Parkett vs. Furnierboden

Hallo,

wir beginnen in einigen Wochen mit dem Hausbau, wobei der Rohbau ausgeschrieben wird. Für die Ausschreibung ist es nun erforderlich, die Bodenbeläge jetzt schon zu kennen, um das im Polierplan berücksichtigen zu können.

Wir wollten anfangs Parkett (Kirsche), nun wurde uns aber ein Furnierboden empfohlen. Dieser kommt im gesamten Haus exkl. Bad, WC, Vorraum und Küche rein. Wir haben überall eine Fußbodenheizung.

Die Unterschiede zw. Parkett und Furnier habe ich verstanden, allerdings gibt es höchst unterschiedliche Meinungen dazu. Manche raten sogar definitiv davon ab, einen Furnierboden zu nehmen.

Hat jemand von euch eigene oder fremde Erfahrungswerte?

Danke für alle Antworten,
Werner

Moin,

Wir wollten anfangs Parkett (Kirsche), nun wurde uns aber ein
Furnierboden empfohlen.

soll der Euch den gleichen Preis kosten, oder warum die Empfehlung?

Die Unterschiede zw. Parkett und Furnier habe ich verstanden,
allerdings gibt es höchst unterschiedliche Meinungen dazu.
Manche raten sogar definitiv davon ab, einen Furnierboden zu
nehmen.

Nun ja, die Nutzschicht beim Funier ist z.T. deutlich dünner.
Manchmal so dünn, daß irgendwann die Nutzschicht durch ist und der Träger ans Licht kommt.
Das passiert bei Parkett nicht so schnell.
Das kann men ggf. anschleifen und dann hast Du einen neuen Boden.

Wenns preislich hinkommt, empfehle ich auf jeden Fall das Parkett.

Gandalf

Hallo,
ich geh mal davon aus, daß dir der Furnierboden aufgrund der geplanten Fußbodenheizung empfohlen worden ist. Ein Furnierboden ist nämlich meist dünner, was bei einer Fußbodenheizung Vorteile hat, da die Wärme besser abgegeben werden kann.
Einen richtigen Rat kann ich dir nicht geben, außer dich von gutem Fachpersonal beraten lassen. Und zwar ganz konkret, über den genauen Typ Heizung kombiniert mit dem genauen Typ Fußboden. Da gibt es nämlich viele Varianten, Dicken, Verlegearten usw.

Gruß ich_vogel

Hallo Werner,
Gandalf gab Dir hier bereits den entscheidenden Hinweis.
Parkett und selbst Mehrschichtparkett (frühere Bezeichnung: Fertigparkett) ist mit einem Furnierboden nicht zu vergleichen.
Diese Holz/Holzwerkstofftypen sind alle für die Verlegung auf einem Heizestrich geeignet.
Allerdings kommt man bei Furnierböden schnell an die Grenzen, wenn eine mittelstarke Frequentierung erfolgt oder gar noch frei laufende Haustiere die Wohngemeinschaft teilen.
Das (Echtholz)Furnier eines Furnierbodens hat meist nur eine Dicke von 0,15 bis 0,3mm, was eine Renovierung -wie auch bei den Laminatfußböden- unmöglich macht.
Man nutzt also, man verschleißt - und baut den Oberbelag nach Jahren zurück, entsorgt ihn notgedrungenermaßen.
Bei Parkett/Mehrschichtparkett ist das anders; man kann diese durch die größere Holz-Nutzschichtdicke mehrfach renovieren, heißt: Schleifen, grundieren, neu versiegeln.
Bei Furnierböden geht das keinesfalls!
Wenn Du also im Vorfeld Deines Einzuges ins neue Heim die Wahl hast, dann lasse ein Mehrschichtparkett oder ein Massivparkett flächig auf dem Estrich verkleben. Damit ist auch ein ordentlicher Wärmeübergang Estrich/Parkett sichergestellt.
-.-.-.-.-.-.-
Gruß: Klaus

Hallo,
wir haben ein geklebtes Fertigparkett, Kirsche. Ist relativ weich weswegen da schnell Dallen etc. drin sind. Ich würde heute einen Furnierboden wählen, hat mein Bruder gemacht. Ist deutlich härter, günstiger, abschleifen kostet in etwa soviel wie einen Furnierboden verlegen und wahrscheinlich will man dann eh einen anderen was mit dem Furnierboden dann nicht weh tut.
Gruß
Stefan

Hi,

die Preise für einen Parkettboden in Kirsche werden vermutlich wesentlich höher liegen als beim Furnier.

