Hallo,
gib mal in Wikipedia „moral bombing“ ein, dann bekommst Du den Hintergrund.
Die Royal Airforce hat sich in den 30iger Jahren auf den strategischen Luftkrieg auzsgerichtet und - wie hier geschrieben wurde - wohl von den Ideen des Italieners Douhet leiten lassen.
Im Laufe des Krieges kam es zu Differenten zwischen US-Amerikanern und Briten. Die Amerikaner wollten die Industrie bombardieren und waren daher auf Tagesangriffe ausgerichtet. Nachts hätte man die Werke gar nicht erkennen können. Auch bei Tage waren die Angriffe höchst ungenau - was den Deutschen beim Angriff auf Coventry z. B. auch passiert ist.Sie erlitten dabei heftige Verluste. Die Briten wollten lieber die Arbeiterviertel bombardieren, um die Moral zu brechen. Das hatte auch den Vorteil, dass man nachts angreifen konnte, denn es war ja egal, was man in der Stadt traf…die Stadt jedenfalls konnte man nachts noch ausmachen. Das sparte dann eigenes Material und Leben, weil die Abwehr nachts uneffektiver war.
Die britischen Angriffe waren darauf ausgelegt, möglichst viele Wohnhäuser zu vernichten…es wurde deswegen erforscht, wie man durch Bomben einen Feuersturm auslösen kann. Die Ziele wurden so bewußt ausgesucht. Feuerstürme in Hamburg und Wuppertal z. B. waren kein Zufall, sondern bewußt ausgelöst. Dazu wurden zunächst mit Luftminen die Häuser abgedeckt und in der zweiten Welle Brandbomben geworfen, um Brände auszulösen. Bevorzugtes Ziel waren mittelalterliche Innenstädte, die besonders gut brannten, Frankfurt am Main z. B., was damals die größte zusammenhängend bebaute Altstadt Europas hatte. Die Brandbomben wurden so geworfen, dass durch das Feuer ein Sog entstand, der zum Feuersturm wurde.
Zum Schluß des Krieges bekam aber die englische Führung Skrupel, insbesondere nach Dresden. M. W. stellte Churchill Sinn und Moral dieser Kriegsführung schließlich in Frage. Airmarshall Harris fiel in Ungnade, bekam keine Auszeichnungen…und nur ein Denkmal, welches aus privater Tasche finanziert wurde.
Ob das jetzt ein Kriegsverbrechen war, ist höchst umstritten. Die Haager Landkriegsordnung sagte aus, dass unverteidigte Städte nicht angegriffen werden durften. Zyniker sagen jetzt z. B., dass die Städte ja durch Flak verteidigt wurden und daher angegriffen werden durften. Zum anderen ist die Frage, ob man das Ziel haben durfte, kriegswichtige Ziel anzugreifen und in Kauf nehmen konnte, dass man Zivilisten traf. Das rechtfertigt ggf. die amerikanischen Angriffe, nicht aber die britischen, weil die Briten ja bewußt auf Wohnviertel zielten.
Schließlich wird argumentiert, dass die LKO auf den Luftkrieg gar nicht paßt und deswegen kein Verstoß gegen die LKO vorliegen kann.