Papstzitat,Isalm, Gewalt, aktuelle Diskussion

Hallo zusammen,

da mich dieses Thema sehr interessiert habe ich (glaube ich) nahezu alle postings zu diesem Thema in www gelesen.
Es sind sehr gute Argumente getauscht worden. Allerdings macht mich der folgende Artikel, vor allem die Aufzählung in den letzten Jahren doch nachdenklich. Der Artikel wurde bereits von Jochen im Forum Nachrichten und zum Thema „pabst bashing“ genannt
http://www.spiegel.de/politik/debatte

Der Großteil der Muslime lebt friedlich; dabei berufen Sie sich auf Ihre gelebte als auch schriftlich im Koran niedergelegte Religion. Daran zweifle ich nicht. Zu Recht wird hinsichtlich der Agitationen und Fanatismus (beim Islam) auf die „kleine“ Gruppe der Islamisten verwiesen.
Fragen;
bitte nur unter Berücksichtigung ca. der letzten 50 Jahre (der letzten 1-2 Generationen).Aufzählungen über die jeweiligen Verbrechen in der Geschichte zwischen Christen, Juden und Moslems habe ich inzwischen genug gelesen.

Wenn man die letzten Jahre diese Entwicklung verfolgt (auch vor dem 09/11, z.B. das Thema Rushdie) so wächst doch diese radikale Gruppe. Und Sie gewinnt mehr Einfluss bei der friedliebenden Masse der Muslime.

Täuscht dieser Eindruck?
Was wird dagegen innerhalb des Islams (z.B. von den maßgeblichen Autoritäten) gesagt, gemacht?
Wie wird auf gezielte Propaganda oder Hetze von den religiösen Führern in den eigenen Ländern reagiert? (z.B. Hassprediger, Umdeutung oder Plakative Koranauslegungen usw.)
gibt es z.B. Gesetze nach welchen solche Anstifter belangt werden können? und wird dies dann auch gemacht?

Werden solche Reden,Zitate usw. auch im Westen veröffentlicht? wenn ja wo?

Gilt in diesem Falle auch das Prinzip „gleiches Recht für alle“; d.h.
Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit im jeweiligen „anderen“ Land?
Wenn nicht; welche Konsequenzen, Möglichkeiten sollte dann z.B. Deutschland ziehen?

Und wie soll den der Westen in Zukunft reagieren?,
als Dialogpartner in Religiösenfragen auf Augenhöhe?

Wie solls denn weitergehen?,
werden nun alle Seiten Ihre Scharfmacher von der Leine lassen?
Wobei (meiner Wahrnehmung nach) zur Zeit hier der Islam haushoch dem Christentum überlegen ist.

Danke vorab für Eure Anmerkungen,
ich will keine Seite beleidigen oder provozieren, zuerst versuchen zu verstehen und dann über einen realistischen pragmatischen religösen Ansatz sprechen (andere Themen wären Wirtschaft, Politik usw.).

Oder wird die Religion nur als Trittbrett missbraucht?

wmalauer

Hallo Wmalauer

sen.

Wenn man die letzten Jahre diese Entwicklung verfolgt (auch
vor dem 09/11, z.B. das Thema Rushdie) so wächst doch diese
radikale Gruppe. Und Sie gewinnt mehr Einfluss bei der
friedliebenden Masse der Muslime.

Täuscht dieser Eindruck?

Leider nein

Was wird dagegen innerhalb des Islams (z.B. von den
maßgeblichen Autoritäten) gesagt, gemacht?

Herzlich wenig bis nichts! Aber das ist reiner zufall und die erde ist flach

Wie wird auf gezielte Propaganda oder Hetze von den religiösen
Führern in den eigenen Ländern reagiert? (z.B. Hassprediger,
Umdeutung oder Plakative Koranauslegungen usw.)

dito oben

gibt es z.B. Gesetze nach welchen solche Anstifter belangt
werden können?

Meist kaum

und wird dies dann auch gemacht?

in islamischen Länder sicher nicht

Werden solche Reden,Zitate usw. auch im Westen veröffentlicht?
wenn ja wo?

Nein, es könnte ja ein Aufschrei geben. Wobei eigentlich sollten Aussagen des iranischen Präsidenten ausreichen, um den Durchschnittswestler die Augen zu öffnen

Gilt in diesem Falle auch das Prinzip „gleiches Recht für
alle“; d.h.
Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit im jeweiligen „anderen“
Land?

In einem islamischen Recht gleiches Recht für alle? Nicht in einem, den im Koran ist dies auch nicht so vorgesehen

Wenn nicht; welche Konsequenzen, Möglichkeiten sollte dann
z.B. Deutschland ziehen?

