Moin,
Ich würde an deiner Stelle für die grafikkarte schon ca. 120
EUR in die Hand nehmen und in die Kiste ‚untere Mittelklasse‘
greifen.
Das ist natürlich schon ein Batzen an Mehrkosten…
es ist nun mal so, dass – bezogen auf dieselbe Leistungsklasse - die Grafikkarte das teuerste Bauteil eines Rechners ist. Die Grafikkarte ist ja quasi ein seperates Mainboard mit Prozessor und Speicher. 120 EUR sind für eine brauchbare Grafikkarte wirklich nicht viel Geld und die genannten Karten bieten dafür schon einiges an Leistung. Grafikkarten, mit denen du aktuelle Spiele in HD-Auflösung (1920x1080) mit hoher Qualität spielen kannst, gehen erst bei ca. 170 EUR los.
Wenns leise sein soll, musst du schauen, dass du deine
Wunschkarte ohne große Werksübertaktung und mit einem guten
Kühlsystem bekommst. Da gibt es große Unterschiede zwischen
verschiedenen Herstellern/ Modellen.
Gibts hier Favouriten? SInd die ATI Katen besser oder die
GeForce?
Es geht da nicht um AMD/ATi = Radeon oder NVidia = Geforce. Die stellen nur den jeweiligen Grafikprozessor her, die Grafikkarte bauen damit andere Firmen, wie MSI, Gigabyte, Sapphire, EVGA und wie sie alle heißen. Und diese Firmen bauen mit demselben Grafikprozessor meist auch noch verschiedene Kartenmodelle mit mehr oder weniger Speicher, mit oder ohne Werksübertaktung und mit besseren und schlechteren Kühlern. Eine Radeon HD 7770 Modell XYZ von MSI kann also einen besseren und leiseren Kühler haben, als eine Radeon HD 7770 Modell ABC von Sapphire. Du solltest dich daher erstmal auf den passenden Grafikprozessor (also nach meiner Empfehlung Radeon HD7790/ R7 260X von AMD oder Geforce GTX 750 TI) festlegen und dann eine für dich passende Karte (also z.B. mit leisem Kühler) für dich suchen, indem du z.B. im Internet Testberichte recherchierst. Toms Hardwareguide machen da z.B. immer viele Vergleichstests.
Kann man den Leistungsunterschied im praktischen Gebrauch in %
hier ausdrücken (6300/6350)?
Das hängt immer sehr davon ab, wie eine Software den Prozessor auslastet. In Standardanwendungen, wie Musik- oder Videowiedergabe, Internetsurfen oder Briefe schreiben gibt es keinen spürbaren Unterschied, dafür brauchen beide Prozessoren vielleicht 10% ihrer verfügbaren Leistung.
Der 8320 wäre dann besser für
FIlme etc., was ich aber nicht sehr oft mache. Spielen tu ich
aber auch nicht recht oft. Man ist das schwierig. Falls der
Unterschied zwischen 6300 und 6350 nicht zu groß ist, dann
tendiere ich MOMENTAN zum 6300…
Selbst in Programmen, wo man die Leistung direkt an der benötigten Rechenzeit messen kann, ist der Leistungsunterschied geringer, als die Taktdifferenz und da liegen zwischen FX-6300 und FX-6350 nur knapp 10%. Wenn die Umwandlung eines Videos mit dem FX-6350 also 2 Stunden dauert, dauert sie mit dem FX-6300 höchstens 12 Minuten länger. Der Unterschied ist sicher verschmerzbar.
Nur bei zeitkritischen Anwendungen, wie Spielen kann die Mehrleistung des stärkeren Prozessors wirklich entscheidend sein, denn man kann mit einem langsameren Prozessor ja nicht einfach langsamer spielen. Reicht die Leistung nicht, fängt das Bild zu ruckeln an. Aber auch das wäre bei deiner Zusammenstellung völlig egal, weil die Spieleleistung immer von der schwächeren Komponente limitiert wird und das ist im Bereich unter 100 EUR ganz klar die Grafikkarte. Du wirst aus einer Radeon HD7730 in Battlefield 4 mit einem auf 5 GHz übertakteten FX-8350 genauso ruckelige 10 Bilder pro Sekunde rausgequetscht kriegen, wie mit dem FX-6300 oder einem FX-4100.
Wie schon erwähnt ist das viel Holz. Noch um Missverständnisse
auszuräumen - mit 3D-Spielen meinst Du einfach nur aktuelle
Spiele und keine mit 3D-Effekt (wie die neuen TV´s).
