Hi,
eine These zum nachdenken:
„In einem bürgerlichen Wahlverein (Partei) gibt es einen Vorsitzenden und viele Masochisten.“
Was meint ihr dazu?
fragt:
Frank
Hi,
eine These zum nachdenken:
„In einem bürgerlichen Wahlverein (Partei) gibt es einen Vorsitzenden und viele Masochisten.“
Was meint ihr dazu?
fragt:
Frank
„In einem bürgerlichen Wahlverein (Partei) gibt es einen
Vorsitzenden und viele Masochisten.“
„Parteiungen“ sind ubiqitär, demnach muss es
etwas stammesgeschichtlich Relevantes sein.
Ich tippe auf: „Leithammel und Herde“, zum
Zwecke des Gut- und Sicher-Fühlens durch
sprichwörtliches „Dazugehören zu den Guten“.
Euer CMБ
„In einem bürgerlichen Wahlverein (Partei) gibt es einen
Vorsitzenden und viele Masochisten.“
Hi Frank,
wenn Du „bürgerlich“ wegstreichst, stimme ich zu. Im real existierenden Sozialismus war es nicht anders. (Vielleicht noch schlimmer - ich denke an die „Selbstkritik“ bei den Sowjets.)
Im übrigen kann man das auch sozialpsychologisch sehen, Du kennst ja vielleicht die Gruppen-Soziologie mit Alpha-Männchen, Beta (Spezialist) bis hin zum Omega (den letzten beißen die Hunde).
Gruss, Branden
gründet einen Wahlverein!
Der Spruch ist jedenfalls nicht von Marx und mich würde diese Logik stark verwundern.
„In einem bürgerlichen Wahlverein (Partei) gibt es einen
Vorsitzenden und viele Masochisten.“Hi Frank,
wenn Du „bürgerlich“ wegstreichst, stimme ich zu. Im real
existierenden Sozialismus war es nicht anders. (Vielleicht
noch schlimmer - ich denke an die „Selbstkritik“ bei den
Sowjets.)
Nein, das ist schon richtig. So ein Wahlverein hat was bürgerliches, genauso wie es der kleinbürgerliche Sozialismus materialistisch-metaphysischer Prägung damals war.
Denk bitte daran, daß die „Partei neuen Typus“ eine Erfindung Lenins war. Lenin war Revoluzzer, kein Philosoph.
Im übrigen kann man das auch sozialpsychologisch sehen, Du
kennst ja vielleicht die Gruppen-Soziologie mit
Alpha-Männchen, Beta (Spezialist) bis hin zum Omega (den
letzten beißen die Hunde).
Ja, manche Menschen sind eben auch nur Hunde :-#)
Gruß
Frank
Hi Branden,
Im übrigen kann man das auch sozialpsychologisch sehen, Du
kennst ja vielleicht die Gruppen-Soziologie mit
Alpha-Männchen, Beta (Spezialist) bis hin zum Omega (den
letzten beißen die Hunde).
Darauf wollte ich auch mehr hinaus. Es handelt sich um hierarschiche Organisationsformen. Diese haben immer den Nachteil, daß sie zwangsläufig von oben, also zentral dirigiert werden müssen.
Gibt es in der Natur eigentlich heterarschiche O-formen? Ich wüßte auf Anhieb nicht wo. Ein Vogelschwarm?
Gruß
Frank
Darauf wollte ich auch mehr hinaus. Es handelt sich um
hierarschiche Organisationsformen. Diese haben immer den
Nachteil, daß sie zwangsläufig von oben, also zentral
dirigiert werden müssen.
Das ist, lieber Frank, nur für diktatorische Systeme gültig.
In einem demokratischen Verein wird diese hierarchische Führung aber konstitutionell und regelmäßig durch die Basis legitimiert und konrolliert.
Übrigens läßt die Weglassung der Kontrollfunktion durch das Fußvolk tiefe Rückschlüsse auf Dein sozialistisch geprägtes Bewußtsein zu, aber das nur am Rande und ohne irgendwelche Wertung.
Gruß Eckard.