Alle Aussagen und Lehren, die dem verfassungsmässig verbrieften Rechten etc widersprechen sind strengstens zu anden. Dazu gehört zB die Frauenunterdrückung, Blutrache, familienfehden etc etc

Und wie soll den der Westen in Zukunft reagieren?,

Endlich auch so fest zu Ihren Werten stehen. Aber das ist ja kaum möglich, den der westen hat ja kaum mehr Werte und die übriggebliebenen werden immer kleiner. Der Islam verachtet uns deshalb auch zu recht als wertelose Gesellschaft.

als Dialogpartner in Religiösenfragen auf Augenhöhe?

Klar das auch

Wie solls denn weitergehen?,

Wie geschrieben

werden nun alle Seiten Ihre Scharfmacher von der Leine lassen?

Wo sind die westlichen Scharfmacher? Ausserd gaaaanz wenige Ausnahmen die es immer gibt, sind diese nur auf der fundamental islamischen seite anzutreffen

Wobei (meiner Wahrnehmung nach) zur Zeit hier der Islam
haushoch dem Christentum überlegen ist.

genau

ich will keine Seite beleidigen oder provozieren, zuerst
versuchen zu verstehen und dann über einen realistischen
pragmatischen religösen Ansatz sprechen (andere Themen wären
Wirtschaft, Politik usw.).

Find ich gut

Oder wird die Religion nur als Trittbrett missbraucht?

Oh nein, es ist eine Haltung, die Grundlage des Lebens, kein Nebenprodukt.

Beat

Moin,

Wenn man die letzten Jahre diese Entwicklung verfolgt (auch
vor dem 09/11, z.B. das Thema Rushdie) so wächst doch diese
radikale Gruppe. Und Sie gewinnt mehr Einfluss bei der
friedliebenden Masse der Muslime.

Täuscht dieser Eindruck?

Kommt drauf an, wen du fragst. Die einen „Experten“ sehen den Einfluss stetig wachsen, nach Ansicht anderer, wie des französischen Islamwissenschaftlers Gilles Keppel, hat der radikale Islam den Höhepunkt seines Einflusses bereits überschritten.

Was wird dagegen innerhalb des Islams (z.B. von den
maßgeblichen Autoritäten) gesagt, gemacht?

Je nach Land unterschiedlich. Vielen Menschen hier ist offenbar nicht bewusst, dass der Wesentlichen Teil des Kampfes gegen den militanten Islam keinesfalls von Großmäulern wie G.W. Bush geleistet wird, sondern von Moslems in islamischen Ländern. Insbesondere anzuführen wären hier die Anstrengungen der Türkei, Pakistans, Saudi Arabiens, Ägyptens, Algeriens, Afghanistans und anderer. Die Anstrengungen reichen dabei vom Verbot fundamentalistisch/islamistischer Parteien bis zum bewaffneten Kampf.

Wie wird auf gezielte Propaganda oder Hetze von den religiösen
Führern in den eigenen Ländern reagiert? (z.B. Hassprediger,
Umdeutung oder Plakative Koranauslegungen usw.)

Die Reaktion dürfte so unterschiedlich sein, wie die Meinung dazu. Ich vesteh somit deine Frage nicht ganz.

gibt es z.B. Gesetze nach welchen solche Anstifter belangt
werden können? und wird dies dann auch gemacht?

Soweit ich weiß, ist Deutschland eines der wenigen Länder überhaupt auf der Welt, die ein Gesetz gegen „Volksverhetzung“ haben.

Werden solche Reden,Zitate usw. auch im Westen veröffentlicht?
wenn ja wo?

Welche Reden jetzt genau? Die Reden von Persönlichkeiten, die eine gewisse auch für den Westen relevante bedeutung haben, werden hier sicher auch veröffentlicht, ich denke dabei z.B. an die Reden von Achmadinejad (oder wie immer der sich schreibt), die ja in letzter Zeit häufiger Diskussionsgegenstand waren.

Gilt in diesem Falle auch das Prinzip „gleiches Recht für
alle“; d.h.
Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit im jeweiligen „anderen“
Land?

Was ist in diesem Fall denn das jeweils andere Land? Die Papstrede wurde ja offenbar auch in vielen arabischen Ländern veröffentlicht. Ich versteh deine Frage nicht so ganz.

Wenn nicht; welche Konsequenzen, Möglichkeiten sollte dann
z.B. Deutschland ziehen?

In wiefern? Willst du die Gesetzt gegen Volksverhetzung in Deutschland aufheben?

Und wie soll den der Westen in Zukunft reagieren?,
als Dialogpartner in Religiösenfragen auf Augenhöhe?

Wie denn sonst? Mit einer arroganten Haltung von oben herab stiftet man allenfalls Unfrieden und mir scheint, davon gibt es derzeit eher zu viel als zu wenig.

Wie solls denn weitergehen?,
werden nun alle Seiten Ihre Scharfmacher von der Leine lassen?
Wobei (meiner Wahrnehmung nach) zur Zeit hier der Islam
haushoch dem Christentum überlegen ist.

Das würde ich so nicht sagen. Auch das Christentum und insbesondere unsere Demokratie und unsere Vorstellungen von Freiheit und Rechtstaatlichkeit halte ich für ein durchaus konkurrenzfähiges Gesellschaftsmodell. Das Problem ist nur, dass die konkreten Erfahrungen, die viele Menschen in anderen Ländern mit unserem System machen, nun alles andere widerspiegeln als Feiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Sehr viele Menschen (insbesonder in islamischen Ländern) machen eher die Erfahrung von Militarismus, Krieg, „Zwangsdemokraisierung“ (ein Widerspruch in sich), kultureller Blasiertheit und wirtschaftlicher Ausbeutung.

Gruß
Marion

Hallo wmalauer

Du hättest den link nicht posten sollen. ich sitze seit Stunden und genieße diesen tollen thread - endlos! Kein TV, kein Abendessen. Mann ist da was los. Ob du noch Antwort bekommst? Muß jetzt wieder zurück, bis morgen vielleicht… Geris
Aber damit MOD nicht böse wird, hab ich was zur Sachlage, ein Zitat:
Hendrik M.Broders ‚‚Hurra wir kapitulieren‘‘(auf SPON gefunden)

„Jungs, was ihr bei euch zu Hause macht oder nicht macht, ist eure Sache. Ihr müsst kein Schweinefleisch essen und keinen Alkohol trinken, wir sagen euch nicht, wie ihr eure Haustiere behandeln sollt, und was ihr mit euren Frauen und Töchtern anstellt, wollen wir so genau lieber nicht wissen. Aber sagt uns nicht, was wir machen oder nicht machen dürfen, wen wir zeichnen und was wir lesen dürfen. Niemand zwingt euch, Erica Jong zu lesen und die Beatles zu hören. Macht, was ihr wollt. Ihr wollt euch über Jesus und Moses lustig machen? Bitte sehr! Wir lachen mit! Und im Übrigen: Wie könnt Ihr es euch leisten, wochenlang zu toben und zu rasen? Habt ihr sonst nichts zu tun? Müsst ihr nicht zwischendurch mal arbeiten? Oder euren Kindern zu Hause bei den Schulaufgaben helfen?“

Wenn man die letzten Jahre diese Entwicklung verfolgt (auch
vor dem 09/11, z.B. das Thema Rushdie) so wächst doch diese
radikale Gruppe. Und Sie gewinnt mehr Einfluss bei der
friedliebenden Masse der Muslime.

Täuscht dieser Eindruck?

Diese radikale Gruppe ist wesentlich fotogener. Deine Sonntagszeitung würde kaum das Foto eines friedlich am Frühstückstisch sitzenden Muslims zeigen; der buntgekleidete fahnendrapierte bärtige Fanatiker aus Karatschi macht da schon wesentlich mehr her. Dennoch täuscht dein Eindruck nicht. Der Einfluss von Kameras und Objektiven ist enorm; und wenn der friedliche Moslem morgen genauso friedlich am Frühstückstisch hockt, der fanatische Blödmann aber über alle Kanäle gesendet wird, gewinnt selbstverständlich der fanatische Blödmann an Einfluss.

Und schafft es auf diese Weise nebenbei noch, unser Bild vom Islam zu prägen.

