Partituren leihen über Verlage

Hallo ihr Lieben,
ein Bekannter sagte mir neulich, dass es die Möglichkeit gibt, sich leihweise von Verlagen Partituren schicken zu lassen.
Weiss einer von euch etwas darüber? An wen müßte man denn heran treten und was würde so eine Leihgabe kosten? Denn Partituren sind teuer und manchmal möchte man einfach etwas genauer studieren, ohne einen Kleinkredit aufnehmen zu müssen :smile:
Babu

Hallo.

An wen müßte man denn heran treten und was würde so eine Leihgabe
kosten?

Frag mal hier http://www.baerenreiter.com/ . Die sitzen zwar im nordhessischen Outback (wie ich), aber sollten die deutsche Sprache mächtig sein und Dir demzufolge Auskunft geben können.

Gruß Eillicht zu Vensre

Leihmaterial ist teuer
Hallo Babu,
das Leihmaterial von Verlagen ist nicht zu verwechseln mit dem aus einer Bibliothek. Meistens handelt es sich um Ausgaben von Werken, die nicht oder nicht mehr frei verkäuflich sind, weil die Nachfrage nach Einschätzung der Verlage eine Druckauflage nicht lohnt. Und es bezieht sich nicht nur auf die Partitur, sondern auf das gesamte Aufführungsmaterial.
Das Material ist ungefähr genauso teuer wie käufliches, berechtigt aber nur zu den Aufführungen, für die es geliehen wurde, also mehrere Aufführungen - mehr Geld.
Etwas anderes sind Ansichtspartituren, zum Beispiel für Chorleiter. Früher konnte man Stapel bestellen, wenn dann auch eine Chorbestellung herausgekommen ist, hat man auch wieder etwas bekommen. Inzwischen wird das aber von fast allen Verlagen sehr restriktiv gehandhabt, wenn überhaupt noch gepflegt.
Gruß
Thomas

http://kerzel.de/mulinks.htm

OK… danke für den Tipp. Ich werde mal mein Glück versuchen.
Babu

Hallo Thomas,

diese Chorleitererfahrung habe ich auch schon gemacht. Was passiert denn, wenn Kritiker rezensieren? Die können sich doch nicht für jedes Werk - zumal wenn es CD Besprechungen sind - Partituren zulegen?! Oder sehe ich das falsch??
Babu

Hallo Babu,

Was
passiert denn, wenn Kritiker rezensieren? Die können sich doch
nicht für jedes Werk - zumal wenn es CD Besprechungen sind -
Partituren zulegen?! Oder sehe ich das falsch??

Kritiker? Die wenigsten Musikkritiker machen sich die Mühe, die Werke über die sie schreiben in Partitur kennenzulernen. Die wenigsten Kritiker können Noten lesen, oder gar ein Instrument spielen …

Grüße
Wolfgang

Hallo Babu,

Oder sehe ich das falsch??

jau!
Ich erinnere mich an einen Fall in meiner Heimatstadt, wo ein Kritiker eine Oper zerpflückte, weil der Sänger X nicht ganz bei Stimme war und die Sängerin Y sowieso ungeeignet für Ihre Rolle.
Dumm nur, daß er seine Karte verkauft hatte und nicht anwesend war, weil weder Sänger X noch Sängerin Y auftraten, weil sie kurzfristg verhindert waren und ihre Ersatzleute einsprangen.
Ich vermute mal schwer, das der Herr keine Partitur dre Oper besaß :wink:

Gandalf

… das entschuldigt - oder auch nicht - so manch krasse Fehleinschätzung so einiger…
Babu

Hallo Gandalf,
ich habe selber mal Kritiken geschrieben und kenne so etwas :smile:. Ein Kollege has es sogar mal fertig gebracht, zwei gleichzeitig stattfindende Konzerte zu rezensieren. Dirigent „A“ wurde in Konzert „A“ über den grünen Klee gelobt, obwohl eine junger Kollege kurzfristig für den erkrankten Maestro einsprang…:smile:
Babu

Moin Babu,

da hatte ich es schwerer. Ich hab Photos von Konzerten gemacht, da mußte ich anwesend sein :wink:

Gandalf

… das entschuldigt - oder auch nicht - so manch krasse
Fehleinschätzung so einiger…

Es entschuldigt nichts, aber es erklärt viel …

:wink:

Wolfgang

Hallo Babu,
Kritiker? Die wenigsten Musikkritiker machen sich die Mühe,
die Werke über die sie schreiben in Partitur kennenzulernen.
Die wenigsten Kritiker können Noten lesen, oder gar ein
Instrument spielen …

Grüße
Wolfgang

"
Heute findet jede Zeitung
Größere Verbreitung durch Musikkritiker,
Und so hab auch ich die Ehre
Und mach jetzt Karriere als Musikkritiker.
Ich hab zwar ka Ahnung, was Musik ist,
Denn ich bin beruflich Pharmazeut,
Aber ich weiß sehr gut, was Kritik ist:
Je schlechter, um so mehr freun sich die Leut.
Es gehört zu meinen Pflichten,
Schönes zu vernichten als Musikkritiker,
Sollt ich etwas Schönes finden,
Muß ich’s unterbinden als Musikkritiker.
Mich kann auch kein Künstler überlisten,
Da ich ja nicht verstehe, was er tut.
Drum sag ich von jedem Komponisten:
Erst nachdem er tot ist, ist er gut!
Ja, endlich hab ich einen Posten,
Und die Zeitung läßt es sich was kosten.
Ich sitzt auf dem ersten Platze,
Und die Sänger sehen meine Fratze.
Orff und Eck und Boris Blacher
Fürchten meine hohnerfüllten Lacher.
Hindemith, Strawinsky und Varese
Sind zwar gut, doch ich bin bese. "
[…]
(Georg Kreisler: Der Musikkritiker)

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