Ich meine Spiele, wo virtuelle Spielfiguren durch eine virtuelle, 3-dimensionale Landschaft laufen, also Adventures, Rollenspiele, 3D-Shooter und so etwas (Tomb Raider, Skyrim, Crysis, Battlefield etc. pp.) Hier muss die Grafikkarte die Bildänderungen berechnen, wenn man sich durch diese 3-dimensionale Landschaft bewegt und das braucht Grafikpower.
Browsergames, wie Tetris, Angry Birds, Bubble Blast oder Solitaire und Minesweeper brauchen keine leistungsstarke Grafikkarte, das macht der Prozessor alleine.
Vileleicht gehen die
Kartenpreise in den nächsten Tagen etwas runter. Vielleicht
werde ich aber erst die 7730 einbauen lassen und wenn die
Karte nicht reicht mir eine richtige gönnen.
Wenn du wirklich auf einem Monitor mit einer Auflösung über 1280x800 aktuelle PC-Spiele mit brauchbarer Bildqualität zocken willst, wären das 65 EUR sinnlos rausgeschmissenes Geld. Und wenn du wartest, gehen zwar die Preise der aktuellen Grafikkarten runter, aber die Leistungsanforderungen aktueller PC-Spiele steigen in ähnlichem Maße. Unterm Strich gewinnst du nichts.
d) Gehäuse: Cooltek X2 Midi
Gibts hier Alternativvorschläge…?
Ohne borniert klingen zu wollen: Ist nicht mein Preissegment und deshalb habe ich den Markt für Gehäuse unter 50 € nicht im Blick. Es gibt immer heiße Schnäppchenempfehlungen, aber da muss man sich durch die einschlägigen Hardwareseiten und Computerforen lesen. Der Computerbase-Tipp im Preisbereich bis 50 € ist das Bitfenix Shinobi/ Ronin.
Mit den Löchern könnte
aber das Kühlen einfacher sein…Wie viele Lüfter sollte ein
Gehäuse haben?
Ein Gehäuse braucht ein funktionierendes Kühlkonzept, da muss alles zusammenpassen - Form und Abmaße, die Anordnung der gekühlten Komponenten, die Plazierung passiver Luftein- und auslässe und die Anzahl, Größe und Anordnung der Lüfter. Ich kann das jetzt nicht in 5 Sätzen erläutern, die Materie ist ziemlich komplex. Natürlich ist es thermisch prinzipiell gut, wenn ein Gehäuse sehr offene Seiten- und Deckteile hat. Aber man erkauft den Kühleffekt dann mit den Geräuschen, die durch die Löcher ungehindert nach außen dringen. Außerdem kann man mit einem saugenden Lüfter keinen definierten Luftstrom erzeugen, um ungünstig plazierte Bauteile zu kühlen, wenn die ganze Seite aus Lochblech besteht. Die Luft nimmt dann immer den Weg des geringsten Widerstands, man nennt das einen thermischen Kurzschluss.
Leise Gehäuse sind in den lärmkritischen Bereichen meist eher geschlossen und setzen auf eine Zwangskonvektion. Mit großen, langsamdrehenden (= leisen) Lüftern wird die Luft definiert an den zu kühlenden Bauteilen vorbei durch das Gehäuse gesaugt und im hinteren, oberen Bereich ausgeleitet.
Sind die immer dabei oder muss man die extra
dazu kaufen?
Das ist unterschiedlich. Bei vielen Gehäusen sind ab Werk schon Lüfter verbaut. Gerade bei Billiggehäusen sind diese Lüfter aber meist laute Billigteile. Gute (=leise UND leistungsstarke) Gehäuselüfter muss (bzw. sollte) man extra kaufen und über das Mainboard temperaturabhängig per PWM in der Drehzahl regeln. Ein hochwertiger, PWM-geregelter 120 mm Gehäuselüfter kostet 5 – 7 EUR, das ist nicht die Welt. Beim Mainboardkauf sollte man darauf achten, dass genügend regelbare Lüfteranschlüsse vorhanden sind.
f) Netzteil: Chieftec iArena 500W
Was wäre hier ein adequater Hersteller?
Es geht nicht so sehr um den Hersteller, sondern um die Qualität. Es gibt im NT-Bereich ausgewiesene Billigheimer, von denen man die Finger lassen sollte. Aber auch Markenhersteller haben günstige und gute Modellserien im Angebot. iArena ist die billige Modellreihe von Chieftec, die AFAIK von Channel Well gefertigt wird und relativ billige Bauteile einsetzt. Chieftec hat durchaus hochwertigere Netzteile im Angebot, aber nicht mit 500 Watt zu diesem Preis. Das BeQuiet! Pure Power und das Seasonic S12II liegen in der 400 Watt - Klasse beide irgendwo um die 40 - 45 €. Das sind zwei günstige und trotzdem hochwertige und zuverlässige Netzteilserien.
h) SSD: Samsung SSD 840 EVO Basic 120GB SATA 6Gb/s
Lt. www hat die M500 aber längere Zugriffszeiten und eine
höhere Leistungsaufnahme und um die Lebensdauer stark zu
verkürzen müsste man in kurzer Zeit sehr viele Daten bewegen
(Server o.ä.).
