Paroxat - Angst vor Nebenwirkung

Hallo,

wenn man Angst vor einer bestimmten Nebenwirkung bei einem Medikament hat,
das man zum ersten mal über einen längeren Zeitraum (12 Monate) nehmen soll,
kriegt man nun diese Nebenwirkung eventuell noch schneller, weil der Kopf nun denkt
das man es so oder so kriegt, weil man eben Angst davor hat? Im Internet les ich bei
fast jedem Erfahrungsbericht das diese Nebenwirkung auftritt. Auf der Packungsbeilage
ist es mit „Sehr häufig“ aufgeführt, was heißt 1 von 10 hat es. Im Internet bei den
Erfahrungen schreibt natürlich auch jeder nur das schlechte hin, und man weiß nicht wieviele
Gute es gibt, bei denen die Nebenwirkung nich war. Bin nun total verunsichert und hab
ein sehr komisches Gefühl das Medikament zu nehmen. Habe sie bisher nicht genommen,
hab das Rezept von meinem Arzt aber schon.

Es handelt sich um „Paroxat - 10 mg Tabletten“ die Tagesdosis wird rangetastet und von mir
selbst erhöht. Ziel ist ca 20 mg pro Tag. Was zwei Tabletten entspricht.

Ich taste mich zuerst 7 Tage mit einer halben Tablette ran, und gucke ob ich Nebenwirkungen wie
Schwindel, Übelkeit etc habe, wenn das hinhaut, nehm ich die nächste Woche, eine ganze, und dann
wieder 7 Tage testen wie der Körper reagiert. und das eben so lang bis es 2 Tabletten sind, und diese
Dosis soll ich dann halten.

Die Nebenwirkung vor der ich Angst habe ist "Sexueller Unlust, Orgasmusprobleme, Potenzprobleme etc Libido-verlust… "
Es hat natürlich einen Grund das ich dieses Medikamet verschrieben bekommen habe, und ich möchte micht nicht
entscheiden müssen um durch das Medikamet „Glücklich“ zu sein, aber dafür diese Nebenwirkungen zu haben. Ich habe
eine Freundin, mit der ich sexuell sehr aktiv bin, und nicht auf das verzichten möchte.

Ich weiß das nur 1 von 10 das bekommt, trotzdem is die Angst dort, und ich fühl mich schon vor Einnahme dieses Medikamets
unsicher und unwohl :-/

Ich, männlich, 25 Jahre alt, ca 85 kg. Habe keine anderen Medikamente die ich einnehme, und auch keine Erkrankungen die ich nennen kann.

Was sagt der Arzt?
Hi!
Hast mal über Deine Angst mit dem verschreibenden Arzt gesprochen?

Also ich meine, da sind eben -wie fast immer- Wirkung und Nebenwirkung gegeneinander abzuwägen.
Was spricht dagegen, das mal zu probieren? Oder ist von Nebenwirkungen die Rede, die dauerhaft erhalten bleiben, wenn man das Medikament absetzt?

Ich selbst habe Paroxat, recht niedrig dosiert und sehr schlecht ärztlich begleitet ("das hat keine Nebenwirkungen sagte der Arzt, der es verschrieb, wohl, um mir eben keine Angst zu machen, womit er aber das Gegenteil bei mir erreichte) 1 Jahr genommen.
Und abgesetzt habe ich es ebenso schlecht begleitet: „Hören sie einfach auf, das zu nehmen“, von einem anderen Arzt.

Ich sehe das Medikament durchaus kritisch, eben weil es häufig so unkritisch verschrieben wird. Und weil ich einige Nebenwirkungen (z.B. 14 Tage Schwindel beim Absetzen, ich konnte kaum im Straßenverkehr laufen) am eigenen Leibe erlebt habe.
Mir wäre es lieber gewesen, es hätte jemand mit mir offen darüber gesprochen, anstatt die Sache runter zu spielen.

Die Nebenwirkung vor der ich Angst habe ist "Sexueller Unlust,
Orgasmusprobleme, Potenzprobleme etc Libido-verlust… "

Wusstest Du, dass auch eine Depression selbiges verursachen kann?

Es hat natürlich einen Grund das ich dieses Medikamet
verschrieben bekommen habe, und ich möchte micht nicht
entscheiden müssen um durch das Medikamet „Glücklich“ zu sein,
aber dafür diese Nebenwirkungen zu haben.

Was spricht gegen einen Versuch? Mit dem Wissen, dass Du es ja wieder absetzen kannst…
Und in enger BEgleitung durch einen Arzt deines Vertrauens.

Grüße
kernig

Hi Kernig,

ja ich hab etwas mit dem Arzt gesprochen, er meinte die KÖNNEN auftreten, müssen natürlich nicht und das jeder anders reagiert. Die Nebenwirkungen sind nicht dauerhaft, nur für den Zeitraum wo ich das Medikament einnehmen muss, und wenn das wirklich 1 Jahr ist, könnte ich bei der Nebenwirkung mit dem sexuellen nicht damit leben.