Gruss
Schorsch

HAllo,

ich denke, irgend etwas ist aus dem Ruder geraten.
Gewaltbereitschaft hin - Gewaltbereitschaft her - ich kann mich nicht erinnern, in der Vergangenheit derart viele Diskussionen zu diesem Thema geführt zu haben oder auch nur von derartigen Dingen gehört zu haben.
Offenbar haben also zumindest in den letzten Jahrzehnten Moslems und Christen ganz gut nebenher gelebt, ohne allzuviel Notiz voneinander zu nehmen.
Woher kommen also jetzt so plötzlich diese Überreaktionen? Die Päpste vergangener Jahrzehnte waren ja auch nicht alle handzahm und die katholische Kirche hat immer ihren Anspruch als alleinigen vertreter der Wahrheit deutlich gemacht. Aufgeregt darüber haben sich aber früjer nur Christen anderer Kirchen - nie sind Moslems deshalb rabiat geworden. Die zeitungen waren schon gar nicht immer politisch korrekt, aber was in den Käseblättern Nordeuropas stand hat keinen menschen anderswo gestört. Ganz zu schweigen von dem sowieso religionsfeindlichen Auftreten der kommunistischen Länder vor 1990 - und gerade die hatten fast überall in Arabien Botschaften. Die haben aber nie gebrannt. Die DDR hatte die zweitmeisten diplomatischen Vertretungen auf der ganzen Welt - mit einer Ausnahme gab es da nie Probleme. Und das war bei einem Regierungssturz in Uganda glaube ich, da ist in den Wirren das Botschaftspersonal mit erschossen worden, das war nicht religiös motiviert. Und die DDR war nun echt religionskritisch von vorne bis hinten.

Also was ist da plötzlich los? Wieso sind plötzlich vielerorts radikale Islamisten auf dem Vormarsch? Denn sie sind es - auch Länder wie Algerien oder Ägypten haben erst in den letzten Jahren Probleme mit radikalen islamistischen Strömungen bekommen, vorher gab es da so was nicht. Auch die ehemaligen Regimes in Iran, Afghanistan und Irak - sie mögen undemokratisch gewesen sein diese Diktatoren, Könige und Schahs bis sonstwohin - aber alle waren sie relativ weltoffen und aoßenpolitisch recht tolerant.

Für meine Begriffe ist da eine recht explosive Bewegung entstanden in den letzten 10 - 20 Jahren. Und ganz unschuldig ist der Westen daran nicht - denn es ist in erster Linie eine Bewegung, die sich gegen die Bevormundung und Ausbeutung durch den Westen richtet, die sehr kritisch gegenüber den USA und auch gegenüber Europa eingestellt ist.
Es ist eine Art Rückbesinnung auf eigene, arabische Traditionen und Werte, die die westliche Gesellschaft und deren Einmischung ablenht.
DAbei bietet sich als ideologische Untermauerung die Religion des Islam förmlich an.
Und leider war der Islam in der vergangenheit genau so wenig friedlich wie das Christentum - gerade der Islam hat ja seinen Siegeszug seinerzeit mit Feuer und Schwert begonnen. Und ihm ist wie fast allen monodeistischen Religionen nun einmal eigen, daß er seine eigene Wahrheit verkündet, nach der Andersgläubige dann automatisch nicht recht haben können. Das führt zwangsläufig zu einem gewissen Elite- oder Überlegenheitsgefühl.
Schauen wir doch mal genau hin: Sicher hat der ISlam in der vergangenheit andere religionen gekten lassen. Aber deren Angehörige waren immer restriktionen unterworfen. Sie waren ausgeschlossen von der Macht, rechtlich nicht gleichgestellt und oft steuerlich benachteiligt. Und es war dann immer gefährlich, öffentlich Kritik zu üben. Das Christentum war da übrigens nicht anders.

Aber nun kommt das alles wieder hoch.
Und es ist auf alle Fälle auch eine Reaktion gegen die Doktrin von Herrn Bush und anderen, die meinen, der Welt sein Bild von recht und Demokratie aufzwingen zu müssen. Und es ist ein Zeichen dafür, daß auch bei uns die Integration der Ausländer nicht funktioniert. Weil sich eine zweite gesellschaft gebildet hat inzwischen bei uns, die sich alks benachteiligte Unterschicht sieht und es auch ist. So was klappt nicht. Wir müssen alle mitnehmen die mitgenommen werden wollen und die wegschicken, die gar nicht Europäer sein wollen. Eine gesellschaft funktioniert im gesellschaftlichen Konsens oder gar nicht. Und wir sollten endlich aufhören, anderen Kuklturen zu sagen, wie sie zu leben haben. Es mag nach unserem Verständnis undemokratisch sein oder sonstwas - aber die Freiheit Deutschlands wird nun einmal gerade nicht in Afgghanistan verteidigt, weil uns Afghanistan gar nicht gehört. Dort können wir nur Okkupanten sein - und die kriegen auf lange Sicht immer eins aufs Maul, so lange, bis sie endlich verschwinden.
So lange wir das nicht begreifen, müssen wir halt weiter vor jedem einsamen Koffer zittern.

