P-Krieg USA €

Moin Marion,

und bis heute gibt es
keinerlei Hinweise darauf, dass der Irak zu dem Zeitpunkt
irgendwas an Waffen hatte, was er nicht hätte haben dürfen,
und durch Androhung eines Krieges hätte „abrüsten“ sollen.

Doch, die Raketen. Aber ob die (ohne Sprengköpfe etc.) 30 km zu weit fliegenden Raketen ein solcher „material breach“ war, dass sie einen solchen Krieg rechtfertigen, ist sehr, sehr zweifelhaft.

Dieser Krieg war von vornherein gewollt. Es ging nur um die
Frage, wer sich beteiligt und wer nicht. Es gibt IMHO nichts,
was Saddam Hussein hätte tun oder nicht tun können, um diesen
Krieg zu verhindern.

Doch sicher. Zurücktreten und die Macht kampflos an die Amerikaner abtreten. Aber das wollte er dann doch nicht…

Ciao

Ralf

Moin Joachim,

1.) Angenommen G.Schröder hätte, genauso wie es Tony Blair
macht, die USA unterstützt, hätten sich sowohl Frankreich, als
auch Russ land anders verhalten?
In Anbetracht von Frankreichs eigenständigkeit wenig
Wahrscheinlich.

Wie schon JFK sagt: wir können es nicht wissen. Aber ich glaube nicht, dass Frankreich ohne Schröders Unterstützung (also dann gegen Deutschland, GBR, Italien, Spanien und USA) auch die Veto-Drohung eingesetzt hätte. Und ohne Frankreich wohl nicht Russland. Und ohne diese wären die kleinen Staaten im Sicherheitsrat umgekippt.

Andererseits: man sollte sich mal überlegen, was in Deutschland losgewesen wäre, wenn Schröder die US-Position eingenommen hätte. Selbst so sind die Demonstrantionen in Deutschland sehr gross. Ginge es auch noch gegen die Regierung wären sie sicherlich ungleich größer (und wohl auch gewalttätiger).

Ciao

Ralf

Moin Raimund,

Sprachprobleme? Nein, wenn Du das dritte mal durch die
Schlammsuhle gerobbt bist, wirst Du zwischen Non und Oui
unterscheiden können.

Ich war zwar nie in der Armee, glaube aber dennoch, dass an die Soldaten schwierigere intellektuellere Ansprüche gestellt werden, als nur „Ja“ und „Nein“.

klar, Ralf, sollte auch nur die Sprachenschule der „Mutter der Kompanie“ persiflieren.
Grüße
Raimund

Hi!

Joachim hat das ja ganz gut erklärt, daher nur ein paar kurze Antworten auf Deine Fragen hier.

1.) Angenommen G.Schröder hätte, genauso wie es Tony Blair
macht, die USA unterstützt, hätten sich sowohl Frankreich, als
auch Russ land anders verhalten?
In Anbetracht von Frankreichs eigenständigkeit wenig
Wahrscheinlich.

Russland hätte ebenfalls nichts gesagt und Frankreich hätte weiterhin eine diplomatische Linie verfolgt, sprich mit vielen Worten nichts gesagt.
Der Druck wäre erhalten geblieben.
Das ist ein nicht unwahrscheinliches Szenario, wie ich meine.

2.) Hätte es einen einheitlichen Druck gegeben, wäre dann
Saddam Hussein freiwillig in Exil gegangen. Nein, warum sollte
es für einen machthungrigen Diktator einen Unterschied machen,
wenn neben der Militärmacht Nummer 1 noch paar andere Staaten
gegen ihn sind.

Genau hier scheiden sich die Geister: er begann gerade, zu kooperieren, als Schröder sich bemüssigt fühlte, Wahlkampf zu machen.
Der Druck war offenbar groß.

3.) Hätte es keinen Krieg gegeben, wenn Saddam Hussein ins
Exil gegangen wäre. Wenige Tage vor dem Krieg gab es eine
Erklärung aus dem Kreise der US-Regierung, auf jeden Fall
einmarschiert wären um nach Massenvernichtungsmassen zu
suchen. Hätte das irakische Regime das ohne Saddam Hussein
zugelassen.

Die Frage ist hier eher, ob es jemals zu diesem Einmarsch gekommen wäre, denn es gab ja UN-Inspektoren.

4.) a) George W. Bush ist Schuld am Krieg, denn er hat ihn
angefangen.

Das ist ziemlich simpel gedacht, wie ich meine.
Aber Bush verhält sich grundfalsch, keine Frage.

b) Saddam Hussein ist Schuld am Krieg, denn er hat sicht nicht
der amerikanischen Regierung gebeugt.

Falsch: er hat sich nicht der UN gebeugt.

c) Neben den Aussagen a) und b) ist die Aussage, dass Gerhard
Schröder am Krieg schuld ist lächerlich.

Alle 3 Antworten sind ein Teil der großen Wahrheit…

Grüße,

Mathias

Die Frage ist hier eher, ob es jemals zu diesem Einmarsch
gekommen wäre, denn es gab ja UN-Inspektoren.

Da ja mittlerweile alle - ausser Mathias - wissen, dass der Einmarsch nichts mit den Massenvernichtungswaffen zu tun hat (dies war nur ein vorgeschobener Grund), ist klar, dass auch dies den Einmarsch nicht verhindert hätte.

Daher konnte Schröder - egal, was er tat - den Einmarsch nicht verhindern. Er konnte nur verhindern, dass der Krieg den UN-Segen bekam. Und das hat er erfolgreich getan.