Darauf wollte ich auch mehr hinaus. Es handelt sich um
hierarschiche Organisationsformen. Diese haben immer den
Nachteil, daß sie zwangsläufig von oben, also zentral
dirigiert werden müssen.Das ist, lieber Frank, nur für diktatorische Systeme gültig.
In einem demokratischen Verein wird diese hierarchische
Führung aber konstitutionell und regelmäßig durch die Basis
legitimiert und konrolliert.Übrigens läßt die Weglassung der Kontrollfunktion durch das
Fußvolk tiefe Rückschlüsse auf Dein sozialistisch geprägtes
Bewußtsein zu, aber das nur am Rande und ohne irgendwelche
Wertung.
Das ist aber ziemlicher Unsinn, den du erzählst, sorry. Lies bitta mal genauer, was du schreibst ist wirklich alles falsch.
Dirigiert werden muß sie immer von oben, das hat nix mit Kontrolle zu tun. Du kannst auch alle 5 Min. den Chef auswechseln. Aber darum gings nicht, die Frage war nach heterarschichen O-formen.
Welchen Erfolg bringen Kontrollen, wenn der Boss eh nach objektiven Zwängen sein Handeln ausrichten muß?
Was hat eine Parteikritik mit „sozialistisch“ zu tun?
Gruß
Frank
Hallo, Frank,
ohne das jetzt zum endlosen Dialog werden lassen zu wollen …
Welchen Erfolg bringen Kontrollen, wenn der Boss eh nach
objektiven Zwängen sein Handeln ausrichten muß?
Das was dem Parteiboss in demokratischen Parteien das Leben so schwer macht, ist eben gerade, dass sein Handeln zwar einerseits „objektiven Zwängen“, andererseits aber auch der Zustimmung der Basis zu seinem Handeln unterliegt.
Dass dies nicht immer übereinstimmt mindert natürlich die Effektivität der Arbeit des Vorstandes, aber es verhindert andererseits, dass er sich allzuweit von seiner Basis und deren Wollen entfernt.
Was hat eine Parteikritik mit „sozialistisch“ zu tun?
Wenn Du Dir die Struktur der SED, das Handeln der Genossen in Wandlitz noch einmal vor Augen führst, dürftest Du eigentlich von selbst darauf kommen, dass sich da wohl eine gewisse Kluft der Entfremdung zwischen Führern und Geführten aufgetan hat, die letztendlich das System zum Scheitern brachte.
Oder wolltest Du mit Deinem Eingangsstatement etwas völlig anderes diskutieren? Dann hast Du Deine These nicht genau genug formuliert (jedenfalls für mein Verständnis).
Grüße
Eckard.
Ach Frank…
gründet einen Wahlverein!
Der Spruch ist jedenfalls nicht von Marx
…da hast Du recht.
Marx gab dem „Spruch“ ein anderes Ende (man kennt es),
und Marx war, wie viele andere Denker, die das 20. Jh. prägten,
von der Grösse der Idee „one man, one vote, etc.“ nicht zu
überzeugen.
Lenin war Revoluzzer, kein Philosoph.
Warum dieser spöttelnde Ton, die Herabwürdigung ?
Schlag’ Kröners („bürgerliches“) „Philosophisches Wörterbuch“
(9. Auflage von 1934, Hg. Heinrich Schmidt) nach und lies:
„Lenin - russischer Revolutionär (!), Staatsmann und Philosoph (!);
Vertreter des dialektischen Materialismus, mit dem er gegen den
Empiriokritizismus und speziell die Philosophie Machs zu Felde zog…
[Folgt ein Artikel, ungefähr so lang wie der über Mach]“
Oder lies Althussers „Lenin und die Philosophie“ (1974)
Nescio
Hi,
Was hat eine Parteikritik mit „sozialistisch“ zu tun?
Wenn Du Dir die Struktur der SED, das Handeln der Genossen in
Wandlitz noch einmal vor Augen führst, dürftest Du eigentlich
von selbst darauf kommen, dass sich da wohl eine gewisse Kluft
der Entfremdung zwischen Führern und Geführten aufgetan hat,
die letztendlich das System zum Scheitern brachte.
Na frag mal GünterW. Das war doch demokratisch gegen heute.
