Papawochenende

Hallo,
bin ziemlich sauer und muss mir nun einfach meinen Frust von der Seele schreiben.
Mit meinem Ex-Mann ist ein „Papawochenende“ alle 14 Tage vereinbart. Wir sind nun knapp 4 Jahre getrennt und verstehen und (den umständen entsprechend) prächtig. Wir beide leben mit unseren neuen Partnern zusammen. Mein Sohn (6) geht gerne zu Papa und seiner Freundin.

Eigentlich könnte alles so gut klappen, wenn nicht die Besuchswochenenden immer wieder verschoben oder verkürzt werden. Geholt wird er Samstags nach dem Essen und gebracht Sonntag nachmittag. Kurzfristig gings auch mal bis Montag, da hat Papa ihn dann in den KiGa gebracht - wie gesagt, kurzfristig… Reicht das dem Kind?

Und nicht zuletzt können auch wir nichts planen, wenn wir nicht wissen, klappt es dieses Wochenende oder nicht… (wobei jetzt nicht der Eindruck entstehen soll, ich schiebe mein Kind ab, damit ich Zeit für meinen Partner habe! Nur möchte ich auch, dass ihm klar ist, dass er auch einen Papa hat, nicht nur den Freund der Mama.)

Wir unternehmen recht viel zusammen. Gehen schwimmen, schlittenfahren, ins (Kinder-)Theater. Für die Papa-Wochenenden mache ich auch schon mal Vorschläge, wenn sie so gar nicht wissen, was sie unternehmen sollen und dann kommt doch nur die neueste DVD rein - das nur am Rande.

Wenn dann die Frage kommt „können wir das Besuchswochenende verschieben…“ sag ich eigentlich immer OK und werfe wieder alle Planungen über den Haufen.

Wie regelt Ihr Besuchswochenende? Von wann bis wann?

Frustrierte Grüsse
Chrisma

Hallo,

eigentlich hast du doch selber schuld.Warum lässt du es denn immer wieder verschieben?
Sag deinem Ex, das ihr etwas vorhabt und Punkt!
Für den Kleinen ist doch gerade diese Regelmäßigkeit wichtig, also haltet diese auch ein und bleib beim nächsten Mal hart.
LG Manu

Bei mir gab es damals Mutterwochenede und das ging in der Regel von Fr Mittag bis So Abend.

Meine Mutter gehörte aber auch zu den Personen, die dann die WE ausfallen ließ etc… weil sie was anderes vor hatte. Habe ich als Kind zu dem Zeitüunkt glaube ich nicht so schlimm gefunden, da man dann am WE mit seinen Freunden etc. spielen konnte. Geärgert habe ich mich erst im Nachhinein so mit 20 über das Verhalten meiner Mutter, da ich mir da so lnagsam die Frage gestellt habe, welchen Wert ich eigentlich für meine Mutter hatte.

Die Besuche haben sich dann irgendwann von meiner Seite verschoben und relativiert, da man so ab 12-14 seine eigenene Interessen hat und die Partys bei Schulfruenden spannender findet als die Elternbesuche, die dann wirklich auch lästig wurden, da ich immer ne Stunde mit der Bahn fahren musste etc… (Eltern wohnten in unterschiedlchen Städten) und ich meine Interessen etc. hinten an stellen musste und ewig Tasche packen durfte. Bin dann irgendwann ins Internat…ab da habe ich meine Mutter nicht mehr gesehen, da diese mich nicht einmal besucht hat und in den Ferien auch immer irgendwas anderes vor hatte… Habe den Kontakt dann komplett abgebrochen und kann damit jetzt ganz gut leben.

Zum Thema DVD gucken. Finde ich jezt nicht ganz so schlimm. Vielleicht brauchen dei beiden ja die Kuschelzeit beim TV-Gucken.

Hi Chrisma,

bei uns ists anders herum: Mein Mann ist der Papa, ich die Stiefmama *g*. Und wir würden die Kleine gerne öfter haben… klappt aber nicht, da spielt die Mutter nicht mit. *seufz*

However, wir haben auch die 14-Tage-Regelung. Mein Mann holt die Maus am Freitag nach der Schule ab, dann bringt er sie Sonntag nachmittag oder abends nach Hause, je nachdem, wie es der Mutter genehm ist. Wenn sie Sonntag abends etwas vor hat, bringt er die Kleine manchmal Montags früh zur Schule.

Tauschen / verschieben ist fast unmöglich.

Liebe Grüße,
Nike

Hallo,

ich selbst hasse diese Wochenenden. Nicht das ich mein Kind (15 Monate) nicht mag, ich habe gern meinen Sohn bei mir. Aber kannst du dir vorstellen wie das für einen Vater ist, sein Kind bei der Mutter abzuholen (eventuell ist da noch ein neuer Partner)? Um es dann am Sonntag Abend oder Montag wieder abzugeben. Toll! Die Alternative ist, auf das Kind ganz zu verzichten. Und das Kind behalten geht nicht bei einem 12-Stunden-Arbeitstag. Es geht nicht darum, das da eine neue Beziehung ist, es geht darum, das das Kind 2x ein Zuhause hat, mit vollkommen anderen Vorstellungen von Dasein und Leben. Soweit die Papa-Sicht.

Aus der Sicht des Kindes ist Papa nie da. Kommt aufs Alter an. Aber wenn Papa mal gebraucht wird, dann gibts nur das Telefon (wenn Kind mal damit umgehen kann). Und warten bis zum Wochenende? Nö! Klar, das Wochenende mit Papa ist wirklich schön. Es ist was Besonderes, weil eben Mama alltäglich ist.

Die Kinder leiden unter einer Trennung, das sollten sich Eltern genau überlegen vor einer Trennung. Leider sind die allermeisten Trennungen einseitig, so das sich ein Partner extrem unwohl fühlt dabei, wegen Kind. Aber erwachsene Menschen zeigen das den Kindern möglichst nicht, machen das Beste draus. Jedoch ist das fast unerträglich. Wer die Nerven dazu hat, den beneide ich. Sicher, es ist so eine Sache, wie man damit und miteinander umgeht.

Ich tue diese Wochenend-Papa-Beziehung nur wegen meinem Kind und meinem Gefühl für meinen Sohn, der Mama könnt ich den Kopf abreißen für ihre sinnfreie Entscheidung. Aber alles was ich tuen könnte, schadet dem Kind, also füge ich mich. Auch wenn ich dran zugrunde gehen könnte.

Gruß
André

Hallo,
bin ziemlich sauer und muss mir nun einfach meinen Frust von
der Seele schreiben.

Hi Chrisma.
fällt mir als Papa schwer das nachzuvollziehen. Ich habe mich über jede Minute gefreut, die ich mit meiner Tochter länger zusammenbleiben „durfte“. Denn bei mir war es häufig so, daß von meiner Ex was „dazwischen“ kam, bis zu dem Zeitpunkt als ein Pferd gekauft wurde und es hieß, die Tochter müsse sich auch am Wochenende drum kümmern und zum Wohlergehen meines Kindes stellte ich als Vater meine Bedürfnisse oft genug in den Hintergrund.
Du wirst das mit Deinem Ex intensiv besprechen müssen, denn nach 4 Jahren sollte da schon Normalität drin sein. Wenn Dein Sohn in der neuen Beziehung Deines Ex akzeptiert ist, wird ein Zusammensein auch nicht schwer fallen. Es muss nicht immer krampfhaft an den WE was unternommen werden - sicher soll er sich dem Kind widmen, doch auch das Kind kann ein „normaler“ Bestandteil der „neuen Beziehung“ sein.

Wichtig ist dabei natürlich, was machbar ist z.B. Entfernung etc.
Ich denke, auch ist es wichtig längere Zeit zusammen zu sein z.B. Urlaub. Er sollte Urlaub mit dem Kind verbringen und Du, aber auch bewusst umgekehrt, soll heißen, Du hast einen Urlaub ohne Kind und Dein Ex auch.
Schließlich und das kannst DU kaum beeinflussen, spielt der jeweils neue Partner eine große Rolle. Denn häufig meint man, man könne dem neuen Partner das Kind nicht sooft zumuten (nach dem Motto: wen liebt er mehr? Mich oder sein Kind) und das stellt sich meist als falsch heraus. Ein Mensch weiß was es bedeutet, sich mit einem Partner mit Kind einzulassen.

