Bonjour!
So wie ich FREUD immer klarer fand als JUNG, so fand ich SARTRE immer klarer als CAMUS.
Zwei mal zwei Denker so zu vergleichen, insbesondere unter dem Aspekt der KLARHEIT in der Denke - das werden sich manche verbitten oder ausweichend antworten, etwa „man kann die nicht vergleichen“ oder ähnlich. Solche ausweichenden oder abwehrenden Antworten möchte ich nicht hören oder lesen, aber ich hätte gern Eure Gedanken dazu.
Wer versteht, was ich meine? Wer sieht auch die Parallelen ?
fragt
Branden
Ni hao!
Wer versteht, was ich meine? Wer sieht auch die Parallelen ?
Freud ist deshalb klarer als Jung, weil er sich bemüht, einfach zu sein, genau zu erklären und wenig historischen Ballast mitschleppen möchte. Bei Jung wird das Ganze dadurch unklar, dass er traditionsbeladene Begriffe (z. B. animus/anima) benutzt, aber die klare Abgrenzung von Vorbildern oft vermissen lässt.
Bei Sartre und Camus ist es ähnlich. Wo Sartre begriffskritisch zu erläutern sucht, benutzt Camus eine nebulöse, literarische Ausdrucksweise. Das erleichtert dem Anfänger zwar die Lektüre, hält aber kritischer Prüfung nicht immer stand.
Meintest du so etwas?
Herzliche Grüße
Thomas
Merhaba!
So wie ich FREUD immer klarer fand als JUNG, so fand ich
SARTRE immer klarer als CAMUS.
Zwei mal zwei Denker so zu vergleichen, insbesondere unter dem
Aspekt der KLARHEIT in der Denke - das werden sich manche
verbitten oder ausweichend antworten, etwa „man kann die nicht
vergleichen“ oder ähnlich. Solche ausweichenden oder
abwehrenden Antworten möchte ich nicht hören oder lesen, aber
ich hätte gern Eure Gedanken dazu.
Wer versteht, was ich meine? Wer sieht auch die Parallelen ?
Du stellst also eine Suggestivfrage! Gleich in der Frage, wird die Antwort impliziert und nur wer deiner Meinung ist, der darf antworten!!!
Und das in einem Philosophieforum! Aber Herr Branden!
Ab jetzt sind wir per „sie“! *fg*
Stellt sich die Frage ob du das objektiv, d.h. aus dem geschriebenen heraus beantwortet haben möchtest oder den subjektiven Eindruck des Einzelnen? Ich wähle letzteres:
War es Intention von Camus und Jung, will man da Parallelen ziehen, oder haben diese eine von Freud und Sartre unterschiedliche Denkweise benutzt? Ich sehe hier eher die letztere Möglichkeit als gegeben. Camus und Jung argumentieren mehr aus der und für die Gefühlsseite, wogegen Sartre und Freud aus der Ratio heraus arbeiten und daher natürlich klarer einherkommen. Subjektiv gesehen! Vor allem Camus, ganz explizit der Sysiphos regt ganz stark meine Gefühlsseite an. Was mir bei Sartre, wenn man von „Les mots“ einmal absieht, nicht in diesem Maße geschieht. Bei Jung spüre ich die, wenn auch nicht immer explizierte, so doch latent wirkende Weisheit des Ostens. Entsprechend das Gefühlsgerüst. Und Freud sagt halt einfach was er meint. Schlicht, pragmatisch, Branden.
Gruss
Junktor
Hallo Branden ,
und seit wann ist Psychologie oder Psychoanalyse eine soooooo
klare Sache ?
Während Freud mit seiner " Klarheit" , ich würde sagen
Einfachheit , einfacherweise Facetten erschlägt und AAAAALLES nur mit
sexueller Bedeutung befrachtet , beweist Jung mit dem Einbeziehen
der Denke der Vergangenheit Gründlichkeit und mit Experimenten am Selbst Hingabe.
Angelegenheiten der Psyche nur mit der Ratio anzugehen ist wie
eine Dose mit einem Hammer öffnen wollen !!
Bon nuit
und archetypische Träume
wünscht
Merkur
Ja, Thomas, das meinte ich. Nebulös trifft es.
Gruß, Branden
nur wer deiner Meinung ist, der
darf antworten!!!
Keineswegs! Ich wollte nur sehen, ob Andere auch die PARALLELEN empfinden zwischen einmal Freud und Jung und entsprechend Sarte und Camus. Aber das hast Du ja beantwortet, Junktor.
