Paniksperren und Drücke in Menschenmengen

Nach der Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg würde ich gern recherchieren, welche mechanischen Werte für solche Menschenmengen zu beachten sind. Auf großen Konzerten stehen z.B. immer große Hindernisse im Weg, um zu hohe Drücke zu vermeiden. Das müsste sich eigentlich ziemlich einfach rechnen lassen. Ich finde aber nichts im Internet. Vielleicht habe ich die falschen Stichworte. Weiß jemand, wie ich da zu brauchbaren Informationen komme?

Sogenannte Umlaufsperren dienen der Vereinzelung von Besucherströmen,können diese aber auf Dauer nicht zurückhalten und wenn sie zu massiv ausgeführt sind,sogar zu Fallen werden.
Es ist eine Sache der Planung,für genügende Ein/Auslaßstellen zu sorgen und durch genügend Sicherheitskräfte die Besucher zu leiten und auf Stauungen entsprechend zu reagieren.

Die Dynamik von Menschenansammlungen läßt sich meines Erachtens nicht sicher berechnen / steuern. Etwas in dieser Art kann man nicht ganz ausschließen. Deswegen wird auch den Ruf nach „dem“ Verantwortlichen vermutlich nur eine Reihe einzelner Fehler zutage bringen, die man später vermeiden kann.
Persönliche Schlußfolgerung: Aufpassen + vermeiden.
[Theoretisch interessant vielleicht ein Vergleich mit der Dynamik von Tierherden; läuft es dabei „flüssiger“?] mfG

Hallo

[Theoretisch interessant vielleicht ein Vergleich mit der Dynamik von Tierherden; läuft es dabei „flüssiger“?]

Ich glaub nicht, dass Herdentiere in Massen in einen Tunnel oder in eine sich verengende Schlucht rennen würden, falls sie nicht von irgendeinem Todfeind gejagt würden. So ein langer Tunnel ist eigentlich etwas, was man (auch als Mensch) spontan meidet, wenn man ein bisschen auf sein Gefühl horcht.

Wenn Tiere allerdings in solch einen Tunnel gejagt würden, dann würde sicher auch ähnliches passieren können.

Viele Grüße

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Einläße und Ausläße sind grundsätzlich eine gute Sache. Das ändert aber zunächst nichts am physikalischen Phänomen des Drucks. Ich glaube nicht, dass eine Menschengruppe in der Waagerechten auf einem Weg von einem Meter jemanden ohne ungewöhnlich schwachen Körperbau an einer Wand erdrücken wird. Das ist eine Frage, die sich aus der Reibung der Schuhe am Boden, den Winkeln, in denen die Menschen in eine Richtung drücken, ihren Gewichten und Schwerpunkten ergeben müsste. Ich denke aber, dass bei einem Weg von 100 Metern ziemlich sicher an der Wand Menschen erdrckt werden, wenn die Menge mit ihrer ganzen Kraft in diese Richtung drückt. Wenn man also von einer bestimmten Widerstandskraft der an der Mauer stehenden ausgeht (bei der man natrlich nicht von durchschnittlichen Menschen sondern von noch zu erwartenden relativ wenig druckbelastbaren Menschen ausgehen muss) und weiß, wieviel Druck pro Meter eine solche Menschenmenge erwarten läßt, ergibt sich, welcher Weg maximal zugelassen werden darf.

Wenn man dan darauf achtet, dass hinreichend vor Erreichen dieser Grenze der Strom so stark umgeleitet wird, dass der Druck nicht um die Ecke rum wirken kann, kann jedenfalls niemand an der Wand erdrückt werden.

Es gibt in diesem Zusammenhang natrlich viele weitere Phänomene. Zu Duisburg wissen wir zudem inzwischen, dass die Menschen nicht an Wänden erdrckt wurden, sondern unter darüber in Panik weiterschiebenden Menschen. Für den Moment möchte ich mich aber auf das Phänomen des Drucks gegen ein stehendes Hindernis beschränken.

Weiß hier jemand, wie man das berechnen kann?