Partylabel

Hallo leute,

kennt sich einer mit den unzähligen Partylabels aus?! wie das läuft ob man unsummen da rein stecken muss um ein club zu bekommen oder ob das über sponsoren läuft?! würde mich mal interessieren, man könnte dann ja selber mal eine starten…^^ danke schonmal für die antworten…

Hallo!

Also die Geschichte mit einem Partylable (den Begriff hab ich zum ersten mal gehört) ist schwieriger als du denkst.
Wir selbst sind ein Musiklable und veranstalten diverse Konzerte/Parties/Gigs etc… was auf das selbe hinausläuft
Die Kosten für einen Club zu mieten, kann man Pauschal nicht benennen, da dies Verhandlungssache ist.
Beachten sollte man allerdings, dass dies nicht die einzigen Kosten sind, sondern ein ziemlich langer Rattenschwanz dran hängt…Security, Technik, Personal für Bar, Garderobe, Kasse, es müssen Vorschriften eingehalten werden und diverse Gebühren bezahlt werden. Man braucht Genehmigungen von einer handvoll Ämter und dann hat man noch keine Leute auf der Party , oder Trinken und Essen :wink:

Ich kann dir mal so viel sagen, dass wir zur Zeit monatlich 35.000Euro Umsatz machen müssen um einen Gewinn zu erzielen der akzeptabel ist. Und Parties bringen zwar viel Umsatz, aber Gewinn bringen bei uns die Sachen wie Studiovermietung und Künstlervermittlung. Mach dir da nicht so viel Hoffnungen, 1 bis 2 flop Parties und du stehst da mit Schulden, weil das Personal und die Technik und die Gebühren etc. müssen auch bezahlt werden, wenn keine Leute kommen. Da kann ein Gewitter am Abend der Party schon den Ruin für manchen bedeuten.

Grüße vom Hasen

Habe diverse Partys veranstaltet, darunter allein 9 im legendären Tresor / Berlin. Von Marusha über DJ Rush, die komplette Hardtechno-Creme, die Tresor-Residents bis hin zu Live-Acts wie Froyd, Canibal Cooking Club und House, Electro und minimal-Acts waren das um die 70 DJs auf 28 Veranstaltungen. Wir hatten einen guten Namen und haben ab und an mal Geld verdient. So weit so gut. Dann eine Party in Jena mit inkompetenten und hochstaplerischen Partnern. Ergebnis: 18.000,00 € Verlust und das Ende vom Lied. Es ist ja nur Musik…

Geld verdienen kann man nur mit excellenten Kenntnissen von Musik, DJ, Trends, Locations und einem stimigen Konzept. Sehr gute Connections sind unbezahlbar!

Wer Top-Acts verpflichten möchte, muss mindestens 12 Monate im Voraus booken - und ne Menge Kleingeld mitbringen. Booking-Gebühren, Gagenanteile, Werbung (Anzeigen, Flyer, Verteilung), Reisekosten, ev. Unterkunft addieren sich. Ich würde nur noch VAs machen, wenn ich die Kosten komplett im Voraus ohne Einnahmen decken kann. Alles andere ist Harakiri.

WICHTIG: Wenn ich Geld verdienen möchte, darf ich nicht meinen Musikgeschmack pampern, sondern muss sehen, was in der Region gehört wird, was es für Veranstaltungen dort wann gibt, welche Location „zieht“, welche lokalen Gigs ein MUSS sind und und und.

Von Flyer aus den Verteilern klauen, Gegenveranstaltungen bis hin zu Morddrohungen wegen Terminüberschneidung in Unkenntnis habe ich alles durch. Mein Tipp: weiter feiern und es einfach lassen.

Ach so. Wer ich bin? Guckssssu hier. Bei Bedarf kann ich Dir auch direkt noch einiges erzählen - und Tipps geben, wenn Du’s nicht lassen kannst. http://www.myspace.com/waschlabor - unsere eigene Seite ist ausser Betrieb. Und zwar so lange, bis der letzte Euro meiner Schulden bezahlt ist. Ehrensache!