Ich würde hingehen und einfach sagen: Ich bin stinkig und so gehts nicht weiter. Ansonsten muss er sich ganz zurückziehen.
Und sei versichert, Du darfst stinkig sein.
Gruß von einem, der glaubt, daß es vorbei ist Frieeda

Hallo

Wenn dann die Frage kommt „können wir das Besuchswochenende
verschieben…“ sag ich eigentlich immer OK und werfe wieder
alle Planungen über den Haufen.

Wieso denn eigentlich? Eher dem Kind zuliebe, weil die so einfallslos sind, oder aus Nettigkeit dem Vater gegenüber? - Wenn man das nicht weiß, kann man schwer was raten, finde ich.

Wie regelt Ihr Besuchswochenende? Von wann bis wann?

Ich finde, ein Besuchswochenende alle 14 Tage eigentich blöd, besonders wenn die Kinder klein sind. 1 x wöchentlich und meinetwegen dafür kürzer wäre wesentlich besser, finde ich, oder sogar 1 x täglich für 1 - 2 Stunden oder so, immer zu den gleichen Zeiten, das wäre optimal.

Ich kann es eigentlich ganz gut verstehen, wenn viele Väter mit solchen Besuchsregelungen alle 14 Tage nicht so gut klarkommen. Aber was will man machen, es wird in Deutschland eben meistens so gemacht, und oft geht es ja auch nicht anders. Aber wenn der Vater nicht zu weit weg wohnt, würde ich gucken, dass es anders gemacht wird, am besten so, dass der das auch gut findet. Allerdings nur, wenn er sich dann auch dran hält.

Kannst du mit dem Vater nicht mal das Gespräch suchen? Ihn fragen, warum er das so macht, und fragen, ob er weiß, dass er dem Kind damit klarmacht, dass es für ihn nicht so wichtig ist, und dass er Gefahr läuft, den Kontakt zum Kind zu verlieren.

Viele Grüße
Thea

Hi,
dein Artikel hat mir am besten gefallen, und nachdem ich dein Profil gelesen habe, muss ich mich jetzt nochmal zu Wort melden. Du hast Erfahrung in Psychologie?! Und genau hier liegt noch mein „Knackpunkt“. Ich habe Hemmungen hier so offen zu schreiben, da mein Ex hier auch ab und zu unterwegs ist. In anderen Foren zwar, aber ich bin zu „feige“ ihn so direkt „anzugreifen“.
Was soll’s, vielleicht ließt er oder sie es ja…

Er hat Borderline (was auch Trennungsgrund war). Seine Freundin (die er damals in der Klinik kennengelernt hat) auch.
Mein Problem ist, dass ich Angst habe, wenn ich zu direkt werde, könnte ich ja einen neuen Anfall auslösen.

Die Terminplanungen kommen ausschliesslich von ihr. Wobei ich dazu sagen muss, ich mag sie. Seit die beiden zusammen sind, sind beide weitgehendst clean. Er sagt immer wieder „mein Sohn braucht mich doch gar nicht“ - aber mir sind die Kontakte, gerade für unseren Sohn, unheimlich wichtig. Ich möchte ihm nicht den Papa wegnehmen.
Du schreibst, du hast dich über jede Minute gefreut und gekämpft. Er MUSS NCIHT kämpfen. Ich trage im seinen Sohn hinterher…
Wir wohnen ca. 15 km entfernt und Sohni betont immer, dass er zwei Mamas und zwei Papas hat. Also scheint es ihn nicht zu stören. Rege ich mich grundlos auf??

LG
Chrisma

Hallo,
Wie regelt Ihr Besuchswochenende? Von wann bis wann?

Als die Kinder kleiner waren gab es recht strenge Regeln…alle drei Wochen und dann aber von Freitag nachmittag bis Sonntag Abend. Dazwischen gab es bei uns außer Urlaubsreisen eigentlich so gut wie keine Kontakte…hatte sich eben so ergeben, ich hätte es durchaus begrüßt, wenn es ab und an zusätzliche zwanglose Treffen in der Woche gegeben hätte.

Keiner der Eltern (und auch nicht die Kinder) darf die am Beginn des Jahres festgelegten WE ohne Zustimmung des anderen verschieben…und das auch nur in begründetetn Fällen. Jeder muss ja famliliäre Höhepunkte, Reisen und ähnliches bedenken…auch die Kinder müssen sich verlässlich einstellen können. Der Plan wurde natürlich gegen Jahresmitte auch noch mal überdacht.

Jetzt sind die Kinder älter und der Vater ist seit einiger Zeit beruflich auch am WE häufig unterwegs, da klappt das alles leider nicht mehr so gut…aber das machen die Kinder inzwischen selber mit ihm aus und mir scheint, sie sind ab und an ganz froh, wenn so ein WE ausfällt. Zu Hause ist eben hier und manches dadurch einfach bequemer.

Gruß Maid :smile:

Hallo André

BRAVO,
Du sprichst mir aus der Seele…

Ich tue diese Wochenend-Papa-Beziehung nur wegen meinem Kind
und meinem Gefühl für meinen Sohn, der Mama könnt ich den Kopf
abreißen für ihre sinnfreie Entscheidung. Aber alles was ich
tuen könnte, schadet dem Kind, also füge ich mich.

Gruß
WB

Hallo Frieeda,

Ein Mensch weiß was es bedeutet, sich mit einem Partner
mit Kind einzulassen.

DAS bezweifele ich aus eigener Erfahrung aber sehr.
Es mag ja sein, dass „im Allgemeinen“ Menschen das „zu wissen haben“, aber ich habe so viel Gegenteiliges erlebt…
Vor Allem dann wird es schlimm, wenn beide Partner aus früheren Ehen Kinder mitbringen, aber einer der Partner bereits mit seinen eigenen Kindern überfordert ist - dann kommt er mit denen seines Partners erst recht nicht klar…

Kopf hoch, trotzdem,
WB

Hallo Chrisma,

glücklicherweise kenne ich eine Scheidungssituation nur aus Kindersicht. Rückblickend kann ich sagen, dass ich, soweit ich mich erinnern kann, nicht unter der Scheidung gelitten habe. Meine Eltern haben sich immer noch verstanden, und das ist, denke ich, das allerwichtigste für ein Scheidungskind. Daher würde ich auch jedem Elternpaar raten, sich lieber rechtzeitig zu trennen, als „dem Kind zuliebe“ zusammen zu bleiben und dabei Hass und Wut aufzustauen (keiner soll glauben, Kinder würden das nicht mitkriegen), dafür aber alles daran zu setzen, um nach der Trennung ein gutes Verhältnis zu bewahren.
Ich kann deinen Frust zwar verstehen, würde es aber auf keinen Fall auf die harte Tour versuchen, denn ein zerstrittenes Elternpaar, ob getrennt oder zusammen, stelle ich mir viel belastender vor als die Situation, die ich erlebt habe. Bei uns war damals ein Tag pro WE angesagt, auch wenn das Gericht die 14 tägigen Wochenenden verordnet hatte. Oft abgesagt wurde hier von meinem Vater auch (Alkoholiker, war auch Trennungsgrund), und als ich größer war, konnte ich das auch entsprechend einordnen. Das hat mich schon enttäuscht, aber als ich größer war, konnte ich das auch entsprechend einordnen.

Das ist schon eine ärgerliche Situation. Ich würde wahrscheinlich versuchen, mit dem Vater (und möglichst auch mit dessen Partnerin) zu reden, auch auf seine Wünsche einzugehen (vielleicht möchte er ja auch mal nur einen Tag jede Woche oder so, man muss sich ja nicht sklavisch an die Vorgaben halten), dafür aber auch klarstellen, dass Dir z.B. alle 3 Wochen, dann aber auch wirklich lieber ist als nicht eingehaltene Termine. Die gerichtlichen Vorgaben sind das eine, aber letztlich ist dem Kind mehr gedient, wenn ihr eine einvernehmliche Lösung findet. Das ist der große Vorteil, wenn die Eltern gut miteinander klarkommen: Die Besuchsregelung kann den Bedürfnissen der Betroffenen besser angepasst werden.

Also: Kopf hoch und viel Erfolg!

Viele Grüße

Bianca

Hallo Chrisma!

Also bei mir ist das so geregelt das er unsere Kleine am Freitag Mittag holt und am Sontag Spätnachmittag zurück bringt. Wenn es bei ihm mal nicht klappt weis er das er mir rechtzeitig Bescheid geben muß,also 1 Woche vorher. Schade das dein Ex Mann so unzuverlässig ist . Vieleicht solltest du ihm mal anständig den Kopf waschen ,den schließlich ist es auch sein Sohn. Ich wünsch dir viel Glück.
Liebe Grüße Christiane

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