Sehr geehrte Frau Bieberstein,
sicher ist die Therapie Ihres Partners auch für Sie eine Herausforderung.
Eine Therapie ist ein Prozess, der sich immer auf die Partnerschaft auswirkt, denn das Ziel ist ja die persönliche Entwicklung des Betroffenen.
Ihr Partner muss sein Leben verändern, um gesund/gesünder zu werden und langfristig glücklicher zu leben.
Als Partnerin können Sie diesen Prozess unterstützen, indem Sie gut für sich selber sorgen und losslassen, und dadurch Ihren Partner die Freiheit lassen, sich zu entwickeln.
Wenn Sie verunsichert sind, sprechen Sie Ihren Partner an, äußern Sie sachlich Ihre Fragen und nehmen Sie im Einvernehmen mit Ihm Kontakt mit seiner Therapeutin auf und bitten Sie um eine Einbeziehung in den therapeutischen Prozess, soweit dies möglich ist, z.B. als Paarsitzung.
Möglicherweise bedeutet die Entwicklung Ihres Partners auch die Chance einer Entwicklung für Sie selber.
Wie lange der therapeutische Prozess andauert ist schwer zu sagen, das hängt von der Thematik und der Therapieform ab.
Aus Ihrer Mail klingt fast die Angst, dass Ihr Partner nun nicht mehr für Sie dasein kann oder Sie weniger braucht.
Sie brauchen keine Sorge, um Ihre Beziehung zu haben, wenn Sie sich beide den Freiraum für die eigene Entwicklung nehmen und geben, auch wenn dieser Weg nicht immer einfach ist.
Versuchen Sie, die Zeit zu nutzen, um Ihre eigenen Themen anzugehen und offen zu bleiben, wenn Ihr Partner klar äußert, dass er sie braucht.
Ich habe gerade konkreter gelesen worum es ging, Unfall mit Schädel-Hirn-Trauma und frischgebackene Eltern.
Als Psychologin und dreifache Mutter weiss ich, wie verunsichernd, anstrengend diese Phase ist.
Als Therapeutin mit psychotherapeutischer Ausbildung würde ich im Falle Ihres Partners dringend zu einer klinischen Hypnotherapie raten, denn diese Methode ermöglich am besten die Verarbeitung und Auflösung vorhandener Traumata und das Entspannen, wie zahlreiche Studien belegen.
(Klinische Hypnotherapie ist die am besten untersuchte Form der Psychotherapie und lt. Studien auch die effektivste für medizinische wie auch psychologische Probleme (Kürzestes Behandlungszeiten mit Erfolg), deshalb ist diese Methode wissenschaftlich voll anerkannt, auch wenn aus Kostengründen die Gesetzl. Kassen die Kosten nicht übernehmen, weil es bereits genug Psychotherpeuten gibt).
Sinnvoll wäre auch eine Körpertherapeutische Intervention, beispielsweise Körpertrance oder Rolfing, um die verlorengegangen Körpererfahrungen und Körpergefühle wieder zu erleben oder neu zu verbinden, wie sich Entspannung ursprünglich mal angefühlt hat. Die Entspannungstechniken sind sinnvoll gerade in solchen Umbruchsphasen, wie das Elternwerden.
Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Gespür für sich selber,
und dass Sie für sich, Ihr Baby und Ihren Partner einen guten Weg finden, gemeinsam mit Ihrer Situation gut umzugehen. Alles Gute für Sie,
Ihre Expertin