Liebe Kerstin,
„Pappe“ bzw. „Karton“ sind nicht so ganz einfache Themen.
Deine Probleme beim Aufschlagen1 können mehrere Ursachen haben.
Da ist zum Einen die Wahl des Arbeitsgeräts. Ich würde dringend zu einem Mixer raten, wie er auch für Milchshakes benutzt wird, das sind so hohe Glasaufsätze mit schnellaufendem Messerkreuz am Boden.
Zum anderen gibt es jede Menge verschiedener Kartons und Pappen, schau mal hier: http://www.kartonagen.de/lexikon.php
Probleme können machen:
- Strich
*Gestrichenes Papier sind mit einer Farbe beschichtet, deren Rezeptur sehr an eine Dispersionsfarbe erinnert. Der Strich deckt und verschließt die Oberfläche, es ergeben sich glatte, oft glänzende und hochweiße Flächen. Dummerweise lassen sich Streichfarben kaum wieder in Wasser dispergieren
- *Geklebte Papiere
Kartons können durch Verkleben von EInzellagen hergestellt werden. Diese Verklebungh löst sich nur schlecht in Wasser, im Gegensatz zu Kartons, die durch sog. *gautschen entstehen
- *Geleimte Papiere
Enthalten diverse (Harz-)Leime, die sie widerstandsfähiger gegen Wasser machen
- *Nassfeste Papiere
Sind besonders auf Festigkeit nach Wasseraufnahme getrimmt – und daher schlecht aufschlagbar
Was tun?
Mein Rat wäre: Nimm Eierkartons, die sind wenig geleimt, nicht gestrichen und eine der einfachsten Pappen, die es gibt. Dazu sind sie kostenlos zu bekommen.
In kleine Stückchen zerreißen und mit Wasser aufschlagen, ggf. mit WENIG Wasserstoffperoxid bleichen und mit etwas Calciumcarbonat (vulgo: Schlämmkreide) nachweißen. Der Papierbrei wird beim Trocknen noch deutlich weißer, als er es im Nassen ist (Dry-hiding, Trocken*opazität). Auch kann man nach dem Modellieren mit Dispersionsfarbe streichen.
Gruß
BeLa
1 : so nennt der Papiermacher das Dispergieren von Fasern bei der Herstellung der Pulpe, also der Faser/Wasser-Aufschlämmung
* Alle Begriffe, VOR denen ein Sternchen steht, kannst Du hier nachschlagen: http://www.producerworld.de/wDeutsch/glossar/index.p…