Hallo Marc,
sicher ist mir das von Dir beschriebene Problem bekannt.
Woran es letztendlich liegt, kann ich aus der Distanz heraus nicht sagen. Dazu fehlen mir zuviele Informationen.
Zunächst einmal zum Thema Fußbodenheizung und Parkett:
die heute auf dem Markt befindlichen Mehrschichtparketttypen sind meistens für die schwimmende (damit lose) Verlegung wie auch für eine vollflächige Verklebung auf dem Estrich geeignet. Ich schaue einfach einmal in das entsprechende Produktdatenblatt des Mehrschichtparketts und du wirst diese Information hieraus schnell entnehmen können. Sicher ist es so, dass aufgrund des Luftpolsters, welches sich bei schwimmende Verlegung unter den Mehrschichtparkett-Elementen befindet, der Wärmeübergang nicht so optimal wie bei einer vollflächigen Verklebung. Dennoch sollte es auch bei schwimmende Verlegung ausreichen, ohne Erhöhung der Vorlauftemperatur eine wunschgemäße Raumtemperatur zu erzielen.
Nun unser Problem: Es knackt und knarrt! Vor allem in Räumen, in denen nicht so viele Möbel stehen (…)
Das Parkett vielmehr die Parkettebene steht möglicherweise unter Spannung. Das kann dadurch resultieren, dass die während der Verlegung eingebrachte Randfuge (10 mm) nicht mehr vorhanden ist oder aber (eine völlig andere Richtung) die Materialkombination des Mehrschichtparketts wurde durch den Hersteller ungünstig gewählt, so dass es Verformungen gibt, welche sich durch (knarrende) Bewegung in der leimlosen Verriegelung nun bemerkbar macht.
Letztendlich ist die Ursache für Dich jedoch bedeutungslos! Ein Parkett, welches beim Begehen bzw. bei Druckbeaufschlagung zu starken Geräuschentwick-lungen neigt, weicht von dem, was als üblich zu bezeichnende ist, ab. Damit musste der Verbraucher (in diesem Falle Du) beim Kauf nicht rechnen.
Das bedeutet, dass Du gegenüber dem Bauträger eine schriftliche Mängelrüge formulieren musst, in welchem der Mangel beschrieben wird. Gleichzeitig solltest du eine Create Frist (beispielsweise 4 Wochen) setzen, bis der Mangel durch den Bauträger behoben sein soll.
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„Fleißig im Netz zu recherchieren“ ist zwar eine löbliche Angelegenheit, es schließt jedoch nicht aus, dass man sich dennoch in seiner Ansicht auf dem gemeinschaftlich begangenen Holzweg befindet.
Noch einmal in aller Deutlichkeit: die Verklebung von Parkett auf einem Estrich bringt gewisse Vorteile mit sich; gegen eine schwimmende Verlegung spricht jedoch auch nichts. Die Fußbodenheizung kann bei einer Untertrocknung des Parkettfussbodens durchaus dazu führen, dass sich die Elemente verwerfen/verformen und dadurch in der leimlosen Verriegelung knarren.
Der Sachverständige würde beispielsweise die Holzfeuchtigkeit messen und daraus seine Rückschlüsse ziehen. So könnte es beispielsweise bei einer Untertrocknung des Holzwerkstoffs als Ursache für die Verformungen bzw. Spannungen (und hier liegt die Verantwortung ganz klar beim Nutzer bzw. Eigentümer, denn der hat auf ein geeignetes Raumklima zu achten) zu einem „Eigentor“ kommen.
Du kennst möglicherweise an dieser Stelle, dass die Sache nun doch nicht so einfach ist, wie sie sich möglicherweise auf den 1. Blick darstellen wird.
Nur wenn alle Informationen, die teilweise nur der Sachverständige vor Ort zu erkennen vermag, zusammen getragen und in die richtige Reihenfolge gebracht bewertet werden können, nur dann ist eine konkrete Aussage zwischen Ursache und Wirkung (für die Knarrgeräusche) möglich.
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Ich hoffe dennoch, dass ich Dir mit diesen Informationen einen kleinen Anhaltspunkt geben konnte und verbleibe mit freundlichem Gruß: Klaus