Der Arzt bei dem ich war, nicht mein Hausarzt, hatte nicht wirklich viel Zeit bzw ist nicht stark auf meine Fragen eingegangen obwohl ich ihm gesagt hab das ich sehr unsicher bin, er meinte dann wenn ich viel zu viel nehm das ich mich damit nicht umbringen könnte und außer schlecht und schwindel nicht viel passiert, ich muss die Dosis auch selbst testen und selbst rantasten. Beim Absetzen muss ich „ausgeschlichen“ werden hat er gesagt und wie beim rantesten langsam runter genommen werden die Dosis über ein paar Wochen.

Ich bin sexuell sehr aktiv und wenn meine Freundin (Fernbeziehung) über das Wochenende runter kommt, kann es schon mal bis zu 5 mal am Tag vorkommen das man es treibt… das möchte ich auf keinen Fall verlieren. Depression wurde bisher nicht genannt bei den Gesprächen, und hoffe natürlich das sich das dahin nicht entwickelt.
Wegen Übelkeit und Schwindel mach ich mir eigentlich keine Sorgen, nur wegen der sexuellen Unlust etc, weil das für mich sehr wichtig ist.

Ich denke aber auch wie du sagst das nix dagegen spricht es zu testen, es kann vorkommen, MUSS aber nicht. Solche Gedanken hasse ich und ich guck immer nach Warscheinlichkeiten.

Hatte mir das so vorgestellt das ich ja so oder so rantasten muss und erstmal nru ne halbe Tablette nehm, und wenn ich nach einer Woche keine Nebenwirkungen hab bzw ich mich wohl fühle, wird 1 woche lange ne ganze tablette genommen, das selbe spiel weiter mit 1,5 Tabletten, bis Ziel-Dosis 2 Tabletten, da kann ich ja schon bei den ersten 2-3 Wochen testen ob meine „Lust“ noch vorhanden ist.

Trotzdem ein blöder Gedanke… fühl mich da sehr unwohl mit dem Gedanken.

Was ist das größere Problem?
Hallo!

Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber der Arzt hat Dir die Medikamente bestimmt nicht *einfach so* verschrieben, sondern weil Du vermutlich ein anderes, echtes Problem hast.

Du selbst müsstest dann abwägen, ob das Problem vielleicht doch nicht so groß ist, oder ob Dein Sexualleben Dir einfach wichtiger ist.

Diese Frage kann Dir niemand hier beantworten, und Dein Arzt - egal wie gut er Dich kennt - auch nicht,

Angelika

2 Like

Hi Angelika,

nein du tritts mir nicht zu Nahe, keine Sorge. Aber wie bereits geschrieben ist mir mein Sexleben, so wie es ist, enorm wichtig. Mir bringt es nichts das andere Problem zu beseitigen, wenn dann dieses neue Problem, was mich sehr stark belastet dazu kommt.
Würde sofort das Medikamet wechseln, wenn diese bereits prohezeite Nebenwirkung auftreten sollte. Mein Arzt meinte eben das es sein KANN, und das löst in mir schon was aus „Ich hab Pech, bei mir is das bestimmt so“ und nun hab ich eben Bedenken das durch meinen Kopf der mir sagt „Diese Nebenwirkung kriegst du bestimmt“ das erst recht ausgelöst wird.

Hallo Fragewurm,

Würde sofort das Medikamet wechseln, wenn diese bereits
prohezeite Nebenwirkung auftreten sollte. Mein Arzt meinte
eben das es sein KANN, und das löst in mir schon was aus „Ich
hab Pech, bei mir is das bestimmt so“ und nun hab ich eben
Bedenken das durch meinen Kopf der mir sagt „Diese
Nebenwirkung kriegst du bestimmt“ das erst recht ausgelöst
wird.

Das ist dein grösstes Problem, was da ein deinem Kopf abgeht!

Mit dieser Einstellung kann man auch von einem Placebo Nebenwirkungen erhalten.

Bei mir ist es eher umgekehrt. Ich habe Wechselwirkungen der Medikamente, welch nicht üblich sind. Jede Änderung ist immer für alle eine Überraschung, manchmal zum guten und manchmal auch nicht.
Dafür bleibt das Leben spannend :wink:

MfG Peter(TOO)

1 Like

Hallo,

was spricht eigentlich dagegen, es erst mal auszuprobieren und zu sehen, ob es überhaupt zu diesen Nebenwirkungen kommt?
Gerade die von dir gefürchteten Nebenwirkungen gelten als vorübergehend.

Sollte es wirklich dauerhaft Probleme geben, kann man immer noch zu einem anderen Präparat wechseln. SSRI-Präparate gibt es viele.

Grüße
miamei

Hi miamei,

ja ich werde es testen. Habe gestern nochmal mit einem Arzt gesprochen, er meinte das diese von mir befürchtete Nebenwirkung eher bei älteren Leuten auftritt, mit „älter“ meinte er ab 40+ Aufwärts, wobei ich hier niemanden als Alt bezeichnen möchte, der 40+ ist :smile:
Er meinte mit meinem gesunden, 25 Jahren solle ich mir da eher keine Sorgen machen, und eher auf die anderen „kleineren“ Nebenwirkungen wie Schwindel, Kopfdrück und Schlecht werden beachten.

Das werde ich so machen.

Danke an alle :smile: