Paprikapreise

Hallo,

warum ist gelber Paprika eigentlich fast immer deutlich teurer als grüner oder roter, manchmal bis zum Dreifachen?

Grüße
Carsten

Servus,

der gleiche Paprika ist auch gleich billich. Grün sind dabei nicht ausgereifte Früchte, knallrot und leuchtend eiergelb die ausgereiften Früchte der allgegenwärtigen Ganzjahrespaprika.

Wenn man allerdings ungarischen oder (derzeit) türkischen gelben Spitzpaprika (das sind nicht diese quietschegelben Teile, sondern schmale, längliche - in der Saison als Freilandware richtig gute, bei deutschem Klima z.B. die Sorte „Pusztagold“) mit den üblichen Hybridballons aus Almeria und Holland vergleicht, sollte der Preisunterschied sofort einleuchten.

Wobei Freilandware von hell gelbgrün und rot ausreifenden Sorten (auch hier meine ich nicht die Hybrid-Wasserbomben) noch einen ganzen Takt mehr kostet als gelbe Spitzpaprika, weil sie wesentlich länger auf dem Feld stehen, kleinere Erträge bringen und anspruchsvoller sind. Richtig reife „Pusztagold“ ist übrigens orange-rötlich überhaucht, fahl gelbgrün ist ebenfalls unreif.

Schöne Grüße

MM

Hallo Martin,

Grün sind dabei nicht ausgereifte Früchte, knallrot und leuchtend eiergelb die ausgereiften Früchte

Nicht ausgereift? Das würde den Preisunterschied erklären. Aber: geschmacklich merke ich zwischen den drei Farben keinen Unterschied. Müsste nicht Ausgereiftes nicht anders schmecken? Und Gelbes ist meist auch teurer als Rotes.

Wenn ich trotzdem Wert auf die Farbe lege, hat das rein optische Gründe: Wenn ich meinen (griechischen) Lieblingssalat mache, sind halt die Tomaten rot, die Gurke grün, das Paprika gelb, und die Feta weiß.

Und da ist es ärgerlich, wenn ich auf gelb verzichten muss, weil es preislich völlig aus dem Rahmen fällt.

Grüße
Carsten

Hi

Nicht ausgereift? Das würde den Preisunterschied erklären.
Aber: geschmacklich merke ich zwischen den drei Farben keinen
Unterschied. Müsste nicht Ausgereiftes nicht anders schmecken?

Hm, also ich schmecke (leider) deutliche Unterschiede. Leider deshalb, weil ich den grünen Paprika nicht so mag, weil die roten und gelben sehr viel intensiver schmecken und ich daher zu den teureren greife.

Wobei allerdings die roten und gelben Paprika hierzulande meist gleich teuer sind.

Gruß
Edith

Hallo carsten,

Nicht ausgereift? Das würde den Preisunterschied erklären.
Aber: geschmacklich merke ich zwischen den drei Farben keinen
Unterschied. Müsste nicht Ausgereiftes nicht anders schmecken?
Und Gelbes ist meist auch teurer als Rotes.

ich finde, dass grüne, gelbe und rote Paprika deutlich unterschiedlich schmecken - die grünen eher „grasig“/bitter, die gelben und roten fruchtig und süß, wobei die roten noch 'ne Spur süßer sind.

Viele Grüße,
Nina

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Hallo,

Aber: geschmacklich merke ich zwischen den drei Farben keinen
Unterschied. Müsste nicht Ausgereiftes nicht anders schmecken?

Das tun sie auch.

Martin hat ja schon einiges zu den Sorten gesagt. Bei Paprika ist das genauso krass, wie bei Tomaten (und Erdbeeren). Wenn du keinen Geschmacksunterschied feststellst, dann liegt das daran, dass du Wasserpaprika kaufst. Man braucht sich da auch nicht wundern, wenn man 365 Tage im Jahr Paprika haben will.

Eine vernünftige Paprika kauft man im Sommer auf dem Markt. Es gibt, neben dem Geruch (ja, vernünftige Paprika duften (!)) auch noch ein weiteres Indiz für gescheite Paprika, die wirklich bis zum Ende reifen durften: man muss beim Schneiden aufpassen, dass man sich nix verfärbt. Eine Wasserpaprika kannst du praktisch mit Schnittstelle übers weiße T-Shirt reiben. Versuch das mal mit einer gescheiten Paprika, den Fleck bekommt man so leicht nicht raus.

Und genau da schmeckt man dann den Unterschied im Reifegrad sehr deutlich.
LG Petra

Volle Zustimmung! (owT)
… genau!

Viele Grüße,
Nina

Hi Petra,

Eine vernünftige Paprika kauft man im Sommer auf dem Markt.

vor vierzehn Tagen hab ich eine Art Tagtraum erlebt, als ich „außer der Reihe“ beim Quartiertürken türkische rote und ungarische grüne (mit bereits deutliche gelbem Ton) Spitzpaprika eingeholt habe: Die rote schmeckte ganz eindeutig nach Juli!

Die türkischen Erzeuger sind mir Anfang des Jahres schon mal aufgefallen, als ich für irgendeine Anfrage hier neuere Untersuchungen auf Rückstände gesucht habe und eigentlich überrascht war, dass ausgerechnet türkische Gurken annähernd jüngferlich befunden worden waren.

Ich weiß nicht, wie die Leute das machen - aber dort scheinen noch viele was von meinem Gartennachbar Hüseyin (ex Diyarbakir) zu haben: Optisch ist sein Gütlein für Freunde von Rasen, Rosen und Sichtbetonplatten abgesehen von Laube & Terrasse gross’ Katastrof’. Aber was er aus den hundertfünfzig Quadratmetern rausholt, grenzt an seltene morgenländische Magien. Seine Erläuterung dazu: „I nix mache Blaukorn. Mach wie Opa. Opa wais Bescheid!“ - womit ich so klug bin als wie zuvor, alldieweil ich dann doch nicht wais, wie der Opa von Hüseyin gemacht hat. Vermutlich ist die Grundlage, dass man für Paprika und Tomaten keine graden Pfähle nehmen darf, sondern das, was man heimbringt, wenn man mit der Axt im Hosenbund in den Auwald geht und dabei ein wenig an Friedensreich Hundertwasser denkt.

Aber das machts wohl auch nicht aus, glaub ich.

Wieauchimmer - Samsun vorne!

Sey gegrüszt!

MM

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Lieber Martin,

wenn man mit der Axt im
Hosenbund in den Auwald geht und dabei ein wenig an
Friedensreich Hundertwasser denkt.

Hast du das denn schon mal probiert?

Wobei ich gewisse Zweifel daran habe, dass Opa Hüseyin oder sein Nachwuchs ausgerechnet mit Hundertwasser liebäugelt. Das ist bestimmt nicht so intellektuell. Das ist Nasreddin Hoca :wink:

LG Petra