Für mich ist dabei interessant und aufschlußreich, dass Menschen, die Freud (dem Jung) vorziehen, offenbar auch Sarte (dem Camus) vorziehen.
Was Thomas Miller und ich offenbar als nebulös und unklar bei Jung und Camus empfinden (und klar und nachvollziehbar, sprich logischer, bei Freud und Sartre), findest Du aber eher emotional und weise. Die WERTUNG liegt ähnlich wertend in Deiner Antwort wie in meiner Frage.
Gruß, Branden
Hallo Maerkur
Angelegenheiten der Psyche nur mit der Ratio anzugehen ist wie
eine Dose mit einem Hammer öffnen wollen !!
Es ist ein großes Missverständnis, wenn man Freud nur Rationalität vorwirft. Gerade er hat das Irrationale der Seele, insbesondere des Unbewußten, erkannt. „Das Ich ist nicht Herr im eigenen Hause“, sagte er und meinte, dass wir mit der Ratio allein nicht weit kommen.
Aber meine Frage war ja eine andere - ich wollte wissen, ob es Anderen auch so geht mit BEIDEN Denker-Paaren (wenn ich sie mal so nennen darf).
Gruß, Branden
Servus Branden,
ich bin zwar kein Ptofi, denke aber ein gesunder Menschenverstand reicht hierzu völlig aus.
Das beste Beispiel bezüglich Freud ist seine Aussage über den vermeintlichen Penisneid der Frauen.
Eine solche Verallgemeinerung ist doch Haare sträubend.
Mittlerweile weiß ich aber, daß Freud dies nicht so lapidar gemeint haben kann, wie es später ausgelegt wurde.
Der einzig sichtbare Unterschied zw. M. u. F. ist nun mal der Penis, und nur deshalb stand den Männern die Welt offen …
Und so hat Freud dies einfach vereinfacht versucht darzulegen, wohl in der Hoffnung, daß es etwas bewirkt.
Ob der heutige Entwicklungsstand der Frau allerdings auf Freud zurückzuführen ist, mag ich allerdings bezweifeln, obgleich die Emanzenvorreiterin AS doch häufig bezug auf ihn nahm.
Gruß Richard
Hi Branden!
Keineswegs! Ich wollte nur sehen, ob Andere auch die
PARALLELEN empfinden zwischen einmal Freud und Jung
Das war natürlich ironisch gemeint, deine direkte Art gefällt mir. Und nicht jeder hat die Fähigkeit auch das zu sagen, was er will!
Für mich ist dabei interessant und aufschlußreich, dass
Menschen, die Freud (dem Jung) vorziehen, offenbar auch Sarte
(dem Camus) vorziehen.
Links- oder Rechtshirnlastig?
Sartre ist ein Vorzeigelinker! Wie innen so aussen oder umgekehrt?
Was Thomas Miller und ich offenbar als nebulös und unklar bei
Jung und Camus empfinden (und klar und nachvollziehbar, sprich
logischer, bei Freud und Sartre), findest Du aber eher
emotional und weise. Die WERTUNG liegt ähnlich wertend in
Deiner Antwort wie in meiner Frage.
Es war eine subjektive Antwort, lieber Branden, es ist immer das, was man draus macht. Ein Text ist unschuldig, nur Zeichen. Nimm das Götzzitat, man kann es als Ausdruck des Erstaunens, der Verzweiflung, der Freude, der Aufgabe, der Beleidigung, des Fluchens, des Lobes, der Aufforderung…verwenden. Erst der menschliche Geist verleiht einem Text Gehalt. Deshalb habe ich die subjektive Variante gewählt, sie ist interessanter. Bei Sartre hatte ich immer den Eindruck, eine Bestätigung von Bekanntem zu bekommen, nichts neues, nichts überraschendes. Und alles abgeschlossen. rien ne va plus. Camus läßt Raum für das Ego, für den Geist, was ihr nebulös beschreibt, empfinde ich fordernd, animierend, anregend, geheimnisvoll. Man meint eine Schatzkarte in Händen zu halten, die halbiert wurde und deren zweite Hälfte irgendwo versteckt scheint. Das macht ihn interessant. Aber ich bin auch ein hoffnungsloser Romantiker, einer der letzten meiner Art, wie es manchmal scheint.
Um nicht abzuheben, lese ich Philosophie! )))
Gruß
Junktor