Paprika für Katzen?

Hallo Alexandra!

Ich gebe Dir recht, dass es viel zu viele gezüchtete Tiere wie Katzen und Hunde gibt, die unter dem direkten Schutz des Menschen stehen. Nur so haben sie sich unglaublich vermehren können, wie übrigens auch der Mensch selber. Für die Katzen, Hunde und Menschen ein Siegeszug, für das Gleichgewicht der Erde ein Desaster, wenn wir uns nicht an bestimmte Regeln halten.

Würden alle Katzen- und Hundebesitzer morgen ihre Tiere in die totale Freiheit entlassen, wäre das wohl ein Super-GAU für die restliche Tierwelt.

Das Problem haben wir selber herangezüchtet und deshalb sind auch wir dafür verantwortlich. Sprich, nicht jeder kann und darf seine/n Katze/Hund völlig frei herumlaufen lassen. Gott sei Dank - so traurig es auch für die einzelne Katze ist - verfügt nicht jeder Besitzer über Haus mit Garten. Die reine Wohnungshaltung ist bestimmt nicht optimal für die Katze, aber m. E. für die Mehrheit der Katzen ein Muss zum Schutz der übrigen Fauna.

Wenn ich also meine Katze schon einsperren muss und ihr dadurch nicht wirklich (art-)gerecht werden kann, dann sehe ich es aber als meine verdammte Pflicht an, ihr zumindest in puncto Ernährung, medizinische Versorgung, geeignete Kratzmöbel und Höhlen, gemeinsame Spiel- und Schmusezeit etc. alles in meiner Macht stehende angedeihen zu lassen. Und wenn das dann auch mal heisst, bei bestem Wetter mit in der Bude abzuhängen …

Und wenn es für einen Hund das größte Vergnügen ist, auf Knochen herumzukauen, er das aber ohne Zähne nicht mehr kann, sehe ich es nicht als Luxus an, ihm neue Beisserchen zu spendieren (Was ganz anderes wären natürlich Schönheits-OPs für Tiere oder ähnlicher Schwachsinn).

Dafür, dass diese Tiere ihre Freiheit aufgeben mussten/müssen - ein Nachteil gegenüber ihren wilden Anverwandten - sollten sie auch irgendwelche Vorteile herausziehen können. Wie z. B. keinen Hunger kennen, wurm- und flohfrei durchs Leben gehen, höheres Lebensalter erreichen.

Und damit das ganze irgendwann mal ein Ende findet, sollte man sein Tier auch kastrieren lassen. Damit nicht noch mehr ein Leben in der Wohnung fristen müssen. Solange aber noch domestizierte Tiere existieren, müssen wir uns auch um sie kümmern, koste es was es wolle.

Wie dann schließlich das Tier beerdigt wird, ist ihm selber glaube ich wirklich ganz egal. Ich finde es aber überhaupt nicht verwerflich, wenn ein Mensch einen Sarg für seinen Liebling wünscht, nur weil er sich selber damit wohler fühlt.

Den Vorwurf, „was das alles kostet und woanders hungern Menschen“, kenne ich zur Genüge. Kommt in der Regel von Leuten, die viel Geld in ihr Auto (für eine vierköpfige Familie am besten drei Autos)und schicke Klamotten (sind ja auch immer sehr schnell aus der Mode) stecken. Der Rest geht dann für Kippen, Saufen, Solarium oder sonstwas Hirnrissiges drauf.

Sorry, da finanziere ich lieber eine Heerschar von Tieren, finde ich wesentlich sinnvoller. Und wer sagt denn, dass Leute, die Tiere sponsern nicht auch für Menschen in Not spenden?

Dass Du Deine Katze einschläfern lassen musstest, tut mir sehr leid. Ich finde es aber auch schade, dass Du Dir kein neues Tier aus dem Tierheim holen wirst, weil Du Angst hast, dem Tier nicht wirklich gerecht zu werden. Auch wenn die Katze bei Dir nicht 100 %ig artgerecht leben kann, ist es doch immer noch besser als im Tierheim zu bleiben oder bei einer echten Knalltüte zu landen. Vielleicht überlegst Du Dir das ja nochmal …

Gruß,

Jacqueline