Passfeder aus der Passfedernut herausbekommen,wie?

Hallo,

http://img231.imageshack.us/img231/2774/sdfg1we.jpg

auf dem Bild sehr ihr den hiteren Teil eines 50kW Drehstrommotors mit einem angebrachten Rotorlagegeber.

Ich hatte die Tage den Rotorlagegeber abgezogen, um an die dahinterliegende Motorbremse zu gelangen.
Doch leider hatte ich unüberwindbare Schwierigkeiten gehabt die Passsfeder aus der Passfedernut in der Motorwelle zu bekommen.
Aus diesem Grund möchte ich mir gern von Euch Tipps und Tricks holen wie ihr in solch einem Fall vorgehen würdet, um die Passfeder aus der Passfedernut herauszubekommen.
Normal kenne ich das so, dass die Passfeder relativ leicht mit einer Wasserpunpenzange oder zur Not auch einer Spitzzange nach oben herauszuziehen geht.
On diesem Fall habe ich mit der Spitzzange die Passfeder gepackt und die Zange nach oben rausgehebelt. ein teil der Zange hat sich auf der Welle abgestützt, um Hebelwirkung erzielen zu können.
Doch leider vermakte die Passfeder nur ohne das ich sie herausbekam.

Mit der Wasserpunpenzange habe ich die passfeder auch gepackt und dann den Motor an de Welle ein STück nach oben gezogen und gehalten und anschließend mit dem Gummihammer auf die Welle von oben nach unten schlagen lassen.

Auch dies hat zu meiner Verwunderung nichts geholfen.

Noch ein paar Daten zur Welle und zur passfeder.
die Welle hatte einen Durchmesser von ungefähr 30mm
die Passfeder war ca. 25mm lang
die Nabennutbreite war ca. 7mm
und die Passfeder schaute ca. 4mm über der Welle heraus

Mit freundlichen Grüßen, Matthias.

Hallo Matthias,

Ideal: Welle wärmen und die Passfeder kühlen, dann fällt sie von selbst heraus.
Aber meist genügt es schon die Welle zu wärmen, durch den Wärmewiderstand dauert es etwas länger bis die Passfeder auch durchgeheizt ist.

MfG Peter(TOO)

Hallo Matthias,
hast du Platz genug für ein kleines Gewinde? Ja, dann die Passfeder anbohren und ein Gewinde M4 oder M5 einbringen. Mit einem „Zupfer“ oder einem kleinen Böckchen mit Durchgangsloch und einer etwas längeren Schraube die Passfeder ziehen.
Anschließend um die Umwucht auszugleichen, das Gewinde mit einer Madenschraube oder einem Stück Gewindestange verschließen.

Good luck und viele Grüße vom Harald aus Wiesbaden

Hallo,
versuchs noch mal mit Hebelwirkung. Nimm nen Seitenschneider und setz ihn an der schmalne Seite unten an. Immer schön langsam von beiden Seiten mal leicht hebeln. Mit nem Seitenschneider hast du mehr halt an der Passfeder und die leicht gewölbte Form des Seitenschneiders ist ideal um leicht zu Hebeln.Vorher vielleicht mal ne nacht in Rostlöser baden. (Nicht du, sondern die Passfedernut+ Passfeder)

Wenn das auch nichts bringt dann die Gewindeidee.

mfg
Bert

Hallo Harald,

Doch leider hatte ich unüberwindbare Schwierigkeiten gehabt
die Passsfeder aus der Passfedernut in der Motorwelle zu
bekommen.
Aus diesem Grund möchte ich mir gern von Euch Tipps und Tricks
holen wie ihr in solch einem Fall vorgehen würdet, um die
Passfeder aus der Passfedernut herauszubekommen.
Normal kenne ich das so, dass die Passfeder relativ leicht mit
einer Wasserpunpenzange oder zur Not auch einer Spitzzange
nach oben herauszuziehen geht.

Da war schon ein guter Ansatz bei den Antworten.
Es geht aber andersrum:
Ein Loch Dm 3,4 bei ca. 1/4 Federlänge bohren, bis ca. 2 mm Tiefe in die Welle ( Federnutgrund).
Dann mit einem Satz Gewindeschneider M4 einschneiden.
Die ganze Geschichte mit Schneidöl vollplatschen und die Feder mit einer M4 Schraube ( mindestens 8.8) herausdrücken.
Gibt es weiterhin Probleme, kannst Du VORSICHTIG erwärmen ( max. 350 °C) , dann kommt sie sicher.