Gernot Geyer

Und wie soll den der Westen in Zukunft reagieren?,
als Dialogpartner in Religiösenfragen auf Augenhöhe?

interessanter ansatz:smile:leider von nur einigen hier geteilt…

Trittbrettfahrer

Hallo zusammen,

[viele gute Fragen gesnippt}

Oder wird die Religion nur als Trittbrett missbraucht?

wmalauer

Grüße,
wenn man Deine ganzen Fragen erschöpfend beantworten möchte, hat man glaube ich ein Buch zusammen :smile: Oder n Friedensnobelpreis in der Tasche…

Für mich ist die Trittbrettfahrerei eine der größten Wurzeln der heutigen Glaubenskrisen. Politisch instabile Regime versuchen unter dem Deckmantel der Religion von innenpolitischen Problemen abzulenken.

Das Christentum (allen voran die kath. Kirche) hat in den vergangenen Jahrhunderten diesselben Fehler gemacht, die gerade dem Islam ins Haus stehen: Einmischung in Politk, Feindbilderzeugung, Sündenbocksuche.
Jedes heilige Buch enthält einzelne Passagen, die ein Freibrief für all die Horrorgeschichten im Namen Gottes darstellen, liest man sie ausreichend böswillig.

Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass Gewalt, Terror und Krieg im Sinne von Gott/Allah/Jahwe/wasweißich sein kann. Daher ein eindeutiges JA zur „Religion als Trittbrett“

gruß
jartUl

Hallo Geris,

Zitat:
Hendrik M.Broders ‚‚Hurra wir kapitulieren‘‘(auf SPON
gefunden)

Alles richtig, was der liebe Hendrik M.Broders schreibt. Ehrlich! Er hat nur eins vergessen:
Wir wollen Euer Öl! Dafür tun wir alles!

Ausmaß?
Bei der Lektüre des folgenden Abschnitts aus der Zeit kam ich doch ein wenig ins Grübeln:

Die rund 500 Teilnehmer der Demonstration im südirakischen Basra
verbrannten neben der deutschen Flagge auch US-Fahnen. Sie forderten
eine Entschuldigung des Papstes.

500 Teilnehmer? Zur Not bekomme ich die auch zusammen um gegen die unzureichende Bewässerung von Alleebäumen in meiner Heimatstadt zu demonstrieren. Leider wird es wohl nichts mit einem weltweiten Medienecho werden.

Damit keine Unklarheiten entstehen, es ist nicht zu akzeptieren, dass wegen verletzter Eitelkeiten Menschen getötet werden und Kirchen angezündet. Doch dazu reichen auch schon einige ganz wenige.

Ich will es nicht ausschließen, dass die Empörung über den Papst einen Großteil der 2 Milliarden Muslime erfasst hat. Aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass unsere Berichterstattung das Problemchen erst zum Problem gemacht hat und wir durch unsere Nachfrage nach spektakulären Bildern und Statements diese quasi selbst produzieren, bzw. diesen ein erheblich höheren Stellenwert geben, als ihnen zukommt.

Aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass unsere
Berichterstattung das Problemchen erst zum Problem gemacht hat
und wir durch unsere Nachfrage nach spektakulären Bildern und
Statements diese quasi selbst produzieren, bzw. diesen ein
erheblich höheren Stellenwert geben, als ihnen zukommt.

ich wuerd ja sagen: dein wort in gottes ohr, aber will da mal lieber vorsichtig sagen: voellig richtig.

kurze zusammenfassung
es gibt also 3[5] gruppen:

1.diejenigen, die den islam verurteilen.
2.diejenigen, die unterscheiden zwischen denen, die gewalt anwenden und denen, die es nicht tun.
3.und diejenigen, die den westen mitverantwortlich machen fuer die gewalt.

jetzt unterliegen wir folgendem problem.

gruppe 2 greift gruppe 1 an, weil: nicht alle.
gruppe 1 greift gruppe 3 an, weil: freiheit.
gruppe 1 gruppe 2, weil: keine halben sachen…wenn schon, denn schon.
gruppe 3 greift gruppe 1 und 2 wegen vorgetaeuschter blindheit an
gruppe 2 gruppe 3, weil: so was geht ja gar nicht

gruppe 4 fragt sich gerade, warum sie fuer die letzten 2 tage gez gezahlt hat
und gruppe 5(der moslem) lacht sich tot, weil er ohne anwesenheit und ohne in einem anderen land als seinem eigenen gewalt anzuwenden[ausser 11.9],ueber ihn diskutiert wird und er im mittelpunkt der welt steht.

Hi Pendragon,

Wenn man die letzten Jahre diese Entwicklung verfolgt (auch
vor dem 09/11, z.B. das Thema Rushdie) so wächst doch diese
radikale Gruppe. Und Sie gewinnt mehr Einfluss bei der
friedliebenden Masse der Muslime.

