitssensoren sind eher träge.
Was passiert, wenn man den Sensor über kochendes Wasser hält?

#6

Im Fall der Atemluft kann die Luftfeuchte der Auslöser sein. Im Fall des Testaufbaus ist das aber zu 100% auszuschließen, da hier die Feuchte konstant gehalten wird.

Grüße
Pierre

#7

hi,

ja, dazu schrieb ich ich nichts.

Wenn man Google fragt, kommt man zu diesen Schlüssen:

Bei einem Ozonerzeuger durch UV-C Stahlung steht dabei

hat den Vorteil, dass keine Stickoxide entstehen

Vergleiche dazu auch Wikipedia.

Ohne mich da jetz komplett einzulesen: verwendest du Luft, und damit überwiegend auch Stickstoff, kommt nicht nur Ozon hinten raus.

Ozon ist ja sehr reaktionsfreudig. Falls das Gerät auch N2 spaltet, hast du sogar 2 Stoffe die sehr gern mit irgendwas reagieren wollen.
Die Verwendung von reinem Sauerstoff sollte den Effekt also nicht haben.

grüße
lipi

1 Like
#8

Und genau bei dieser pauschalen Aussage bleibt das ganze Internet. Es gibt genaue Ausführungen dazu, wie die Reaktion statt findet. Aber ich konnte keine Angaben zum prozentualen Anteil der Stickoxide finden.

Nur, damit das Handmessgerät nicht vom NO2 beeinflusst wird? Das Geld gibt die Studie nicht her …

Trotzdem danke ich Dir für Deine Gedanken.

Grüße
Pierre

#9

hi,

echt?
dieses Beispiel habe ich zwar nur kurz überflogen, aber das scheint schon sehr ausführlich.

ja, nur damit du mit deinen Geräten etwas erzeugst, was du mit deinem Messgerät messen kannst.

Letztlich kannst du jedes der Geräte austauschen. Ich halte die Luft (zum testen) für das billigste.
Von deinem Aufbau ist nahezu nichts bekannt, erwarte daher bitte keine zugeschnittene Lösung.

grüße
lipi

#10

Danke dafür. Ich habe es ebenfalls nur kurz überflogen. Aber das Diagramm auf Seite 26 verschafft einen guten Überblick. Wischen einer und zehn Sekunden nach der Entladung liegt der Anteil an NO2 um etwa 2 bis 3 Zehnerpotenzen unter dem des O3.

Dummerweise war letzte Woche der Hersteller nicht zu erreichen, damit der Licht ins Dunkel bringen kann …

Nee, das habe ich auch gar nicht erwartet. Mir ging es eher um das Verstehen dieses Messgerätes, als um das verändern des gesamten Studienaufbaus, nur damit die Werte von zwei verschiednen Sensoren korrelieren …

Ganz grob: es geht um eine Klimakammer, in der reale Umweltbedingungen simuliert werden sollen, inklusive einer OZON-Belasung knapp unter den empfohlenen Grenzwerten. Dieses Experiment ist vergleichsweise kurz, der finanzielle Rahmen sehr eng, daher wird keine zusätzliche Sauerstoff-Zufuhr integriert werden können.

Grüße
Pierre

#11

Ich danke allen für die Antworten. Ich werde das Messgerät als wahrscheinlich Defekt bei unserem Lieferanten reklamieren. Während es am Freitag Abend an der frischen Luft halbwegs plausible Werte anzeigte, will es heute nicht mehr als 0 µg/m³ anzeigen. Und das obwohl laut nahegelegener Wetterstation der Wert seit 24 Stunden recht stabil zwischen 60 und 80 µg/m³ im Stundenmittel schwankt. Selbst wenn man die recht hohe Genauigkeit von ±40 µg bedenkt, ist Null zu wenig …

Grüße
Pierre