ich lerne deutsch, aber ich verstehe die Passivsätze nicht genau. Wann benutzen wir Passiv? Was bedeutet Vorgangspassiv/Handlungspassiv und Zustandpassiv? Was ist der Unterschied? Wann kann ich Passiv nicht benutzen?
Diese Sätze sind richtig?
Presens: Der Brief wird geschrieben. Der Brief muss geschrieben werden.
Pretäritum: Der Brief wurde geschrieben. Der Brief musste geschrieben werden.
Perfekt: Der Brief hat geschrieben worden. Der Brief hat geschrieben werden müssen.
Plusquamperfekt: Der Brief war geschrieben worden. Der Brief hatte geschrieben werden müssen.
Futur I.: Der Brief wird geschrieben werden. Der brief wird geschrieben werden müssen.
Gibt es Passiv im Futur II.? Wie?
Und was ist der Unterschied zwischen Präteritum, Perfekt und Plusquamperfekt? Woher weiß ich, welche soll ich benutzen? Ich habe eingekauft oder ich kaufte ein? Oder ist es egal?
Wie sagt man diese Sätze im Passiv?
1.Große Entfernungen kann man mit direkten Fluglinien überwinden.
2. Man hätte den Angeklagten freisprechen können.
3. Man soll die Angelegenheit möglichst unauffällig erledigen.
4. In dieser Straße dürfte man nicht parken.
5. Das Wasser war zu kalt, als dass man hätte baden können.
Vielen Dank im Voraus für die Hilfe!
Eigentlich weiß ich nicht, warum sagt man immer, dass die ungarische Sprache soo schwer ist (ich bin Ungar). In meiner Sprache gibt es kein der/die/das oder so viele Zeitformen, nur drei (ein Futur, ein Presens, ein Pretäritum) und auch keine viele Plurale, wie in Deutsch, es gibt nur ein „k“. Zum Beispiel ajtó (Tür) ajtók (Türen). Und es gibt auch kein er/sie/es, nur „ő“. er=ő, sie=ő, es=ő usw. Ich mag Deutsch, aber ich finde schwer und kompliziert.
den Unterschied zwischen Vorgangs-, Zustands- und Handlungspassiv müsste ich auich nachlesen. Da warte ich erst mal ab, ob jemand (z.B. ein Deutschlehrer) sich meldet, der das genauer weiß.
Der Unterschied zwischen Präteritum und Perfekt ist im allgemeinen Sprachgebrauch der, dass man Perfekt spricht und Präteritum schreibt. Beispiel: Du erzählst jemand: „Ich habe Kartoffeln gekauft…“ In einem Aufsatz schreibst du: Ich kaufte Kartoffeln. Das Plusquamperfekt verwendet man, wie z.B. im Englischen, wenn etwas vor der eigentlichen Vergangenheit passierte. Beispiel: Ich hatte den Brief gerade gelesen , als der Anruf kam. Aber auch bei diesen drei Zeiten gilt: Germanistik-Experten wissen bestimmt noch genauere Regeln. Wenn niemand mehr etwas dazu schreibt, lese ich auch das noch nach.
Deine Sätze sind alle richtig, bis auf das aktive Perfekt. Da muss es heißen: Der Brief ist geschrieben worden.
Futur II: Der Brief wird geschrieben worden sein. Der Brief wird haben geschrieben werden müssen. (Beides verwendet man im gesprochenen Deutsch aber nicht. Aber Germanistik-Experten wissen auch hier mehr.)
Sätze im Passiv:1.Große Entfernungen können mit direkten Fluglinien überwunden werden.
2. Der Angeklagte hätte freigesprochen werden können.
3. Die Angelegenheit soll möglichst unauffällig erledigt werden.
4. Bei diesem Beispiel gibt es kein echtes Passiv, da ja der Straße eine Präposition (in) vorsteht. Am ehesten so: In dieser Straße dürfte das Auto nicht/kein Auto geparkt werden
5. Hier ist das Wasser bereits das Subjekt und im Nebensatz gibt es keines. Am ehesten geht es in diesem Beispiel: Das Wasser war zu schmutzig, als dass es hätte getrunken werden können.
Also: Um einen Satz vom Aktiv ins Passiv setzen zu können, brauchst du ein Akkusativ-Objekt ohne Präposition, das du dann als Subjekt nimmst. (Ich sehe den Bus. Der Bus wird (von mir) gesehen). Das sagt mir jedenfalls mein Sprachgefühl, aber Germanistik-Experten…
Im Deutschen heißt es übrigens ‚Pr ä sens‘.
Mir ist gerade noch eingefallen, dass die Umwandlung ins Passiv auch mit Dativ-Objekten und Objekten mit Präposition geht. Dann bleibt das Wort aber im jeweiligen Fall und man hat kein bestimmtes Subjekt.
Man hört dem Mann zu. Dem Mann wird zugehört.
Man steigt vorsichtig in den Zug. In den Zug wird vorsichtig eingestiegen.
Man darf jetzt einsteigen. Es darf jetzt eingestiegen werden.
Ich finde solche Fragen sehr spannend, weil man dann gezwungen ist, sich über die eigene Sprache Gedanken zu machen. Sonst wendet man sie ja doch nur intuitiv richtig an (meistens).