Vorteile Furnier:
Die Verwendung edler Hölzer wie Kirsche oder Nussbaum ist möglich, die beispielsweise als Massivparkett kaum zu bezahlen wären. Eine widerstandsfähige Versiegelung schützt das Furnier. Eine oft schon eingearbeitete Trittschalldämmung aus Kork reduziert Geräusche.

Nachteile:
Furnierfußboden besitzt nur eine dünne Nutzschicht aus ca. 0,5 mm Echtholz und kann daher nicht abgeschliffen werden.

Vorteile Parkett:
Dieser Bodenbelag ist im Vergleich zu anderen zwar relativ teuer, allerdings muss man den Preis für Parkett oder Dielen im Zusammenhang mit deren Langlebigkeit sehen: Das Material lässt sich schließlich mehrfach abschleifen und hält mehrere Generationen lang. Ist die Oberfläche gewachst oder geölt, lässt sie sich auch partiell ausbessern.

Nachteile Parkett:
Teures Material

Fußbodenheizung:
Massivparkett wird mit dem Untergrund verklebt. Der Wärmedurchlass ist dadurch etwas besser als bei schwimmender Verlegung. Wer Dielen auslegen will, sollte sie ebenfalls fest verkleben (oder schwimmend verlegen, was jedoch nur mit speziellen Massivdielen geht – Herstellerhinweise beachten). Die Montage auf Kanthölzern ist nicht empfehlenswert, da zu viel Wärme im Zwischenraum verloren ginge. Auch die Gesamtstärke des Belags spielt eine Rolle – je dicker, desto ungünstiger für die Wärmeübertragung. Und schließlich: Hartholz wie Eiche oder Kirsche eignen sich auf Grund seines Quell- und Schwindverhaltens besser als Weichholz wie Buche oder Ahorn.

Furnierboden leitet auf Grund seiner dünnen Schichten die Wärme wesentlich besser an die Oberfläche als ein Parkettboden.

Holz und Laminat mit Holzdekor sehen warm und wohnlich aus. Damit sie auch richtig warm werden, muss man hier auf einen möglichst niedrigen Wärmedurchlasswiderstand achten. Denn Holz ist ein guter Dämmstoff, sein Wärmedurchlasswiderstand ist vergleichsweise hoch (bzw. höher als der von Fliesen, Läufern oder Kunststoff).

Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie der Boden verlegt wird. Ohne Fußbodenheizung ist es bei Laminat und Fertigparkett keine Frage: die Verlegung erfolgt schwimmend. Bei einer Fußbodenheizung geht dies jedoch mit einer höheren Trägheit der Wärmeübertragung einher: Durch den Luftraum zwischen Belag und Estrich liegt der Wärmedurchlasswiderstand höher als bei einer vollflächigen Verklebung. Sofern der Hersteller dies vorsieht, sollte man hinsichtlich der Heizkosten also auch Laminat und Fertigparkett vollflächig verkleben. Dies kann jedoch ebenso nachteilig sein. Bei einer schwimmenden Verlegung schwindet und dehnt sich der Boden insgesamt, bei einer Verklebung erfolgt dies elementweise. Entsprechend können bei einem vollflächig verklebten Hartbelag größere Fugen entstehen.
Dabei wiederum spielt auch die Holzart eine große Rolle: Je weicher ein Holz ist, desto mehr kann es schwinden und sich ausdehnen. Eiche, Kirsche, Nussbaum, Merbau oder Bambus sind deshalb besser geeignet als weiche Holzarten wie Buche und Ahorn.

Hier einmal ein paar Dielen- und Furnierbodensorten inklusive Preisen im Überblick: http://www.selbst.de/bauen-renovieren-artikel/wand-b…

Was haltet ihr von Laminat als Alternative? Es ist günstig, vielfältig und lässt sich auf Fußbodenheizungen verlegen…?

Viel Erfolg!

Das Team von http://www.selbst.de - Infos rund ums Heimwerken, Renovieren, Dekorieren, Haus & Garten!