wir essen, nicht nur im Winter, viele frische Paprika und dabei fallen jede Menge der Strünke an, die bisher in den Grünabfall wanderten.
Nun kam mir die Idee, diese Strunke in den Garten zu legen, damit sich die Vögel an den Kernen delektieren können.
Nun frug eine Freundin, ob Vögel diese Kerne auch vertragen oder ob ich sie am Ende gar schädige.
Ich bin mir zwar recht sicher, daß das nicht passiert, wollte mich aber doch rückversichern.
Also: tue ich den Vögeln mit den Strunken was Gutes oder nicht?
Paprikasamen sind für Vögel gänzlich ungefährlich - Paprika und Verwandte sind darauf eingerichtet, dass sie sich bevorzugt von Vögeln verspeisen lassen, weil man sich mit denen über größere Entfernungen verbreiten kann, und auch, weil sie weniger Kerne beschädigen als Tiere, die kauen. Um selektiv von Vögeln gefressen zu werden, haben Paprika und Co. das Capsaicin entwickelt, das von Vögeln anders als von Säugetieren nicht als scharf=gefährlich geschmeckt wird.
So viel wird trotzdem nicht für die Vögel bleiben, weil Feldmäuse auf das Innenleben von Paprika, Peperoni und dergleichen stehen.
Das könnte also bedeuten, dass in Zukunft in der Umgebung Paprikapflanzen an den unmöglichsten Stellen erscheinen werden. So komme ich vielleicht endlich zu meiner Paprikaplantage. Bisher werden nämlich nur Tomaten angebaut .
Um
selektiv von Vögeln gefressen zu werden, haben Paprika und Co.
das Capsaicin entwickelt, das von Vögeln anders als von
Säugetieren nicht als scharf=gefährlich geschmeckt wird.
genau so hatte ich es in Erinnerung, aber dann kam das Argument, ob ich sicher sei, ob das auch für hiesige Vögel gälte.
Bei Mäusen wäre unser Hoftieger wahrscheinlich sogar erfreut
wo Halsbandsittiche gedeihen, gedeiht auch Paprika; dieses Jahr trotz des seltsamen Juli auch im Freiland richtig gut. Gibts bei Euch herum nicht auch noch ein paar ganz komfortable Lösspolster?
Aber unbeaufsichtigt keimen wird Paprika in deutschen Breiten nicht, bis auf weiteres. Da braucht es schon aufmerksame Betreuung, bevorzugt durch Griechen, Türken, Spanier und Rumänen - und natürlich Ungarn, so man hat.
Ach? Kann ich nicht auch ein Pflänzlein, welches irgendwo aufgeht, als Paprika erkennen und sorgsam heim auf die warme Terrasse in meine Obhut tragen, um es nach südländischer Manier zu hegen und zu pflegen? Was machen die denn anders?
bei meinem Gartennachbarn Hüseyin beobachte ich, dass es dem Paprika offenbar sehr gut tut, wenn man in der Nähe des Beetes jeden Sonntagnachmittag mindestens vier Stunden lang Pişti spielt. Binokel scheint weniger gut zu wirken, und am ungünstigsten ist eine Störung der Sonntagsruhe für die Pflanzen - Hüseyin ermahnt mich immer mit gestreng erhobenem Zeigefinger: „Martin, heid isch Sonndak. Heid nix schaffe - heid bloß esse, trinke, schloffe!“