Täuscht dieser Eindruck?

Kommt drauf an, wen du fragst. Die einen „Experten“ sehen den
Einfluss stetig wachsen, nach Ansicht anderer, wie des
französischen Islamwissenschaftlers Gilles Keppel, hat der
radikale Islam den Höhepunkt seines Einflusses bereits
überschritten.

Und was meinst du?; beobachtest du in letzter Zeit eher ein Abflauen, ein Nachlassen dieser radikalen Kräfte?, mein Eindruck ist da eher konträr

Was wird dagegen innerhalb des Islams (z.B. von den
maßgeblichen Autoritäten) gesagt, gemacht?

Je nach Land unterschiedlich. Vielen Menschen hier ist
offenbar nicht bewusst, dass der Wesentlichen Teil des Kampfes
gegen den militanten Islam keinesfalls von Großmäulern wie
G.W. Bush geleistet wird, sondern von Moslems in islamischen
Ländern. Insbesondere anzuführen wären hier die Anstrengungen
der Türkei, Pakistans, Saudi Arabiens, Ägyptens, Algeriens,
Afghanistans und anderer. Die Anstrengungen reichen dabei vom
Verbot fundamentalistisch/islamistischer Parteien bis zum
bewaffneten Kampf.

die Hintergründe in den von dir genannten Ländern zu diesem Thema würden weitere threads füllen, nur eine kleine Anmerkung:
Länder wie Ägypten, Pakistan hängen wirtschaftlich am U.S. Tropf und deren politische Klasse unterdrückt meist Ihr eigenes Volk aus Machtinteressen. In Saudi Arabien wiederum herrscht eine Art „Steinzeitislam“ welche den Taliban recht nahe kommt. Die Reaktionen aus der Türkei wiederum haben (zumindest mich) sehr überrascht; ich dachte dieses Land könnte eine gehbare Brücke zwischen Westen und Orient schlagen; da die Türkei(dachte ich) diesen religiösen Spagat (als muslimischer Staat mit christlichen Nachbarn) bisher gut machten.
Wenn Menschen in solchen Ländern perspektivlos und ohnmächtig gegenüber Ihrem eigenen Leben sind taugt das Vehikel Relion von den Islamisten als Ventil gegenüber Ungerechtigkeiten usw.
Die Reaktion dieser Staaten gegenüber solchen Oppositionen (meist religiösen) ist Gewalt; man geht nicht an die Wurzel und vermehrt dadurch diese radikale Klientel.
Eine andere Art ist man leitet die Wut um; auf einen externen Feind. Eine ähnliche Strategie; nähmlich die eigenen Bevölkerung unter Angst zu halten damit diese nicht sich nicht den eigenen Interessen entgegenstellt praktiziert auch George W. Bush seit Jahren erfolgreich.

Wie wird auf gezielte Propaganda oder Hetze von den religiösen
Führern in den eigenen Ländern reagiert? (z.B. Hassprediger,
Umdeutung oder Plakative Koranauslegungen usw.)

Die Reaktion dürfte so unterschiedlich sein, wie die Meinung
dazu. Ich vesteh somit deine Frage nicht ganz.

Kann in einem muslimischen Land ein Moslem aufgrund Hetze gegenüber Christen oder Juden angeklagt werden? und wird dies gemacht?
Bei Ländern mit der Scharia; gibt es dort auch solch einen Passus?
können islamische Autoritäten wie z.B. die Al Akzha Moschee eine Art „Religionsbann“ auf solche Personen belegen um diesen Ihr religiöse Rechtfertigung zu nehmen?
Gibt es auch eine Art „interne“ Fatwa; z.B. gegenüber bekannten Terroristen welche dem Islam nachweislich durch Ihre Aktivitäten schaden?

Gilt in diesem Falle auch das Prinzip „gleiches Recht für
alle“; d.h.
Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit im jeweiligen „anderen“
Land?

Was ist in diesem Fall denn das jeweils andere Land? Die
Papstrede wurde ja offenbar auch in vielen arabischen Ländern
veröffentlicht. Ich versteh deine Frage nicht so ganz.

Ich meinte damit z.B. was würde einem Christen in einem muslimischen Land passieren wenn er wie z:B. in speakers corner in London oder auch in Deutschland öffentlich das Christentum; dort den Islam bzw. Muslime hart angehen würde?

Und wie soll den der Westen in Zukunft reagieren?,
als Dialogpartner in Religiösenfragen auf Augenhöhe?