Nee, da hatte nur niemand einen Plan und alle sind dem Leithammel hinterhergerannt. Die Theorie dahinter wurde ja flexibel angepasst nach Bedarf…
Oder wolltest Du mit Deinem Eingangsstatement etwas völlig
anderes diskutieren? Dann hast Du Deine These nicht genau
genug formuliert (jedenfalls für mein Verständnis).
Nein, mir ging es um das prinzipielle Strukturproblem einer Organisationsform. Überall ist zu sehen, dass sich die Partei nur objektiven Zwängen unterwerfen muß bzw das nicht kann wegen der „Demokratie“ darin.
Gruß
Frank
Nein, mir ging es um das prinzipielle Strukturproblem einer
Organisationsform. Überall ist zu sehen, dass sich die Partei
nur objektiven Zwängen unterwerfen muß bzw das nicht kann
wegen der „Demokratie“ darin.Gruß
Frank
Selbst wenn man zugesteht,dass die Parteidemokratie,oder die Demokratie überhaupt,ihrem Mehrheitsprinzip zufolge auch Entscheidungen zustande bringen kann,die den objektiven Verhältnissen oder Erfordernissen widersprechen,falls nämlich die Mehrheit nicht über die nötige Kenntnis verfügt,oder diese ignoriert,oder die Objektivität aufgrund von Partikularinteressen ignoriert,oder gar irtümlich oder wissentlich gegen diese ihre objektiven überwiegenden Mehrheitsinteressen (z.B. auf Grund von religiösen Dogmen etc.) stimmt,also verstösst,so bleibt doch bei allem immer noch die Hauptfrage,wer denn „Das Objektive“,bzw. die Kriterien,Parameter und Verfahrensweisen zu seiner Feststellung definiert. Also z.b. die Gesetzesvorlagen,die Beschlussvorlagen des Parteitags,die Verfahren zur Ermittlung empirischer Daten,die Erkennung und Formulierung von „Sachzwängen“ usw…
Ob da die parlamentarische,repräsentative (Partei-)Demokratie westlichen,bürgerlich-kapitalistischen Musters der sozialistischen Ein-Partei-Demokratie methodisch und in der Wirksamkeit wirklich überlegen ist,ist ein Punkt,der aufgrund der aktuellen Ereignisse auch wieder einmal diskutiert werden müsste.
Was z.B.,wenn die „Sachzwänge“,vorwiegend ökonomischer Art,gar nicht von dem sogenannten „Souverän“,dem Wahl-oder Parteivolk,sondern ganz einfach von den ökonomisch mächtigsten Akteuren,den Besitzern relativ grosser Kapitalien,oder auch der „sozialistischen Nomenklatura“,also beileibe nicht der Mehrheit,bestimmt werden?
Hi,
Lenin war Revoluzzer, kein Philosoph.
Warum dieser spöttelnde Ton, die Herabwürdigung ?
Schlag’ Kröners („bürgerliches“) „Philosophisches Wörterbuch“
(9. Auflage von 1934, Hg. Heinrich Schmidt) nach und lies:
"Lenin - russischer Revolutionär (!), Staatsmann und Philosoph
(!);
Weil er einige freie Dichtungen zum d/h Materialismus hinzugefügt hat, die mit Marx nix mehr zu tun hatten. Beispielsweise die Partei neuen Typus, mit der er prompt im Stalinismus endete.
Qualitativ war seine Revolution 1917 die Befreiungsrevolution wie in der dritten Welt vom Kolonialismus. Mehr nicht. Das russische Volk war viel zu unterentwickelt für einen Kommunismus.
Vertreter des dialektischen Materialismus, mit dem er gegen
den
Empiriokritizismus und speziell die Philosophie Machs zu Felde
zog…
Sein Materiebegriff ist auch ok, der passt. Aber über das wichtigste, den Zeitbegriff, hat er sich nicht geäußert. Der Zeitbegriff ist das entscheidende, was dialektischen Materialismus von materialistischer Metaphysik trennt: http://kds-nano.de/physik-live/physik/Zeitbegriff.htm
[Folgt ein Artikel, ungefähr so lang wie der über Mach]"
Oder lies Althussers „Lenin und die Philosophie“ (1974)
Gruß
Frank