Paprika überwintern?

Hi,

im Frühjahr habe ich spaßeshalber ein paar Samen einer Paprika aus dem Supermarkt in Blumentöpfe auf dem Balkon ausgesät. Mittlerweile sind die beiden Pflanzen ca. 50 cm hoch, haben geblüht bzw. blühen noch und tragen jetzt (im Herbst!) einige kleine Paprika-Früchte (ca. 2 cm groß):

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Daß die Paprika dieses Jahr nichts mehr werden, ist eigentlich klar. Nur kann man die Pflanzen irgendwie über den Winter bringen, damit sie nächstes Jahr vielleicht früher Früchte tragen, die es vielleicht dann schaffen, reif zu werden? Leider kann ich als Überwinterungsplätze nur entweder warm + hell (Wohnung) oder kühl + dunkel (Keller) bieten. Was ist besser?

Gruß,
Stefan

Servus Stefan,

Paprika keimen so leicht, dass das wenig aussichtsvolle Unterfangen sicherlich nicht lohnt. Alle frostfreien Plätze haben viel zu wenig licht für die sonnendurstige Pflanze - es sei denn, man hegt sie wie Cannabis mit allen möglicher Strahlern und Bodenheizung.

Man muss beim Aussäen bloß berücksichtigen, dass die Samen ziemlich lang liegen - also etwa Mitte Februar säen. Dann werden die Kerle nicht bloß reif, sondern tragen mehrmals ab Sommer bis Oktober.

Paprika aus dem Handel sind in der Regel Hybriden: Die F2-Nachkommen können alles mögliche sein und sind häufig nicht sehr vital. Wenn Du Samen aus im Handel gekauften Früchten nehmen willst, ist es nützlich, wenn Du die hellgelben Spitzpaprika nimmst - da sind noch einige sortenstabile im Handel, die bei Nachzucht aus Samen weniger enttäuschen.

Paprikapflanzen sind ganz gut für Balkonzucht geeignet: Sie wollen humosen Boden (mit lehmigem Mutterboden aufmischen ist nicht verkehrt), ordentlich Sonne und gleichmäßige Wasserversorgung - immer feucht, nie nass.

Bei fast allen Paprikasorten sollte man die erste, einzelne „Königsknospe“ entfernen, die Pflanze macht sonst erstmal eine einzelne, sehr große Frucht, die die nachkommenden Knospen am Fruchtansatz hindert.

Schöne Grüße

MM

Hi Martin,

hmm, also Du meinst, es lohnt sich nicht, die Paprika zu überwintern? Schade - ich dachte, wenn sie es schaffen, dann hätten sie im nächsten Jahr vielleicht einen kleinen Vorsprung. Ich hatte sie im April (glaube ich) gesät, und es hat ziemlich lange gedauert, bis sie überhaupt mal angefangen haben, richtig zu wachsen. Die ersten Blüten sind dann erst im August oder so gekommen. Das kann aber auch an ungünstigen Bedingungen liegen, z.B. hatte ich ganz normale Pflanzenerde aus Torf verwendet, und mein Balkon ist auch kein Süd-, sondern ein West-Balkon, der erst ab Mittag allmählich Sonne hat.

Naja, ich werde mal versuchen, ob ich sie in der Wohnung am Fenster „durchbringe“, und zusätzlich wie von Dir empfohlen im Februar neue aussäen.

Gruß,
Stefan

Hallo Stefan,

Naja, ich werde mal versuchen, ob ich sie in der Wohnung am
Fenster „durchbringe“

das würde ich auch auf jeden Fall mal probieren! Zu verlieren hast du nichts!
Ich habe an meinem Küchenfenster seit knapp 2 Jahren irgendein „Chilligewächs“ - Verwandte vom Paprika eben. Die Pflanze wächst, gedeiht und wuchert recht glücklich vor sich hin und produkiert so viele Chillischoten, dass die selbst mir als Gerne-Scharf-Esser langsam schon zu den Ohren rauswachsen. Und nur so nebenbei: die Pflanze wurde auch aus ganz normalen Supermarkt-Gemüsetheke-Samen gezogen, ist also keine Zimmerzierpflanze.

Meine Paprikaerfahrung beschränken sich ebenfalls auf die Samen von Gemüsepaprika aus dem Supermarkt. Diese Samen ziehe ich schon recht früh im Jahr (ca. Februar) im Minigewächshaus auf dem Fenstersims (innen) vor, so dass die Pflänzchen nach den Eisheiligen raus in den Garten können. Die Paprikas dieser Pflanzen sind aber sicher nicht so groß und vollfleischig wie die aus dem Supermarkt gewohnten.

Viel Erfolg wünscht
Tinchen

Hi Tinchen,

das mit den Chili ist eine gute Idee - das werde ich auch mal probieren!

Sind das bei Dir mehrere Pflanzen (also Triebe aus mehreren Samen), oder nur ein Trieb?

Gruß,
Stefan

Hi Stefan,

mein Chilli ist ein Trieb *lach* naja, eher schon ein kleiner Busch. Denn jedesmal wenn mir das Ding zu groß wird greife ich rigoros zur Schere und stutze das Pfänzchen zusammen. Die letzte Schnippelaction war anfang des Sommers (danach nur noch eine Höhe von ca. 15 cm über Erde) und der Busch ist momentan wieder um die 50 cm hoch und trägt fleissig…

Grüße von
Tinchen

Hi Tinchen,

klar, wahrscheinlich wird die Pflanze gerade durch das viele Schnippeln zu so starkem Wachstum und zum Verzweigen angeregt, wodurch sie dann so buschig wird.

Gruß,
Stefan *morgen-chili-kaufen-geh* :smile: