Parkettverlegen auf Fußbodenheizung

Hallo Experten, folgende Frage:
Wir haben eine Wohnung von einem Bauträger erworben. Diese ist komplett mit Fussbodenheizung ausgestattet. Vom Parkettleger haben wir uns dann ein Parkett ausgesucht (Eiche lackiert von Haro). Auf die Möglichkeit von unterschiedlichen Verlegearten (schwimmend oder verklebt) wurden wir überhaupt nicht hingewiesen. Die Verlegung erfolgte schließlich schwimmend. Nun unser Problem: Es knackt und knarrt! Vor allem in Räumen, in denen nicht so viele Möbel stehen, führt jeder Schritt zu einem Knacken des Bodens. Man hat uns gesagt, dass dies nach einer Zeit aufhören würde, so richtig kann ich aber nicht daran glauben. Nachdem wir nun fleißig im Netz recherchiert haben, sind wir der Meinung, dass sich Fussbodenheizung und schwimmende Verlegung ohnehin nicht wirklich vertragen. In 90 Prozent aller Quellen wird davon abgeraten. Ein weiteres Problem in diesem Fall ist auch die schlechtere Wärmeübertragung, was wiederum zu höheren Heizkosten führen kann.
Nun die großen Fragen: Was können wir tun? Wurden wir hier falsch beraten? Muss der Bauträger etwas gegen das Knacken übernehmen? Müssen wir damit leben? Was können wir tun?

Vielleicht kennt jemand von Euch ähnlich gelagerte Fälle.

Vielen Dank im Voraus!!!

Marc

Hallo

Ansprechpartner wäre derjenige der den Boden verlegt hat, denn dieser ist der Experte und MUSS wissen was geeignet ist wenn er die Örtlichkeiten kennt.
Natürlich ist die Wärmeübertagung schlechter, aber es kommt nur zu einer Verzögerung der Übertagung aber zu keinen höheren Heizkosten, denn wenn alles richtig ausgeführt wurde, kommt die Wärme so oder so dort an wo sie hin soll.
Persönlich bin ich zudem kein Freund von Holz- oder Teppichbelägen bei Böden mit Fussbodenheizung, Fliesen sind da wesentlich unproblematischer.
Würde mal schauen ob ihr noch einen Experten hier findet der sich explizit mit Bodenbelägen auskennt.

MfG
Nelsont

Hallo Marc,
sicher ist mir das von Dir beschriebene Problem bekannt.
Woran es letztendlich liegt, kann ich aus der Distanz heraus nicht sagen. Dazu fehlen mir zuviele Informationen.
Zunächst einmal zum Thema Fußbodenheizung und Parkett:
die heute auf dem Markt befindlichen Mehrschichtparketttypen sind meistens für die schwimmende (damit lose) Verlegung wie auch für eine vollflächige Verklebung auf dem Estrich geeignet. Ich schaue einfach einmal in das entsprechende Produktdatenblatt des Mehrschichtparketts und du wirst diese Information hieraus schnell entnehmen können. Sicher ist es so, dass aufgrund des Luftpolsters, welches sich bei schwimmende Verlegung unter den Mehrschichtparkett-Elementen befindet, der Wärmeübergang nicht so optimal wie bei einer vollflächigen Verklebung. Dennoch sollte es auch bei schwimmende Verlegung ausreichen, ohne Erhöhung der Vorlauftemperatur eine wunschgemäße Raumtemperatur zu erzielen.

Nun unser Problem: Es knackt und knarrt! Vor allem in Räumen, in denen nicht so viele Möbel stehen (…)

Das Parkett vielmehr die Parkettebene steht möglicherweise unter Spannung. Das kann dadurch resultieren, dass die während der Verlegung eingebrachte Randfuge (10 mm) nicht mehr vorhanden ist oder aber (eine völlig andere Richtung) die Materialkombination des Mehrschichtparketts wurde durch den Hersteller ungünstig gewählt, so dass es Verformungen gibt, welche sich durch (knarrende) Bewegung in der leimlosen Verriegelung nun bemerkbar macht.
Letztendlich ist die Ursache für Dich jedoch bedeutungslos! Ein Parkett, welches beim Begehen bzw. bei Druckbeaufschlagung zu starken Geräuschentwick-lungen neigt, weicht von dem, was als üblich zu bezeichnende ist, ab. Damit musste der Verbraucher (in diesem Falle Du) beim Kauf nicht rechnen.
Das bedeutet, dass Du gegenüber dem Bauträger eine schriftliche Mängelrüge formulieren musst, in welchem der Mangel beschrieben wird. Gleichzeitig solltest du eine Create Frist (beispielsweise 4 Wochen) setzen, bis der Mangel durch den Bauträger behoben sein soll.
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„Fleißig im Netz zu recherchieren“ ist zwar eine löbliche Angelegenheit, es schließt jedoch nicht aus, dass man sich dennoch in seiner Ansicht auf dem gemeinschaftlich begangenen Holzweg befindet.
Noch einmal in aller Deutlichkeit: die Verklebung von Parkett auf einem Estrich bringt gewisse Vorteile mit sich; gegen eine schwimmende Verlegung spricht jedoch auch nichts. Die Fußbodenheizung kann bei einer Untertrocknung des Parkettfussbodens durchaus dazu führen, dass sich die Elemente verwerfen/verformen und dadurch in der leimlosen Verriegelung knarren.
Der Sachverständige würde beispielsweise die Holzfeuchtigkeit messen und daraus seine Rückschlüsse ziehen. So könnte es beispielsweise bei einer Untertrocknung des Holzwerkstoffs als Ursache für die Verformungen bzw. Spannungen (und hier liegt die Verantwortung ganz klar beim Nutzer bzw. Eigentümer, denn der hat auf ein geeignetes Raumklima zu achten) zu einem „Eigentor“ kommen.
Du kennst möglicherweise an dieser Stelle, dass die Sache nun doch nicht so einfach ist, wie sie sich möglicherweise auf den 1. Blick darstellen wird.
Nur wenn alle Informationen, die teilweise nur der Sachverständige vor Ort zu erkennen vermag, zusammen getragen und in die richtige Reihenfolge gebracht bewertet werden können, nur dann ist eine konkrete Aussage zwischen Ursache und Wirkung (für die Knarrgeräusche) möglich.
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Ich hoffe dennoch, dass ich Dir mit diesen Informationen einen kleinen Anhaltspunkt geben konnte und verbleibe mit freundlichem Gruß: Klaus

Hallo Marc,

im wesentlichen haben Sie die Dinge schon richtig zusammengefasst. Es ist auf jeden Fall besser den Boden bei Fussbodenheizung zu verkleben - aus genannten Gründen. An dieser Stelle muss ich aber aussteigen - aus rechtlichen Gründen. Ich würde empfehlen mich an die Handwerkskammer zu wenden und nach einer unabhängigen Meinung zu fragen wie es jetzt weitergehen soll, was zu tun ist.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen

Moin Marc!
Was du richtig erkannt hast habe ich in deinem Bericht gelesen. Fertigparkett schwimmend auf Fussbodenheizung ist ein No Go. In so einem Fall muss das Parkett vollflächig mit einem für Fussbodenheizung geeignetem Kleber vollflächig verklebt werden.
Klar, durch eine schwimmende verlegung womöglich noch mit Trittschalldämmung befinden sich zwischen Estrich und Parkett 2 Luftkammern. Also sehr gut isoliert.
Das knacken und Knarren wird immer wieder auftreten. Denn bei Heizperiodenwechsel quillt und schrumpft das Holz mit der Feuchtigkeitsauf- und abnahme.
Um ggf. rechtliche Schritte einzuhalten kannst du einmal mehrere Parkettleger befragen oder einen Gutachter für Holz und Parkett bemühen.
Gruß
Martin

Lieber Marc,
zu der richtigen oder falschen Beratung kann ich keine Stellung nehmen, da mir zu wenig Informationen der verwendeten Materialien vorliegen. Aber:

  1. Abhängig von Zeit- und Intensitätsintervallen wird das Parkett ständig different mit Wärme oder Abkühlung versorgt, so dass das natürliche Dehnverhalten (Verkürzung oder Verlängerung des Stoffes) ständig in Bewegung ist. Man nennt das auch das „Arbeiten“ des Materials.
  2. Deshalb muß bei der Verlegung des Parketts ein Abstand von 5 bsi 15 mm abhängig von der Größe der Parkettfläche eingehalten werden und zwar der zum Anschluss an den Innenputz der Wände. Ist das nicht der Fall kann sich das Parkett nicht dehnen und es wird sich aufwölben und unter Knarren und Knacken gegeneinander reiben bei jedem Schritt.
  3. Nehmen Sie eine ALU-Waage 1.00 oder 2.00 m zur Hand und Prüfen Sie die Parkettfläche auf Unebenheiten. Diese dürfen 3 bis 6/9 mm betragen, abhängig von der Größe des Parkettbelages.
  4. Entfernen Sie an den Stellen, die besonders auffällig sind, die Sockelleisten und prüfen Sie, ob die Abstände zum Innenputz eingehalten sind oder ob der Parkettboden sogar in den Putz eindrückt.
  5. Sollte dies der Fall sein (kein Abstand) liegt ein eindeutiger Verarbeitungsmangel vor.
    MfG
    Peter Schwedler
    www.baumeister-schwedler.de

Hallo, ich glaube mit dem knacken muss man leben
Mfg
Gerald

hallo, das ist wohl eher eine juristische sache. da muß man ganz genau schauen, was besprochen, bzw. schriftlich vereinbart wurde.

meine persönliche (aber nicht juristisch abgesicherte) meinung dazu:

ich denke, letztendlich muß wohl der bauträger oder der parkettleger dafür gradestehen, da er den kunden optimal beraten muß, vor-und nach-teile kennen sollte, um dann die beste lösung zu finden.

da wird sich aber jeder rausreden wollen, ich würde einfach auf mängelbeseitigung bestehen.

viel erfolg,

mfg,
kalle

Hallo Marc,
ich habe anfang des jahres eine komplette sanierung des bodens (pitch pinie) durchgeführt.Allerdings ohne bodenheizung.Das boden knackt fast in jede zimmer(habe ich auch erwartet).aber eine neue esche parket auf bio papier-trittpannelen gelegt.Ich kan nur sagen das hier entschtehen keine knacks oder irgendwelche tone.Ich bin der meinung das du wirklich ein pech hast.es könnte mehreren ürsachen sein: 1) haro parket ist n.i.O, oder die unterkonstruktion ist n.i. O.,Hier würde ich eine Baugutachter einschalten.Sonst soltest du sich gewonen wie ich in „altbauatmosfere“ zu wohnen.

Grüße,
Bernard