Wie denn sonst? Mit einer arroganten Haltung von oben herab
stiftet man allenfalls Unfrieden und mir scheint, davon gibt
es derzeit eher zu viel als zu wenig.

absolut einverstanden; nur so geht’s; wer will es denn anderes?

Wie solls denn weitergehen?,
werden nun alle Seiten Ihre Scharfmacher von der Leine lassen?
Wobei (meiner Wahrnehmung nach) zur Zeit hier der Islam
haushoch dem Christentum überlegen ist.

Das würde ich so nicht sagen. Auch das Christentum und
insbesondere unsere Demokratie und unsere Vorstellungen von
Freiheit und Rechtstaatlichkeit halte ich für ein durchaus
konkurrenzfähiges Gesellschaftsmodell. Das Problem ist nur,
dass die konkreten Erfahrungen, die viele Menschen in anderen
Ländern mit unserem System machen, nun alles andere
widerspiegeln als Feiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Sehr viele Menschen (insbesonder in islamischen Ländern)
machen eher die Erfahrung von Militarismus, Krieg,
„Zwangsdemokraisierung“ (ein Widerspruch in sich), kultureller
Blasiertheit und wirtschaftlicher Ausbeutung.

hier streifst du mehrere Punkte, vor allem die Themen Politik, Wirtschaft mit Ihren negativen Ausprägungen wie Machtinteresse, Gewalt sowie Ausbeutung oder Arroganz. Dies sind komplexe Themenfelder welche nur langfristig und an verschiedenen „Fronten“ angegangen werden können. Ein Thema hier ist natürlich die Art und Weise wie z.B. die U.S.A. solche Länder behandelt; bzw. überfällt.

meiner Meinung nach sollten die Religionen kurzfristig Wege finden einen möglichen Konsens zu finden; aus der eigentlichen Schusslinie zu gehen. Erst dann kämen Themenkomplexe klarer zum Vorschein welche vor allem in den islamischen Ländern aktuell für zusätzlichen Treibstoff sorgen. Wenn die „Lunte der Religionen“ zumindest ausgetreten werden könnte, wäre es für die Führer dieser Länder nicht mehr so einfach (westliche und östliche) den schwarzen Peter fast ausschliesslich dem Islam/Christentum/Judentum zu geben.
Ein Weg wäre wenn jede Religion in Ihren eigenen Reihen die Extremisten wirksam bekämpfen würde, vor allem dauerhalt deren Anziehungskraft gegenüber anderen Gläubigen erschüttern würden.

Gruß
Wmalauer

Hallo Hardy,

natürlich hast du bei den 500 Teilnehmern recht;

und was ist nun deine Konsequenz daraus?
weiterhin:
früher wurden wesentlich weniger solcher (wie auch immer zustande gekommenen) Demonstrationen bekannt; inzwischen erscheinen solche Demos in immer mehr islamischen Ländern in immer kürzeren Abständen. Jede für sich betrachtet immer noch wenig in Relation der 2 Mrd. Muslime; insgesamt allerdings erzeugen diese aber eine Art „welt/islamweite Tendenz“.
Wird dieses Gesamtbild nicht die Masse der friedliebenden Muslime negativ beeinflussen? Übrigens entsprechend auch Christen,Juden usw.
Des weiteren werden immer öfters Stimmen von muslimischen Autoritäten
laut welche sich einbringen, leider tragen diese meist nicht zu Verständigung positives bei.

Weiterhin ist das Thema Medien nicht ein rein westliches; auch Al Dschasira und ähnliche Sender sind gut ausgestattet und arbeiten nach ähnlichen Prinzipien wie die westlichen Sender. Auch ich war geschockt von Bildern z.B. von getöteten Baby im Libanon usw.

Ähnlich verhält es sich; wenn ich Bilder von Stürmungen oder Gewalt z.B. gegenüber Abtreibungskliniken in den U.S.A von christlichen Funis sehe; im Verhältnis zu 300 Mio Einwohnern oder zig Mio Christen weltweit bestimmt vernachlässigbar.
Allderings empfinde ich wiederum dies als eine steigende Tendenz in den U.S.A bei einigen Gruppen welche ich nicht als vernachlässigbar erachte.

Im Bereich Medien haben alle Seiten aufgerüstet und natürlich sollte man äußerst vorsichtig mit solchen Bilder usw. sein (wäre ein anderes thread); hier holt die arabische Welt mächtig auf.

