Paradontose + Schneidezahn locker

Hallo liebe Leser,

mein Name ist Daniel K. und ich bin 18 Jahre alt. Schon vor über einem Jahr wurde bei mir starke Paradontose festgestellt, selbst meine Zahnärztin hat so etwas noch niemals erlebt. Das Schlimme ist, dass ich eben erst 18 Jahre alt bin. An meiner Zahn- bzw. Mundhygiene kann es nicht liegen, da ich wirklich Wert darauf lege. Meine Eltern haben zwar auch Paradontose, aber nicht in diesem Alter wie ich. Auf jeden Fall habe ich in vier Tagen ein Termin bei meiner Zahnärztin.

Wo vor ich genau angst habe? - Seit gestern wackelt mein Schneidezahn etwa 3-5 mm. Im Spiegel kann man das ganz leicht sehen, aber wenn ich ihn anfasse, merke ich, dass er wirklich locker ist. Dann hat sich gestern noch zufällig mein Zahnfleisch entzündet, was mir wirklich angst macht. Ich bin erst 18 Jahre alt, was soll ich tun wenn mein Zahn wirklich raus fällt? Ich esse jetzt nur noch weiche Sachen, da ich meinen Zahn nicht noch lockerer machen möchte. Könnt ihr mir vielleicht sagen, ob der wieder fest wird oder demnächst raus fällt? Und was für Möglichkeit habe ich, nachdem der Zahn raus gefallen ist? Eine Lücke möchte ich nämlich nicht, sieht schrecklich aus. Ich bin noch jung, möchte doch noch eine Freundin finden. Bitte, helft mir :o

Servus,

ob dieser Zahn wieder fest wird, kann hier niemand sagen, selbst wenn Du einen Röntgenstatus, Fotos etc. noch nachliefern würdest.

Einige der Experten hier werden mit mir annehmen, dass Deine ‚Parodontose‘ eine Sonderform der Periodontitiden ist, die durch spezifische Bakterien hervorgerufen wird, und für die es wohl auch eine erbliche Disposition gibt. Diese Form betrifft Jugendliche und junge Erwachsene.

Wenn Du mehr wissen willst, sind hier ein paar Links, es handelt sich allerdings um Fachliteratur, die auch bei guten Englischkenntnissen nicht einfach ist:

http://www.joponline.org/doi/abs/10.1902/jop.1983.54…

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1600-05…

http://www.joponline.org/doi/abs/10.1902/jop.2001.72…

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1600-05…

http://edoc.hu-berlin.de/abstract.php?id=3000841

Hier ist der Link zu meiner Suche auch noch aufgeführt:

http://scholar.google.com/scholar?hl=de&as_sdt=1,5&a…

Das Ganze jetzt noch einmal ohne fachliches Imponiergehabe:

Wenn mein Verdacht stimmt, brauchst Du BehandlerInnen mit viel Erfahrung in Diagnostik und Therapie des Zahnfleisches.

Du wirst Dich an regelmäßige (anfangs vierteljährliche) professionelle Zahnreinigungen, gründliches Reinigen der Wurzeloberflächen manuell und mit Ultraschall, eventuelle lokalisierte korrigierende Eingriffe am Kieferknochen plus eine spezielle Antibiotikatherapie gewöhnen müssen. Wenn Du dann noch Nichtraucher bist (oder schnellstens wirst), hast Du für die meisten Zähne gute Chancen.

Wenn Du irgendwo in der Pampa wohnst, wo der einzige Zahnarzt den Du kennst, bevorzugt Implantate dübelt, gerne mit Dir eine Zigarette raucht und einen ‚Winckelhoff-Cocktail‘ für eine Sonderform des Spritz hält, bist Du in Gefahr, Zähne zu verlieren UND dazu den Knochen, der sie halten soll und der dann auch für Implantate nicht zur Verfügung steht.

Dieser Link hilft Dir bei der Behandlersuche (und halte es dabei mit der alten ‚Monopoly‘-Regel:

Gehe nicht über ‚LOS‘
Begebe Dich direkt dorthin
)

http://www.dgparo.de/content07/za_suche.php

Alles Gute - Du hast Chancen, Deine zukünftige Freundin mit eigenen Zähnen anzulachen.

Gruß

Kai Müller

Hallo,

Ergänzend Zu Kai´s Infos, die alles wesentliche enthalten:
Eine Universitätsklinik, falls es in Deiner Nähe eine gibt, wäre auch keine schlechte Alternative.
Sollte sich die Diagnose Parodontitis bestätigen und hat sie zur Lockerung des Schneidezahns geführt, dann ist dies wirklich eine sehr schwerwiegende Erkrankung. Auf jeden Fall ist dann eine sehr konsequente Therapie angezeigt, bei der Du optimal mitarbeiten musst.

Viele Grüße Christian