Parkettboden woelbt sich

Hallo,
fuer eventuelle Antworten bis spaetestens Dienstag (30.10.)waere ich sehr dankbar.

Zur Vorgeschichte:
Ich bin selbst kein richtiger Tischler, hatte aber bis anfang des Monats einen angestellt. Dieser verlegte vor etwa einem Jahr bei einem Kunden in einem grossen Raum (etwa 10 x 5 m) ein „schwimmendes Parkett“(ich bin mir nicht sicher, ob das auf deutsch so heisst; auf franzoesisch heisst es „parquet flottant“; gemeint ist jedenfalls ein Bodenbelag bei dem die einzelnen Bretter mit Nut und Feder untereinander verleimt werden, dieser Holzboden aber insgesammt lose auf dem Untergrund liegt; das Holz besteht aus 5mm Massifholz verbunden mit 10mm Pressholz). Nun reklamiert der Kunde, dass sich sein Boden an unterschiedlichen Stellen stark aufwoelbt. Es liegt wahrscheinlich daran, dass mein Tischler beim Verlegen zuwenig Spiel zu den Waenden gelassen hatte.

Ich habe dem Kunden Geld geboten, ich habe versucht eine Tischlerei in der Naehe des Kunden zu finden (er wohnt auchnoch 2 Autostunden von mir entfernt), die den Schaden beheben koennte… -Es half alles nichts, am Mittwoch muss ich selber hin und versuchen den gewoelbten Boden wieder plattzumachen.
Da ich wie gesagt kein Tischler bin, bereitet mir die Sache schon seit Tagen schalflose Naechte.

Wer har Erfahrung mit dem Problem? Wie bekomme ich die Wellen aus dem Boden?
Muss ich alle Fussleisten abnehmen, die natuerlich mit irgend so einem Superkleber bombenfest an der Wand haengen:frowning: und rund um das Zimmer das Spiel zwischen Wand und Holz erhoehen? Wenn ja, wie kann ich das machen? -ich komme doch mit keiner Machine (Stichsaege, Kreissaege, Oberfraese) so dicht an die Wand??
Gibts dafuer Spezialmaschinen oder muss ich da von Hand rumsaegen? Wird diese Action ueberhaupt etwas bringen und wenn ja, wird sich der Boden dann sofort wieder legen, oder dauert das ein paar Tage,Wochen,…?
Ja, ich weiss, viele Fragen, aber ich versuche vor Mittwoch ein Maximum an Informationen zu sammeln.

Gruss, Marcus

Hallo Marcus!

Möglicherweise liegt es „nur“ am fehlenden Abstand des Parkettbodens zur Wand. Wenn es ein gelernter Tischler ist, frage ich mich zwar, wie so etwas passieren kann, aber das ist ja hier nicht von Interesse.
Parkett sollte vor seiner Verarbeitung eine Zeit dort verbleiben, wo es verlegt werden soll, damit es sich erst an die Umgebungsbedingungen „gewöhnt“. Durch Luftfeuchtigkeit und Temperaturschwankungen verformt es sich (besonders Massivholzparkett). Es ist also möglich, daß nur durch das Absägen die Situation noch nicht verbessert wird, da die Elemente unter sich verzogen sind. Bei fachgerechter Verlegung sollte so etwas nicht vorkommen, deshalb kann ich dir nicht sagen, ob es technische Möglichkeiten gibt, das wieder „auszubügeln“ oder ob der Boden raus muß (so oft kommt das nicht vor :smile:. Da sollte sich vielleicht nochmal ein richtiger Tischler melden.

Gruß

Michael

Hallo Marcus,

kann es möglich sein, das der Boden nicht richtig behandelt wurde? Also unversiegeltes Parkett z.B. zu feucht saubergemacht wird, und das über Monate? War der Untergrund entsprechend vorbereitet (also trocken genug, Dämmschicht ok usw.)? War das verlegte Holz in Ordnung, war es aus einer Charge, Lagerung, Feuchtigkeit, alles ok (wie schon gesagt in den anderen Postings)? Fehler beim Heizen, wie wird geheizt (dauerhaft oder nur sporadisch, Fußbodenheizung oder Heizkörper)? Könnten alles Ursachen sein…

André

fuer eventuelle Antworten bis spaetestens Dienstag
(30.10.)waere ich sehr dankbar.

Zur Vorgeschichte:
Ich bin selbst kein richtiger Tischler, hatte aber bis anfang
des Monats einen angestellt. Dieser verlegte vor etwa einem
Jahr bei einem Kunden in einem grossen Raum (etwa 10 x 5 m)
ein „schwimmendes Parkett“(ich bin mir nicht sicher, ob das
auf deutsch so heisst; auf franzoesisch heisst es „parquet
flottant“; gemeint ist jedenfalls ein Bodenbelag bei dem die
einzelnen Bretter mit Nut und Feder untereinander verleimt
werden, dieser Holzboden aber insgesammt lose auf dem
Untergrund liegt; das Holz besteht aus 5mm Massifholz
verbunden mit 10mm Pressholz). Nun reklamiert der Kunde, dass
sich sein Boden an unterschiedlichen Stellen stark aufwoelbt.
Es liegt wahrscheinlich daran, dass mein Tischler beim
Verlegen zuwenig Spiel zu den Waenden gelassen hatte.

Ich habe dem Kunden Geld geboten, ich habe versucht eine
Tischlerei in der Naehe des Kunden zu finden (er wohnt
auchnoch 2 Autostunden von mir entfernt), die den Schaden
beheben koennte… -Es half alles nichts, am Mittwoch muss ich
selber hin und versuchen den gewoelbten Boden wieder
plattzumachen.
Da ich wie gesagt kein Tischler bin, bereitet mir die Sache
schon seit Tagen schalflose Naechte.

Wer har Erfahrung mit dem Problem? Wie bekomme ich die Wellen
aus dem Boden?
Muss ich alle Fussleisten abnehmen, die natuerlich mit irgend
so einem Superkleber bombenfest an der Wand haengen:frowning: und
rund um das Zimmer das Spiel zwischen Wand und Holz erhoehen?
Wenn ja, wie kann ich das machen? -ich komme doch mit keiner
Machine (Stichsaege, Kreissaege, Oberfraese) so dicht an die
Wand??
Gibts dafuer Spezialmaschinen oder muss ich da von Hand
rumsaegen? Wird diese Action ueberhaupt etwas bringen und wenn
ja, wird sich der Boden dann sofort wieder legen, oder dauert
das ein paar Tage,Wochen,…?
Ja, ich weiss, viele Fragen, aber ich versuche vor Mittwoch
ein Maximum an Informationen zu sammeln.

Gruss, Marcus

Hallo André,

kann es möglich sein, das der Boden nicht richtig behandelt
wurde? Also unversiegeltes Parkett z.B. zu feucht
saubergemacht wird, und das über Monate? War der Untergrund
entsprechend vorbereitet (also trocken genug, Dämmschicht ok
usw.)? War das verlegte Holz in Ordnung, war es aus einer
Charge, Lagerung, Feuchtigkeit, alles ok (wie schon gesagt in
den anderen Postings)? Fehler beim Heizen, wie wird geheizt
(dauerhaft oder nur sporadisch, Fußbodenheizung oder
Heizkörper)? Könnten alles Ursachen sein…

Das kann natuerlich alles moeglich sein, aber wie soll ich das heute nachpruefen oder sogar beweisen?
Der Kunde sagt, dass das Parkett vor dem Verlegen drinnen gelagert wurde, dass er es normal reinigt und normal heitzt.
Mein Ex-Tischler sagt, das Holz lagerte im Garten und er haette seinerzeit ausreichend Spiel gelassen. Was soll ich da machen? Manchmal denke ich, dass ich einfach zu wenig Schwein bin; aber so ist es nunmal. Ich kann den Kunden nicht sitzen lassen und es ist heute auch nicht mein Ziel, anhand einer Expertengruppe zu beweisen, dass entweder mein Ex-Tischler oder der Kunde luegt.
Ich will keinen Krieg (denn mein Anwalt gewann zwar den letzten Streit fuer mich, legte mir anschliessend aber eine Rechnung vor, die mich wuenschen liess diesen Streit nie begonnen zu haben)- ich will mein Problem nur so schnell wie moeglich loswerden - und wenn mich das drei kostenlose Arbeitstage kostet.

Gruss, Marcus

Hier ist er der „richtige“ Tischler:
Als erstes ist es unerläßlch, daß du alle Fußleisten abmachst. Am besten oberhalb mit einem Teppichmesser einschneiden und dann mit einem Zulaeklotz die Dinger von der Wand hebeln. Wachskitt nicht vergessen mitzunehmen. Spätestens dann siehst du ja, ob es am Wandabstand liegt. Bis jetzt habe ich es nur erlebt, daß an den Türen der Abstand zu klein war (wegen der Optik) und da mußten wir auch mal nachbessern, weil der Boden sich wöllbte.
Besorge dir eine Lamellofräße (die von ELU ist besser geeignet als die echte von Lamello ) und fräße den Wandabstand nach. Lege alle Werkzeugkisten auf den „Berg“. Dann mit Kleber und Schußapparat oder Nägeln die Fußleisten wieder rann, Kaffee trinken , Hände schütteln , heimgehen, gut fühlen.

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Hallo Michèle,

Hier ist er der „richtige“ Tischler:

Ist das so ein Maennerberuf, dass das Wort Tischlerin sich nie durchsetzte?

Du hast mir mit Deiner Antwort sehr geholfen. Ich habe sogar diese Lamellomaschine und benutzte sie heute (zum ersten Mal) um Deinen Tip auszuprobieren - Es funktioniert problemlos! Ich kann damit alles was dichter als 11mm an der Wand ist einfach wegfraesen - super.
Also vielen Dank, ich hoffe es wird am Mittwoch wirklich so ausgehen, wie Du es abschliessend beschrieben hast (… heimgehen, gutfuehlen)

Gruss, Marcus

P.S. Ich suche z.Zt. einen neuen Tischler (oder eben eine Tischlerin) Dein Vorname klingt franzoesisch - sprichst Du franzoesisch? Hast Du Lust in Paris zu arbeiten? (wenn ja, maile mir)

Als erstes ist es unerläßlch, daß du alle Fußleisten abmachst.
Am besten oberhalb mit einem Teppichmesser einschneiden und
dann mit einem Zulaeklotz die Dinger von der Wand hebeln.
Wachskitt nicht vergessen mitzunehmen. Spätestens dann siehst
du ja, ob es am Wandabstand liegt. Bis jetzt habe ich es nur
erlebt, daß an den Türen der Abstand zu klein war (wegen der
Optik) und da mußten wir auch mal nachbessern, weil der Boden
sich wöllbte.
Besorge dir eine Lamellofräße (die von ELU ist besser geeignet
als die echte von Lamello ) und fräße den Wandabstand nach.
Lege alle Werkzeugkisten auf den „Berg“. Dann mit Kleber und
Schußapparat oder Nägeln die Fußleisten wieder rann, Kaffee
trinken , Hände schütteln , heimgehen, gut fühlen.

Hallo,

es liegt mit Sicherheit am fehlenden Wandabstand.
Einzige Möglichkeit, Fußleisten weg, Schattenfugensäge besorgen,
nachschneiden, Fußleisten wieder dran und du bist aus dem Schneider.
MfG
Ole (Tischler)

Hallo Ole,

es liegt mit Sicherheit am fehlenden Wandabstand.
Einzige Möglichkeit, Fußleisten weg, Schattenfugensäge
besorgen,
nachschneiden, Fußleisten wieder dran und du bist aus dem
Schneider.

Ich danke auch Dir fuer Deine Antwort, aber was zum Teufel ist eine „Schattenfugensaege“? Meinst Du nicht auch (bitte,bitte) dass es die „Lamellomaschine“, die Michèle unten empfohlen hatte schaffen koennte?
Gruss, Marcus

Hallo Markus
eine Schattenfugensäge ist handlicher als eine Lamellofräse, da du bei der Lamellofräse während der ganzen Zeit den Fräser aus der Maschine drücken mußt. Bei der Schattenfugensäge kuckt das Sägeblatt wie bei der Handkreissäge unten raus und du kannst die Schnitttiefe genau einstellen, was bei der Lamellofräse ein bisschen umständlich ist. Ich würde auf jeden Fall eine Schattenfugensäge empfehlen.

Viel Glück und schöne Grüße

Ole

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