Bei 1000 Schreibzyklen je Flashzelle muss man im Zweifelsfall keine großen Datenmengen bewegen, im Übrigen bewegt Windows auf der Systemfestplatte - z.B. mit seiner Auslagerungsdatei) still und leise auch recht große Datenmengen.
In einigen Test ware die Samsung auch vorne
dabei…
Es sagt ja auch keiner, dass sie nicht schnell ist. Ich habe nur Zweifel hinsichtlich der Lebensdauer, das ist halt die große Achillesferse von SSD-Laufwerken.
Da werde ich noch etwas nachforschen…Vielleicht
mache ich mir auch hier zu viele Gedanken, bei den geringen
„Verbräuchen“ die ich habe…Die M500 wäre aber billiger,
was in den Grafikkarten-Fond fließen könnte
Mein Kumpel
hat eine 128 GB (ich glaube Intel) und der meint dies reiche
ihm aus…Aber natürlich kann man nie genug Speicher haben.
Die realen Performanceunterschiede zwischen aktuellen SSDs sind absolut vernachlässigbar, egal was irgendwelche synthetischen Tests für Zahlen liefern. Selbst meine alte Samsung SSD 470 bootet meinen Rechner in 15 Sekunden, von einer (schnellen) Festplatte hat das vorher über 5 min gedauert. Die aktuelle Samsung 840 Evo würde es vielleicht in 13 s schaffen, die Crucial M500 in 13,5 s. Das ist doch völlig egal. Wenn du Crucial nicht magst und eine sichere und schnelle Samsung-SSD kaufen willst, dann leg 20 EUR drauf und nimm die SSD 840 Pro mit MLC-FlashRAM.
Und auf eine Stromersparnis von vielleicht 0,5 Watt zu setzen ist lächerlich. Die Entscheidung für ein hochwertiges Netzteil und Mainboard kann unter Volllast in der Summe locker 50 Watt Stromersparnis bringen. Der Griff zur Geforce 750 TI statt der gleichstarken, aber 10 EUR günstigeren Radeon R7 260X bringt dir nochmal 50 Watt. Was da Laufwerke und Speicher verbrauchen ist doch eher nachrangig.
i) CPU-Kühler: Xigmatek Apache III CD903 CPU-Kühler - 92mm
Gibt´s hier eine Empfehlung Deinerseits? Soll halt vom
Preis-Leistungs-Verhältnis ansprechend sein.
Ich würde einen günstigen 120er Heatpipe-Tower mit PWM-geregeltem Lüfter wählen, sofern das Gehäuse für die Bauhöhe des Kühlers genügend Platz bietet (also beides aufeinander abgestimmt kaufen!). Relativ günstig ist z.B. der EKL Alpenföhn Groß Clockner, den es inzwischen in der 3. Revision für ca. 30 EUR gibt. Etwa preisgleich kriegst du den Arctic Freezer Xtreme im TwinTower-Design, wo er reinpasst auch ein sehr leiser Budget-Kühler, die den FX-6300 spielend im Griff hat. Unter 30 EUR wirst du keinen Kühler finden, der eine 100 Watt – CPU unter Last relativ leise kühlen kann. Leise bedeutet eine geringe Lüfterdrehzahl und dies einen geringen Luftstrom. Dafür brauchst du als Ausgleich eine große Kühlkörperoberfläche und die ist nicht zum Nulltarif zu haben.
Wenn du hier wirklich sparen willst, kauf den Prozessor als ‚Boxed‘-Version, dann liegt ein Kühler dabei. Dieser ist besser, als der von dir ausgesuchte 10 € - Quirl, aber eben nicht mal annähernd leise.
Noch zum Thema Check beim Zusammenbau. Weißt Du hier Bescheid,
ob die nach dem Zusammenbau des Rechners zumindest eine
Grundprüfung machen bzw. schon im BIOS was einstellen oder
muss ich das dann alles machen?
Ich habe keine Ahnung, ich bau selber. Aber ich geh mal davon aus, dass niemand Geld dafür nimmt, einen nicht funktionstüchtigen PC zusammenzubauen.
Gruß, Jesse