Hallo, Experten!
Die Münchner Ausstellung zu P. (Alte Pinakothek) ist der Versuch einer Beweisführung, dass das dort befindliche und seit dem 19. Jh. dem P. abgesprochene Bild („Maria mit dem Kind und einem Mönch“) doch diesem Maler zu Recht zuzuschreiben ist.
Mich interessiert, ob diese Beweisführung durch Bildparallelen in diesem Fall die Fachwelt überzeugt.
Mit dem besten Dank!
Hannes
Hallo hannes,
zumindest der Teil der Fachwelt, der diese Ausstellung initiiert hat und kunstwissenschaftlich begleitet, ist von der Parmigianino-Zuschreibung überzeugt und begründet dies auch schriftlich im Ausstellungskatalog.
Dazu ein Zitat aus:
http://www.lycos.de/1001stadt/story_objekt.html,i_6…
„Neue, im Katalog erstmals publizierte Forschungen belegen, dass die alte überlieferte Zuschreibung des kleinen Tafelbildes in der Alten Pinakothek an Parmigianino berechtigt ist. Um diese These zu prüfen und für den Besucher nachvollziehbar zu machen, versammelt die Ausstellung ausgewählte Zeichnungen und Gemälde des Meisters und seines Nachfolgers Bedoli. Sie erörtert auf dieser Grundlage die Zuschreibung, Provenienz und Maltechnik des Münchner Bildes sowie seine Stellung im Gesamtwerk Parmigianinos.“
Und:
„Ausstellungskatalog der Staatlichen Graphischen Sammlung München:
»Parmigianino und sein Kreis – Druckgraphik aus der Sammlung
Baselitz«, hg. v. der Staatlichen Graphischen Sammlung München,
Autor Achim Gnann.
212 Seiten, 58 Abb. in Farbe und 67 in Duplex,
Hatje Cantz, ISBN 978-3-7757-2034-2 Buch anschauen.
Preis ca. 29 Euro“
Ob auch andere Wissenschaftler diese Beweisführung anerkennen, wird eine noch folgende Debatte zeigen, die dann aber fast ausschließlich in akademischen Fachzeitschriften geführt und zu lesen sein wird.
Freundliche Grüße
rotmarder
Hallo, Experten!
Die Münchner Ausstellung zu P. (Alte Pinakothek) ist …
zumindest der Teil der Fachwelt, der diese Ausstellung
initiiert hat und kunstwissenschaftlich begleitet, ist von der
Parmigianino-Zuschreibung überzeugt und begründet dies auch
Hallo und danke,
rotmarder!
Dies eben ist das Problem.
Nach dem Besuch der Ausstellung und dem Studium des Katalogs weiß ich ja immer noch nicht, ob nicht die Auswahl der Parallel- und Kontrastbilder zum Parmigianino evtl. so parteiisch ist, dass die Beweisführung plausibel erscheinen muss.
Du verstehst: Ich bin keine Fachmann auf diesem Gebiet, wüsste aber eben gern darüber bescheid. Kennst du da schon irgendeine kritische Stimme zu dieser Angelegenheit?
Schönen Gruß!
Hannes
Hallo Hannes,
es geht hier um eine hochspezialisierte Fachdiskussion, die -wenn ich es mal kriminalistisch angehen darf- zur Zeit keinen eindeutigen Täter hergibt, bei dem die Zeugen verstorben sind, keine andere Spur -wie z.B. eine Briefaufzeichnung- existiert und man so nur auf Indizien angewiesen ist.
Um zu erfahren, ob es bereits Anfechtungen der Katalogaussagen gibt, müsste man Kontakt zu kunsthistorischen Uni-Fakultäten haben, eine kostspielige akademische Fachzeitschrift abonnieren (habe ich nicht mehr, siehe ViKa) oder einfach im Museum anrufen (worüber die bei ihren soeben frisch gewonnenen Erkenntnissen nicht in Jubel ausbrechen dürften).
Mehr als Indizien und Rückschlüsse durch Vergleiche haben die Kunsthistoriker in diesem Fall nicht zur Verfügung. Die Quellenlage lässt nichts anderes zu, als die Anzahl der Fragezeichen weiter zu reduzieren. Aber das ist ja auch schon ein Fortschritt.
Freundliche Grüße
rotmarder
Dies eben ist das Problem.
Nach dem Besuch der Ausstellung und dem Studium des Katalogs …
Hallo,
rotmarder!
Ich danke sehr für deine prompten und hilfreichen Antworten!
Bis wiedermal!
Schönen Gruß!
Hannes