Paradontalbehandlung

Hallo,

komme gerade vom Zahnarzt. Eigentlich war die Kontrolluntersuchung schon eine Woche vorher und heute fand nur die PZR statt. Die Assistentin machte aber noch einen Test, ob sich Taschen gebildet hätten. Nun muss ich bei 12 Zähnen eine Paradontalbehandlung in zwei Sitzungen über mich ergehen lassen. Sie hat mir die Lage natürlich erklärt, nur leider hinterließ das ein etwas ungutes Gefühl.

Meine Fragen:

  • Ist es normal, dass dieses Problem nicht bei der Kontrolluntersuchung, sondern im Rahmen der PZR bemerkt wird?

  • Ich gehe davon aus, dass in diesem Fall die Diagnose Paradontitis lautet, mit allem drum und dran?

Ich bin m, 34, privat.

Gruß
Ultra

  • Ist es normal, dass dieses Problem nicht bei der
    Kontrolluntersuchung, sondern im Rahmen der PZR bemerkt wird?

  • Ich gehe davon aus, dass in diesem Fall die Diagnose
    Paradontitis lautet, mit allem drum und dran?

Servus Ultra,

wenn man es wirklich genau nimmt, hält man sich an die einschlägigen Richtlinien. Die sagen hier u.A.:

Vorbehandlung:
Voraussetzung für die Therapie ist das Fehlen von Zahnstein und sonstiger Reizfaktoren
sowie die Anleitung des Patienten zur richtigen Mundhygiene. [Par-Richtlinie 1]
Die Vorbehandlung besteht u. a. aus Zahnsteinentfernung(en), Mundbehandlungen,
Reizfaktorenbeseitigungen. Motivationen und Mundhygiene-Anleitungen. Zusätzlich sind
PZR-Ma ßnahmen (GOZ) möglich. [Zst ist allerdings nur 1 x je Kalenderjahr über den Bema abrechenbar].
Konservierend-chirurgische Maßnahmen sind je nach Indikation vor oder in zeitlichem Zusammenhang mit der Par-Therapie durchzuführen. Empfehlung: Die Vorbehandlungen vor der Par-Antragstellung abschließen und erst nach entsprechender Reaktions- bzw. Ausheilzeit den Par-Antrag stellen. Insbesondere sind Par-relevante Stör- bzw. Reizfaktoren vorher zu beseitigen.

Die Vorschrift mit der ‚Ausheilzeit‘ geht davon aus, dass ein entzündetes und geschwollenes Zahnfleisch dicker ist, als gesundes. Ist es abgeschwollen, wird man flachere Taschen messen (Suchmaschinenstichwort: „Pseudotasche“)

Das ist die reine Lehre. Erfahrene ZahnärztInnen können i.d.R. beurteilen, ob eine systematische Parodontitisbehandlung überhaupt nötig ist, machen ihre Vorbehandlung und erheben nach ein paar Wochen den ‚Parodontalstatus‘ aus dem genau hervorgeht, wo, an welchen Zähnen, welche pathologischen Befunde übriggeblieben sind. Die wenigen Fälle, wo alle gefundenen Taschen nach der Vorbehandlung auf Tiefen von

Hallo,

Wenn Du Zweifel hast, ob Du wirklich eine behandlungsbedürftige Parodontitis hast, dann wirst Du nicht umhinkommen eine Zweitmeinung einzuholen.
Es gibt Praxen, die machen selten bis nie eine Par-Behandlung, und es gibt welche, da wird routinemäßig jeder Patient behandelt. Beides kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Man findet letztlich bei jedem Patienten ein paar Stellen mit Taschentiefen über 3 mm, zur Not muss man einfach fester drücken. Entscheidend ist der Gesamteindruck, inkl. Röntgendiagnostik.

Viele Grüße Christian