Mit freundlichem Gruß

Rochus

Hallo,

die Welle zu erwärmen ist auch eine gute Idee, finde ich. Nur läßt sich das in der Praxis schwer durchführen. Ein Bügeleisen zu besorgen und dann an die Welle zu halten ist nicht so effektiv, denke ich, höchstens mit einem kleinen Brenner vielleicht.

Was haltet ihr von dem Vorschlag mit Kältespray, gibts bei Conrad zu kaufen, die Passfeder runterzukühlen und dann abzuziehen?

Ich werde mal versuchen, ob ich mit 4mm hinkomme ein Gewinde in ein Stück Stahl zu schneiden. 4mm scheinen mir ziemlich knapp.

Was ist damit gemeint? Ein Loch Dm 3,4 bei ca. 1/4 Federlänge bohren,??? bis ca. 2 mm Tiefe in die Welle ( Fe-dernutgrund).
Dann mit einem Satz Gewindeschneider M4 einschneiden.
bei einem 4er Gewinde muß man doch mit 3,75mm vorbohren, oder?
und was ist der Federnutgrund?

Grüße, Matthias

Hallo

Was ist damit gemeint? Ein Loch Dm 3,4 bei ca. 1/4 Federlänge
bohren,??? bis ca. 2 mm Tiefe in die Welle ( Fe-dernutgrund).
Dann mit einem Satz Gewindeschneider M4 einschneiden.
bei einem 4er Gewinde muß man doch mit 3,75mm vorbohren, oder?
und was ist der Federnutgrund?

Kernloch M4 = 3,3mm laut Tabellenbuch. 1/4 Federlänge meint er das du nicht in der Mitte der Feder Bohren sollst sondern beim 1/4 von einer Seite glaube ich.
2mm heist, dass du 2mm tief in die Welle bohren sollst. Also durch die Passfeder, welche in dem Nutgrund aufliegt und dann noch mal 2 mm weiter.

Achtung:
hier oben steht Gewindeschneidersatz. Dieser Satz besteht aus 2 - 3 Gewindebohrern. Der Vorteil dabei ist das die Bohrer einen flacheren Anschnitt haben und du das Gewinde etwas tiefer in das Loch schneiden kannst als mit einem Fertigschneider.
Es Kann trotzdem noch sein das der Bohrerkegel und der Gewindeanfang es verhindern, dass du mit der Schraube nur auf die Welle drückst. Sollte das der Fall sein musst du mit flachem Bohrer und Gewindebohrer arbeiten oder versuchs mal mit Gewindestift mit angesetzten Bolzen.

mfg

Bert

Guten Tag,

das Motorwellenende ist gemäss der Leistung des Motors auf Biegung, und Torsion berechnet, und dementsprechend bemessen. Auch ist die Passfeder rechnerisch als Kerbe berücksichtigt. Auf keinen Fall darf
nun durch Anbohren der Motorwelle noch eine zusätzliche Kerbe eingebracht werden.

Gruss Wolfgang

Hallo,

habt ihr eine Ahnung, warum ich das Gewinde nicht in der Mitte der Feder schneiden soll, sondern bei ca. 1/4 Federlänge? Wäre auch interessant und wichtig zu wissen.

grüße, Matthias.

Hallo

Was ist damit gemeint? Ein Loch Dm 3,4 bei ca. 1/4 Federlänge
bohren,??? bis ca. 2 mm Tiefe in die Welle ( Fe-dernutgrund).
Dann mit einem Satz Gewindeschneider M4 einschneiden.
bei einem 4er Gewinde muß man doch mit 3,75mm vorbohren, oder?
und was ist der Federnutgrund?

Kernloch M4 = 3,3mm laut Tabellenbuch. 1/4 Federlänge meint er
das du nicht in der Mitte der Feder Bohren sollst sondern beim
1/4 von einer Seite glaube ich.
2mm heist, dass du 2mm tief in die Welle bohren sollst. Also
durch die Passfeder, welche in dem Nutgrund aufliegt und dann
noch mal 2 mm weiter.

Hallo,
ich kann auf dem Bild die Passfeder nicht erkennen, aber wie Du es beschreibst ist sie von oben zugänglich.
Mit einer Zange hast Du immer das Problem, dass die Backen ja nicht parallel spannen.
Mein Vorschlag: nimm einen Feilkloben und lege um die Passfeder einen U-förmig gebogenen Federdraht. Draht kommt an den Längsseiten zum anliegen. Damit umgehst Du, dass auch der Feilkloben nicht parallel zumacht.
Vielleicht bekommst Du sie dann heraus. Mir hat das schon mal geholfen.
Gruß
Peter

Hallo

habt ihr eine Ahnung, warum ich das Gewinde nicht in der Mitte
der Feder schneiden soll, sondern bei ca. 1/4 Federlänge? Wäre
auch interessant und wichtig zu wissen.

Nein habe ich auch nicht. Habe ja nur versucht zu erklären was der SChreiber meinte. (Hoffentlich hab ichs richtig gemacht)

Insgesammt gebe ich allerdings dem Wolfgang recht. Wenn die Welle ausgerechnet ist könnte eine Bohrung in der Well (Kerbe) die Dauerfestigkeit der Welle verringern und bei Maxbelastung zum Bruch dieser führen.

Um das zu beurteilen müsste man allerdings die ganze Welle mal analysieren. Normalerweise wird immer der kleinste Querschnitt berechnet. Gibt es also noch eine andere Stelle der Welle welche kritischer ist muss eine zusätzliche Kerbe durch unsere kleine Bohrung nicht zum Bruch der Welle führen.

mfg

Bert

Hallo,

falls ich nicht schon zu spät dran sein sollte:
Ich hatte ein ähnliches Problem an meinem Auto: Die Passfeder der Zahnriemenscheibe auf der Nockenwelle wollte einfach nicht heraus. Ich habe so ziemlich alles ausprobiert (Zangen, Gewindeschneiden, Meißel, Erwärmen) und letztendlich dann die Passfeder mit einer Kleinbohrmaschine („Dremel“) und Trennscheibe der Länge nach „aufgeschlitzt“. Sie ließ sich dann recht einfach mit einem Schraubenzieher heraus hebeln. Da die Welle an Deinem Motor ziemlich sicher gehärtet sein wird, sollte das kleine Gerät außer dem einen oder anderen Kratzer keine größeren Schäden anrichten können.

Viel Erfolg!

hps

Hallo

das du nicht in der Mitte der Feder Bohren sollst sondern beim
1/4 von einer Seite glaube ich.
2mm heist, dass du 2mm tief in die Welle bohren sollst. Also
durch die Passfeder, welche in dem Nutgrund aufliegt und dann
noch mal 2 mm weiter.

Ich bin wieder da.
Konnte nicht ahnen, das das solche Probleme macht.
Zuerst, es gibt keine Probleme, wenn man eine 3,5 mm Bohrung auch noch vollständig quer durch die Welle bohrt.
Dann, die tiefere Einbohrung soll sicherstellen, dass das Gewinde den Grund der Feder erreicht.
Ausserdem kann man die Gewindebohrer vorn stumpf schleifen, das wollte ich Dir aber nicht zumuten.
Im Übrigen kannst Du die Schraube ( mind. 8.8), d.h. eine höhere Festigkeit vorn mit einem Zapfen versehen.
Dann brauchst Du nicht tiefer bohren und kannst die Feder so herausdrücken.
Wenn man das Loch mittig bohrt, was bei neuen und größeren Passfedern oftd er Fall ist, muß man mit Verkanten rechnen.
Mittig und ein Viertel beziehen sich auf die PF-Länge.
Die beste Lösung sind zei Bohrungen bei 1/4 und bei 3/4 der Länge bis Federgrund und Ausdrücken mit Zapfenschrauben.
Es gibt Stiftschrauben ( Madenschrauben), die haben bereits einen Zapfen und die erforderliche Festigkeit.
Die benötigte Kraft ist geringer als Du glaubst.
Die cleveren Maschinenbauer machen das übrigens seit Jahrhunderten.

Gutes Gelingen

Rochus