Hallo,
immer wieder lese ich, dass Paraffine (oder Palmöl) ungesund
sind, da sie langfristig die Haut austrocknen.
Palmöl ist eigentlich ein „gutes“ Öl, enthält zB viel Vitamin E (enthalten aber andere Pflanzenöle auch). Das Problem damit ist eher der ökologisch bedenkliche Anbau (Wiki-Link) und die Verteuerung des Lebensmittels (für die, die es traditionell benutzen) durch den industriellen Großeinkauf.
In sehr vielen Kosmetika ist es trotzdem enthalten, weil
billig.
Was bei Palmöl eigentlich grotesk ist: die Palmen brauchen mehrere Jahre, bevor man überhaupt das erste Mal ernten kann. (Faser-)Hanf zB wächst hingegen auch in unseren Breitengraden innerhalb weniger Wochen mehrere Meter hoch und liefert neben den Fasern und Schäben eben auch gutes Öl.
Gibt es eine gesunde Alternative?
Du kannst eigentlich jedes Pflanzenöl pur nehmen. Was immer du in der Küche hast, Sonnenblumenöl ebenso wie Erdnuss, Sesam, Raps oder Olive. Einfach wenige Tropfen in die feuchte Haut massieren, für die Dosierung kriegt man ein Gefühl und nicht alle Öle sind „gleich fett“, die Auswahl reicht von den billigen Küchenölen (die nur wegen des geringeren Preises nicht schlecht sind; Qualitätsunterschiede gibt es natürlich; außerdem kriechen einige Öle eher in die Augen als andere) bis hin zu edlen Ölen wie Nachtkerze, Traubenkern usw.
Wenn reines Öl nicht dein Ding ist könntest du auch Butter ausprobieren, zB Shea, Mandel oder Avocado. Auch da muss man einfach testen, welche die eigene Haut am liebsten mag; aber besonders im Winter ist Pflanzenbutter eine Wohltat für die Haut.
Muss ich mir die erst
zusammenmischen oder habt Ihr eventuell konkrete Vorschläge?
http://www.sheabutter-ghana.de - wobei du wie gesagt selbst ausprobieren musst, ob dir Sheabutter zusagt.
Wenn du eher Feuchtigkeit als Fett brauchst kannst du dir eine Aloe Vera auf die Fensterbank stellen. Anspruchslose Pflanze, wunderbare Pflege und außerdem erste Hilfe bei Insektenstichen, Verbrennungen uä. (Besonders bei Verbrennungen gibt es mE kaum was besseres, durfte ich gestern erst wieder „testen“, als ich mir heiße Suppe über die Hand geschüttet habe. Und Mückenstiche sind bei mir auch nach einer Woche noch dick und jucken, tue ich aber gleich nach dem Stich Aloe drauf entstehen Juckreiz und Rötung erst gar nicht. Wirklich, schaff dir eine Aloe an.)
Mit Sheabutter und Aloe hat man eigentlich schon alles an Pflege, was sich die Haut wünschen kann, ohne dass man irgendetwas selbst mischen müsste. Bei den Aloeblättern muss man lediglich das Aloin (starkes Abführmittel) „ablassen“, indem man die Schnittkante eine Weile in Wasser stellt. Im Kühlschrank hält sich das Blatt mehrere Wochen.
Selbst Creme zu rühren ist hingegen mE wirklicher Luxus. Nicht, weil das irgendwie schwer oder teuer wäre, sondern weil man die Creme genau auf die Ansprüche der Haut(-areale) zuscheiden kann. Meine wichtigsten Begleiter waren zB viele Jahre lang Handcreme und Labello, obwohl die offenen Fingerknöchel und Lippen ehrlich gesagt auch mit ständigem Cremen nicht wirklich besser wurden. Als ich dann anfing, mir meine Kosmetik selbst zu rühren reichte es plötzlich, nur 1-2x den Fettstift zu benutzen, dann waren die Risse in den Lippen schlicht verheilt - statt nur bis zum nächsten Trinken „versiegelt“.
Bei der Handcreme das gleiche, die Selbstgerührte mit Pflanzenölen und anderen sinnvollen Zutaten tat genau das, was ich von den Drogerie-Handcremes immer wollte: die Haut pflegen. Nicht mehr und nicht weniger, aber statt nach jedem Händewaschen cremen zu müssen, um nur der weiteren Verschlimmerung vorzubeugen reichte es bald, 1-2x pro Tag meine Eigenkreation zu benutzen, damit die Haut schlicht intakt bleibt. Aloe Vera und/oder Sheabutter leisten da allerdings auch wirklich gute Dienste.
Gruß
Sue