Paradoxe Bradykardie bei Atropin

Guten Abend,
kann sich wer erklären, wie es zur paradoxen Bradykardie bei zu geringen Mengen an Atropin kommt? Ich habe gelesen, dass dann vor allem sympathische Ganglien gehemmt werden. Verstehe das aber nicht, da an den Ganglien ja vor allem nikotinische Rezeptoren vorkommen und Acetylcholin ja die muskarinischen hemmt. Da passt für mich was nicht zusammen.
Schönen Gruß,
Franz

Guten Tag,

ach ja, die paradoxe Bradykardie auf Atropin… die geistert so durch die Lehrbücher.
Erklärt wird sie dadurch, dass Atropin bei i.v.- Gabe die kardialen Muskarinrezeptoren stimulieren kann bevor sie blockiert werden. Es handelt sich also um eine Initialreaktion, die durch hohe Gaben von Atropin (komplette Vagusblockade) verhindert werden kann.
Soweit die Theorie. Allerdings habe weder ich (nach 6 Jahren Anästhesieerfahrung) je eine paradoxe Bradycardie gesehen noch von einem Kollegen gehört, der so etwas erlebt hat.

Viele Grüße,

Aureel

Hallo,

Ich habe, wenn man Atropin s.c. z.B hinters Ohr spritzt (über die Indikation will ich nicht schreiben) sowas gesehen.

Die Frage ist aber, ob es das Atropin war, oder ob dort der Carotisknoten beeinfluß wurde.

Anja