Parallel-Universen eine Fiktion?

Hallo,

beim lesen verschiedenen Abhandlungen über Parallel-Universen kommt meist das Wort „wenn“ zum Einsatz.
Daher nehme ich an, diese Universen welche lt. Hawkin „für unsere Sinne nicht wahrnehmbar sind“ existieren als reines fiktives Rechenexempel. Die Schlussfolgerung ist doch dann für uns Menschen, daß es bei dieser rechnerischen fiktiven Annahme bleiben wird, nachdem es nicht - gewissermaßen vor Ort - als existent bewiesen werden kann.
Oder wurde es schon bewiesen? Danke für die Antworten.

Grüsse fuerte

Hallo fuerte, Prallel-Welten sind eine Denknotwendigkeit, wenn man keinen Schöpfungsakt zulässt. Wenn wir mit künftigen Methoden bis zum Urknall zurückblicken können, werden wir dennoch nur einen winzigen Ausschnitt aus „unserem“ Universum erkunden. Dieses unser Universum wurde durch die Inflation -gleich nach dem Urknall- in Millionen von Teilen zerrissen, in die wir, durch die neuerliche beschleunigte Expansion, keinen Einblick mehr haben werden.

Diese Myriaden Stücke sind aber immer noch unser Universum, in dem die Naturgesetze so trefflich abgestimmt sind, daß Leben enstehen konnte.

Wenn man diese, so unwahrscheinliche, Feintarierung nicht als metaphysischen Eingriff von Außerhalb miteinbeziehen kann, muss man eine unendliche Anzahl von Welten, in denen die Bedingungen nicht so fein abgestimmt sind ,daß Leben entstehen kann oder gar muss, fordern.

Das heißt, man fordert ein übergeordnetes, ewig existierendes, unendlich ausgedehntes „Meta-All“, in dem ständig, seit eh und jeh, pausenlos neue Versuchswelten ins Dasein springen und sofort wieder zusammenklappen -innerhalb einer Planckzeit- oder, nur mit anderen Naturgesetzen, ihre Zeit währen. Das sind die unendlich vielen Parallel-Welten, die uns eines eingreifenden Schöpfers entheben. Gruß, eck.

Moin,

Oder wurde es schon bewiesen?

bewiesen nicht, aber es sind (Gedanken)Modelle, die einige Sachverhalte erklären können.

Gandalf

Hallo,

ich halte das „Geschwätz“ über Parallel-Universen physikalisch für absolut unbedeutend.

WENN es auch nur denkbare Möglichkeiten gäbe, die Existenz solcher Universen nachzuweisen, dann hätten sie irgend einen messbaren Einfluß suf „dieses“ Universum - dann wären sie aber per definitionem ein Teil des Universums. Die müßten nicht als parallele Universen beschrieben werden, sondern höchstens als für uns womöglich exotische, womöglich sehr schwer untersuchbare/erreichbare Teile des Universums.

WENN es keine denkbare Möglichkeit gibt, dann existieren diese Paralleluniversen gänzlich unabhängig von „unserem“ Universum. Dann aber ist es physikalisch absolut bedeutungslos, ob man deren (prinzipiell unbeweisbare) Existenz annnimmt oder nicht. Das wäre IMHO so eine Art „Gottesersatz für Physiker“.

Also, entweder die erste Alternative trifft zu, dann ist der Begriff falsch gewählt und sollte duch einen besseren ersetzt werden, oder man verschwendet Zeit und bringt die Gedanken womöglich noch auf den falschen Weg mit schönen Bildern/phantasievollen Vorstellungen, die in den Modellrechnungen keine Bedeutung haben.

Vielleicht mache ich jetzt auch einen Denkfehler, daher schonmal vorab Danke für eventuelle konstruktive Rückmeldungen auf diese provokante Antwort :smile:

VG
Jochen

Wenn man diese, so unwahrscheinliche, Feintarierung nicht
als metaphysischen Eingriff von Außerhalb miteinbeziehen kann,
muss man eine unendliche Anzahl von Welten, in denen die
Bedingungen nicht so fein abgestimmt sind ,daß Leben entstehen
kann oder gar muss, fordern.

Hallo Eck,

muss man nicht - http://de.wikipedia.org/wiki/Anthropisches_Prinzip

Grüße

Ulf

Richtig Ulf, muss man nicht. Man kann sagen: Ein Schöpfer hat die Welt so trefflich gemacht, also kein Wunder. Oder Starkes AP: sie ist so, damit Beobachter entstehen. Oder Schwaches AP: weil es Beobachter gibt, muss sie so sein, wie sie ist. Oder, wie oben angedeutet: wenn es unendlich viele Versuche gibt, muss einer exakt passen.

Aber Streit um Kaisers Bart ist es allemal. Gruß, eck.

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Hallo Fuerte

Oder wurde es schon bewiesen? Danke für die Antworten.

Ich würde mich Jo anschließen und noch einen draufsetzen.

Das was Hawkings und viele andere machen hat nichts mit Physik zu tun, Physik ist schließlich eine Naturwissenschaft. Das was sie machen ist bestenfalls mathematische Philosophie oder auch nur reine Weltanschauungsberechnungen.

Naturwissenschaft hat grundsätzlich etwas mit Messbarkeit zu tun. „Messe, was du messen kannst und mache messbar, was Du nicht messen kannst“. Ohne Messung keine Naturwissenschaft, Punkt.

Selbst wenn man annähme, dass die Everettschen Paralleluniversen oder die Hawkingschen Quantenschaum-Universen irgendetwas mit einem, wie auch immer, definierten Begriff der Realität zu tun hätten, wir hätten immer noch keinerlei Weg, etwas davon zu messen. Noch nicht mal theoretisch. Also keine Naturwissenschaft, also keine Physik.

Gruß
Thomas

Hi,

Ich würde mich Jo anschließen und noch einen draufsetzen.

Damit hast du nichts draufgesetzt. Es ist genau die Folgerung: die Annahme von (echten) Paralleluniversen ist bestenfalls eine philosophische Übung, aber keine Naturwissenschaft. („unechte Paralleluniversen“, also solche, die irgendwie einen Kontakt zu dem Universum haben, sind keine Parallel-Universen, sondern abgelegene Ecken des Universums).

Danke für die Zustimmung :smile:

VG
Jochen