Damit keine Unklarheiten entstehen, es ist nicht zu
akzeptieren, dass wegen verletzter Eitelkeiten Menschen
getötet werden und Kirchen angezündet. Doch dazu reichen auch
schon einige ganz wenige.

dies heißt nun wieder; auch diese 500 können gefährlich sein; sollten nicht vernachlässigt werden?; oder?

Gruß
wmalauer

Hallo wmalauer und die anderen

http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/texte/is…

Ich hoffe, dass ich diese Erklärungen richtig verstanden habe. Mein Eindruck ist, dass sie sich mit vielen Wahrnehmungen decken, die ich in Diskussionen und Foren gewonnen habe; nun bekomme ich eine Ahnung, warum. Falsch? Gruß, Geris

Die Worte des Papstes weisen den Weg der Erkenntnis.
Der Islam hat keine Beziehung zur Gewalt,
und selbst das kann man nicht sagen,
man weiss nicht ob er eine Beziehung
zur Gewalt hat.
Man kann wohl sagen, dass in seinem Namen Gewalt ausgeübt
worden ist und noch wird. Das kann man aber auch über andere Religionen sagen, die erklärtermassen keine Gewalt ausüben wollen.
Man muss das historisch sehen.
Man versetze sich mal in eine Muslimische Person,
die das gesmate Gedächtnis aller ihrer muslimishen
Vorfahren hat, zurück bis zu der Zeit, in der der Familienzweig muslimisch wurde. Das sind ja viele hundert Jahre.
Das könnte meiner naiven Vorstellung nach so aussehen:

Über diesen Zeitraum weg ist in der Tendenz zu beobachten,
dass sich Christen immer dahin verzogen haben,
wo es was EINFACH zu erwirtschaften/erobern/auszubeuten gab.
Die Gebiete, wo das nicht der Fall war, wurden anderen
überlassen, selbst die Gebiete wo der Christen Ursprung war.
Da bildeten sich so komische Konstrukte mit Statthaltern, Despoten,
Lehnherren etc., die mich und meine Familie aussaugen.
Da sitz ich nun und hab einige Religionen zur Auswahl,
die mich und meine Familie in Frieden ihr Auskommen haben lassen,
als freie Menschen. Da warte ich doch nicht, bis ein christlicher Heiliger vorbeikommt, oder es einem geläuterten Sohn eines
Schwerreichen in den Sinn kommt, Bettelmönch zu werden und den
Erben meines Blutsuagenden Lehnherren zu bekehren.
Ich neige zu der Religion, die Heere mitbringt, die meinem Lehnherren
die Rübe abhackt, wenn es denn notwendig ist, und auch den nötigen
Pufferraum herstellt. Das ist zwar ein Toter, verhindert aber eine Vielzahl von Toten in meiner zukünftigen Familie und in der meiner muslimisch bekehrten Nachbarn. Wie durfen dann zwar nicht mehr saufen gehen, aber dafür schlagen wir im Suff und Frust auch nicht mehr täglich die Frauen und Kinder.
So bildeten sich auch in den kargen Gegenden, die die Christen übergelasen haben durchaus freie Gesellschaften mit bescheidenem Wohlstand und selbstbewussten Frauen.
Immer wenn der Wohlstand einen gewissen Level erreicht hatte, kamen die Christen zurück mit ihren Statthaltern , um sich den Wohlstand unter Nagel zu reissen. Ja, und wo unser Gott uns mit dem ganzen billig zu erschliessenden Öl beschenkt hat (das meiste ist ja um Mekka), da kommen sie erst recht, und plerren rum, anstatt weiter in ihren Ölschiefern und Kohleflözen zu buddeln.
Unser Gott wird uns wieder helfen, auf einer Art, bei der es am wenigsten Opfer gibt, was auch immer das ist. Das ist unsere Vernunft.

Auch dieser Humbug mit der mangelnden Logik und der Wissenschaft und den wenigen Patenten, Kaiser Karl hat sich mit arabischen Wissenschaftlern umgeben, das dezimale Zahlensystem ist aus Arabien, die meisten Moslems haben schon lange eine eiheitliche Sprache,
auch eine der neuerlichen Errungenschaften, die die nötige Unschärfe in die westliche Logik bringt, um wirklich zu funktionieren (Fuzzy-Logik) ist von einem Iraner.

Kleine Ergänzung …
… von Henry Kissinger:
„Das Öl ist eine viel zu wichtige Sache, als dass man sie den Arabern überlassen sollte.“

Noch’n Zitat? Etwas off topic:
„Wenn ein Volk zu dumm ist, die richtige Regierung zu wählen, muss man etwas tun.“ (sinngemäß über das Pinochet-Chile).

Willkommen also in der Wertegemeinschaft!